Читать книгу Angel - Luciana Palanza - Страница 2

Prolog

Оглавление

Ah, er sieht wieder einmal gut aus. Fast zu gut könnte man sagen. So ist er halt einfach, mein Luke. Naja, eigentlich ist es nicht mein Luke, denn er ist ein Rockstar. Genau genommen ist er der Leadsänger einer Rockband aus Australien. Und er heisst auch nicht einfach nur Luke, denn er hat auch noch einen Nachnamen. Aber ich mag Nachnamen nicht. Sie verbinden dich mit einem Haufen Leute, die sich einen Scheissdreck um dich kümmern, nicht nett sind und gar nicht wirklich etwas mit dir zu tun haben. Sie sind halt einfach da.

Und genau deshalb ist er für mich einfach nur Luke. Mein Luke.

Schon seit geschlagenen drei Stunden sitze ich in meinem Bett, den Laptop auf meinem Schoss und klicke mich durch die neusten Bilder von ihm, während ich innerlich ins Schwärmen gerate. Dabei fällt mir jedes kleine Detail an ihm auf. Zum Beispiel das winzige Loch in seinem weissen Tank Top, welches er auf dem dritten Bild trägt oder seine Haare, die er wohl mit einem anderen Produkt gestylt haben muss. Trotzdem sieht er für mich auf jedem Bild gut aus. Richtig gut.

Als mein Blick ein weiteres Mal auf die Uhr fällt, erinnere ich mich wieder, dass morgen die Schule wieder beginnt. Leider. Ich hasse die Schule. Nicht wegen dem Lernen, den Lehrern und den ganzen Hausaufgaben, sondern wegen den andern. Den Schülern halt. Aber das weiss niemand. Und es soll auch niemand erfahren.

Eigentlich sollte ich mich langsam fertig machen und ins Bett gehen. Aber ich kann nicht. Besser gesagt, ich will nicht! Wenn ich mich jetzt bereit machen würde, wäre der erste Schultag nach den Frühlingsferien näher. Also nicht wirklich, sondern nur gefühlt näher. Und genau das ist es, was ich auf alle Fälle herauszögern will.

Warum konnten die Ferien nicht länger dauern? Von mir aus hätten sie auch nie aufhören müssen. Das einzig Gute am Alltag ist, dass ich endlich wieder einmal aufstehe und etwas anderes tue, als den ganzen Tag mit dem Laptop im Bett zu sitzen und im Internet zu surfen. Denn genau das habe ich die letzten zwei Wochen gemacht. Na gut, zwischendurch habe ich mir auch mal einen Film angesehen. Aber trotzdem war mein Leben ziemlich eintönig.

Diese Gedanken stimmen mich traurig. Deshalb wende ich mich schnell wieder meinem Laptop zu und betrachte ein weiteres Duzend neue Fotos von Luke.

Es ist kurz vor zwölf, als ich endlich meinen Laptop ausschalte und mich ins Bad begebe. Weil es schon so spät ist, entscheide ich mich dazu, erst am Morgen zu duschen. Deshalb wasche ich mich nur und putze mir gründlich die Zähne, bevor ich in meinen hellblauen Pyjama schlüpfe. Anschliessend packe ich meinen Rucksack und lege mich endlich ins Bett. Wie bereits erwartet, kann ich lange nicht einschlafen, bis ich dann von einem Albtraum in den Nächsten rutsche.

Angel

Подняться наверх