Читать книгу Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn - M. B. Bolder - Страница 4
Kapitel 2
ОглавлениеNach einer gefühlten Ewigkeit legt sich plötzlich ein Arm um meine Schulter und jemand zieht mir die Hände von den Ohren.
„Matt! Sie ist weg!“ raunt meine Mum sanft neben meinem Ohr, nimmt mich in beide Arme und wiegt mich hin und her wie ein Kleinkind.
Langsam hebe ich meinen Kopf, um die Nasenwurzel zwischen meinen beiden Zeigefingern festzuhalten, während ich die Ellbogen auf den Knien aufstütze und tief seufze.
„Tut mir leid Mum, aber ich hätte es jetzt nicht ertragen sie zu sehen. Eigentlich bin ich schon froh, es geschafft zu haben, nicht mehr jede Sekunde an sie zu denken und mir zu wünschen sie in meinen Armen zu halten.“ erkläre ich hilflos und atme tief ein. um mich selbst zu beruhigen und um Mum nicht aus Versehen zu viel zu verraten.
„Ich kann dich sogar ganz gut verstehen, Matt! Sie ist wirklich eine Schönheit und ihr Parfum mag auf euch Männer sicherlich auch sehr anziehend wirken, aber ich frage mich immer noch was sie dir wirklich angetan hat, dass du so heftig reagierst. Du warst ja gerade regelrecht in Panik.“ raunt sie sanft und sucht fragend meinen Blick.
„Nein Mum, nichts hat sie mir angetan! Wirklich nicht!“ antworte ich spontan und sehe ihr dabei bittend ins Gesicht.
„Wir hatten einfach nur verschiedene Vorstellungen von einer Beziehung, das ist alles. Ich wollte eine feste Beziehung und sie nur ein Abenteuer! Wie oft soll ich das denn noch sagen!“ behaupte ich fest und stehe dabei auf, um Mum nicht ganz so nahe zu sein.
Sie kann sicherlich spüren, dass da noch mehr war. Das weiß ich, denn sie hat irgendwie einen siebten Sinn wenn es um mich geht.
„Und das soll ich dir jetzt glauben?“ fragt sie und steht ebenfalls auf.
„Da muss doch mehr gewesen sein? Du kanntest das Mädchen noch nicht einmal vier Wochen und dein Liebeskummer ist hundert Mal schlimmer als damals bei Faith, mit der du schon drei Jahre zusammen warst?“ stellt sie fest und schaut mir fordernd in die Augen und ich weiß schon gar nicht mehr wo ich meinen Blick hinwenden soll als Dad aus dem Hauseingang ruft.
„Laura? Matt? Wo seid ihr denn alle? Gibt es heute nichts zu Mittag?“
Daher löse ich meinen Blick von Mum und wende mich dem Treppenabsatz zu, wo Dad mit einem Weidenkorb voll frisch gehackten Holzscheiten steht.
„Doch Dad natürlich! Wir wurden in unseren Kochbemühungen leider etwas gestört!“ rufe ich zurück.
Er wartet am Ende der Treppe auf mich, während ich hinuntereile und schaut mich verstört an.
„Und dazu musstet ihr nach oben gehen? Ich verstehe nicht?“
„Saundra war hier! Hast du das in deinem Schuppen nicht mitbekommen?“ frage ich zurück.
„Nein, wenn ich Holz hacke höre ich meistens nichts!“ gibt er mir zur Antwort und ich rieche den Burley Tabak an seinem Körper.
Somit hatte er sich also vom Schuppen entfernt, um zu rauchen und hat vielleicht tatsächlich nichts mitbekommen.
„Ich wollte sie nicht sehen und bin deshalb nach oben gegangen, während Mum sie abgewimmelt hat und sie hat mir gerade einfach nur wieder grünes Licht gegeben, dass Saundra wieder weg ist.
Das ist alles Dad! Keine Sorge, der Lunch wird schon noch rechtzeitig fertig!“ versuche ich in anzulächeln.
Er stellt seinen Korb ab und packt mich fest um die Hüften, wobei er mich lachend Richtung Küche schiebt.
„Na dann! Auf in die Küchenschlacht mein jugendlicher Held! Ich habe Hunger!“ scherzt er verwegen.
„Dad! Musst du immer wieder darauf hinweisen?“ frage ich ihn tadelnd.
„Na, wenn mein Sohn einer jungen schönen Frau zweimal das Leben gerettet hat, dann ist das durchaus einer Bemerkung wert.“ schmunzelt er.
„Wenn ich das gewusst hätte, dass du immer wieder damit anfängst hätte ich es lieber unerwähnt gelassen!“ grinse ich gequält zurück.
„Tja, das hätte dir aber gar nichts genutzt, denn Mr. Dunaway hat in seinem Interview einen Tag nach deiner Rückkehr ja alles lang und breit im Fernsehen erzählt.“ plappert er fröhlich vor sich hin.
„Ich hatte ja gehofft diese Saundra dann auch einmal zu sehen, aber irgendwie haben die Fernsehleute sie gar nicht gezeigt! Schade! Und gerade eben, habe ich sie offenbar wieder verpasst!“ sagt er enttäuscht, schürzt beleidigt die Lippen und wendet sich wieder seinem Weidenkorb zu, den er mit den Holzscheiten ins Wohnzimmer verfrachtet.
Mum hat mich inzwischen eingeholt, nimmt mich am Ellbogen und zieht mich wieder in die Küche.
„Was war jetzt wirklich mit dem Mädchen? Warum sprichst du nicht mir darüber? Ich spüre doch, dass da noch mehr war! Matt! Ich bin deine Mutter und du kannst mir alles sagen.
Bitte! Ich mache mir Sorgen um dich! Ich sehe doch, dass du leidest wie ein Hund und trotzdem weigerst du dich sie zu sehen, obwohl sie heute fast schon um ein Gespräch gebettelt hat? Du hättest dich vom ersten Stock aus doch einfach nur bemerkbar machen müssen.
Seit Wochen verkriechst du dich in deiner Wohnung, willst niemanden sehen und wegen der aufdringlichen Presse hast du sogar dein Telefon lahmgelegt.“ sagt sie sanft aber fordernd und schaut mir direkt in die Augen.
Wehmütig senke ich den Blick und schließe die Augen, denn ich kann es nicht ertragen wenn sie mich so ansieht.
„Mum! Bitte! Ich kann und werde nicht mit dir darüber sprechen. Das ist eine Sache die nur Saundra und mich etwas angeht! Akzeptiere das bitte endlich! Ich werde irgendwann über sie hinwegkommen und bis dahin…“ seufzend mache ich eine kurze Pause und hole tief Luft bevor ich weiterspreche.
„… bin ich euch dankbar wenn ihr für mich da seid, aber lasst das Thema Saundra einfach ausgespart! Bitte!“
Mein Blick fällt abermals in ihr sorgenvolles Gesicht und auch sie schließt ebenfalls kurz die Augen.
„Gut! Okay! Wenn du es so willst, dann werde ich nicht wieder von ihr anfangen und es auch deinem Vater sagen, aber du weißt dass ich immer für dich da bin, wenn du irgendwann doch noch darüber reden willst!“ versichert sie mir liebevoll.
„Ich weiß Mum! Aber das ist wirklich nicht nötig! Ich schaffe das auch allein!“ sage ich gedankenverloren und wende mich wieder meinem Gemüse zu, das noch klein geschnitten werden muss.
Schweigend verrichten wir unsere weiteren Kochbemühungen, wobei mich Mum immer wieder forschend von der Seite anblickt, bis der Sonntagsbraten endlich in der Röhre verschwindet und ich mich für die nächsten zwei Stunden aus meinem Elternhaus stehle.
Es ist sehr kalt an diesem elften Januar zweitausendfünfzehn und der eisige Wind treibt mir scharfkantige Schneeflocken ins Gesicht, welche sich anfühlen wie lauter kleine Rasiermesser.
Fröstelnd ziehe ich daher den Kragen meiner Jacke bis zur Nasenspitze hoch und stapfe durch den frisch gefallenden Schnee, der wie duftige Watte dünn den Boden bedeckt.
Ich denke an Mexiko zurück, an die angenehmen Temperaturen, welche die streichelnden Sonnenstrahlen hervorbrachten und … natürlich an Saundra!
Was wollte sie heute Morgen wirklich?
Sie sagte ihr ist in den letzten Wochen vieles klar geworden … aber was?
Liebt sie mich am Ende doch?
Nein, das kann alles nicht sein.
Mit ziemlicher Sicherheit hat sie nur ihr Vater geschickt um mich zu überreden mit ihm nach Ungarn zu gehen und um diese Burg Nádasdy zu untersuchen.
Hätte sie sich etwa wieder mit mir eingelassen, nur damit ihr Vater zu seinem Willen kommt und hätte sie mich dann wieder so brutal fallen lassen?
Das könnte ich kein zweites Mal aushalten!
Die letzten neun Wochen waren die Hölle für mich, weil ich diese abrupte Trennung bis heute nicht verstehen kann.
Habe ich ihr denn nicht in allem nachgegeben und mich ihr so gut wie willenlos hingegeben?
Habe ich denn nicht nur ihre Liebkosungen genossen, sondern auch die Schmerzen ausgehalten die sie mir zufügte?
Warum nur hat sie mich einfach so abserviert?
Doch je länger ich darüber nachdenke und zu keinem Ergebnis komme verstärken sich meine Kopfschmerzen immer mehr, welche ich schon leicht spürte als ich auf dem Boden hockte und meinen Kopf auf den Knien barg.
Für die Schönheiten der Natur hier draußen habe ich heute gar kein Auge, auch nicht für den kleinen Bachlauf der das Grundstück meines Elternhauses umfließt und bei dem wir als Kinder oft gespielt haben.
Somit trotte ich emotional ausgelaugt wieder zum Haus zurück und klopfe mir den Schnee von der Jacke und aus den Haaren.
„Matt? Wo warst du denn so lange?“ begrüßt mich meine Mum als ich die gute Stube betrete, wo sie den Tisch schon für den Lunch liebevoll gedeckt hat.
„Nur ein wenig spazieren, Mum! Aber die frische Luft konnte meine Kopfschmerzen, die ich seit heute Morgen habe, leider nicht vertreiben. Im Gegenteil, sie hat sie nur noch schlimmer gemacht!“ sage ich bedauernd und ziehe meine Jacke aus, welche ich neben dem Kachelofen zum Trocknen aufhänge.
„Na, das wundert mich auch nicht, wenn du ohne Mütze an die eiskalte Luft gehst und warum sagst du mir nicht, dass du Kopfschmerzen hast? Ich hätte dir ein Aspirin gegeben und dann wäre es jetzt schon vorbei. Also komm setz‘ dich erst einmal und ich hole dir noch eine Kopfschmerztablette!“ sagt sie kopfschüttelnd, verschwindet in der Küche und ich lasse mich auf die gemütliche Bank im Wohnzimmer fallen.
Dabei lasse ich meinen immer mehr schmerzenden Kopf in meine Hände fallen und stütze dabei die Ellbogen auf dem Tisch auf.
Die Kopfschmerzen kommen aber bestimmt nicht von der kalten Luft, sondern eher von Saundras unerwartetem Auftritt heute Morgen.
Dad werkelt mit dem Kachelofen herum, legt Holz nach und meint wie nebenbei.
„Hat das Mädchen dich so durcheinander gebracht, dass du sogar Kopfschmerzen davon bekommen hast?“
„Dad, bitte! Hat Mum es dir nicht gesagt? Ich möchte mit euch nicht weiter über Saundra sprechen, vor allem nicht mehr heute. Lass‘ das Thema einfach, bitte!“ sage ich aufbrausend, nehme dabei zunächst meine Hände flehend und abwehrend zur Seite, um sie daraufhin zu falten und meine Stirn tief seufzend darauf zu betten.
Schließlich setzt sich Dad neben mich auf die Bank und legt einen Arm um meine Schultern.
„Tut mir leid mein Junge! Natürlich hat es mir deine Mutter gesagt, aber ich wusste nicht dass dich die Sache mit dem Mädchen tatsächlich so mitnimmt!“ sagt er sanft und reibt mit der anderen Hand meinen Oberarm.
„Wie gesagt, es tut mir leid! Ich werde dich also künftig nicht mehr darauf ansprechen, aber du weißt wo du mich findest, wenn du eines Tages doch darüber reden willst!“
Tief Luft holend antworte ich genervt und etwas lauter.
„Ich weiß Dad! Mum hat es mir auch angeboten, aber ich will und kann mit euch einfach nicht darüber reden und ich möchte in Zukunft nicht ständig an sie erinnert werden. Akzeptiert das bitte beide! Ich werde irgendwann über sie hinwegkommen und ich mache das verdammt nochmal mit mir selbst aus.“
Dad nimmt beide Hände von mir und hebt sie abwehrend.
„Okay! Alles klar! Ich habe verstanden! Künftig kein Ton mehr davon! Wie lange bleibst du heute?“ geht er übergangslos zu einem anderen Thema über.
Kopfschüttelnd aber lächelnd sehe ich ihn von der Seite an, weil er mich schon immer schneller und besser verstanden hat als Mum.
„Ich denke, ich werde heute schon nach dem Lunch nach Hause fahren. Ich habe Kopfschmerzen und es geht mir im Moment deswegen nicht so gut, vielleicht sollte ich mich zu Hause einfach etwas hinlegen! Danke Dad!“ sage ich nun wieder etwas sanfter, um ihn nicht vor den Kopf zu stoßen.
Er streichelt mir nun tröstend über den Rücken und sagt mitfühlend.
„Verstehe! Du musst die Sache einfach mit dir selbst ausmachen … ist vielleicht auch besser so. Dann mach‘ das was du für richtig hältst, schließlich bist du alt genug dafür. Deine Mutter versteht das immer nicht, dass wir Männer manche Sachen allein verarbeiten müssen…“ sagt er mitfühlend bis ihn die Stimme meiner Mum unterbricht.
„Was ist mit mir? Was verstehe ich nicht?“ sagt sie herausfordernd und hält eine Packung Aspirin in den Händen.
„Nichts Laura! Alles gut! Lass‘ unseren Sohn jetzt einfach einmal in Ruhe seinen Lunch essen und dann will er sowieso wieder heim fahren.“ tut er so als wäre nichts gewesen.
„Ach so!“ sagt sie enttäuscht und ich sehe ihrem Gesicht an, dass sie sich verzweifelt bemüht nicht wieder von Saundra anzufangen.
„Hier! Deine Kopfschmerztabletten! Aber nimm‘ erst einmal nur eine, wenn du noch Auto fahren musst!“ sagt sie etwas geknickt, reicht sie mir die Packung Aspirin und schwirrt wieder in die Küche ab, um den Sonntagsbraten zu holen, welcher köstliche Duftschwaden durch den Raum ziehen lässt.
Solche aufwändigen und zeitintensiven Speisen sind in der Regel in Amerika am Sonntagmittag gar nicht üblich, aber Mum hat diese Tradition von ihrer deutschen Mum übernommen.
Grandma hat viele Speisen und Rezepte ihrer ursprünglichen Heimat in unserer Familie eingeführt, die wir alle heute nicht mehr missen möchten und dem amerikanischen Fast Food auf jeden Fall vorziehen.
Somit drücke ich eine Tablette aus dem Streifen und schlucke sie mit einem Glas Wasser hinunter in der Hoffnung, dass sie schnell wirkt.
Der gemeinsame Lunch verläuft etwas einsilbig und ich bin meinen Kopfschmerzen sogar ein wenig dankbar, dass ich mich ihretwegen heute schon so früh verabschieden muss und auf diese Weise den fragenden Blicken meiner Mutter entkomme.
Aber ich wünschte mir trotzdem, Saundra wäre nie hier aufgetaucht, denn dann hätte es ein fröhlicher Sonntag werden können wie alle anderen auch.
Kurz nach dem Essen verabschiede ich mich ohne viel Aufhebens, steige in meinen alten Buick Regal und fahre Richtung Philadelphia.
Doch statt zurück zu meiner Wohnung in der der 3417 Spruce Street, die direkt um die Ecke von der Universität liegt, steuere ich das Mütter Museum in der zweiundzwanzigsten Straße an, weil meine Kopfschmerzen etwas besser geworden sind und ich nicht so ganz sinnlos zu Hause herumsitzen will.
Das Museum liegt ebenfalls in der Nähe der Universität, jenseits des Delaware Rivers und ich schaue mir zwar wenig interessiert, aber immerhin etwas abgelenkt von den Gedanken an Saundras überraschenden Besuch, den Nachmittag über alte Knochen an.
Nachdem das Museum um fünf Uhr p.m. schließt, mache ich mich doch auf dem Heimweg, denn auch meine Kopfschmerzen kehren langsam aber stetig wieder zurück.
Ich parke meine alte Schüssel in der Nähe meiner Wohnung und hole mir aus der Pari Le Petit Créperie, die gleich um die Ecke liegt noch etwas Belegtes, denn mein Kühlschrank ist wieder einmal leer wie immer und ich betrete nichtsahnend den Hausflur.
Schon als ich die Treppe nach oben gehe steigt mir ein bekannter Parfumgeruch in die Nase und als ich noch so überlege zu wem er gehört sehe ich sie auch schon auf der letzten Stufe sitzen … Saundra!
Erschrocken bleibe ich einen kurzen Moment stehen und als sie langsam aufstehend meinen Blick einfängt beschließe ich schnell an ihr vorbei zu gehen.
„Matt, bitte! Lass‘ uns reden!“ fleht sie mich mit glitzernden grünen Augen an.
„Ich vermisse dich!“
Doch als ich neben ihr auf der gleichen Stufe stehe drehe ich meinen Kopf nur halb zu ihr hin, so dass ich ihre Augen nicht sehen muss und halte meinen Blick zu Boden gerichtet.
„Lass‘ mich in Ruhe Saundra! Du hast mich doch nie wirklich gewollt! Du hast immer nur ein Spielzeug gebraucht. Das ist mir in unserer letzten Nacht klar geworden und du hast mich mit deiner Ablehnung emotional tief verletzt und das nicht nur mit deiner Peitsche, weißt du das eigentlich?“ sage ich verbittert.
„Matt! Das tut mir entsetzlich leid! Heute weiß ich, dass das falsch war und ich möchte es wieder gut machen, bitte!“ raunt sie mir tränenerstickt zu, doch ich mache wieder einen Schritt nach vorne und atme tief ein.
„Vergiss‘ es Saundra! Es gibt nichts mehr zu reden zwischen uns beiden! Du hast mich nur benutzt und jetzt bist du wahrscheinlich auch nur hier, weil dein Vater dich geschickt hat, um mich zu überreden mit ihm nach Ungarn zu gehen und dieses verdammte Etwas zu suchen!“ sage ich echauffiert und habe in dem Moment meine Wohnungstür erreicht.
Schnell schließe ich sie auf, während sie hinter mir her eilt und mich vorsichtig mit einer Hand an der Schulter berührt, was wie ein Stromschlag durch meinen gesamten Körper fährt.
„Matt, bitte! Ich weiß nichts von Dad’s Plänen und was er vorhat! Ich habe ihn seit Palenque weder gesprochen noch gehört. Was meinst du denn mit Ungarn und einem verdammten Etwas? Ich habe wirklich keine Ahnung wovon du sprichst.“ sagt sie fast verzweifelt.
Doch ich schüttle ihre Hand ab, öffne meine Wohnungstür und schiebe sie schnell mit dem Arm von mir weg, um ihr kopfschüttelnd und mit einem traurigen Blick die Tür vor der Nase zu zuschlagen.
„Matt!“ schreit sie auf und trommelt mit den Fäusten gegen die Tür.
„Bitte lass‘ mich rein! Matt, bitte! Ich muss mit dir reden! Du kannst mich doch jetzt nicht einfach hier so stehen lassen? Bitte! Ich habe den ganzen Nachmittag auf dich gewartet.“
„Lass‘ mich einfach zufrieden Saundra! Hau‘ ab, wohin auch immer! Es ist mir egal, aber trete mir nie mehr unter die Augen! Verdammt noch mal!
Ich habe dich geliebt … sehr sogar und du hast meine Gefühle nur missbraucht und mit Füßen getreten, indem du nur mit mir gespielt hast.
Was willst du also noch von mir? Mich noch mehr verletzen und noch mehr demütigen? Hat es dir Spaß gemacht oder hat es dir noch nicht gereicht?“ schreie ich wütend durch die Tür zurück.
„Nein Matt! Das stimmt nicht ganz!“ sagt sie laut aber bittend.
„Ich habe dich in den letzten Wochen schrecklich vermisst und mir ist klar geworden…“ es wird plötzlich still und sie macht eine lange nachdenkende Pause.
„… dass ich dich liebe!“
Die letzten Worte kommen gedämpft und tränenerstickt, doch mein Blut ist viel zu sehr in Wallung, als dass ich ihr das jetzt einfach so glauben kann.
„Du bist eine gute Schauspielerin Saundra! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das einfach so abnehme nach allem was geschehen ist?“ sage ich eine Spur sanfter, aber immer noch aufgebracht.
„Und das alles nachdem dein Vater mich gestern erst für einen Auftrag in Ungarn unbedingt dabei haben wollte? Mach’ mir doch nichts vor. Er hat dich doch geschickt damit du mich wieder einwickelst nachdem ich dankend abgelehnt habe oder etwa nicht?
Außerdem werde ich demnächst für Monate, vielleicht sogar für Jahre wieder nach Ägypten gehen und damit hat sich die ganze Sache ohnehin ein für alle Mal erledigt. Geh‘ endlich! Ich will dich nie mehr sehen, Saundra! Hau‘ endlich ab!“ sage ich laut und bestimmt und bohrender Kopfschmerz durchzuckt meinen Kopf.
Mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand reibe ich mir die Augen, während ich mit der Rechten mein belegtes Sandwich in den leeren Kühlschrank werfe, denn jetzt ist mir jeglicher Appetit vergangen.
„Nein Matt! Das ist nicht wahr! Ich weiß nichts von Dad’s Vorhaben! Wir haben uns an dem Tag zerstritten, als du von Palenque nach Hause geflogen bist und seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr zueinander! Ich bin nur hier um dir zu sagen, dass ich die liebe und mit dir reden möchte. Mehr nicht! Bitte!“ bettelt sie und ihre Stimme klingt traurig, denn sie wurde beim letzten Satz immer leiser.
Ich bin total verwirrt und Adrenalin überschwemmt meinen Körper, was noch mehr Kopfschmerz verursacht und aus einer Nachbarwohnung schreit jemand auf den Flur.
„Ist endlich einmal Ruhe da draußen? Es reicht! Wir wollen nichts von den Beziehungsproblemen anderer Leute wissen, wir haben selbst genug davon!“
Na, toll!
Jetzt haben es auch schon die Nachbarn mitbekommen, genauso wie einst, als ich Faith aus der Wohnung geworfen habe.
Zum Glück ist wenigstens Mrs. White verreist und sie muss sowieso nicht wieder alles haarklein mitbekommen so wie damals, aber wie soll ich Saundra jetzt vor meiner Wohnungstür loswerden?
Mein Kopf hämmert und mir wird schon fast schwindelig vor Schmerzen.
„Lass‘ mich einfach zufrieden Saundra und geh‘ nach Hause. Ich habe schon den ganzen Tag schreckliche Kopfschmerzen und werde jetzt ins Bett gehen, um morgen wieder fit zu sein. Bitte geh‘ einfach und komm‘ nie wieder zurück!“ rufe ich erneut Richtung Wohnungstür und es kommt nur noch ein hoffnungsloses Flüstern zurück.
„Ich gebe nicht so einfach auf, Matt! Jetzt, wo ich endlich weiß wie sich Liebe anfühlt und ich weiß, dass ich nur dich liebe!“ ruft sie gedämpft zurück.
Demzufolge tritt plötzlich Stille ein und ich spähe wenig später durch meinen Türspion, kann aber niemanden mehr sehen und gehe davon aus, dass Saundra endlich aufgegeben hat und gegangen ist.
Zum Glück habe im Mum‘s Aspirin in die Jackentasche gesteckt und werfe gleich zwei davon ein mit etwas Leitungswasser, denn an Einkaufen habe ich natürlich wieder einmal nicht gedacht und infolgedessen auch keine anderen Getränke mehr zu Hause.
Behäbig lasse ich mir deshalb eine heiße Badewanne ein und schütte den letzten Rest eines Erkältungsbades dazu, in der Hoffnung den Kopf wieder einigermaßen frei zu bekommen doch ich merke schon nach einigen Minuten, dass ich aufpassen muss nicht unvermittelt einzuschlafen.
Somit beende ich das Bad schneller als geplant und begebe mich eiligst in mein Bett, obwohl es erst früher Abend ist. Aber die Kopfschmerztabletten und der gleichzeitig leere Magen ringen mich unversehens nieder, womit ich in einen unruhigen und traumgeplagten Schlaf falle der mir fast alle Kraft abverlangt.
Unausgeschlafen und mit widerlichem Sodbrennen rüttelt mich das Piepsen meines Weckers in der Frühe aus einem schrecklichen Traumland, welches sämtliche Ungeheuer der Märchenwelt und der Phantasie Hollywoods bereithielt, wieder einigermaßen wach.
Wenigstens sind die Kopfschmerzen verschwunden, aber ich fühle mich immer noch etwas schwummrig und rolle mich daher träge aus dem Bett.
Unentschlossen überlege ich ob ich heute überhaupt zu meinem Kurs gehen soll, schließlich ist er kein Muss sondern freiwillig und niemand zwingt mich dazu.
Aber das Thema Mittelamerika finde ich inzwischen so spannend, dass ich den Kurs auf keinen Fall verpassen möchte.
Deshalb raffe ich mich also auf mir eine kalte Dusche zu verpassen und meinen fast leeren Kühlschrank zu inspizieren, aber mehr als das belegte Sandwich von gestern Abend gibt er leider nicht her.
Kurzerhand beschließe ich erst einmal ohne Frühstück zur Uni zu gehen, denn die Mensa hält eigentlich auch immer etwas Leckeres bereit.
Somit schlüpfe ich in meine Jeans und ziehe ein rotes Sweatshirt mit Reißverschluss an, werfe eine Jacke über und verlasse meine Wohnung, wobei mich schon wieder fast der Schlag trifft.
Neben der Tür kauert Saundra im Flur auf dem Boden, völlig verweint und mit verschmiertem Make-up!
„Saundra? Was willst du schon wieder hier? Habe ich dir gestern Abend nicht deutlich gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen will?“ fahre ich sie an.
„Matt bitte! Ich habe die ganze Nacht hier auf dich gewartet. Ich muss mit dir reden, hör‘ mich doch bitte an. Ich liebe dich!“ fleht sie und dicke Tränen rollen ihre Wangen hinab, wobei ihre Lippen zittern vom Weinen.
Aber immer noch tief enttäuscht von ihrer Abfuhr in Palenque wende ich mich ab, um durch ihre Krokodilstränen nicht wieder weich zu werden und betrete die Treppe.
„Ich sagte dir gestern schon, dass ich dir deine Geschichte nicht abnehme. Also lass‘ mich endlich in Ruhe und ich hoffe du bist weg, wenn ich heute Abend zurückkomme.“ sage ich scharf und wende mich wieder der Treppe zu.
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend eile ich diese hinunter und sie ruft mir noch verzweifelt hinterher.
„Matt! Bitte warte!“
Doch ich verlasse schnellen Schrittes das Haus und überquere eilig die Straße, als ich hinter mir plötzlich Autoreifen quietschen höre.
Augenblicklich drehe ich mich um und sehe gerade noch wie Saundra von einem Chrysler Crossfire erfasst wird, über die Motorhaube fliegt und regungslos auf der Straße liegen bleibt.
Oh, mein Gott! Nein!
Saundra!
Unvermittelt muss ich an den Flugzeugabsturz und meinen kurzfristigen Zusammenbruch denken, so dass mir Tränen in die Augen schießen.
Schnell renne ich auf Saundra zu und in diesem Augenblick kann ich meine Gefühle für sie nicht mehr länger unter Kontrolle halten.
Der elegant gekleidete Fahrer des Unfallwagens ist bereits ausgestiegen und beugt sich zu ihr hinunter, um an der Halsschlagader zu prüfen ob sie noch lebt.
Fast wie in Trance knie ich neben ihr nieder und ziehe ihren Oberkörper auf meine Oberschenkel wobei ich ihr sanft über die unverletzte Seite des Gesichts streichle.
„Nein Saundra! Nein! Bitte nicht!“ flüstere ich und sehe zu dem Fahrer des Wagens, um ihn anzuherrschen.
„Rufen Sie doch verdammt noch mal einen Krankenwagen!“
Was dieser sich nicht zweimal sagen lässt und augenblicklich zu seinem Smartphone greift.
Um uns herum herrscht ein Verkehrschaos und neugierige Gaffer sammeln sich, aber ich habe nur Augen für Saundra, lege meine Wange an die ihre und raune ihr zu.
„Saundra, du musst durchhalten bitte! Ich liebe dich doch immer noch! Das wollte ich nicht! Ich wollte nicht, dass dir etwas passiert, verzeih‘ mir!“
Tränen laufen über meine Wangen und der Fahrer des Chrysler geht neben mir in die Hocke.
„Tut mir leid Sir, aber die Frau ist mir einfach vor das Auto gelaufen, ich hatte keine Chance mehr rechtzeitig zu bremsen.“ sagt er entschuldigend.
Seufzend schließe ich die Augen und sage fordernd.
„Wo bleibt denn, der verdammte Krankenwagen?“
„Er ist schon unterwegs, eigentlich müsste er gleich da sein.“ spricht der Mann beruhigend auf mich ein als ich auch schon die Sirenen höre und Saundra sacht in meinen Armen hin und her wiege.
„Ich wollte das nicht Darling!“ wiederhole ich immer wie hypnotisiert, bis mir einer der Sanitäter auf die Schultern tippt.
„Sir?“
Wie durch einen Nebelschleier nehme ich wahr, wie er mir Saundra sanft aus den Armen nimmt und sie mit einem Kollegen auf eine Trage bettet.
Im gleichen Augenblick beugt sich auch schon ein Notarzt zu ihr hinunter, untersucht Ihre Atmung und sieht sich ihre Verletzungen an.
Nebenbei misst ein Sanitäter den Blutdruck und aus den Augenwinkeln sehe ich, wie der Fahrer des Unfallwagens von einem Officer der Polizei verhört wird.
Es kommt mir vor wie eine halbe Ewigkeit, bis sie Saundra endlich in den Krankenwagen schieben und mich ein Sanitäter anspricht.
„Geht es Ihnen gut, Sir?“ fragt er mich, während ich immer noch auf der Straße hocke.
„Ja! Nein! Ich weiß nicht! Es wird schon gehen! Kann ich mitfahren?“ frage ich verstört.
„Leider nein Sir, Sie würden nur stören! Sie können aber jederzeit nachkommen. Es wird in der Notaufnahme sowieso etwas dauern bis alle Untersuchungen vollständig abgeschlossen sind. Sie können sich also ruhig Zeit lassen.“ belehrt er mich.
„Wo bringen Sie sie hin?“ frage ich immer noch völlig neben der Spur.
„Ins Albert Einstein Medical Center! Wir müssen jetzt los, Sir!“ beeilt er sich zu sagen, drückt mir kurz ermunternd die Schulter und lächelt mich kopfnickend an bis er sogleich in den Krankenwagen steigt, die Türen schließt und der Wagen mit Blaulicht und Sirene auch schon losbraust.
Als der Officer auf mich zukommt, rapple ich mich langsam in die Höhe und erzähle ihm auf seine Nachfrage hin alles was ich gesehen habe, was er auch bis ins Detail in seinem Notizbuch notiert und mich mit einem Kopfnicken entlässt nachdem ich meinen Bericht beendet habe.
Der Fahrer des Unfallwagens kommt ebenfalls noch einmal auf mich zu und reicht mir eine Visitenkarte, welche ich in die Gesäßtasche meiner Jeans stecke.
„Bitte melden Sie sich bei mir wenn sie wissen wie es ihr geht! Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich hatte gar keine Chance!“ sagt er bedauernd.
„Schon gut Sir! Sie muss mir wohl völlig kopflos hinterher gerannt sein! Eigentlich ist es meine Schuld, ich hätte ihr glauben und mit ihr reden sollen, statt sie einfach stehen zu lassen.“ antworte ich traurig mit Tränen in den Augenwinkeln.
„Soll ich Sie ins Krankenhaus hinterherfahren Sir?“ fragt er mich.
Doch ich schüttle energisch mit dem Kopf und antworte ihm nachdenklich.
„Nein, das ist nicht nötig, ich muss erst noch ihren Vater anrufen. Die ersten Untersuchungen werden ohnehin dauern hat der Sanitäter gemeint. Ich fahre dann selbst hin, aber besten Dank für das Angebot.“
Irgendwie neben mir stehend erreiche ich wieder meine Wohnung und bemerke erst dort, dass meine Kleidung ganz voller Blut ist … Saundras Blut!
Verdammt!
Das ist alles nur meinetwegen passiert!
Warum habe ich ihr bloß nicht zugehört?
Ich werfe meine Jacke und die Jeans in die Badewanne und wasche mir Hände und Gesicht, welche ebenfalls blutverschmiert sind, wonach ich anschließend eine neue Jeans anziehe und mich seufzend auf die Couch fallen lasse.
Schweren Herzens greife ich zum Hörer des Telefons und wähle die Nummer von Lázlós Büro in New York.
„Dunaway Financial and Stock Brokers Incorporation! Sie sprechen mit Dana Burnett. Was kann ich für Sie tun?“ meldet sich eine nette Damen am anderen Ende der Leitung.
„Miss Burnett, hier ist Matt Bolder! Ich muss dringend mit Lázló Dunaway sprechen, bitte!“ sage ich gehetzt!
„Tut mir leid, Sir! Das ist im Moment leider nicht möglich, Mr. Dunaway befindet sich in einer wichtigen Vorstandssitzung. Worum handelt sich Ihr Anliegen, vielleicht kann er Sie zu gegebener Zeit zurückrufen?“ fragt sie mich freundlich.
„Es … ähm … es ist privat und sehr dringend. Bitte stellen Sie mich durch, er wird Ihnen mit Sicherheit keine Schwierigkeiten machen.“ stottere ich herum.
„Entschuldigung Mr. Bolder, so war doch Ihr Name? Aber ich kann Sie unmöglich durchstellen, wenn ich nicht weiß worum es geht.“ sagt sie immer noch freundlich aber bestimmt.
„Saundra … ähm … Mr. Dunaways Tochter hatte einen schweren Unfall! Bitte stellen Sie mich durch, ich muss sofort mit ihm sprechen.“ flehe ich eindringlich und spüre förmlich das Entsetzen der mir unbekannten Dame.
„Einen Moment, sofort!“ schickt sie sich an zu sagen und ich höre ein Knacken in der Leitung.
Nur wenige Augenblicke später meldet sich Lázló aufgeregt.
„Matt! Was ist passiert? Was ist mit Saundra?“ fragt er mich hastig.
„Lázló! Saundra hatte einen schweren Unfall! Ich denke Sie sollten vielleicht so schnell wie möglich hierher kommen.“ informiere ich ihn traurig und schlucke erneut aufkommende Tränen hinunter.
„Matt …? Wo sind Sie überhaupt? Wieso sind Sie bei Saundra? Was ist denn geschehen?“ will er eilig wissen.
„Ich … äh … wo ich bin? Natürlich hier in Philadelphia.
Bis jetzt noch zu Hause in meiner Wohnung, aber ich fahre jetzt gleich ins Krankenhaus. Alles andere erzähle ich Ihnen wenn Sie hier sind.“ sage ich verunsichert.
„Okay! Ich lasse meinen Privatjet sofort startklar machen! Welches Krankenhaus?“ drängt er mich erneut zu einer Antwort.
„Albert Einstein Medical Center!“ sage ich schnell.
„Bin schon unterwegs. Ich bin in einer Stunde bei euch, bis dann!“ antwortet er schnell und ein andauerndes Tuten sagt mir, dass er aufgelegt hat.
Verzweifelt suche ich zunächst meine Wohnung nach einer anderen Jacke ab, welche ich letztendlich zusammengeknüllt in einer Ecke meines Schrankes finde und mache mich auf den Weg nach unten.
Doch ich fühle mich nicht der Lage selbst mit dem Auto zu fahren, deshalb winke ich ein Taxi heran und lasse mich bis zum Krankenhaus chauffieren was etwa eine halbe Stunde dauert für die knapp zehn Meilen.
Eilig bezahle ich den Fahrer, springe ich aus dem Taxi und strebe nervös dem Haupteingang zu, wo ich aufgeregt an der Rezeption nach der Notaufnahme frage.
„Ma’am, entschuldigen Sie bitte, wo ist hier die Notaufnahme! Meine Freundin wurde kürzlich eingeliefert!“
„Bleiben Sie erst einmal ganz ruhig junger Mann!“ sagt die ältere grauhaarige Dame mit einer kurzen lustigen Dauerwellenlöckchenfrisur und schaut mich über den Rand ihrer Goldrandbrille prüfend an.
„Wie heißt denn Ihre Freundin?“ fragt sie mit einer mütterlichen Stimme.
„Dunaway, Saundra Dunaway! Sie ist vor ein Auto gelaufen!“ sage ich aufgewühlt.
„Ach ja, ich erinnere mich. Das war vor etwas mehr als einer halben Stunde! Moment ich sehe nach.“ antwortet sie mitfühlend.