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Arbeiten mit dem Schmerzkörper
ОглавлениеAls ich diese Methode wenige Monate später bei meinen Klienten anwendete, stellte ich fest, wie wunderbar sie funktionierte. In meinen täglichen Therapiestunden kam es zu Spontanheilungen und ähnlichen Transformationsprozessen, wie ich sie nie zuvor erlebt hatte. Ich stellte fest, dass Schichten gespeicherter negativer emotionaler Ladung Ungleichgewichte in Körper, Geist und Seele schaffen. Ich stellte jedoch auch fest, dass Menschen von ihrer Anlage her die Fähigkeit haben, Schmerz zu transformieren. Ihn zu speichern entspricht dagegen nicht unserer ursprünglichen menschlichen Struktur, weshalb wir sehr eingeschränkt und konditioniert leben. Ich erkannte, dass unter den vielen Schichten dichter, verspannter Energie eine unglaubliche Quelle an Lebenskraft in jedem von uns steckt. Mit meinem Verstand und meiner Logik konnte ich diese jedoch nicht wahrnehmen. Es gibt einen Zustand des Wohlbefindens, der schwer zu beschreiben ist. Man könnte ihn als ein unerklärliches Gemisch aus tiefer Selbstliebe, einem Gefühl der Freiheit, des inneren Friedens und der Lebensfreude beschreiben. Warum hat jeder Mensch diese Quelle in seinem Innersten und kann sie dennoch nicht anzapfen? Warum suchen wir sie im Außen, wenn sie doch in unserem innersten Kern zu finden ist?
Ich erinnerte mich plötzlich an die Geschichte von einem armen Bettler in Indien. Täglich saß er auf der Straße, streckte den Passanten seine Hand hin und ahnte nicht, dass die Kiste, auf der er saß, voller Goldmünzen war! Wir alle, ob gut oder böse, gescheit oder dumm, spirituell oder ungläubig, haben diese Kraftquelle in uns, die ich die Quelle des Wohlbefindens nenne. Sie macht uns zu dem, was wir sind, und sie hält unseren Körper lebendig. Sie sorgt für unsere diversen Körperfunktionen wie Bewegung, Denken, Fühlen, Wachstum, Selbstheilung und Fortpflanzung. Solange wir leben, nährt uns diese Quelle des Wohlbefindens. Jedes Lebewesen wird von dieser Kraftquelle gespeist. Leider ist sie bei uns Menschen unter Schichten von Schmerz begraben, und die energetischen Anspannungen trennen uns vom Zustand des Wohlseins. Sogar Jesus Christus sprach davon: »Es gibt einen Frieden, der jedes Verstehen übersteigt.« Die Trennung von diesem Frieden bewirkt eine innere Spaltung, die uns in einen Traumzustand versetzt und unsere klare Erkenntnis, wer wir wirklich sind, vernebelt. Einige spirituelle Lehren nennen diesen Traumzustand Illusion, im Hinduismus spricht man von »Maya«. Umgeben von Maya glauben wir an das Irreale und können dadurch die Täuschung nicht wahrnehmen. Manche Menschen finden leichter Zugang zu dem Zustand, der durch die Quelle des Wohlbefindens hervorgerufen wird, weil sie nur einen dünnen Panzer aus verspannter, verdichteter Energie haben. Sie sind sich der Realität ihrer Situation bewusst und können sich ohne größere Probleme mit ihrer inneren Quelle verbinden.
Man kann sich diesem inneren Ort öffnen, indem man alle Empfindungen und Emotionen eines jeden Augenblicks und jeder Situation annimmt, ohne diese zu zensieren – einfach beobachtet, was ist. »Es ist so, wie es ist.« Etwas anzunehmen und zu akzeptieren heißt nicht, dass wir es gut finden oder damit einverstanden sind. Um uns mit dem, »was ist«, zu verbinden, hilft es uns, mehr Präsenz in unserem eigenen Leben zu entwickeln. Dieser Seinszustand geht über den gegenwärtigen Augenblick hinaus und verbindet uns mit der Matrix, die hinter der gesamten Existenz steht. Wenn wir reagieren und dem widerstehen, was gerade geschieht, sind wir nicht präsent. Man hat uns eine künstliche Ansicht vom Leben und seiner Gestaltung beigebracht, und wir betrachten die Welt durch diesen Filter. Wenn wir jedoch gegenwärtig sind, verbünden wir uns mit dem Leben, wodurch die ganze Schöpfung Sinn macht und uns unterstützt.