Читать книгу Damian - Falsche Hoffnung - Madlen Schaffhauser - Страница 11
7.
ОглавлениеIn meiner Mittagspause war ich solange durch die belebten Londoner Strassen marschiert, wie mich meine Füsse auf meinen hochhackigen Stiefeln tragen konnten. Die kalte Luft brannte schmerzhaft in meiner Lunge. Aber diese Folter hiess ich herzlich willkommen, sowie die stechenden Füsse nach meinem langen Marsch. Es lenkte mich von meinen niederschmetternden Gedanken und Gefühlen ab, die in meinem Herzen wüteten, seit ich die oberste Etage von Meyer Enterprises verlassen habe.
Als ich dann wieder an meinem Arbeitsplatz sass, war ich selbst überrascht, wie gut sich meine Psyche von den Erniedrigungen, die ich heute Morgen über mich ergehen lassen musste, erholt hatte. Ich konzentrierte mich völlig auf meine Aufgaben und kam erstaunlich gut voran. Erst als das Tageslicht schon längst der Dunkelheit gewichen ist, fuhr ich meinen Computer hinunter, schnappte mir meine Sachen und ging nach unten ins Erdgeschoss. Ich wollte mich gerade auf den Weg zur nächste U-Bahn Station machen, da hörte ich hinter mir, wie jemand meinen Namen rief. Es war Mira mit einer Gruppe Mitarbeiter von Meyer Enterprises, die auf mich zukamen und mich dazu ermunterten, mit ihnen durch die Clubs zu ziehen. Zuerst hatte ich Einwände, doch schliesslich gewannen ihre Überredungskünste. Und ich war froh, dass sie es geschafft haben, mich zu überreden. Es war schon sehr lange her, seit ich mich das letzte Mal amüsiert habe. Also liess ich mich einfach wieder einmal gehen und genoss das Leben.
Jetzt liege ich in meinem Bett und drehe mich um mich selbst. Der Alkohol, den ich in mich gekippt habe, war vielleicht etwas zu viel, was ich morgen auch sicherlich bedauern werde, aber heute war es genau das, was ich brauchte. Für einen ganzen Abend hat mich meine jämmerliche Vergangenheit in Ruhe gelassen. Auch Gedanken an Damian, der bestimmt in den letzten Stunden seinen Gast aus der Schweiz durchgevögelt hat, verbannte ich aus meinem Gehirn. Nur gerade jetzt, wo ich meine Augen schliesse und sich alles um mich herum bewegt, sehe ich ihn ganz genau vor mir, wie er mich heute Morgen vor seinem Büro mit einem kalten Blick ansah und sich sein Gesicht zu einer eisernen Maske verhärtete, während seine Hand auf dem Rücken dieser Susanne lag.
Endlich lasse ich den Tränen freien Lauf, die schon so lange in mir waren. Sie rinnen über meine Wangen und benetzen mein Kissen, das ich eng umschlungen halte, wie eine Ertrinkende auf hoher See. Ich weine leise in das weiche Polster, bis ich schliesslich in einen unruhigen Schlaf falle.
In meinem Kopf pocht es immer noch, auch nachdem ich bereits zwei Tabletten gegen Kopfschmerzen eingenommen habe. Allmählich bereue ich es, gestern so tief ins Glas geschaut zu haben. Ich massiere mit sanften Kreisbewegungen meine Stirn, um den stechenden Schmerz dahinter zu vertreiben, obwohl es nichts nützen wird.
„Hier. Das wird dich auf Touren bringen und deinen Kater im Nu verschwinden lassen.“ Mira streckt mir ein Glas mit einer undurchsichtigen, übelriechenden Flüssigkeit hin.
Angewidert verziehe ich meinen Mund, als ich daran schnuppere. „Was soll ich damit?“
„Nach was sieht es denn aus? Trinken, natürlich.“
„Und du?“
„Mir geht es blendend. Du hattest wohl etwas nachzuholen?“ Wissend lächelt sie mich an. „Du hast ganz schön viel in dich reingekippt. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut.“
„War ich so schlimm?“
„Schlimm? Nein. Wir waren nur etwas überrascht.“
„Wir.“ murmle ich vor mich hin. Wie peinlich habe ich mich wohl benommen? Ich kann mich nur noch vage an den vergangenen Abend erinnern.
„Keine Bange, du hast dich nicht blamiert, wenn du dich das soeben gefragt hast. Und jetzt trink das da.“ Sie zeigt auf das Glas in meiner Hand, während sie an ihren Schreibtisch geht und mich nochmals prüfend ansieht. „Aber gegen deine verschwollenen Augen wirkt das Wundermittel leider nicht.“
Ich war selbst erschrocken über meinen Anblick, als ich heute Morgen in den Spiegel blickte und mein Ebenbild kaum wiedererkannte. Mein Gesicht war ganz rot vom vielen weinen und um die Augen hatte ich schwarze Ringe. Ich verbrachte etliche Minuten im Bad, um mich frisch zu machen und trug dabei so viel Make-up und Schminke auf, dass sich nun mein Gesicht wie eine Maske anfühlt. Doch wenigstens erfüllt das ganze aufpeppen seinen Zweck.
Ich betrachte abermals die trübe Flüssigkeit, das im Becher, den ich in meiner Hand halte, schwimmt. Dabei denke ich mir, dass es kaum schlimmer werden kann und schlucke das eigenartige Getränk schnell hinunter.
Tatsächlich geht es mir schon nach wenige Minuten besser, nachdem ich das scheussliche Gebräu runtergewürgt habe. Konzentriert erledige ich meine Arbeiten, die ich erst am Mittag durch eine Pause unterbreche, nach jener ich nun wieder voller Elan ans Werk gehe.
Noch bevor ich in meinem Büro bin, kann ich ihn riechen. Sein Duft schwebt unverkennbar in der Luft und verstärkt sich noch mehr, als ich an meinen Schreibtisch trete. Mein Herz fängt schneller an zu schlagen, während mir nur ein Gedanke durch den Kopf rast. Damian war hier. Hier an meinem Platz.
Seit dem gestrigen Vorfall habe ich ihn weder gesehen noch gehört. Und das war gut so. Doch jetzt, wo ich sein Aftershave schmecke, sehne ich mich mehr denn je nach ihm. Ich wünsche mich in seine Arme. Ich möchte seine weichen Lippen auf meinem Mund spüren. Ein jämmerlicher Laut dringt aus meiner Kehle, als ich meine müden Auge reibe und meine Wünsche schnell versuche zu verdrängen.
Was wollte er hier? Möchte er mich vielleicht auch noch auf meine Unfähigkeit ansprechen, wie es Baker getan hat? Wenn das der Grund ist, warum er sich hier aufhielt, dann kann ich nur froh sein, dass ich ihm nicht begegnet bin.
Als Erstes prüfe ich meine E-Mails, nachdem ich den Computer entsperrt habe, was ich immer tue, wenn ich meinen Arbeitsplatz verlasse. Bei der Vierten erstarren meine Finger auf der Maus, nachdem ich den Namen des Absenders gelesen habe. Ich lese ihn ein zweites und ein drittes Mal, bis ich die Nachricht schliesslich mit zittrigen Händen öffne.
Keine Anrede, kein Gruss. Nur ein einzelner Satz, der wie ein Eindringling mitten auf meinem Bildschirm steht.
Ich erwarte dich in meinem Büro. Sofort!
Ein Blick auf die Uhr bedeutet mir, dass er die Mail vor nicht einmal fünf Minuten gesendet hatte und in der Zeit in der ich mir den Kopf darüber zermartere, warum er mich zu sich bestellt, kommt Mira an ihren Platz zurück.
„Da bist du ja. Unser Boss von oben hat dich gesucht.“
„Was wollte er?“ frage ich sie, wobei ich besonders darauf achte, dass sie das Zittern in meiner Stimme nicht hört.
„Das hat er mir nicht gesagt. Aber er wollte wissen, wo du bist.“
„Was hast du ihm geantwortet?“
„Du wärst in der Pause.“
„Okay. Ich bin dann mal oben.“
Als ich mich aus meinem Stuhl erhebe, um mich auf den Weg in die sechsundvierzigste Etage zu machen, entgeht mir ihr besorgter Blick nicht, wodurch ich noch unruhiger werde.
Kaum habe ich auf den Knopf gedrückt, um den Fahrstuhl zu rufen, öffnen sich schon die Türen. Ich steige in den rechteckigen, engen Raum und klammere mich an dem kühlen Handgriff fest, während mich der Aufzug viel zu schnell nach oben bringt.
Rose lächelt mir wie immer aufmunternd zu. Dafür bin ich ihr überaus dankbar. Denn genau diese kleine Ablenkung kann ich jetzt gut gebrauchen, weil sie die Fähigkeit besitzt etwas von meiner inneren Anspannung aufzulösen. „Du kannst gleich weitergehen. Damian erwartet dich schon.“
Ich nähere mich der verschlossenen Tür und bevor ich zaghaft anklopfe, hole ich mehrmals tief Atem.
„Ja, bitte.“ ertönt seine tiefe Stimme.
„Du wolltest mich sprechen?“ frage ich ihn, nachdem ich eingetreten bin.
„Schliess die Tür.“ Er klingt wütend und ich überlege mir, was ich verbrochen haben könnte.
Ich verriegle den Eingang und wende mich wieder Damian zu, der noch immer aus dem Fenster sieht. Ich betrachte seinen wohlproportionierten Körper, der sich unter seinem massgeschneiderten Anzug abzeichnet. Das Verlangen ihn zu berühren, mit meinen Händen über seine Muskeln zu streifen, überkommt mich derart unvorbereitet, dass ich laut hörbar die Luft einziehe.
Wie auf ein Zeichen dreht er sich zu mir um, die Hände in den Hosentaschen vergraben, sieht er mich mit seinen wunderschönen braunen Augen an, was meinen Wunsch von ihm besessen zu werden nur noch mehr anstachelt. Der Zwang zu ihm zu gehen und mir einfach das zu nehmen, was ich mir wünsche, ist beinahe so gross, wie die Angst von ihm zurückgestossen zu werden. Was er mit Sicherheit auch tun würde. Ich habe gesehen, welcher Typ Frau seinem Geschmack entspricht. Und in diese Sorte passe ich leider nicht. Das hat er mir nur zu deutlich klargemacht. Ich bin seine Mitarbeiterin. Weiter nichts.
Abwartend bleibe ich stehen. Mein Brustkorb hebt und senkt sich in schnellen Bewegungen, während ich darauf warte, bis er mir endlich den Grund verrät, warum er mich in sein Büro gerufen hat.
Es macht mich nervös, wie er mich fixiert. Wie er seinen Blick in meinem versenkt. Sein Gesicht hat einen harten Zug angenommen und seine Augen blitzen mich gefährlich an, als er ein paar Schritte auf mich zumacht.
„Hast du dich gut amüsiert?“ Er spuckt die Worte regelrecht heraus.
„Amüsiert?“ Ich verstehe nicht, was er damit meint.
„Ist wohl spät geworden. Dabei ist anscheinend auch genügend Alkohol geflossen. War der Abend nach dem letzten Pubbesuch fertig oder ging die Feier bei dir zu Hause weiter? Vermutlich hattest du noch eine Privatparty in deinem Bett, nicht wahr?“
Ich öffne meinen Mund, um ihm zu antworten. Aber meine Erwiderung auf seine Anschuldigung bleibt mir im Mund stecken. Angewidert, über das was er mir vorwirft, entferne ich mich einen Schritt von ihm weg. Doch zu meinem Entsetzen folgt er mir und kommt mir sogar noch näher. Ich sehe in seine Augen, die beinahe schwarz sind und die mich von Kopf bis Fuss mustern.
„Was geht dich das an, was ich gemacht habe?“ Ich spüre wie sich ein heftiger Zorn und gleichzeitig eine heillose Verzweiflung in mir ausbreiten. „Was ich in meiner Freizeit mache und mit wem ich meine freien Stunden verbringe, hat dich nicht zu interessieren. Schliesslich frage ich dich auch nicht, wie du deinen Tag mit der Blondine beendet hast. Wie hiess sie nochmals? Ach ja, Susanne.“ Dabei tippe ich mir mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Susanne, die extra aus der Schweiz angereist ist.“
„Halt deinen Mund. Sie ist nur eine Bekannte.“ Seine Stimme ist beängstigend leise. Er hält seine Hände nicht mehr in den Taschen, sondern sind nun an der Seite zu Fäusten geballt.
„Du brauchst es mir nicht zu erklären. Es geht mich nämlich nichts an!“ schreie ich.
„Wen hast du gestern mit nach Hause genommen?“ presst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und macht dabei einen Schritt auf mich zu.
„Woher weisst du, was ich letzten Abend gemacht habe?“
„Das ist unwichtig.“ Er bewegt sich weiter auf mich zu. Soweit, bis uns nur noch wenige Zentimeter voneinander trennen. „Was wichtig ist, wer hat letzte Nacht dein Bett mit dir geteilt?“
„Bist du mir gefolgt?“ Ich lache selbst über meine Frage. „Ach, wie kann ich nur annehmen, ich könnte dir so wichtig sein. Du hattest ja einen überaus attraktiven Gast.“ Ich sehe ihm direkt in die Augen und plötzlich beschleicht mich eine alte Angst. Mein Körper fängt an zu zittern. Panik macht mir das Atmen schwer. „Hast du mir nachspioniert? Oder mein Smartphone geortet?“ Meine Stimme ist kaum hörbar, dennoch kann er jedes Wort genauestens verstehen.
„Ich habe einen Bodyguard damit beauftragt, dich zu beschützen.“ beschämt sieht er weg.
„Beschützen? Vor wem?“
„Das wüsste ich auch gern. Ich erkenne die Panikattacken, die dich immer wieder überfallen. Dann bist du nur noch ein Schatten deiner Selbst.“
„Warum fragst du mich, ob ich letzte Nacht mit jemandem geschlafen habe, da du die Antwort schon längstens weisst?“ Meine Stimme bricht und sehe zu Boden. Mühsam dränge ich die aufkommenden Tränen zurück.
Er legt einen Finger unter mein Kinn und hebt meinen Kopf, damit ich seinem Blick nicht ausweichen kann. „Weil ich von dir hören möchte, warum du mit keinem Mann gevögelt hast, obwohl du mindestens ein Dutzend notgeiler Typen hättest haben können, die nur darauf gewartet haben, dich zu besitzen.“ Er greift nach meinen Händen, die schlapp an meiner Seite hängen und hält sie mit grober Heftigkeit fest.
„Soll das ein Witz sein?“ Ich versuche mich aus seinem Griff zu lösen, doch vergebens.
„Nein. Also warum?“
„Weil ich mich von niemandem besitzen lasse. Darum!“
„Ich merke, dass du dich in der Gegenwart von Männer unwohl fühlst. Warum also hast du diese alkoholische Getränke in dich hineingeschüttet? Dadurch warst du ein willkommenes Ziel für diese sabbernde Kerle. Warum hast du das getan?“ Er schüttelt mich leicht, als möchte er mich zur Besinnung bringen.
Unsere Blicke treffen sich. Ich sehe tief in seine Augen und was ich darin lese, überwältigt mich. Zweifel. Verlangen. Unsicherheit?
Ich atme zitternd ein und winde mich aus seinem Handgriff. Dieses Mal lässt er mich ohne Widerstand los.
Ich entferne mich einen Schritt von ihm und entziehe mich seiner vertrauten Nähe. „Seit Monaten habe ich mich endlich wieder einmal amüsiert. Ich brauchte zwar ein paar Bier und ein paar Shots, aber es hat mich vergessen lassen. Wenigstens für ein paar Stunden. Ich wollte für einmal nicht an meine verkorkste Vergangenheit denken und ich...“ Ich kann seinem durchdringenden Blick nicht mehr standhalten und drehe mich weg. Selbst ich höre mich kaum, als ich weiterrede. „Ich wollte nicht über dich nachdenken. Es hat mich zu sehr aufgewühlt, wie du diese Frau angesehen und sie gehalten hast, während du mich mit einem kalten Blick gewürdigt hast.“
„Jessica...“ Seine Stimme klingt belegt.
„Weisst du was seltsam ist?“ unberbreche ich ihn.
„Nein.“ Ich höre, wie er sich mir nähert und spüre plötzlich eine Hand auf meiner Schulter, die mich sanft dazu bewegt mich zu im umzudrehen. „Sag es mir.“ Er wirkt angespannt und bedrückt.
„Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, was ich gestern Abend gesagt oder getan habe. Aber keine einzige Sekunde habe ich vergessen, von wem ich mich berühren lassen möchte. Keinen Moment wollte ich von jemand anderem geküsst werden, als von dir.“
Damian schluckt, wobei sein Adamsapfel heftig auf und ab hüpft. „Oh, Jessica.“ Sein Mund liegt plötzlich auf meinem. Seine Lippen fühlen sich genauso weich und warm an, wie ich sie in Erinnerung hatte. Als seine Zunge fein über meine Unterlippe streicht, öffne ich ihm bereitwillig meinen Mund und stöhne leise auf, nachdem er mich fest an sich drückt. Es raubt mir beinahe den Atem, wie er mich küsst, wie er mich in Besitz nimmt und in mir den Eindruck erweckt, als wäre ich das Wichtigste in seiner Welt.
Damian fährt mit einer Hand zart meinen Rücken auf und ab. Die andere liegt gefährlich nahe an der Rundung meiner Brust. Das Verlangen überall berührt zu werden, ist kaum auszuhalten. Ich presse mich näher an ihn, wodurch seine harte Erektion gegen meine Hüften drängen. Meine Finger verkeilen sich in seinem glänzend goldenen Haar, während unsere Zungen in einem heissen Tanz verschmelzen.
Ich zergehe in seinen Armen, wie Butter in der Sonne. Sein Duft steigt mir in die Nase und es verlangt mir nach mehr. Seine Hände hinterlassen eine heisse Spur, wo sie meinen Körper erkunden. Ich brauche ihn, wie ich noch nie jemanden gebraucht habe. Mein Herz, mein Körper, alles von mir verzehrt sich nach ihm. Ich möchte ihn überall spüren.
„Ich brauche dich. Ich möchte dich fühlen.“ hauche ich in sein Ohr, als sich unsere Münder voneinander lösen und er mit seinen feuchten Lippen meinen Hals entlangfährt. „Ganz tief in mir. Bitte Damian.“
„Oh Gott. Jessica.“ stöhnt er heiser hervor, als er mit geübten Bewegungen meine cremeweisse Bluse aus dem schwarzen Etuirock löst und seine Finger meine nackte Haut hinauffahren. Sein Mund bahnt sich einen Weg mein Schlüsselbein entlang, bis zu meiner freien Haut im Ausschnitt. Ich drücke meinen Körper durch und dränge ihm meine Brust entgegen. Ein wohliger Schauer läuft mir über den Rücken, als er durch den Stoff meine Brustwarze mit seinem Mund berührt. Meine Knie werden weich und drohen unter mir nachzugeben. Ich kralle meine Nägel in seine Schultern, woraufhin ein kehliger Laut seinem Mund entweicht.
Noch bevor ich verstehe, was geschieht, hebt er mich hoch und trägt mich auf seinen Armen zur espressofarbigen Couch die sich in der rechten Büroecke befindet. Behutsam lässt er mich darauf nieder und legt sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich.
Ich umschlinge ihn mit meinen Armen und Beinen. Spüre deutlich seinen prallen Penis zwischen meinen Schenkeln, was mein Herz noch schneller schlagen lässt und das laut gegen meine Rippen hämmert.
Er legt seine Hände an mein Gesicht, versenkt seinen Blick in meinen Augen und fährt mit seinen Daumen sanft über meine Wangen, bevor seine Lippen wieder nach meinen suchen, die sofort in einem hungrigen Kuss miteinander verschmelzen.
Damian rutscht etwas von mir runter, um an die Knöpfe meiner Bluse zu kommen. Ohne grosse Mühe öffnet er die oberen drei, zieht mein Kleidungsstück zur Seite und schiebt den BH über meine Brüste.
„Ah, Jessica.“ knurrt er, als sich ihm meine Knospen entgegenrecken. Sanft streicht er mit seinen weichen Lippen über meinen Busen. Mein Atem geht nur noch stossweise. Ich spüre, wie sich meine Lust steigert und meinen Körper immer mehr in Besitz nimmt.
Stöhnend gebe ich mich hin. „Hör nicht auf damit.“
Meine Hände zittern leicht, als ich nach seinem Hemd greife, es aus den Hosen ziehe und meine Finger unter den Stoff gleiten lasse. Seine nackte Haut fühlt sich warm und weich unter meinen Händen an. Ich schiebe sie weiter über seinen glatten Oberkörper und ertaste ausgeprägte, harte, feste Muskeln.
„Zieh es aus!“ befiehlt er mir mit heiserer Stimme.
Ich richte mich auf, um mir meine Bluse über den Kopf zu ziehen. Während ich mich von meinem Oberteil befreie, öffnet Damian mit flinken Bewegungen sein Hemd und wirft es dann achtlos zur Seite.
Mit nackten Oberkörpern sitzen wir uns gegenüber und betrachten einander mit gierigen Blicken. Seine Augen wirken beinahe so dunkel wie die Nacht, als er mich von oben bis unten mustert. Ein leises Kribbeln durchflutet meinen Körper und ich verziehe die Lippen zu einem verlegenen Lächeln.
Ich strecke meine Hände nach ihm aus. Er zuckt ein klein wenig zusammen, als meine gespreizten Finger seine nackte Haut berühren und über seinen breiten, muskulösen Oberkörper fahren. Ich ertaste jeden Muskel und lasse schliesslich eine Hand auf seinem Herzen liegen, das mit schnellen Schlägen dagegen hämmert.
Mit leicht hochgezogenen Mundwinkeln sieht er mir vielsagend in die Augen, bevor er ein weiteres Mal seinen Blick über meinen Körper gleiten lässt. Noch nie hat mich jemand so betrachtet, wie Damian es soeben tut und noch nie hat mich jemand so begehrt, wie er es in diesem Moment macht.
„Du bist wunderschön.“ Schon liegt sein Mund auf meinen Lippen und verschliesst sie mit einem hungrigen Kuss, bevor ich etwas darauf erwidern kann.
Er drückt mich behutsam zurück auf das Ledersofa. Endlich liegen wir Haut auf Haut. Oh wie sehr ich mir diesen Augenblick herbeigesehnt habe. Aber noch mehr wünsche ich mir, ihn tief in mir. „Ich brauche dich. Ich will dich in mir, Damian.“ keuche ich schwer atmend.
Seine Muskeln spannen sich plötzlich an und ich kann förmlich spüren, wie er mit sich kämpft. In seinen Augen widerspiegelt sich das gleiche ungeschminkte Verlangen, wie das, was ich für ihn empfinde.
Er greift zwischen unsere Körper und schiebt meinen Rock bis zur Taille hoch. Nur noch mein kleiner, schwarzer Slip bedeckt meine Vagina.
„Was tust du mit mir?“ stöhnend nimmt er eine hart aufgerichtete Brustwarze in den Mund und saugt gierig daran, während seine Hände an meinen Schenkeln auf- und abwandern.
Plötzlich knistert etwas im Raum, bevor ich eine Stimme höre. „Damian. Ich unterbreche dich nur ungern, aber dein nächster Termin ist hier.“
Wie von einem Stachel gestochen fahre ich hoch und blicke mich in Damians Büro um. Schon dachte ich Rose neben uns stehen zu sehen und grosse Erleichterung durchströmt mich, als ich feststelle, dass ausser Damian und mir niemand anwesend ist.
„Verdammter Mist!“ Verärgert schliesst er seinen Gurt und holt meine Kleidungsstücke, bevor er sein Hemd wieder anzieht. „Bist du in Ordnung?“ fragt er mich, während er seine Kleidung in makellosen Zustand bringt. Unsere Blicke treffen uns.
„Alles Bestens.“ antworte ich.
Erschrocken darüber, was beinahe passiert wäre, wenn uns Rose nicht unterbrochen hätte, fühle ich mich trotzdem ausgezeichnet gut. Denn in seinem Blick erkenne ich das gleiche Feuer, das auch in mir brodelt. Und als ich meine Haare wieder zu einem ordentlichen Pferdeschwanz zusammenbinden möchte, nimmt er mein Gesicht in die Hände und drückt einen zärtlichen, vielsagenden Kuss auf meinen Mund.
„Es ist noch nicht vorbei.“ Das Glitzern in seinen Augen ergänzt sich durch sein verführerisches Lächeln. Ich nicke voller Vorfreude mit meinem Kopf. Dann küsst er mich noch einmal leidenschaftlich.
Ich blicke an mir hinunter und überprüfe, ob alles an seinem Platz ist.
„Es sitzt alles perfekt.“ Er schmunzelt mich an. „Ich habe den ganzen Tag Termine. Aber sehen wir uns heute Abend?“
„Ja.“ flüstere ich mit krächzender Stimme.
„Ich hole dich um fünf ab.“