Читать книгу Ein gutes Verbrechen - Magdalena Jagelke - Страница 12

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Kurz nach ihrem Verschwinden betrat ich Mutters Zimmer. Als wäre sie gestorben, um es zu lüften, Staub setzte dort schon überall an.

Ich entsorgte ihre Kleider, brachte die Tüten zur Altkleidersammlung, bevor der Stoff verblich, bevor die Motten alles fraßen.

Dinge, die keinen Wert mehr hatten. Ich verkaufte Mutters Schmuck und bereute es nicht.

Jeder Quadratmeter der Wohnung war nun kostbar. Den Platz brauchte ich für mich und meine Gedanken. Ich musste alles neu ordnen, auch Mutters Platz in meinem Kopf.

Manchmal hasste ich es, allein zu sein. Dann pinkelte ich auf das Geld, das Mutter mir schickte, ließ es auf der Heizung trocknen, ging ins Einkaufszentrum und zahlte damit das Brot.

Geld stinkt. Und die Erde dreht sich weiter. Sie bleibt auch dann nicht stehen, wenn Mütter verschwinden oder Revolutionäre Mühlen in Brand setzen.

Ein gutes Verbrechen

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