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Willi Eichler
ОглавлениеDer 1886 in Berlin geborene Willi Eichler und absolvierte nach dem Schulabschluss eine kaufmännische Lehre. 1915 wurde er als Soldat eingezogen und kämpfte bis 1918. 1923 trat er in die SPD ein, später auch in den »Internationalen Jugendbund«. Da sich beide Mitgliedschaften nicht vertrugen und er aus der SPD ausgeschlossen wurde, beteiligte er sich 1925 an der Gründung des »Internationalen Sozialistischen Kampfbundes« als Nachfolgeorganisation des Jugendbundes und wurde Sekretär der Organisation, 1927 wurde er dessen Vorsitzender. Der ISK legte sich 1932 als Organ die Tageszeitung »Der Funke« zu. Diese strebte den Zusammenschluss linker Gruppierungen gegen den Nationalsozialismus an. Eichler schrieb darin und in späteren Zeitschriften unter den Pseudonymen Buchholz, Friesius, Holz, Hart sowie unter verschiedenen Kürzeln.
Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler emigrierte Eichler zunächst nach Frankreich, wo er mit anderen Gegnern des NS-Regimes am Lutetia-Kreis teilnahm, und dann nach England. Er gab die »Reinhart-Briefe« und »Die Sozialistische Warte« heraus und arbeitete bei der BBC an deutschsprachigen Sendungen zur Aufklärung der Bevölkerung mit. Mit Gleichgesinnten deutschen Emigranten gründete er die »Union deutscher sozialistischer Organisationen in Großbritannien«. Gleich nach dem Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück und wurde wie auch die meisten anderen Mitglieder der Union Mitglied der SPD. Er gab 1946–1971 die Zeitschrift »Geist und Tat« heraus und war 1946–1951 Chefredakteur der »Rheinischen Zeitung« in Köln. Das Godesberger Programm der SPD entstand unter seiner Leitung. Auch war er 1947–1948 Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages und in der ersten Wahlperiode Bundestagsabgeordneter. Willi Eichler starb 1971 in Bonn.
Quellen und Literatur: Werner Link: Die Geschichte des Internationalen Jugend-Bundes (IJB) und des Internationalen Sozialistischen Kampf-Bundes (ISK). Ein Beitrag zur Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Meisenheim am Glan 1964; Sabine Lemke-Müller: Ethischer Sozialismus und soziale Demokratie. Der politische Weg Willi Eichlers vom ISK zur SPD. Bonn 1988