Читать книгу Ferrari-ROT - Lisbeth Ritter - Страница 11

C-Klasse

Оглавление

Sonntag. Eine Woche später. Es würde für beide das erste Mal sein.

„Lässt du mich rein?“, wollte sie wissen.

„Ja. Gleich wenn du reinkommst rechts. Soll ich runterkommen?“ Er drückte auf den Öffner für die Tiefgarage.

„Nicht nötig.“ „Du kannst auf die dreizehn.“

Der Kaffeeduft stieg ihr schon im Treppenhaus in die Nase, er hatte die Wohnungstür offen stehen lassen. Der Tisch war gedeckt, alles stand für ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück bereit.

„Guten Morgen, Dom.“ „Morgen, Triets.“ Bis er sich umgedreht hatte, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken, war sie schon am Tisch, obwohl sie gemerkt haben musste, was er vorhatte. Offensichtlich war sie generell nicht besonders am Austausch von Zärtlichkeiten interessiert – nicht nur in der Öffentlichkeit.

„Die Brötchen sind gut. Du musst mir deinen Bäcker zeigen.“ „Den Bäcker oder die Bäckerei?“

Sie blitzte ihn fröhlich an. „Kommt drauf an. Lohnt sich der Bäcker?“ „Keine Ahnung, ich hab immer nur Augen für die Verkäuferin.“

„Ich meinte schon die Bäckerei. Es wird immer schwieriger, gute Lebensmittel zu bekommen. Bei Brot und Brötchen ist es besonders schlimm, finde ich. Selbst die, die auf den ersten Blick wie Bäckereien aussehen, haben ja meistens nur noch diesen Aufbackkram. Und selbst wenn man etwas Teures kauft, heißt es noch nicht, dass es auch gut ist.“ Es entspann sich ein Gespräch über Bäcker, Käsehändler und Spezialitätengeschäfte.

„Auf dem Wochenmarkt an der Konstabler kann man ganz gut einkaufen.“ Er deutete auf die Wurst, von der sie gerade genommen hatte.

„Der an der Bockenheimer Warte geht auch“, erwiderte sie. „Aber wenn man für die ganze Woche Gemüse kaufen will, muss es schon sehr frisch sein.“

„Wohnst du in Bockenheim?“ „Ja“, antwortete sie kurz angebunden, schwenkte aber sofort wieder zum Thema Einkaufen. „Man kann ja auch nicht immer in die Kleinmarkthalle gehen.“ „Nein. Willst du noch Kaffee?“

Nach dem Frühstück kamen sie sich vor der Spülmaschine in die Quere.

„Und? Was hast du dir für heute ausgedacht, Triets?“ „Ach.“ Sie wand sich zwischen ihm und der Arbeitsplatte heraus. Er fing sie ein, bevor sie zur Tür hinaus entwischen konnte. Verstellte ihr spielerisch den Weg. „Sag schon.“

„Ich weiß nicht, ob du das tun würdest. Du magst das vielleicht nicht. Bis heute Abend fällt mir sicher noch etwas Besseres ein.“ „Wir könnten es vorziehen. Dann wäre es erledigt, und du könntest dich ganz auf unseren Ausflug konzentrieren. Und auf mich.“

„Das geht schon, ist nicht nötig“, wehrte sie ab. „Sag schon, was du vorhast, Triets. Du machst mich neugierig.“ „Wie gesagt, ich weiß noch gar nicht …“

„Soll ich dich mit der Zunge verwöhnen?“ Er ließ seine Stimme dunkler klingen. „Ist es das, was du willst? Lecken?“ Puh, wie war er nur darauf gekommen. So ausgesprochen, war es ihr peinlich. Und was tat er da mit seinen Händen? Ihr wurde ganz anders.

„Das ist es. Ja?“ Es schien ihm Spaß zu machen, sie in die Enge zu treiben. „Aber daran ist nichts Besonderes, Triets. Du kannst mir nicht erzählen, dass du das noch nicht gemacht hast. Oder vielmehr hast machen lassen.“ „Na ja, als Vorspiel und mit dem Finger“, brachte sie heraus.

Seine Lippen berührten ihr Ohr, raunten: „Bist du schon feucht?“ Als wollte er es überprüfen, lag seine Hand plötzlich tief in ihrem Schritt. „Was?“ Sie wand sich in seinen Armen.

„Du willst, dass ich es ohne Finger tue? Ich soll es dir nur mit der Zunge machen? Ohne weitere Unterstützung? Bis du kommst?“

Wieso musste er so direkt sein?

„Sag schon. Ist es das?“ Sie nickte widerstrebend.

„Hast du deshalb heute einen Rock an?“ Seine Hände lagen auf einmal unter dem Stoff auf ihren Pobacken. Packten zu. Zogen sie näher. Woher wusste er das? Tatsächlich hatte sie überlegt, wie sie es anstellen sollte, sich nicht halbnackt vor ihm präsentieren zu müssen. Das war auch so schon viel zu intim. Hätte sie nur nicht genickt. Hätte sie nur einen Plan B gehabt. Wie hatte sie so blöd sein können? Gleich beim dritten Mal. Und einfach so. Sie hatte gedacht, sie würde damit rausrücken, nachdem sie sich ein bisschen auf dem Sofa geküsst hätten. Heute Abend bei einem Glas Wein, entspannt. Falls die Stimmung entsprechend gewesen wäre. Aber doch nicht jetzt. Quasi zwischen Tür und Angel.

„Willst du gleich hier auf dem Tisch?“ Er bugsierte sie in die Richtung, während seine Hände ihren Po kneteten.

Als müsse sie ergründen, was ein Tisch ist, drehte sie den Oberkörper und starrte auf die Holzplatte. „Ich finde, wir sollten erst mal fahren. Und heute Abend sehen wir dann, ob wir …“ „Oder willst du ins Bett? Aber das ist nicht besonders bequem für mich und es dauert sicher etwas länger. – Nur mit der Zunge.“ Er leckte wie zur Bestätigung über ihren Hals, sein Mund war direkt an ihrem Ohr. Die Worte prickelten tiefer in ihren Körper, versetzten ihn in Aufruhr.

„Sollen wir nicht doch erst …“, versuchte sie erneut, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Eigentlich ja von ihrem Vorhaben. Ach je.

Aber Dominic gab nicht nach. „Ich würde es lieber vorher tun. Nicht, dass ich beim Autofahren immer daran denken muss. Also auf dem Tisch?“ Er schob sie halb darauf.

„Hier musst du dich aber auch nach unten beugen“, warf sie ein. „Oder willst du dich auf einem Stuhl vor mich setzen?“

Die Vorstellung, wie bei einer Laboranordnung zwischen ihren Schenkeln zu sitzen, ließ seine Erregung augenblicklich abklingen. „Du hast vielleicht recht.“ Er zog sie vom Tisch und sie atmete erleichtert auf.

„Das Sofa. Ich setze mich aufs Sofa und du dich auf die Lehne.“ Er schob sie vor sich her ins Wohnzimmer. „Wo soll ich mich da festhalten?“, fragte sie überrumpelt. „An mir.“

Dominic war mitten im Zimmer stehengeblieben. Seine Hände zogen sie an der Hüfte nach hinten an sein Geschlecht, er rieb es an ihrem Hintern. Sie war durcheinander. Einerseits zeigte sein Werben deutlich Wirkung, andererseits war sie schrecklich nervös. Wieso hatte sie sich das alles nicht vorher überlegt? Sich ein paar Gedanken über die „Abwicklung“ gemacht. Das musste sie das nächste Mal besser planen.

Seine Hände schoben sich über ihren Venushügel, rutschten zielstrebig tiefer. Sie lehnte sich an seine Brust. Ließ sich verwöhnen. Ihre Scham schob sich seinen Händen mehr verlangend entgegen. Er küsste zärtlich ihren Hals. Ihre Hände glitten ganz von selbst nach hinten und über seine beginnende Erektion. „Was bekomme ich eigentlich dafür, Triets? Was wirst du mit deiner Zunge tun? Oder deinen Lippen?“ „Ich werde dir keinen blasen, wenn du das meinst.“ Seine Hände wanderten unter ihren Rock, in ihren Schritt. „Du bist schon ganz feucht.“ Seine flache Hand schob sich in ihren Slip. „Hmmm.“

„Auch nicht, wenn ich erfolgreich bin?“, wollte er wissen. Sie schmiegte sich tiefer atmend an seine Brust. Schüttelte den Kopf. „Mach es nur mit der Zunge“, seufzte sie. „Ich soll aufhören?“ Sie nickte. „Wird sonst das Ergebnis verfälscht?“ Er bekam keine Antwort mehr, schob daher den Slip nach unten, ging hinter ihr in die Knie, half ihr heraus, und begann sofort ihre Schenkelinnenseiten zu streicheln. Ließ Lippen und Zunge abwechselnd, dann gleichzeitig, über ihre Haut gleiten. Arbeitete sich nach innen, und direkt in ihren Schritt vor.

„Wenn du mir schon keinen bläst, machen wir es aber genau so, wie ich es will und wo ich es will.“ Er wand sich durch ihre Beine hindurch, kniete mehr vor als unter ihr. „Ja?“ „Ja.“ Sein Kopf verschwand unter ihrem Rock. Seine Hände hielten ihre Schenkel, seine Daumen gruben sich in ihr Fleisch, während er sie näherzog und sich in ihren Schoß versenkte. Sie stütze sich auf der Lehne ab, spreizte die Beine, damit er Platz hatte. Blut schoss durch ihren Körper, sammelte sich genau dort, wohin jetzt seine Zunge drang. Er hatte ihre Schamlippen mit den Daumen geteilt und leckte der Länge nach mit der ganzen Zunge über ihren Eingang, ihren Kitzler. Noch einmal. Bevor er mit der Zungenspitze dasselbe tat und sie laut aufstöhnen ließ. Sie schob sich seiner Zunge ächzend entgegen, ging leicht in die Knie. Sie wollte näher. Sie wollte mehr. Er schlug schnell an ihren Kitzler, saugte an ihm, als sie ihn mit der linken Hand näherzog. Zuckend stützte sie sich nur noch auf die rechte, verlor fast das Gleichgewicht. Ihre Knie wurden weich, sie hielt sich keuchend wieder mit beiden Händen fest, musste ihn freigeben.

„Nicht aufhören!“ Aber er stand schon vor ihr. „Bitte! Bitte mach weiter.“ „Komm“, er zog sie mit, „setz dich in die rechte Ecke. Stell die Beine auf.“ Den rechten Fuß auf dem Sofa, den linken auf der Chaiselongue abgestellt, konnte sie kaum erwarten, dass er sich endlich vor sie kniete, ihren Rock nach oben schob und ihren Leib näher an seinen Mund zog, näher an seine Lippen, näher an seine Zunge. Noch weiter drückte er ihre Beine auseinander, seine Hände fassten fordernd zu. Während sein Kopf tief in ihrem Schoß verschwand, bog sie sich ihm entgegen. Seine Zunge hielt sich nicht lange mit der brennenden Haut ihrer Schenkel auf, mit der Spitze fuhr er wieder und wieder in ihre Spalte. Drang tiefer. Entlockte ihr helle, spitze Töne. Sie versuchte, nicht an seinem Kopf zu ziehen, nur seine Schultern zu umfassen, aber sie musste sich irgendwo festhalten. Er schlug an ihren Kitzler, rieb seine raue Zunge breit darüber, sie bäumte sich auf, wollte näher, rückte nach vorne, wollte mehr, grollte, ihre Finger krallten sich in seine Schultern. Er fuhr in ihren Eingang. Sie wimmerte gequält. Er saugte und leckte und streichelte und rieb. Seine wieder und wieder vorstoßende Zunge jagte Blitze tief in ihren Unterleib. Sich tief in ihrem Innersten entladende Blitze, denen sie sich ächzend entgegenwarf. Und wieder ihr Kitzler. Er nagte, fuhr zwischendurch mit der Zungenspitze in ihren Eingang, Biss in ihren Schenkel. Stürzte sich erneut auf ihren Kitzler. Sie explodierte und presste erlöst wimmernd die Beine zusammen.

Er konnte gerade noch den Kopf herausziehen, rutschte neben ihr aufs Sofa. Schwer atmend lehnte sie sich an. Gab sich einige Minuten.

„Willst du gleich hier?“

Bis eben hatte er gewollt. Und wie, aber ihr nüchterner Tonfall turnte ihn ab. „Nicht, wenn du nicht willst.“ „Komm schon.“ Ihre Hände legten seinen Bauch frei, streichelten zärtlich. „Sag mir, was du willst“, raunte sie, sich an ihn schmiegend. Sie öffnete den Knopf seiner Jeans und langsam den Reißverschluss. Rutschte nach unten.

Ihre weichen feuchten Lippen auf seiner Haut brachten die Lust sofort zurück, ihre zärtlich über sein Glied streichenden Finger das Verlangen nach mehr. Sie zog seine Hosen nach unten. Bereitwillig hob er das Becken an. Sie kletterte über ihn. Senkte ihr Geschlecht über sein pulsierendes Glied. Rieb sich an ihm. Verteilte ihre Feuchtigkeit darauf. „Sag schon“, flüsterte sie in sein Ohr, sein hartes Glied jetzt gekonnt mit der Hand massierend. „Sag mir, was du willst, Dom.“ Er hatte es plötzlich eilig. „Dreh dich, geh auf alle viere.“ Sie hatte kaum die richtige Position eingenommen, als sein pralles Glied in sie hineinfuhr, schnell und tief. Wie ein gut geölter Kolben schoss es immer wieder in ihr geschwollenes Fleisch. Er hielt sie an Schulter und Hüfte fest, trieb sie mit seinen Stößen nach vorne. Packte fester zu, um sie hinten zu halten. Beider Keuchen, beider Stöhnen erfüllte den Raum. Hart und kurz zustoßend holte er sich in sie zuckend seinen Orgasmus. Sie sank auf die Ellbogen, als er sie freigab.

Einen Moment hielt er nur ihre Hüfte, streichelte dann ihren Rücken, ihre Schenkel, seine Hände verweilten schließlich auf ihrem Po.

Eine halbe Stunde später waren sie unterwegs.

Passend zum geplanten Ausflug ins Mercedes-Museum hatte sie den Benz ihres Vaters genommen. „Eine ganz normale C-Klasse? Ich dachte, du bringst was Ausgefalleneres mit, Triets.“ „Ich weiß nicht, ob ich mich jemals an den Namen gewöhnen werde.“

Sie tätschelte das Armaturenbrett. „Bisschen ein Rentner-Auto, aber irgendwie ist er mir ans Herz gewachsen und er fährt sich sehr schön. Und flott. Für die Autobahn ist er genau der Richtige. Ich wollte die A5 runter und bei Karlsruhe die A8 rüber.“ „Sonntags wird’s schon gehen. Ich hab keine Staumeldungen gehört heute Morgen. Wie spät ist es?“ Er drehte das Radio an.

„Wie war’s gestern bei deinen Eltern, Triets?“ „Wie immer. Wir haben mit dem Rest der Familie gegrillt. War ganz nett. Was hast du gemacht?“ „Du meinst, nachdem ich die Wohnung aufgeräumt und geputzt, eingekauft, alles fürs Frühstück vorbereitet und das Bett überflüssigerweise frisch bezogen habe? Ich war mit einem Freund unterwegs.“ Er erzählte ein bisschen, aber sie kannte keine der Kneipen, in denen er gewesen war.

„Silberpfeile an die Wand zu kleben, auf die Idee muss man erst mal kommen“, meinte sie, als sie im Museum standen. „Interessierst du dich für Motorsport, Triets?“ „Sport? Du meinst Rennen? Nein, ich mag den Krach nicht. Und das sinnlose Im-Kreis-Fahren. Aber sie sehen schön aus. Siehst du irgendwo Kameras? Ich würde gerne mal einen anfassen.“

Sie war noch nicht richtig in der Nähe der Wagen, als auch schon ein Aufpasser angelaufen kam.

„Und du?“ Sie sah ihn fragend an.

„Ab und zu sehe ich mir ein Rennen im Fernsehen an, wenn’s spannend wird. Früher habe ich kein wichtiges verpasst und bin auch hingefahren. Mit den richtigen Kumpels in Monaco, das war schon geil. Da war richtig Party. Dann ging es bei den anderen los mit Familie. Keine Zeit, kein Geld, meine Frau will mit. Wie das so ist. Irgendwann haben wir’s gelassen.“

Sie waren bei den alten Reiselimousinen angekommen. „Ich würde zu gern mal anfassen.“ Sie sah sich nach einem Aufpasser um. „Das schadet so einem Auto doch nicht. Ich verstehe gar nicht, warum sie einen nicht näher ran lassen. Man kann noch nicht mal richtig reingucken bei dem Abstand.“

Er wünschte, sie würde ihn so gerne anfassen wie … Er wischte den Gedanken weg, rückte aber näher an sie heran. „Ich versteh’s schon. Die Leute fangen ganz schnell an, auf irgendwelche Knöpfe zu drücken und an irgendwas zu ziehen, oder gleich ein Ersatzteil oder Souvenir in der Tasche verschwinden zu lassen. Nicht jede ist so diszipliniert wie du, was das Anfassen angeht.“

Sie sah ihn irritiert an, konnte den Unterton in seiner Stimme nicht einordnen, wurde aber das Gefühl nicht los, dass er versucht hatte, ihr damit etwas zu sagen.

„Ich habe gehört, die haben einen Fahrsimulator“, wechselte sie das Thema.

„Und da willst du rein?“ „Ja, das würde ich echt gerne ausprobieren. Hast du schon mal?“ „Ja, ich bin schon ein paar Rennen gefahren.“

Sie sah enttäuscht auf das Schild Leider außer Betrieb.

„Das ist ja wie in München“, nörgelte sie. „Bei BMW?“ „Nein, im Deutschen Museum. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich in den Faraday’schen Käfig zu setzen und dann war er außer Betrieb. Seitdem behaupte ich steif und fest, dass ich mich getraut hätte, wenn sie mich nur gelassen hätten. Obwohl ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher bin“, gab sie zu.

„Machen die das noch?“ „Keine Ahnung. Ich war ewig nicht dort.“ „Wir könnten mal hinfahren“, schlug er vor. „Gute Idee, aber dann sollten wir uns ein paar Tage Zeit nehmen. Das Planetarium haben sie vor einer Weile renoviert. Und einen Tag sollten wir in die Berge und an einen der Seen, wenn wir schon so weit fahren.“

Zumindest was Ausflüge anging, war sie zu allem bereit.

Ausgiebig begutachtete Pat alle Autos. Selbst die moderneren Wagen und die Nutzfahrzeuge wollte sie sehen. Ließ sich von Dominic alle möglichen technischen Fragen beantworten. Gemeinsam mit ein paar anderen ausdauernden Besuchern wurden sie quasi zwangsweise vor die Tür gesetzt.

Sie lehnte am Auto. „Ich bin ganz erschöpft von den vielen Eindrücken.“ „Soll ich fahren?“ Sie nickte, reichte Wasserflasche und Schlüssel herüber, bevor sie einstieg.

„Lass uns über Heilbronn fahren und irgendwo in einer Straußwirtschaft essen gehen“, schlug er vor. „Gute Idee, Lauffen oder so.“ „Also runter von der Autobahn.“

Sie fanden ein Plätzchen, wo man draußen sitzen konnte.

„Wenn du Wein willst, Triets, kann ich nach Hause fahren. Ich nehme eh nur ein Bier zum Essen.“ „Gerne, wo wir hier schon an der Quelle sind.“

„Das hat Spaß gemacht.“ Sie lehnte sich entspannt zurück.

„Also nächstes Mal Porsche?“, fragte er. „Och nö, nicht Porsche. Und kein Museum. Lieber was, wo man draußen sein kann.“ „Also noch mal im Cabrio ab ins Grüne?“ Sie nickte. „Ja, gut.“

„Ich weiß immer noch nicht, was für ein Auto du hast“, meinte sie nachdenklich, als sie auf die Rechnung warteten.

Er musste lachen. „Was bekomme ich dafür, wenn ich es verrate?“ „Was hättest du denn gerne?“ „Mal sehen. Ewige Dankbarkeit ist ganz nett, aber was Handfestes wäre besser. Hmmm. Wie wär’s mit: Sklavendienste für ein Wochenende?“

„Ich kriege das schon noch raus.“ „Das ist wohl ein Nein?“ Er bekam nur ein Lächeln als Antwort.

„Du könntest es ganz nebenbei erfahren, wenn du willst. Nächstes Wochenende kommt er zum Einsatz. Du müsstest mich nur begleiten.“

„Nächste Woche ist Muttertag.“ „Ja genau.“ „Ich soll deine Mutter kennenlernen?“

„Einfach nur so, ganz ohne tiefere Bedeutung. Es ist nur ein Essen, und ich müsste nicht wieder als Einziger alleine hin.“ „Das geht nicht. Ich bin schon von meiner Mutter eingeplant.“

„Tja, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als mir morgens vor der Garage aufzulauern.“

Sie lachte. „Soo wichtig ist es mir jetzt wieder nicht.“

Auf dem Weg nach Hause nahmen sie so schnell wie möglich wieder die Autobahn. Kamen direkt am Technik-Museum vorbei.

„Hast du da drüben die Concorde gesehen, Dom? Das wär auch was fürs Wochenende.“ „Ich dachte, kein Museum.“ „Da läuft man ja viel draußen rum, das ist was anderes.“

Sie sah Dom an. „Hast du gerade Frauen gebrummelt?“ „Ich? Nein. Wie käme ich dazu.“ „Ich weiß auch nicht.“

„Wo soll ich abfahren?“, wollte er kurz vor Frankfurt wissen. „Fahr am besten zu dir.“

„Hast du Angst davor, mir deine Adresse zu geben? Ich meine, ich verstehe ja, dass du das nicht gleich beim ersten Treffen getan hast, aber inzwischen …“ „Bockenheim, in der Leipziger, der gelbe Altbau auf der rechten Seite, wenn man von oben kommt, 4. Stock, linke Seite. Aber lass uns zu dir fahren.“

„Du hast was getrunken. Ich stelle ihn bei dir ab und nehme die U-Bahn.“ „Das waren doch nur zwei Gläser, und zum Essen.“ Er bog Richtung Bockenheim ab. „Wäre mir aber lieber.“ „Also meinetwegen.“

Am Haus angekommen, zeigte sie ihm, wo es zu ihrem Parkplatz ging.

„Ich würde dich ja normalerweise mit nach oben nehmen …“ „Aber?“ „Wärst du sehr böse, wenn wir heute nichts mehr machen?“ „Nein, natürlich nicht. Was ist denn los?“ „Nichts. Ich will das Auto morgen sehr früh zurückbringen und es ist schon spät. Du musst morgen doch auch früh raus.“

„Wir könnten …“, setzte er an. „Ja?“ „Ach nichts.“ „Ich bin wirklich sehr müde.“ „Schon gut.“

„Danke fürs Nach-Hause-Fahren, Dom. Das war ein schöner Ausflug. Und ein Superfrühstück. Ich glaube, ich komme dich sonntags öfter besuchen.“ „Gerne, Triets. Mir hat’s auch Spaß gemacht.“ Sie standen vor ihrer Haustür, aber sie machte keinerlei Anstalten, die Tür aufzuschließen und er hatte keine Lust, sich noch eine Abfuhr zu holen.

„Gute Nacht, Triets.“ „Gute Nacht, Dom.“ Sie drückte einen Kuss auf seine Wange und er ließ es dabei bewenden.

Ferrari-ROT

Подняться наверх