Читать книгу Sehnsucht.. - Lothar Jakob Christ - Страница 5
ОглавлениеVorwort
Wenn ich damit beginne eine Geschichte zu schreiben, dann weiß ich beim Schreiben des ersten Satzes nicht, welche Geschichte ich schreiben werde.
Vielmehr bin ich selbst gespannt darauf, was mir die Geschichte erzählen wird. Und wenn ich dann ein Kapitel abgeschlossen habe, dann bin ich gespannt darauf, wie es weitergehen wird. Gespannt darauf, was der gerade eben von mir erfundene Protagonist im nächsten Kapitel wohl erleben wird. Und manchmal ist es schon erstaunlich, was so alles passiert.
Auch der Titel einer von mir geschriebenen Geschichte ergibt relativ spät und erst dann, wenn sich die Geschichte mir langsam erschließt. Oftmals erst dann, wenn die Geschichte zu Ende erzählt ist.
So wie bei dieser Geschichte geschehen. Erst ganz zum Schluss wurde mir bewusst, dass sich eigentlich die meisten der hier erfundenen Protagonisten auf der Flucht befanden.
Jeder einzelne aber völlig anders motiviert und einer völlig unterschiedlichen Sehnsucht folgend.
Da ist Sebastian Heinrich Van der Velden, dessen Sehnsucht ein Hofgut in Brandenburg ist und der aus der Stadt auf das Land flüchtet.
Da ist Berthold John, genannt Boje, der Sehnsucht nach seiner Jugend hat und versucht dem Alter zu entfliehen.
Oder Bruno Neuenburg, den alle nur Dolfi nennen. Der sich an den rechten Rand der Gesellschaft manövriert hat und wohl Sehnsucht empfindet, von dort die Flucht zurück anzutreten. Und dann ist da Adil Khaled, der mit seiner Familie aus einem Kriegsgebiet flüchtet, getrieben von der Sehnsucht nach Friede und Freiheit.
All das war nicht mein Plan als ich begann diese Geschichte zu schreiben. Aber nun, da die Geschichte erzählt ist, interpretiere ich das so als den tieferen Sinn daraus.
Ich wünsche euch nun viel Spaß beim Lesen und überlasse es euch, ein eigenes Urteil zu bilden.