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Hans Achim Litten

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Hans Achim Litten wurde 1093 in Halle an der Saale geboren und wuchs in Königsberg auf. Auf Wunsch seines Vaters studierte er Jura und wurde Rechtsanwalt. Er gründete eine Anwaltskanzlei zusammen mit Ludwig Barbasch, engagierte sich, ohne selbst Parteimitglied zu sein, für die Rote Hilfe, eine der KPD nahestehende, von Wilhelm Pieck und Clara Zetkin gegründete Hilfsorganisation, die insbesondere auch Rechtsbeistand für politische Häftlinge ermöglichte, und nahm auch Mandate gegen Nationalsozialisten an. 1931 vertrat er in einem Prozess 20 Arbeiter, die bei einem Überfall von SA-Leuten auf das Tanzlokal Eden in Berlin-Charlottenburg verletzt worden waren. Als Anwalt der Nebenklage ließ er am 8. Mai 1931 Adolf Hitler in den Zeugenstand rufen und konfrontierte ihn mit einer Schrift Goebbels’ mit dem Titel: »Der Nazi-Sozi. Fragen und Antworten für Nationalsozialisten« von 1927, in welchem offen zur Gewaltausübung gegen politische Gegner aufgerufen wurde. Die ihm von Litten zugefügte Verlegenheit vergaß Hitler niemals.

Im folgenden Jahr brachte Litten fünf von 150 SA-Männern zur Anklage, die eine Kleingartenkolonie namens »Felseneck« überfallen hatten, wobei ein KPD-Mitglied erschossen worden war. Inzwischen war er von der Roten Hilfe unter Begleitschutz gestellt worden.

Zusammen mit den Schriftstellern Carl von Ossietzky, Alfred Döblin und Heinrich Mann gründete er nach Unruhen zum Maifeiertag 1929, bei denen durch unverhältnismäßige Maßnahmen der Polizei gegen Demonstranten zahlreiche Menschen zu Tode gekommen waren, den »Ausschuss zur Untersuchung der Berliner Maivorgänge«. Damit sollten einerseits angeklagten Demonstranten geholfen, andererseits die Tatsache, dass kein Polizist zur Rechenschaft gezogen wurde, kritisiert werden.

Ins Exil wollte Joachim Litten 1933 nicht gehen. Am 28. Februar wurde er verhaftet und in verschiedene Zuchthäuser und Konzentrationslager gebracht. In Dachau starb er am 5. Februar 1938.

Literatur: Irmgard Litten: Eine Mutter kämpft. Rudolstadt 1947; Neuausgabe: Eine Mutter kämpft gegen Hitler. Deutscher Anwaltverlag, Bonn 2000; Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Zwischen Recht und Unrecht. Lebensläufe deutscher Juristen. Recklinghausen 2004; Knut Bergbauer/Sabine Fröhlich/Stefanie Schüler-Springorum: Denkmalsfigur. Biographische Annäherung an Hans Litten 1903–1938. Göttingen 2008;.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

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