Читать книгу Ein gutes Verbrechen - Magdalena Jagelke - Страница 13
ОглавлениеIm Winter taut Schnee, aber sehr langsam. Betrachte ich ihn, wird es warm um mein Herz. Manchmal weiß ich nicht, wohin mit meinem Herzen. Wohin mit den Empfindungen, die mich übermannen.
Damals gesellte ich mich zu den Jungen, die abends vor dem Block standen, schaute zu, wie sie ihre Hunde aufeinanderhetzten. Sie ließen sogar Hühner gegen die Hunde antreten. Die Hunde rissen die Hühner auseinander. Das Blut der Hühner schimmerte im Halbdunkel in dem von einer Glühbirne beleuchteten Raum im Keller. Der Duft, den das Blut verströmte, drang über das Fenster hoch.
Je weiter oben man wohnt, desto schwächer die Gerüche. In den oberen Stockwerken ist man dem Himmel näher. Gott näher, den der Gestank der Welt nichts angeht. Gott hat seinen Himmel, den Menschen überlässt er die Wälder.
Man kann in den Wald gehen und die Luft dort einatmen, aber man darf kein Holz sammeln. Wohnungen sind mit Heizkörpern ausgestattet, ihnen fehlen Kamine. Ich fürchte mich vor der Firma, die die Heizkosten kassiert.