Читать книгу Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn - M. B. Bolder - Страница 5

Kapitel 3

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Sie tippt auf der Tastatur ihres Computers herum und ich hoffe die Dame kennt sich auch wirklich damit aus, denn sie klickt gefühlte tausendmal mit der Maus herum und es dauert ewig bis sie mir eine Antwort gibt.

„Sie befindet sich noch immer in der Notaufnahme! Sie gehen jetzt diesen Gang hinunter …“ sagt die Dame fürsorglich, steht auf und deutet mit dem Finger auf einen der vielen Gänge die vom Eingangsbereich weg führen.

„… immer geradeaus, den Schildern mit der Aufschrift OP nach, dann erreichen Sie einen Warteraum! Ich gebe in der Notaufnahme Bescheid, dass Sie kommen und dort auf Informationen warten! Darf ich mich noch nach Ihrem Namen erkundigen.“

Sie setzt sich wieder an den Computer und sieht mich erwartungsvoll an.

„Bolder, Matt Bolder!“

„Gut! Ich gebe das dann so weiter! Alles Gute Mr. Bolder!“ nickt sie mir lächelnd zu und bedeutet mir damit, dass ich gehen kann.

Schnellen Schrittes eile ich den Gang hinunter und er erscheint mir endlos lang zu sein, doch irgendwann erreiche ich tatsächlich rechterhand den angekündigten Warteraum, in dem ich zunächst ganz allein bin und sehe dort angestrengt aus dem Fenster, wobei nur ein Satz in meinem Hirn hämmert…

Das ist alles meine Schuld!

Nach etwa fünfzehn Minuten erscheint endlich eine Krankenschwester, welche mich von hinten anspricht.

„Mr. Bolder?“

„Ja, der bin ich!“ antworte ich und drehe mich dabei zu ihr um.

„Wie geht es Saundra? Was ist mit Ihr?“ frage ich immer noch aufgeregt.

„Das kann ich Ihnen leider nicht so genau sagen das darf nur ein Arzt. Ich sollte Ihnen nur mitteilen, dass die Ärzte Miss Dunaway soeben in den OP gebracht haben und Sie sich bitte gedulden möchten. Es könnte eventuell ein paar Stunden dauern. Tut mir leid, Sir!“ sagt sie und kneift die Lippen zusammen, senkt den Blick und wendet sich zum Gehen.

„Wie schlimm ist es?“ werfe ich ihr die Frage hinterher und sie dreht mir noch einmal ihr Gesicht zu.

„Ich weiß es nicht Mr. Bolder. Wie gesagt, Auskünfte dürfen nur die Ärzte erteilen.“ antwortet sie und lässt mich damit nun verzweifelt allein zurück.

Kraftlos lasse ich mich auf einen der bequemen Stühle fallen, stütze meine Ellbogen auf die Knie und lasse meinen Kopf in die Hände fallen.

Oh, mein Gott!

Sie muss sogar operiert werden!

Verzagt male ich mir die schlimmsten Dinge aus und stelle mir die Frage, was ist wenn sie stirbt?

Durch meine Schuld!

Nein! Bitte nicht!

Soweit darf es nicht kommen, sie hat sogar einen Flugzeugabsturz fast unverletzt überlebt und die Entführung in den Dschungel überstanden.

Sie darf nicht sterben!

Nicht jetzt!

Sie hatte ja Recht!

Wir müssen uns aussprechen, aber ich war so verbohrt in den Gedanken, dass ihr Vater sie geschickt hat und habe gar nicht richtig aufgenommen, was sie eigentlich gesagt hat.

Verzweifelt und rastlos fange ich an in dem Warteraum abwechselnd herumzutigern und auf und ab zu laufen, mich wieder hinzusetzen und ich versuche zwischendurch in Zeitschriften zu blättern, doch heute scheinen alle in einer fremden Sprache gedruckt zu sein.

Nach einer schier endlosen halben Stunde geht plötzlich die Tür auf und ich hoffe neue Informationen von Saundra zu bekommen.

Doch es ist nur eine Lernschwester die mich fragt, ob ich etwas zu trinken haben möchte was ich allerdings ablehne, denn mein Magen fühlt sich an wie zugeschnürt.

Somit gehe ich wieder auf und ab, sehe aus dem Fenster auf das triste winterliche Philadelphia, das im Sommer so schön ist und ich kann die Ungewissheit kaum noch aushalten.

Am liebsten würde ich, wütend auf mich selbst, das ganze Zimmer kurz und klein schlagen oder einfach nur noch davon laufen.

Wenn nur wenigstens Lázló schon da wäre, dann wäre die Warterei vielleicht erträglicher und ich habe den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht als er auch schon zur Tür hereinstürzt.

„Matt? Was um aller Welt ist passiert? Was macht Saundra verdammt noch mal hier in Philadelphia?“ fragt er beunruhigt und kommt mit schnellen Schritten auf mich zu, hält mich an den Oberarmen fest und sieht mir gehetzt in die Augen.

„Ach Lázló! Es ist alles so schrecklich und es ist ganz allein meine Schuld!“ versuche ich erneut krampfhaft die Tränen zu unterdrücken, welche meine Augen überschwemmen wollen.

Doch Lázló zieht mich mitfühlend an sich, schlingt seine Arme fest um meinen Oberkörper und klopft mit der flachen Hand tröstend auf meinen Rücken, eine Geste die ich von ihm niemals erwartet hätte.

„Ganz langsam Matt! Keine Panik! Es wird bestimmt alles wieder gut!“ sagt er sanft und lässt mich wieder los, schiebt mich etwas von sich und hält erneut meine Arme fest.

„Setzen wir uns! Ich bestelle bei der Schwester noch einen Kaffee für uns beide und Sie erzählen mir alles in Ruhe! Okay!“ raunt er, schaut mir sanft in die Augen und wendet sich zum Ausgang wo gerade eine Schwester erscheint und seine Kaffeebestellung entgegen nimmt.

Wir nehmen an einem kleinen Tisch Platz, indem wir uns gegenüber setzen und er sieht mich herausfordernd an.

„Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...“ stottere ich, stütze mich auf den linken Ellbogen und lasse die Stirn in meine Hand fallen, mit der ich die Augen bedecke und seufze tief.

„… am Ende ist sie jedenfalls vor ein Auto gelaufen und ich weiß bis jetzt nur, dass sie operiert wird aber nicht was sie wirklich hat.“

Entmutigt lasse ich meine Hand wieder auf den Tisch fallen und sehe Lázló abermals in die Augen.

„Ganz langsam Matt! Fangen Sie einfach ganz am Anfang an. Warum kam Saundra überhaupt nach Philadelphia? Was wollte sie hier?“ fragt er mich nun ruhig und ich erzähle ihm die Geschichte von gestern Mittag bis ins Detail, als Mum Saundra noch abgewimmelt hat.

„Verstehe!“ sagt er und spielt mit seinen Fingern auf der Tischfläche.

„Ich hätte an Ihrer Stelle wohl genauso gedacht und gehandelt wie Sie, nämlich dass ich Saundra geschickt hätte, um Sie zu überreden mit mir nach Europa zu kommen.

GraftAber das ist wirklich nicht so, denn seit Palenque habe ich Saundra selbst weder gesehen noch gesprochen.“ sagt er traurig und senkt die Augen.

„Was? Sie haben seit Palenque keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt? Dann hat sie ja die Wahrheit gesagt!“ frage ich erschrocken und weite meine Augen.

„Ja, ich hatte einen bösen Streit mir ihr nachdem Sie zum Flughafen aufgebrochen sind, welcher allerdings schon lange überfällig war und nicht unbedingt allein mit Ihrer Abreise etwas zu tun hatte. Sie ist dann eine Stunde nach Ihnen abgereist Richtung Los Angeles und wir hatten seither keinerlei Kontakt mehr zueinander.“ sagt er bedauernd.

„Ach deshalb war sie auf der Pressekonferenz nicht anwesend…? Ich habe sie mir ganz bewusst selbst nicht angesehen, aber Dad erwähnte gestern als Saundra wieder weg war, dass er ‚das Mädchen‘ wie er sie nennt, noch nie gesehen hat.“ sage ich bedauernd.

„Ja, so ist es leider! Ich habe das traurigste Weihnachten meines Lebens verbracht, nämlich ohne den Menschen der mir am meisten bedeutet und das ist seit vielen Jahren meine Tochter.

Sie hat sich in dieser Zeit weder telefonisch gemeldet noch ist sie überraschend vor meiner Tür aufgetaucht, so wie sie es sonst immer macht.

Sie hat mich einfach mit Missachtung bestraft und nicht einmal mehr meine Kreditkarte benutzt.

Obwohl ich häufig versucht habe sie zu erreichen, hat sie sogar meine E-Mails permanent ignoriert.“ lächelt er gequält, schüttelt den Kopf und spricht ruhig weiter.

„Okay, sie muss meine Kreditkarte ja auch nicht benutzen, schließlich verdient sie selbst genug Geld, aber normalerweise macht sie das mit Vergnügen.“

Schockiert lege ich die linke Hand um den Mund und dränge erneut aufsteigende Tränen zurück, indem ich kurz die Augen schließe.

„Dann war ich da wohl völlig auf dem Holzweg! Scheiße! Wenn ich das gewusst hätte, wäre vieles sicher anders gelaufen.“ flüstere ich traurig und erzähle ich ihm die Vorkommnisse vom Vorabend im Treppenhaus, vor meiner Wohnungstür und wie es heute Morgen weiter ging … bis zu dem Unfall.

„Es tut mir so leid! Ich wünschte, ich hätte von dem Zerwürfnis gewusst, dann wäre ich nicht von falschen Tatsachen ausgegangen und hätte ihr vielleicht zugehört.

Dann wäre das alles nicht passiert und sie müsste vielleicht jetzt nicht um ihr Leben kämpfen.“ erzähle ich Lázló den Rest der Begebenheiten und nun laufen mir die Tränen ungehindert die Wangen hinab.

Am liebsten würde ich mich jetzt selbst schlagen, bei so viel Starrköpfigkeit.

„Nein, Nein, Nein Matt! Machen Sie sich keine Vorwürfe!“ sagt er beruhigend und nimmt meine Hände fest in seine.

„Sehen Sie mich an, bitte! Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen. Nach alldem was Saundra mit Ihnen gemacht hat und Sie am Ende hat fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, hätte ich zum Beispiel genauso gedacht wie Sie.

Ich hätte keinen Deut anders gehandelt aus reinem Selbstschutz heraus, das ist nur menschlich. Sie hatten keinen einzigen Grund ihr zu glauben, deshalb trifft Sie überhaupt keine Schuld.

Saundra hat sich das alles selbst eingebrockt und nun muss sie leider dafür bezahlen, so ist das manchmal im Leben.

Ich wünschte mir auch es wäre alles anders gekommen, aber Saundra hat nun einmal ihre Eigenarten an die man sich sicherlich schwer gewöhnt und trotzdem trifft Sie, Matt absolut keine Schuld.

Sie haben sie schließlich nicht vor das Auto gestoßen, sie ist selbst davor gelaufen. Matt, bitte! Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen, das führt zu gar nichts.“ predigt er mir eindringlich, doch apathisch führe ich weiter aus…

„Sie hat gesagt, dass sie mich liebt und sie hat die ganze Nacht allein und frierend auf dem Boden vor meiner Wohnungstür zugebracht.

Schon dieser Umstand allein wäre eigentlich Liebesbeweis genug, aber ich habe sie erneut abgewiesen und sie einfach stehen lassen.

Nur deshalb ist sie vor das Auto gelaufen, weil sie hinter mir herlaufen wollte. Ich hätte ihr einfach nur zuhören müssen, aber das habe ich nicht gemacht. Deshalb ist es ganz allein meine Schuld!“ erzähle ich verzweifelt und in diesem Augenblick erscheint eine Krankenschwester und bringt uns zwei Tassen und eine Warmhaltekanne mit heißem Kaffee den Lázló behutsam einschenkt.

„Soweit ich mich erinnere, trinken Sie ihn schwarz?“ fragt er und um seine Mundwinkel spielt ein Lächeln.

„Ja, das stimmt! Gerne!“ antworte ich dankbar und schließe meine Finger um die Tasse, die trotz der Wärme des Zimmers eiskalt sind.

„Sie lieben sie immer noch, nicht wahr?“ fragt er mich sanft.

„Ja, das tue ich! Aber ich wollte mich nicht mehr auf sie einlassen, solange ich nicht sicher sein kann, dass sie mich auch ehrlich liebt und eine gemeinsame Zukunft in Betracht zieht.

Ich hatte Angst davor, dass sie mich wieder fallen lässt und die ganze Seelenqual und der Liebesschmerz von vorne beginnt.“ seufze ich tief.

„Wenn ich doch nur wüsste, was sie operieren und wie lange es noch dauert! Diese Ungewissheit und die endlose Warterei macht mich ganz fertig Lázló! Was ist wenn sie stirbt? Ich würde mir mein Leben lang die allergrößten Vorwürfe machen.“ sage ich ungeduldig.

„Wir dürfen nicht vom Schlimmsten ausgehen Matt. An so etwas möchte ich jetzt gar nicht denken und Sie sollten das auch nicht! Saundra wird wieder gesund, davon bin ich überzeugt. Sie ist zäh! Das haben Sie doch nach dem Flugzeugabsturz gesehen!“ tröstet er mich und ich nicke nur stumm mit dem Kopf.

„Wissen Sie wer der Fahrer des Wagens war? Oder hat die Polizei den Unfall wenigstens aufgenommen?“ fragt er selbstbeherrscht.

„Ja, die Polizei war da und der Fahrer hat mir seine Karte gegeben…“ antworte ich und greife in meine Jeans.

„… oh, verdammt! Die steckt jetzt in der blutverschmierten Jeans die ich zu Hause noch schnell ausgezogen habe. Tut mir leid daran habe ich in meiner Panik gar nicht mehr gedacht und ich habe mir den Namen auch nicht gemerkt. Aber er sagte, dass ich ihm Bescheid geben soll wenn ich weiß wie es Saundra geht.“

„Kein Problem! Die kann ich mir später aus Ihrer Wohnung holen wenn Ihnen das Recht ist, denn ich sollte in der Nähe Ihrer Wohnung ohnehin nach Saundras Wagen suchen und ihn abschleppen lassen, damit es nicht wieder Strafzettel hagelt. Sie haben den SLS nicht zufällig irgendwo stehen sehen?“ fragt er mich und ich finde es in dem Augenblick unglaublich, an was der Mann alles denkt.

„Nein, sie muss ihn wohl in einer Seitenstraße geparkt haben und das mit der Visitenkarte ist in Ordnung. Natürlich habe ich nichts dagegen wenn Sie meine Wohnung betreten, allerdings ist sie im Moment nicht sehr aufgeräumt, aber die Jeans liegt jedenfalls in der Badewanne.“

Ungeduldig schaue ich auf die Uhr und spreche besorgt weiter.

„Nun operieren sie schon fast zwei Stunden! Wie lange soll das denn noch dauern?“

„Seien Sie doch nicht so ungeduldig, Matt! Die Ärzte werden uns schon Bescheid geben, wenn es etwas Neues gibt.

Im Übrigen fragt Chitam fast jeden Tag nach Ihnen, er hat Sie offenbar sehr ins Herz geschlossen.“ versucht er mich abzulenken.

„Chitam? Tatsächlich! Wie geht es ihm und was machen seine Sprachkenntnisse?“ frage ich daher und muss unvermittelt lächeln als ich an den kleinen Indio erinnert werde.

„Och, es geht ihm gut und der Lehrer, den ich engagiert habe, macht seine Sache hervorragend und Chitam scheint ein Sprachtalent zu sein. Er spricht inzwischen ganz gut Englisch, geht schon alleine einkaufen und fährt auch schon allein Straßenbahn!

Er hat sich sehr gut eingelebt! Obwohl New York zunächst natürlich ein riesiger Kulturschock für ihn war, aber er macht sich sagenhaft und er zeigt sehr viel Interesse an der modernen Technik und bemüht sich auch bald schreiben und lesen zu lernen. Unglaublich der Junge!“ grinst er.

„Oh, das freut mich und dass er wissbegierig ist hat man ja schon am ersten Abend gemerkt…“ sage ich erfreut, als in diesem Moment endlich ein Arzt den Warteraum betritt und ich springe augenblicklich erwartungsvoll von meinem Stuhl.

„Mr. Dunaway? Mr. Bolder?“ begrüßt uns dieser und reicht uns nacheinander freundlich die Hand.

Der Mann ist mittleren Alters, hat rabenschwarzes Haar und eine schwarzumrandete Brille, wirkt aber sehr sympathisch.

„Guten Tag! Ich bin Dr. James Spector und habe Miss Dunaway soeben operiert. Mr. Bolder dürfte ich Sie bitten hinauszugehen, denn ich darf nur Angehörigen Auskunft erteilen.“ bittet er mich.

„Nein, das ist in Ordnung wenn Mr. Bolder hier bleibt. Ich möchte dass er mithört, er ist sozusagen der Verlobte meiner Tochter. Also was ist jetzt nun mit Saundra?“ wirft Lázló schnell ein.

„Gut, wie Sie möchten! Ihre Tochter hatte riesiges Glück! Äußerlich hat sie natürlich fast am ganzen Körper, vorwiegend auf der linken Seite, größere und kleinere Schürfwunden und Hämatome, welche aber ganz gut zu behandeln sind und kaum Narben hinterlassen werden.

Ansonsten hatte sie einen Milzriss, der bereits lebensbedrohlich war als sie hier eingeliefert wurde und sie wäre innerlich fast verblutet. Ihr Glück war nur, dass der Krankenwagen so schnell vor Ort war und wir sie noch rechtzeitig operieren konnten.

Allerdings musste ich einen Teil der Milz entfernen, was aber auf lange Sicht gesehen keine weiteren Probleme bereiten dürfte, zudem bekommt sie Bluttransfusionen wegen des hohen Blutverlustes.

Des Weiteren ist das Becken angebrochen, aber das ist im Weiteren nicht so schlimm als dass wir eingreifen müssten. Ein paar Wochen Bettruhe und danach eine krankengymnastische Maßnahme dürften völlig ausreichend sein.

Im Übrigen ist weiter nichts gebrochen, außer dass sie eine schwere Gehirnerschütterung hat die wir noch beobachten werden, damit sich kein Blutgerinnsel im Gehirn bildet.

Deshalb haben wir sie jetzt vorsichtshalber in ein künstliches Koma versetzt und werden von Zeit zu Zeit prüfen wann wir sie aufwecken werden.

Ihr Gesamtzustand ist im Moment zwar sehr ernst aber stabil und wir müssen sie zumindest nicht künstlich beatmen. Wenn Sie möchten können Sie jetzt kurz zu ihr, bitte kommen Sie!“ führt er aus, geht voran und biegt in einen anderen Gang ein, wo wir zunächst in einem Zimmer landen in dem wir unsere Hände desinfizieren, sterile Kleidung und einen Mundschutz anziehen müssen.

Danach führt er uns in ein Intensivzimmer wo ich zunächst auf das Tiefste erschrecke, Saundra liegt totenbleich mit geschlossenen Augen im Bett und ist an zahlreichen Maschinen angeschlossen.

Ihre Herztätigkeit, Blutdruck, Hirnströme und alles Mögliche werden damit ununterbrochen gemessen und gleichzeitig ausgewertet.

Neben dem Bett hängt ein Beutel in dem sich Flüssigkeit aus dem Katheter und ein Beutel in dem sich Blut und Wundwasser sammeln.

Über ihr sind verschiedene intravenöse Infusionsbeutel und eine Bluttransfusion an einer Stange angebracht, welche tropfenweise in ihren Arm laufen und ich traue mich kaum an ihr Bett zu treten, aber ich möchte so gern ihre Wange streicheln.

„Dr. Spector? Darf ich sie anfassen?“ frage ich mit trockenem Hals.

„Ja, natürlich kein Problem, ihre Hände sind ja desinfiziert. Sie sollten sie sogar anfassen und mit ihr sprechen. Komapatienten spüren die Zuwendung häufig, was den Heilungsprozess oftmals beschleunigt.“ belehrt er mich, knie mich neben das Bett und streichle vorsichtig ihre unverletzte Wange.

„Saundra, es tut mir so leid, ich wollte das nicht. Ich liebe dich doch noch immer.“ flüstere ich und wieder schießen mir Tränen in die Augen, die ich nur mit Mühe zurückhalten kann.

Lázló, der hinter mich getreten ist streichelt sacht ihren Arm und legt mir eine Hand auf die Schulter.

„Matt! Noch einmal, Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen, sie ist ganz allein vor das Auto gelaufen!“ sagt er sanft.

„Ja, aber doch nur weil sie mir hinter her wollte, ich hätte sie nicht einfach stehen lassen dürfen.“ sage ich verzweifelt und lasse nun meinen Tränen freien Lauf.

„Nein, so dürfen Sie nicht denken! Sie waren völlig im Recht, außerdem können wir jetzt ohnehin nichts mehr daran ändern und Saundra wird wieder gesund werden, auch wenn wir Geduld haben müssen.“ tröstet er mich und ich nicke betreten.

„Wenn Sie möchten, dann können Sie auch hierbleiben Mr. Bolder! Ich besorge Ihnen gern ein zweites Bett, vielleicht ist das ganz gut für Sie beide, so wie ich das sehe.“ meldet sich Dr. Spector vorsichtig aus dem Hintergrund.

„Wenn das geht? Dann würde ich tatsächlich gerne bleiben, danke!“ sage ich überrascht, der Arzt nickt wohlwollend und verlässt das Zimmer.

„Ich werde jetzt erst einmal gehen, denn ich kann hier ohnehin nichts weiter ausrichten und am besten nach Saundras Wagen suchen. Darf ich dann kurz um Ihren Wohnungsschlüssel bitten, denn ich möchte mich mit dem Autofahrer in Verbindung setzen.“ raunt Lázló leise.

„Der ist im anderen Zimmer in meiner Jeans. Meine Adresse kennen Sie?“ frage ich zurück und er grinst.

„Selbstverständlich kenne ich die, schließlich sind Sie mein Angestellter auf den ich im Übrigen große Stücke halte, das musste auch einmal gesagt werden.“ sagt er, dreht sich damit um und lässt mich mit Saundra allein zurück.

Okay! Dr. Spector sagte man soll mit Komapatienten sprechen, aber was soll ich ihr denn sagen, außer dass mir alles wahnsinnig leid tut und während ich noch überlege schiebt ein Pfleger ein zusätzliches Bett ins Zimmer, welches er in geringem Abstand zu Saundras Bett stellt und mir zuflüstert.

„Ich bringe Ihnen noch etwas zu essen, wenn es Ihnen Recht ist? Sie haben doch bestimmt schon seit Stunden nichts mehr gegessen?!“ stellt er fest, wartet erst gar keine Antwort von mir ab und rauscht wieder davon.

Dabei fällt mir ein, dass ich eigentlich genau genommen seit gestern Mittag nichts mehr gegessen habe und verspüre erst jetzt den Hunger der meinem Magen augenblicklich eindeutige Geräusche abfordert.

Es dauert kaum zwei Minuten bis der Pfleger mit einem Kollegen wieder auftaucht, einen kleinen Tisch, einen Stuhl und ein Tablett mitbringt von dem ein köstlicher Duft strömt.

Als die beiden den Raum wieder verlassen hauche ich Saundra einen Kuss auf die Wange, setze mich an den Tisch und versuche erst einmal den Chili-con-Chicken-Auflauf zu genießen, aber nach ein paar Löffeln fühlt sich mein Magen wie zugeschnürt an und ich decke das Tablett wieder ab.

Den Stuhl mitnehmend setze ich mich neben Saundras Bett, halte ihre Hand und erzähle einfach darauf los was ich den letzten neun Wochen gemacht habe und wie sehr ich mich nach ihr gesehnt habe.

Dass ich gelitten habe wie ein Hund, weil sie mich einfach so abserviert hat und wie tief verletzt ich darüber war.

Nur deshalb war ich so abweisend zu ihr, weil ich nicht wollte, dass ich diesen Schmerz noch einmal durchmachen muss.

Viertelstündlich schaut eine Schwester mit ernstem Gesicht vorbei, um die Monitore zu überprüfen und Saundras Augenlinsen zu kontrollieren.

Offenbar arbeitet sie den ganzen Tag im sterilen Bereich, denn sie kommt immer durch eine andere Tür, als jene durch die wir den Intensivraum betreten haben.

So geht das den ganzen Tag, ich erzähle Saundra mein Leben nach Palenque und die Schwester schaut akribisch genau alle fünfzehn Minuten nach ihr.

Offensichtlich ist Saundras Zustand doch ernster als uns Dr. Spector zugestand.

Verdammt!

Wieder beschleicht mich die Angst, dass sie doch noch sterben könnte, aber ich wage es nicht mehr mir das auszumalen und als es am Spätnachmittag gegen fünf Uhr p.m. bereits dunkel wird kommt Lázló endlich zurück.

Wortlos aber fragend blicke ich ihn an, drücke Saundras Hand etwas fester und er kommt kopfschüttelnd auf mich zu.

„Eine endlose Sucherei nach dem Scheißkarren, ich habe mir fast die Füße wund gelaufen und Seitenstraße ist gar kein Ausdruck für den Ort wo sie den Wagen geparkt hatte.

Auf einer Baustelle hat sie ihn abgestellt! Das war natürlich mein letzter Gedanke und spätestens morgen hätten die Arbeiter das Auto abschleppen lassen.

Sie wollte offenbar auf keinen Fall, dass Sie den Wagen entdecken bevor Sie das Treppenhaus betreten. Das hatte sie schon ganz gut bedacht, dann das Auto aber offenbar vergessen.

Naja egal, jetzt steht es jedenfalls erst einmal in einer sicheren Garage bei einem Autohaus, dem ich gleich den Auftrag gegeben habe, es gründlich durchzuchecken.

Denn wenn sie tatsächlich den ganzen Weg von Los Angeles bis nach Philadelphia mit dem Auto gefahren ist, schadet das auf keinen Fall.“ lässt er sich immer noch kopfschüttelnd aus und stützt sich mit den Armen auf das Fußende von Saundras Bett.

„Sie denken Saundra ist den ganzen Weg mit dem Auto gefahren? Warum ist sie nicht geflogen oder mit der Bahn gefahren?“ frage ich völlig verwirrt.

„Als Sie mir von Saundras Auftritt bei Ihrer Mutter erzählten, erwähnten Sie den schwarzen SLS.

Nachdem wir aber hier in Philadelphia keine Residenz haben und auch nicht unzählige SLS, sondern nur ein paar wenige und diese auch nicht alle die gleiche Farbe haben war mir klar, dass es nur der schwarze SLS aus Los Angeles sein kann.

Also ist sie entweder die ganze Strecke gefahren oder hat sich Huckepack mit der Eisenbahn hierher bringen lassen, aber das schließe ich eigentlich aus, denn die Railway dauert Saundra eindeutig zu lange.“ konstatiert er.

„Aber warum ist sie dann nicht geflogen? Das wäre doch viel schneller gegangen und sie wäre vielleicht schon ein oder zwei Tage früher hier gewesen … noch vor Ihrem Anruf. Dann hätte es dieses Missverständnis gar nicht gegeben?“ sage ich bedauernd.

Seufzend erklärt mir Lázló jedoch weiter.

„Ich weiß es doch auch nicht Matt! Vielleicht brauchte sie Zeit, um nachzudenken oder die Prozedur mit einem Leihwagen war ihr zu stressig … ich habe keine Ahnung!

Wir werden sie fragen müssen, wenn sie wieder wach ist.“ sagt er sanft und kneift die Lippen zusammen.

„Wie steht es denn jetzt um sie?“ fragt er, doch bevor ich antworten kann kommt erneut die Schwester, welche alles so penibel überprüft und wortlos wieder verschwindet.

Mit der flachen Hand deute ich ihr nach und hole tief Luft.

„Genau das meine ich! Die kommt alle fünfzehn Minuten und prüft sämtliche Monitore und die Augenlinsen, das macht mir Sorgen!

Offenbar hat uns Dr. Spector doch nicht ganz die Wahrheit gesagt. Möglicherweise ist Saundras Zustand noch ernster, als er uns glauben machen wollte.“

„Nein, das denke ich nicht Matt! Die gehen einfach nur auf Nummer sicher wegen der Gehirnerschütterung und das finde ich gut. Aber ich denke wir sollten uns bis jetzt noch keine Gedanken darüber machen, solange sie nur alles überprüft.“ stellt er lächelnd fest.

„Wie geht es Ihnen eigentlich?“ fragt er mir direkt in die Augen blickend und ich senke den Blick.

„Ehrlich gesagt, Scheiße! Wie soll es mir schon gehen? Ich habe neun Wochen lang gelebt wie ein geprügelter Hund den sein Herrchen am Straßenrand ausgesetzt hat und nun bin ich auch noch Schuld an Saundras elendem Zustand, was soll ich dazu noch sagen.“ antworte ich deprimiert, fahre mit der Hand durch meine Haare und würde am liebsten in irgendein Loch kriechen das gar nicht da ist.

„Matt! Sie sollen sich doch keine Vorwürfe machen, es ist nicht Ihre Schuld! Außerdem habe ich den Fahrer des Unglückswagens angerufen, um ihm einen Ausgleich für seinen eigenen Schaden anzubieten und um eventuell eine Klage wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr abzuwenden.

Er ist durchaus dazu bereit die Sache privat zu regeln und freut sich, dass Saundra überleben wird! Denn die Sache macht ihm auch zu schaffen, obwohl er absolut nichts dafür kann. Was wollen wir denn mehr?“ sagt er fast fröhlich.

„Lázló! Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe gerade keinen Kopf dafür! Ihre einzige Sorge scheint zu sein, dass es keine Strafzettel gibt, der Wagen in Sicherheit ist und dass es keine Anklage wegen irgendetwas gibt.

Das interessiert mich gerade nicht im Mindesten. Für mich ist Saundra wichtig und im Moment liegt sie immer noch im Koma und wir wissen noch nicht, ob sie jemals wieder daraus erwacht!“ echauffiere ich mich laut, drücke abermals Saundras Hand und beginne sie zu streicheln.

„Alles was ich mir wünsche ist, dass sie aufwacht und wieder gesund wird. Offenbar interessiert Sie das überhaupt nicht? Lieben Sie sie denn gar nicht? Immerhin ist sie ihre Tochter!“ werfe ich ihm wieder etwas ruhiger werdend vor und er verlässt seinen Platz am Fußende des Bettes, tritt hinter mich und legt seine Hände sacht auf meine Schultern.

„Doch! Das interessiert mich schon Matt und ich liebe Saundra übrigens schon einunddreißig Jahre länger als Sie und natürlich mache ich mir die allergrößten Sorgen um sie! Auch ich möchte sie auf keinen Fall verlieren!

Immerhin ist meine einzige Tochter alles was ich noch habe und sie bedeutet mir sehr viel. Deshalb hat es mich sehr getroffen, dass sie den Kontakt nach den Vorkommnissen in Palenque völlig abgebrochen hatte in den letzten Wochen.

Wenn ich dann solche Dinge mache, wie zum Beispiel das Auto in Sicherheit bringen und dergleichen, ist das nur meine Art mich selbst von den düsteren Gedanken abzulenken und meine Angst um ihr Leben zu verdrängen.

So cool bin ich gar nicht, wie es manchmal den Anschein hat, auch ich habe Angst dass sie durchaus noch sterben könnte und ich wüsste nicht wie ich ohne sie weiter leben sollte!“ flüstert er bekümmert.

„Tut mir leid Lázló, dass ich Sie so angefahren habe! Das steht mir eigentlich gar nicht zu und das was Sie heute Nachmittag erledigt haben war sicher auch wichtig.

Ich hätte in meinem momentanen Gefühlschaos überhaupt nichts davon hinbekommen, entschuldigen Sie!“ raune ich um Vergebung bittend zurück.

„Ist schon in Ordnung, Matt und Sie haben ja auch ein wenig Recht! Ich bin wohl davongelaufen, weil es mich im Moment emotional überfordert Saundra ausgerechnet so wieder zu begegnen.“ gibt er leise zu, lässt dabei meine Schultern los und setzt sich neben mich auf die Kante des leeren Bettes.

„Im Übrigen habe ich mir erlaubt Ihre Mutter anzurufen, denn ich kann mir vorstellen, dass Sie Ihren Platz neben Saundra für die nächste Zeit nicht verlassen wollen.

Nachdem Mobile Phones hier nicht erlaubt sind, habe ich mir zugestanden Ihrer Mum Bescheid zu geben wo Sie sind, damit sie sich keine Sorgen macht.

Ich weiß doch wie sehr sie Sie unter Beschlag nimmt und am liebsten ständig in Kontakt mit Ihnen wäre. War das in Ordnung?“ fragt er unsicher und fährt sich nervös mit dem Daumen der rechten Hand über die Handfläche der linken Hand.

„Also, an was Sie alles denken! Mum hätte ich jetzt total vergessen! Ja natürlich war das in Ordnung!

Aber ganz so schlimm ist sie in letzter Zeit nicht mehr. Ich habe ihr vor kurzem klar gemacht, dass sie auch eine Tochter hat die sie braucht, seitdem nimmt sie Kylie etwas mehr ihn Beschlag und lässt mich öfters sogar über Tage in Ruhe.

Wichtiger wäre eigentlich noch bei meinem Kurs in der Uni Bescheid zu sagen, dass ich ihn bedauerlicherweise nicht weiter führen kann.

Der Kurs ist zwar kein Muss und nur freiwillig, aber der Anstand gebührt es einfach, dass man sich kurz meldet. Würden Sie das morgen früh für mich erledigen?“ frage ich ihn bittend.

„Gerne! Wenn Sie mir verraten welchen Kurs Sie belegt haben?“ fragt er neugierig.

„Mittelamerikanische Geschichte und die dazugehörigen bedeutenden archäologischen Funde!“ antworte ich schmunzelnd.

„Aha!“ kommt es überrascht aus seinem Mund.

„Wir haben Sie doch nicht etwa angesteckt?“

„Ich fürchte doch Sir! Das Metier interessiert mich inzwischen brennend! Aber wie hat eigentlich meine Mum reagiert als Sie ihr sagten, dass ich ausgerechnet bei Saundra bin?“

Lázló hebt bedeutungsvoll die Augenbrauen und antwortet dennoch sehr ruhig.

„Oh! Sie wollte zuerst gar nicht mit mir reden bis ich sagte, dass Sie im Krankenhaus sind. Dann hat sie wohl erst gedacht, dass Ihnen etwas passiert sei und ich brachte meinen Bericht endlich an.

Nun ja, sie war zunächst völlig überrascht, weil Sie Saundra gestern ja unter keinen Umständen weder sehen noch sprechen wollten und meinte dann aber, sie hätte es sich schon gedacht, dass Sie Saundra nicht lange widerstehen könnten.

Sie hätte die ganze Zeit über gespürt, dass Sie Saundra immer noch lieben und eines Tages doch nachgeben würden.

Ihre Mutter kennt Sie sehr gut nicht wahr?

Jedenfalls haben wir dann noch ganz entspannt ein wenig miteinander geplaudert und ich konnte sie wenigstens noch fragen wie ich die Waschmaschine einstellen muss, wenn Blut an der Wäsche ist. Ich wusste gar nicht, dass man so etwas kalt wäscht.“

„Was? Sich unter diesen Umständen mit meiner Mutter entspannt zu unterhalten ist ein Kunststück! Wie haben Sie das denn geschafft? Und wie? Sie haben sogar meine Waschmaschine angestellt?“ frage ich staunend und absolut von den Socken.

„Ich konnte die Jacke und die Hose doch nicht so blutverschmiert in der Badewanne liegen lassen, dann trocknet doch alles ein und die Waschmaschine stand ja gleich daneben. Was ist also schon dabei?“ sagt er entschuldigend.

„Unglaublich an was Sie alles denken, obwohl Sie genauso unter Spannung stehen wie ich! Die scheiß Klamotten wären mir jetzt völlig egal gewesen.“ antworte ich, streichle dabei nachdenklich Saundras Hand und bemerke, dass ihr Gesicht langsam wieder Farbe annimmt.

Die Bluttransfusion scheint Wirkung zu zeigen.

„Na, wie geht es unserer Patientin?“ fragt Dr. Spector, der völlig überraschend das Zimmer betritt, während die Intensivschwester zu der anderen Tür hereinkommt und ihm eine Krankenakte übergibt mit fein säuberlich eng beschriebenen Zeilen.

Interessiert liest er alle Daten durch und klappt die Akte wieder zu.

„Ah, ja! Das sieht doch ganz gut aus, zumindest gibt es keine Anzeichen für ein Blutgerinnsel. Das war meine größte Sorge.“ sagt er und untersucht dabei ebenfalls Saundras Augenlinsen.

Er macht zusätzlich einen Druckstellentest auf ihrer unverletzten Wange und ihrem Arm, nickt zufrieden und lächelt mich an.

Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn

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