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Schimmel war sehr erstaunt, am übernächsten Tag beim Frühstück einen Brief mit einer ihr unbekannten Handschrift zu erhalten, mit Bleistift gekritzelt, Poststempel nicht zu erkennen. Sie riß ihn auf und sah nach der Unterschrift. K. G. – Nanu, wer war denn das?

Sie las, obwohl sie dauernd von den Kleinen gestört wurde, die eine Schnitte gestrichen oder Milch nachgeschenkt haben wollten. Das ging so lange, bis sogar Mutter aufmerksam wurde.

„Laßt Schimmel doch mal lesen, sie hat nicht eine Sekunde Zeit!

Schimmel ging ins Herrenzimmer hinüber und stellte sich zum Lesen ans Fenster. Von draußen klang der morgendliche Gutshoflärm herein, der Bulldog puffte und der Schmiedehammer erklang, Kannen klapperten. Sie las:

„Lieber Schimmel,

es ist vielleicht komisch, daß ich Ihnen schreibe, wo ich doch mit Ihnen hätte reden können. Aber es kam ja nicht dazu. Mir ist bange um Ihren ‚Sternenkurs‘. Ich habe schon gemerkt, wie der Hase läuft. Aber ich weiß nicht, ob er in der richtigen Richtung läuft. Es handelt sich ja um nicht mehr und nicht weniger als um Ihre Zukunft.

Es ist kein Egoismus, sich einen Beruf zu erkämpfen, im Gegenteil. In ihrem Falle um so mehr, da Sie keinen Vater mehr haben. Ihre Mutter wird es Ihnen eines Tages danken, wenn Sie jetzt fest bleiben. Manchmal ist es leichter, zu verzichten, weil man da Unannehmlichkeiten aus dem Wege geht; leichter, als sich das zu erstreiten, was einem für später wichtig ist.

Ich will Sie nicht beeinflussen. Ich will Sie nur zu sich selbst führen. Ich habe viel an Sie und Ihre Entscheidung gedacht, sonst wäre ich nicht mit den Jungen über Holdershausen gefahren. Nun habe ich gesehen, in welche Richtung Sie sich gewendet haben. – Schon endgültig? Überlegen Sie gut, ehe Sie es aussprechen. Entscheiden Sie selbst.

Ich bin, wie Sie auch entscheiden, immer da, wenn Sie einmal einen Berater brauchen. Und ich grüße Sie herzlich.

Ihr K. G.“

Karl Gerstenberg. Es fiel ihr ein, daß er mit Vornamen Karl hieß. Karl der Große sagten die Jungen manchmal, wenn sie ihn neckten. Er war ja nicht übermäßig groß, vielleicht eine Handbreit größer als sie, das war für einen Mann nicht erheblich. Aber er war, so jungenhaft er sich gab, doch ein ernster und richtiger Mann.

Schimmel stand sehr nachdenklich mit dem Brief in der Hand und sah hinaus in den Hof. Er hatte alles sehr genau gesehen und erkannt, was ihr selbst noch gar nicht klar geworden war.

Merkwürdig. Mit keinem hatte sie gesprochen, mit Uli nicht, mit Gerstenberg nicht, mit Großvater nicht. Und alle drei hatten genau gefühlt, worum es ihr ging.

Ich muß allein durch, sagte sie sich, ich muß es selber entscheiden. Gestern war ich so nahe daran, daß ich glaubte, es wäre schon entschieden. Und heute? Gerstenberg hat recht, es ist wichtig, und Mutter wird es mir eines Tages vielleicht danken. Aber sie braucht mich doch jetzt!

„Seht doch mal Schimmel an“, sagte Mutter drüben am Tisch halblaut. Sie sagte es freundlich und belustigt, während sie Neuchen die letzte Tasse Kaffee eingoß. „Seit mindestens fünf Minuten steht sie dort am Fenster und guckt hinaus.“

Mutter lachte mit ihren blanken braunen Augen. „Sie schlägt mit ihrem ruhigen Temperament ganz in eure Familie hinein, Vater, Gott sei Dank. Es ist ja auch typisch, daß sie alle eure blauen oder doch wenigstens hellen Augen haben, alle sechs, keins meine dunklen.“

„Darum ist es nun wieder schade“, sagte Großvater in seiner unnachahmlich ritterlichen Art und legte seine Hand auf die der Schwiegertochter, „ich teile deine Meinung durchaus nicht, wenn du dich freust, daß die Kinder wenig von dir mitbekommen haben. Du bist ein sehr ‚ordentlicher Kerl‘, um einmal in der burschikosen Sprache der heutigen Zeit zu reden. Ich habe noch kaum je einen so tüchtigen Mitarbeiter gehabt.“

Schimmel war gerade an den Tisch getreten und hatte Großvaters letzte Worte gehört. Sie sah zu Mutter hin, die rot geworden war wie ein junges Mädel. Schimmel verstand das vollauf. Großvater gab es eben nur einmal auf der Welt.

In diesem Augenblick zeigte es sich, daß Schimmel doch einiges von Mutter mitbekommen hatte, von Mutters lustiger und unverwüstlicher Art. Sie war plötzlich nur noch froh, daß Gerstenberg ihr geschrieben hatte. Es war so nett von ihm, daß er sich um sie kümmerte. Schimmel, die bis dahin so stumm und nachdenklich gewesen war, setzte sich strahlend und vergnügt vor ihre längst kalt gewordene Tasse Kaffee und begann so morgenhungrig zu futtern, daß Großvater still in sich hineinlachte. – –

Ein paar Tage später bekam Großvater einen Brief, über den er sehr befriedigt zu sein schien. Er las ihn und legte ihn dann offen vor sich hin.

„Sag, Neuchen, könntest du Schimmel für einige Zeit entbehren?“ fragte er. „Da fragt mich eben Hans Steffens aus Hamburg, du weißt doch – ob ich nicht unter meinen zahlreichen Enkeln ein Mädel hätte, das im Alter seiner Frauke stünde. Siebzehn ist Frauke, schreibt er. Sie hat nur Brüder und möchte so gern mal eine größere Segelfahrt mit einigen Jungen machen, aber nicht ganz allein unter der Männlichkeit. Wäre das nicht was für Schimmel?“

Plisch und Plum rissen die Augen weit auf. Eine Segelfahrt, wunderbar! Wenn nur jemand mal nach ihnen verlangte für eine solche Gelegenheit!

„Wo denn? Auf der Elbe oder auf dem Meer? Und allein mit den Jungen? Ohne Erwachsene?“ sprudelte Plisch heraus, und Plum setzte sofort ihr beleidigtes Gesicht auf:

„Immer Schimmel“, brummte sie vorwurfsvoll, „immer bloß Schimmel!“

„Na, wißt ihr, was hat denn Schimmel dauernd vor euch voraus, möchte ich wissen“, sagte Neuchen ärgerlich, sie mochte nichts so wenig leiden wie beleidigte Gesichter. „Bitte, sag’ mir, Claudia, was Schimmel einmal hatte, was ihr nicht bekommen habt.“

„Doch! Doktor Gerstenberg wollte auch sie mitnehmen auf die Radfahrt und nicht uns ...“

„Wollte. Aber ist sie etwa mitgefahren?“

„Bloß weil sie kein Rad hatte!“

„Das ist nicht wahr“, fuhr Schimmel heftig auf, „ich bin nicht mitgefahren, weil –“

„Doch, du wärst, wenn du eins gehabt hättest. Und nächstes Jahr –“

„Ihr seid Neidhämmel!“ –

Der tugendhafte Schimmel – Plum, das freche Mädchen, nannte ihn sogar manchmal im Zorn „einen unerträglichen Tugendbold“ – hatte natürlich tausend Bedenken und wollte die Einladung nach Hamburg nicht annehmen. Wer sollte die Kleinen versorgen? Gerade in den Ferien waren sie nicht einmal in der Schule untergebracht. Wer würde Neuchen beim Einkochen helfen? Mutter war in der Ernte noch beschäftigter als sonst.

Doch dieses Mal halfen Schimmel keine Ausreden, sie mußte reisen. Mutter und Neuchen und Großvater, alle zerstreuten sie Schimmels Einwände. Na, sie freute sich natürlich doch. Sie freute sich sogar ganz mächtig, als die Reise nun beschlossene Tatsache war, und sie machte sich überstürzt ans Packen. Rür die nötigsten Anschaffungen hatte Großvater etwas gespendet, er meinte, eine Segelhose müsse sie doch wohl mit an die Elbe nehmen.

Eines Nachmittags fuhren Schimmel und Brita in den kleinen Ort, an dem die Bahn lag. Ein Städtchen war es nicht, vielmehr ein großes Dorf mit einigen Läden.

„Wir müssen Johannes was mitbringen“, sagte Schimmel, als sie am Anfang des Ortes vom Rad stieg. Sie hatten nur ein einziges Rad, das des Gutseleven, und Schimmel hatte Brita verbotenerweise hinten auf dem Gepäckhalter genommen. Das ging ganz gut.

„Ja, ein Eimerle. Oder einen Ball, einen recht bunten!“

„Den verkullert er“, sagte Schimmel überlegend. „Lieber etwas, was nicht so leicht verloren geht. Einen Bären?“ Aber Bären gab es hier in den Läden nicht.

Und so mußten sie für den Einkauf doch nach Warenburg fahren. Warum nicht? Zeit hatten sie, und ein Bär wäre eben doch sehr schön für Johannes. In Warenburg würden überhaupt alle Einkäufe besser zu machen sein.

In der Kreisstadt stellten sie das Rad auf dem Marktplatz ein und begannen einen großen Stadtbummel. Schimmel lud zunächst einmal Brita zu einem Eis für zehn Pfennig ein. Dann besorgten sie den Bären, der war ja das Wichtigste, und sie bekamen einen puschligen, braunen mit dem verschmitztesten Bärengesicht der Welt.

„Wenn wir aber Johannes etwas mitbringen, müssen auch Plisch und Plum was haben“, sagte Schimmel, „Plisch wünscht sich eine Laubsäge. Ob das sehr teuer ist?“

Eine Laubsäge war durchaus erschwinglich, wenigstens eine ohne Zubehör, aber Schimmel nahm eine, die mit Bohrern, Sägeblättchen, Zange und allem sonstigen Zubehör großartig auf eine Pappe geheftet war, aber freilich mehr kostete.

Plum? Plum sollte Kamm und Spiegel haben, weil sie immer umherlief wie ein Indianer. Vielleicht lernte sie dadurch auf sich achten. Sie fanden ein schönes rotes Etui. Eigentlich war es ja zu schön für Plum, aber einmal würde ja auch aus ihr ein richtiges Mädel werden.

Wozu eigentlich jetzt alle die Geschenke? Es war doch gar kein Geburtstag fällig. Ach, Schenken machte ja solche Freude!

„Mutter muß auch was bekommen“, bestimmte Schimmel. „Vielleicht ein Notizbuch mit Bleistift? Damit sie sich immer aufschreiben kann, was nötig ist. Und Großvater bekommt einen Drehbleistift. Er hat keinen, das weiß ich.“

Sie kauften einen silbernen. Er war sehr teuer, aber man bekam sofort den Namen unentgeltlich hineingraviert. Und Neuchen? „Weißt du, es ist besser, Neuchen bekommt das Etui mit Kamm und Spiegel, für Plum ist das doch noch nichts“, sagte Schimmel nachdenklich. „Plum schenken wir eine Sparbüchse“. Sie hatte eine entdeckt, die ganz lustig war. Man konnte Zehnpfennigstücke hineinwerfen, und vorn zeigte eine Uhr an, wieviele darin waren.

„Aber Uli muß auch was bekommen!“

„Du, wollen wir nicht erst besorgen, was sein muß?“ Brita hatte das Geld nicht in den Händen, sie bekam jetzt leichte Befürchtungen, daß es nicht reichen könnte. Schimmel aber war nicht zu bremsen. „Wenn alle was kriegen, muß auch Uli was haben“, sagte sie nachdrücklich und öffnete entschlossen die Tür einer Buchhandlung. Dort blieben sie sehr lange. Und als sie wieder herauskamen, war Schimmel wie benommen. Immer ging ihr das so in Buchläden.

„Weißt du“, sagte Schimmel und schob ihren Arm unter den Britas, während sie über den Marktplatz gingen, „ich habe mir schon überlegt: eine weiße Segelhose ist doch eigentlich Unsinn. Furchtbar unpraktisch. Oder? Eine richtige derbe Trainingshose tut es auch, und dazu kann man einen Pullover tragen, auch zu Hause. Überhaupt sind abgewetzte Sachen viel zünftiger. Wenn ich nach Hamburg käme und hätte alles nagelneu, wäre mir das peinlich. Du borgst mir doch deine weiße Bluse, nicht wahr?“

„Wieviel Geld hast du eigentlich noch?“ fragte Brita schüchtern. Schimmel gestand, daß sie es nicht ganz genau wisse, aber nun zählte sie wenigstens die Scheine, die großen und die kleinen, die sie zusammengepackt in der Hand hielt. Dann lachte sie erleichtert. „Du, es reicht. Für eine Trainingshose reicht es noch. Aber –“

„Was denn?“

„Wir haben ja noch nichts für dich!“

„Für mich? Was willst du denn für mich? Mir brauchst du doch nichts mitzubringen, ich bin doch mit hier“, sagte Brita. Schimmel sah sie nachdenklich an.

„Meinst du? Aber –“

„Unsinn!“

„Dann komm“, lachte Schimmel, zog sie mit sich in den Laden, in dem sie sich kurz umsah. Schnell hatte sie das entdeckt, was sie suchte. „Von dieser roten Wolle da“, sagte sie bestimmt, „ja, und Stricknadeln dazu. Nun noch eine Trainingshose, aber die gibt es wohl da drüben?“

„Du bist verrückt, nun reicht es nicht mehr“, jammerte Brita, die so leidenschaftlich gern strickte und daher wußte, was Wolle kostete.

„Es reicht, es reicht“, summte Schimmel vor sich hin, und wahrhaftig, es reichte. Sie kriegten es hin, wie der schöne Ausdruck lautet. Eine etwas verblichene, weil lange im Fenster gelegene Hose, gerade in Schimmels Länge, und großartige Qualität, konnten sie mit den letzten Pfennigen noch bezahlen.

„Das haben wir toll hingekriegt“, seufzte Schimmel und warf einen Blick auf die Kirchturmuhr, während sie dem Radwächter zuschlenderten, „mehr hätte sie aber wahrhaftig nicht kosten dürfen.“

Brita erschrak, denn Schimmel war stehen geblieben und starrte ihr entgeistert ins Gesicht. „Was ist denn los?“

„Wir haben doch das Rad noch nicht geholt! Das kostet doch auch etwas! Und man muß bezahlen, wenn man es abholt!“

Richtig. Du lieber Himmel, natürlich! Sie hatten das Rad nicht angeschlossen, sondern zum Parkwächter in einen Ständer gestellt, wo man eine Nummer als Quittung bekam. Da es nicht ihr eigenes war, hatten sie das für nötig befunden. Jetzt saßen sie da.

„Hast du gar nichts mehr?“ fragte Brita. Schimmel schüttelte die Mähne.

„Bis auf fünf Pfennig. Du warst ja dabei.“

„Na, so was. Und jetzt?“

Ja, und jetzt? Jetzt war guter Rat teuer. Es handelte sich um fünfundzwanzig Pfennige, und zum erstenmal im Leben merkten die Mädel, was für ein Unterschied besteht zwischen Geld, das man hat, und Geld, das einem fehlt. Fünfundzwanzig Pfennig, doch wahrhaftig nicht viel, wenn man es hat! Was kann man schon groß dafür kaufen? Ein paar Brötchen, zwei Postkarten; ein Mann würde sagen: zwei Zigaretten. Wenn man sie aber nicht hatte, da bedeuteten sie in ihrem Fall wenigstens dreißig Kilometer Fußmarsch. Sie mußten, fremd wie sie hier in der Stadt waren, zu Fuß nach Hause laufen, das waren fünfzehn Kilometer. Dort das Geld erbitten – was dabei herauskommen würde, wenn sie mit Geschenken beladen und ohne Rad ankamen, konnten sie sich lebhaft vorstellen – und wieder fünfzehn Kilometer zurück.

„Hilft nichts, müssen halt laufen“, sagte Schimmel düster. Sie war dazu entschlossen; aber wenn sie sich ausrechnete, wie lange das Ganze dauern würde, wurde ihr doch schwach.

„Könnten wir nicht eins von den Büchern zurückgeben?“ fragte Brita nach einer Weile, in der sie unschlüssig, aber durchaus einig im Unglück nebeneinander gestanden hatten. „Sie sind doch noch ganz neu!“

„Hm.“ Sie gingen, um nicht aufzufallen, hinüber zur Buchhandlung und stellten sich vor das Schaufenster.

„Hätten wir nur kein Eis gegessen“, sagte Schimmel reuevoll, „fünf Pfennig habe ich noch. Mit den beiden Eisportionen würde es langen.“

„Ja, siehst du, das kommt davon. Und die Wolle für mich!“ Brita schluckte an Tränen.

In diesem Augenblick hörten sie durch die offene Ladentür einen etwas erregten Wortwechsel

„Ich hab’ es rasend eilig. Könnten Sie mir nicht den Gefallen tun?“ fragte ein Herr, der gerade einen Stapel Broschüren gekauft hatte. „Mein Zug geht in zehn Minuten, und ich muß noch zur Post, das Telegramm aufgeben und die Briefe befördern.“

„Ist es so wichtig? Mein Lehrjunge ist gerade nicht da, und ich kann nicht fort“, sagte der Buchhändler bedauernd. Schimmel schob Brita ihren Packen Mitbringsel in den Arm und war schon im Laden. „Bitte schön, ich habe Zeit. Darf ich?“ stammelte sie, dunkelrot werdend, aber eisern entschlossen. Der Herr wandte sich um.

„Das ist aber sehr freundlich. Nur das Telegramm und die Briefe, ich habe keine Marken da. Kann ich mich darauf verlassen, daß Sie es gleich tun?“

Schimmel hatte die Briefschaften schon in der Hand.

„Selbstverständlich, ich gehe sofort.“

„Ich habe es nicht einzeln. Darf ich Ihnen dies geben?“

„Danke, aber das ist doch –“ nicht nötig, wollte Schimmel sagen. Dann jedoch fuhr sie, noch röter, aber mit einem tapferen Entschluß fort:

„Das ist großartig. Wir können nämlich sonst unser Rad nicht auslösen. Aber es braucht nicht so viel zu sein, uns fehlen nur zwanzig Pfennige.“

Der Herr lachte. Er drückte ihr einen Fünfziger in die Hand, außer dem andern Geld.

„So, das reicht bestimmt!“ Er lüftete den Hut und eilte davon. Schimmel stand und sah ihm nach.

„Sie sagten doch, Sie wohnten in Holdershausen, bei Goetz? – Sie heißen sogar so, sind Sie die Enkelin? Da hätte ich Ihnen das Geld aber auch so gegeben“, meinte der Buchhändler lachend. „Darf ich Ihnen noch mit etwas aushelfen?“

„Danke, nein! Nein, nein, es reicht wirklich.“ Schimmel strahlte. „Jetzt muß ich aber gleich zur Post.“

Sie nickte dem Buchhändler zu. Und dann lief sie aus dem Laden, so schnell wie der eilige Herr eben, und riß Brita fast um.

„Nun klappt auch das noch. Wie steh’ ich da?“

„Du bist und bleibst ein Prachtstück“, murmelte Brita und trollte sich hinterdrein.

Grosse Schwester Schimmel

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