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Franz, der Erste

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Franz ist der Erste und kann sich sehen lassen. Er hat dunkle Locken, breite Schultern und ein markantes, sympathisches Gesicht. Trotzdem schaut er verlegen auf den kleinen Tisch zwischen uns. Ich muss den Anfang machen und frage: „Gefällt dir der Tisch?“

Franz wird rot. „Ich bin Schreiner. Weißt, was für ein Holz das hier ist? Das ist Eiche. Die Eiche erlebt gerade ein Comeback. Das hat sie wirklich verdient. So ein starkes Gewächs. Robust und gut zu verarbeiten. Magst du Eiche?“ Er klopft dreimal auf das Holz. Ich habe mir bislang keine Gedanken darüber gemacht, aber jetzt ist es höchste Zeit. Im ersten Moment fallen mir nur massive Schrankwände ein und deshalb glaube ich, Eiche nicht besonders zu mögen. Das versuche ich Franz diplomatisch zu vermitteln.

„Vermutlich mag ich Eiche, wenn sie nicht als Schrankwand im Wohnzimmer steht.“ Franz mustert mich kritisch und fragt: „Was steht denn in deinem Wohnzimmer?“

„Billy-Regale.“

„Die sind mit nichts zu entschuldigen“, urteilt er.

Mich sieht er jetzt nicht mehr an, stattdessen betrachtet er liebevoll den Holztisch zwischen uns. Er ist verkratzt, hat Glasränder und Fettflecken. Franz streicht genüsslich über die Oberfläche. „Du kannst spüren und sehen, dass Holz lebt. Und nur damit du es weißt: Ich mag Eichenschrankwände.“ Ich finde, das kann man auch freundlicher sagen, trotzdem versuche ich es noch einmal mit Humor. „Es könnte sein, dass wir beim Einrichten unserer ersten gemeinsamen Wohnung Probleme bekommen.“

Der Schreiner schiebt seinen Stuhl zurück, bevor er seine Meinung rüberrückt. „Keine Sorge, so weit wird es nicht kommen.“

Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Es war sein Schlusswort und mein erster Korb des Abends. Ich warte auf das Zeichen zum Partnerwechsel. Sieben Minuten können verdammt lang sein.

Der Zweite ist ein Quickie

Als endlich der Gong das Zeichen zum Partnerwechsel gibt, erscheint mir Ingo wie ein Retter. Für seinen Namen kann er schließlich nichts. Für sein Hawaiihemd, die drei offenen Knöpfe und das Goldkettchen auf dem Brusthaar schon. Nun gut, es zählen die inneren Werte. Mut. Humor. Neugierde. Damit kann Ingo dienen. Nach fünf Minuten Smalltalk über die Stadt, in der wir leben, legt er seine Hand auf die meine, senkt seine Lider auf Halbmast und flüstert mir zu: „Sei ehrlich Leni, wie oft hast du in den vergangenen Minuten an Sex mit mir gedacht.“

Ich bin ehrlich: „Kein einziges Mal.“ Ingo ist Optimist: „Macht nichts. Du hast ja noch zwei Minuten Zeit.“ Ich nutze die Zeit, um mich auf den nächsten Kandidaten zu freuen. Diesmal vergebe ich den Korb.

Der nächste Frosch muss ein Prinz sein

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