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05 DIE BELOHNUNG

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Aus Schmerz geboren ward die Lust.

Es war ein unglaublich starker Orgasmus gewesen. Wie immer hatte es ganz sanft und leise begonnen, aber vorher hatte die Gräfin sie an die Grenze ihrer Leidensfähigkeit geführt. Nahezu verzweifelt hatte Janine versucht, den Schlägen mit der Reitgerte zu entkommen, und hatte sich ihnen zugleich entgegengeworfen. Mit fein dosiertem Schwung war das schmale Ende immer wieder auf sie niedergefahren, hatte feurigen Schmerz auf den Fußsohlen verursacht und ein Kreuzmuster rötlicher Schlagmarken auf Waden und Schenkel gezeichnet.

Schließlich hatte die Gräfin das Werkzeug gewechselt und für die weitere Behandlung eine Gerte mit abgeflachtem Ende gewählt. Das klatschende Geräusch, das das Leder auf der Haut verursachte, machte die leicht verminderten Schmerzimpulse mehr als wett. In Erwartung dessen, was nun unweigerlich folgen würde, hatte Janine sich gegen die Seile gestemmt, aber es war hoffnungslos. Auch den letzten Akt würde sie völlig wehrlos über sich ergehen lassen müssen.

Als der erste Schlag ihre Schamlippen traf, konnte sie einen Aufschrei nicht unterdrücken, und schnellte so weit von dem Schmerz fort, wie die Fesseln es zuließen. Der Sklavenring an ihrer rechten Hand schlug mit metallischem Klicken an die Panikhaken in den Seilen, die ihre Arme hielten. Ein Zug an der Hülse, und sie wäre frei, aber dann würde die Gräfin unzufrieden sein und sie einfach fortschicken. Gute Mädchen taten so etwas nicht.

„Ich bin ein gutes Mädchen“, presste sie zwischen den schmerzverzerrten Lippen hervor.

„Ja, das bist du“, antwortete die Gräfin mit ruhiger Stimme. „Vier noch, und dann kommen wir zum Schluss. – Kannst du noch?“

„Ja!“, stieß Janine hervor. „Vier schaff ich noch. Gib sie mir bitte.“

„Bist du sicher?“ Die Gräfin schien Zweifel zu haben. Unschlüssig ließ sie die Reitgerte knapp an Janines Geschlecht vorbei durch die Luft pfeifen.

Schon die Erwartung des Schmerzes verursachte eine kurze Verkrampfung der Schenkel, und als er ausblieb, wusste Janine, was sie zu tun hatte. Die Gräfin wollte, dass sie um die letzten Schläge bettelte. „Bitte, Gräfin!“, flehte sie mit heller Stimme. „Bitte mach weiter!“

„Wie du willst“, und schon fuhr die Reitgerte ihr wieder klatschend zwischen die Beine. „So gefällt dir das!“

Der Schmerz raste hoch bis unter die Schädeldecke und löschte für Sekunden alles andere aus. Da war nichts mehr als das Gefühl zu leben und zu leiden. Ohne Vergangenheit und ohne Zukunft, ganz im Moment und ganz im Schmerz gefangen. Ihr unterdrückter Schrei entlud sich in einem hektisch–verzweifelten Lachen. „Ja!“, stieß sie hervor. „Bitte mehr, Gräfin!“ Die Erwartung weiteren Schmerzes – weiteren Vergessens – ließ sie schnell und stoßweise atmen.

Bei den letzten drei Schlägen hielt die Gräfin es immer so, dass sie die Intensität langsam über das erträgliche Maß hinaus steigerte. Ein letztes Mal traf die Gerte ihr Ziel punktgenau und das Ziel war erreicht. Der Schmerz war mit nichts zu vergleichen, was Janine je zuvor erlebt hatte. Ihr Körper wand sich in konvulsivischen Zuckungen, und ihr Schrei brach sich vielfach an den Backsteinwänden des Kellergewölbes. Schließlich verebbte er zu einem hilflosen Wimmern, das in haltloses Weinen überging. – Es war überstanden! Langsam lösten ihre Finger sich von den erreichbaren Teilen der Fesselung, um die sie sich von Schlag zu Schlag stärker gekrampft hatten. „Danke Gräfin“, stammelte sie unter Tränen. „Danke!“

„Ich glaube, du musst jetzt ein wenig getröstet werden“, kam es mit sanfter Stimme zurück. Die Gräfin legte die Reitgerte beiseite und trat ganz nah an sie heran.

Ja, es war ein unglaublich starker Orgasmus gewesen. Wohlig hatte Janines gebundener Körper sich unter dem kundigen Spiel der Hände gewunden und gestreckt. Hände, die überall zugleich waren, streichelten, trösteten, den Schmerz von der Haut radierten und die Angst aus der Seele nahmen, als hätte es beides nie gegeben.

Neue Lust erwachte. Die Absolution war erteilt, und neue Schuld forderte Raum. Begierig drehte sie ihren Körper so, dass sie überall zugänglich war. Viel Spielraum war da nicht, aber gerade das Gefühl, dass überall Ketten und Stricke waren, die sie daran hinderten sich der Gräfin noch weiter entgegenzuwerfen, hob ihre Lust in immer neue Höhen.

Sehnsüchtig wartete sie darauf, dass sie zwischen den Beinen berührte würde, aber die Gräfin ließ sich Zeit. Voller Verlangen brachte sie ihr Becken in die richtige Position, was der Gräfin ein kleines Lachen entlockte. „Ungeduldig?“

„Ja, Gräfin“, antwortete Janine leise. „Nicht böse sein.“

Langsam ließ die Gräfin ihre Hand über Janines Bauch gleiten, ein Finger glitt sanft durch die Furche zwischen Oberschenkel und Schamlippen, ohne diese zu berühren, und Janine stöhnte vor Verlangen auf.

„Weil du ein gutes Mädchen bist“, sagte die Gräfin. Zärtlich legte sie ihre Rechte auf Janines Geschlecht, aber plötzlich griff sie zu und zog das empfindliche Gewebe unterhalb des Schambeins in die sich fest schließende Faust hinein. Neuer Schmerz flammte auf, aber im Vergleich zu dem Inferno, das sie gerade durchlebt hatte, war es nur ein schwaches Flackern. Wohlig stöhnte Janine auf.

Sofort lockerte die Gräfin den Griff und strich mit einem Finger zärtlich über die Innenseite der Schamlippen. „Patschnass!“, stellte sie fest.

„Ja, Gräfin,“ Soweit die Fesseln es zuließen, bäumte sie sich nach oben und spürte, wie die andere Hand sich den Weg zwischen ihre Pobacken suchte. Gierig schob sie sich auch ihr ein Stück weit entgegen.

Endlich war es so weit: Das war jetzt ihr Moment: Die Lust durch den vorangegangenen Schmerz ins Maßlose gesteigert, schamlose Finger an und in den intimsten Stellen ihres Körpers und die kräftigen, aber kontrollierten Bewegungen der Gräfin ließen sie nach und nach auch noch den letzten Rest von Kontrolle verlieren. Immer höher hob die Gräfin den Pegel ihrer Lust, variierte Druck und Geschwindigkeit, forderte sie immer weiter, bis es endlich zu einem wilden unkontrollierten Höhepunkt kam. Wie ein Bogen spannte sich ihr Leib über der harten Unterlage, und Ihr lustgeschüttelter Körper kämpfte vergeblich gegen die Fesseln an, die nicht einen Zentimeter nachgaben.

Ruhig wartete die Gräfin ab, bis auch die letzten Wellen der Ekstase in Janines Körper verklungen waren und streichelte dabei sanft ihr Gesicht.

Janine schmiegte ihren Kopf in die Hand der Gräfin, und als sie wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, spürte sie, wie ein Panikhaken nach dem anderen gelöst wurde. Nach wenigen Sekunden war sie frei. Die gepolsterten Manschetten an Armen und Beinen mit der kurzen Verbindungsschlaufe konnte sie ohne Probleme selbst entfernen. Erschöpft aber glücklich glitt sie von der schmalen Pritsche herab, die in der vergangenen Stunde ihr Folterbett gewesen war.

Die Gräfin hatte sich mittlerweile auf einen Stuhl an einen kleinen Tisch gesetzt und sich ein Glas Wein eingeschenkt. Mit einem Lächeln stellte Janine fest, dass neben dem Stuhl eine Decke für sie bereitlag. – Sie war willkommen, und nun würde sie gleich ihre Belohnung bekommen. Die wirkliche Belohnung. Die, die am meisten zählte!

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