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VORBEMERKUNG

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Scham ist kein angenehmes Thema, das gleich vorweg.

Schamgefühle sind individuell. Auch wenn ich in diesem Buch versuche, sie gesellschaftlich zu kontextualisieren, gibt es doch mehrere sehr subjektive Faktoren, die unsere Scham beeinflussen: unsere Vorgeschichte, die Verfasstheit unserer Psyche, unsere Gene, unser Charakter, unsere Sozialisation und nicht zuletzt unsere Entscheidungen.

Genauso individuell, wie unsere Schamgefühle sind, sind auch unsere Geschichten – klar. Auch das, was uns bewegt, ist unterschiedlich, was uns berührt, beschäftigt, was uns wehtut, uns verletzt.

Deshalb will ich an dieser Stelle keine explizite »Trigger-Warnung« aussprechen. Ich kann nicht vorhersagen, was die Lesenden an unangenehme Erfahrungen erinnert oder was möglicherweise retraumatisierend wirkt, was sie »triggert«.

Gewalt kann man nicht dadurch begegnen, dass man sie verschweigt.

In diesem Buch werden Gewaltschilderungen eine Rolle spielen, sexualisierte Gewalt, Stalking, Ausgrenzung, Depressionen, Essstörungen und andere psychische Erkrankungen. Und es werden Suizidgedanken thematisiert. Denn all das kann eine Rolle bei und für Scham spielen.

Es kann sein, dass du während des Lesens auf die Darstellung oder Erläuterung eines Schamgrundes oder -phänomens wartest, die nie kommen wird. Weil ich sie nicht erlebt habe, du aber schon. Dann hoffe ich, dass andere Texte und Bücher diese hier verbleibenden Leerstellen bearbeiten.

Außerdem bemühe ich mich zwar an so vielen Stellen wie möglich bei meiner Version der Geschichte zu bleiben, wie ich sie erlebt und wahrgenommen habe. Aber zum Schutz der Persönlichkeitsrechte anderer habe ich an einigen Stellen fiktionale, verfremdende Elemente in die Erzählung eingefügt und Details abgeändert.

About Shame

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