Читать книгу Das intelligente Bewusstsein der Zellen - Luis Angel Diaz - Страница 10
Mein Werdegang
ОглавлениеAls Kind habe ich gerne Erwachsene beobachtet. Das Leben schien sich wie ein Film vor meinen Augen abzuspielen, wobei die Erwachsenen die Schauspieler waren, die ihre Rollen nach einem Drehbuch spielten. Als Fünfjähriger durchlitt ich einen Zustand, der sich später als Depression herausstellte. Ich fühlte mich schwer, nicht verbunden mit der Welt und hatte Selbstmordgedanken. Es überfielen mich Gefühle der Schwäche und Hilflosigkeit. Ich fühlte mich fast immer erschöpft. Zudem litt ich an Übergewicht und versuchte, die unangenehmen Reaktionen meines Körpers durch Fressexzesse oder zu viel Fernsehkonsum zu betäuben. Damals, als Kind, war ich schon zutiefst davon überzeugt, dass das Leben aus mehr bestehen müsse als nur aus dem Sichtbaren. Hinter der Fassade von Anteilnahme, Leistungs- und Anpassungsfähigkeit verbarg sich ein zunehmender emotionaler Leidensdruck. Später im Leben, als ich durch die Erziehung und die Kultur, in der ich zufällig lebte, »sozialisiert« und »dressiert« wurde, trat diese ursprüngliche Ahnung in den Hintergrund und geriet schließlich in Vergessenheit. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits gelernt, meine Gefühle zu kaschieren und zu verleugnen.
Während des langen und schmerzhaften Prozesses des Heranwachsens kam ich langsam zu der festen Überzeugung, dass ich an irgendeiner unüberwindlichen Störung litt. Das führte dazu, dass ich widersprüchliche, verwirrende Gefühle entwickelte. Ich sah die Dinge anders als die anderen Menschen um mich herum. Ich durchschaute die Verhaltensmuster der Erwachsenen. Das war mir zwar peinlich und bereitete mir ein schlechtes Gewissen, aber ich kam mir als etwas Besonderes vor. Eine immer lauter werdende innere Stimme fragte wiederholt: »Wer glaubst du, bist du?« Diese innere Anspannung drückte sich in meinem Körper durch Nacken- und Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme und Sodbrennen aus. Meine immerwährende große Angst und Sorge wurden zu einem chronischen und stillen Begleiter meines Lebens.
Mit siebzehn war meine Verzweiflung so groß, dass ich mich an eine Psychotherapeutin wandte. Zusammen mit María Lidia, einer sehr einfühlsamen Expertin mit spirituellem Hintergrund und ohne religiösen oder dogmatischen Anspruch, begann ich zu begreifen, dass ich mich selbst belogen hatte. Ich stellte fest, dass die gesellschaftlich akzeptierten Werte meiner Familie mir nie wirklich etwas bedeutet hatten. Dazu gehörte beispielsweise der Anspruch, etwas im Leben darstellen zu wollen, oder die Sorge um die Meinung anderer Menschen über mich. Unwichtig war es mir auch, eine eigene Familie zu gründen, einen guten Ruf zu haben oder viel Geld zu verdienen, um dadurch ein erfolgreiches Leben zu führen. Somit brach ich mit 21 Jahren zum Entsetzen aller mein Architekturstudium ab. Stattdessen schloss ich mich einer Gruppe hinduistischer Mönche an, begann mit Yoga, meditierte und ernährte mich vegetarisch. Ich lernte viele Dinge, die mir später sehr nützlich waren. Gleichzeitig begann ich mit dem Studium ganzheitlicher Heilmethoden und fernöstlicher Medizin. Es war eine radikale Wandlung für mich, die mir ein neues Leben voller Kreativität, Sinnhaftigkeit und Freude bescherte. Ein solches Leben führe ich auch heute noch.
Mit 21 Jahren lernte ich etwas ganz Wesentliches: Ich kann das tun, was mir guttut, und nicht das, was ich tun sollte oder was den Erwartungen anderer entspricht. Ich erkannte, dass das Streben nach Anerkennung durch andere eine sichere Methode ist, Leid zu erschaffen, indem man immer »Ja« zu anderen und »Nein« zu sich selbst sagt. Ab diesem Augenblick machte ich mich auf die Suche nach der persönlichen Befreiung, die Bestandteil aller östlichen Lehren ist. Ich setzte mich mit verschiedenen Ansätzen der Heilung und der Bewusstwerdung auseinander. Ich besuchte zahllose Seminare, wollte viel erfahren und lernen, um mein Leben zu verbessern und auch anderen dabei zu helfen. Ich eignete mir Shiatsu an und etliche andere fernöstliche Heilmethoden: Qigong, Tui Na, Ernährung, Makrobiotik, Akupressur, Akupunktur, Ohrakupunktur, Kräutermedizin, Homöopathie und Fußreflexzonenmassage. Getrieben von dem Verlangen, immer mehr Wissen anzuhäufen, um in meiner Arbeit noch leistungsfähiger zu sein, lernte ich auch wissenschaftliche Astrologie, Irisdiagnostik, Neurolinguistisches Programmieren (NLP), Touch for Health, spezialisierte Kinesiologie, Neurale Organisationstechnik (N.O.T.), Emotional Freedom Technique – EFT (Technik der emotionalen Freiheit) sowie einige andere Methoden.