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Weihnachten mit Freed oder Alles für die Katz‘

Wer jetzt denkt, das war schon das Highlight, der hat Weihnachten mit Freed nicht erlebt. Die Zeit verging wie im Flug. Weihnachten stand fast vor der Tür und Katie bald vor Freeds Mutter und ihrer heiß geliebten Buttercremetorte.

Dachte Katie - aber daraus wurde nichts: Freeds Mutter war auf der Warteliste für einen dringend nötigen, etwas längeren Kuraufenthalt. Sie wurde ausgerechnet noch vor Weihnachten „eingeladen“ an das andere Ende von Deutschland zu reisen. Worum es genau ging erzählte Freed ihr nicht und Katie fragte nach dem dritten Mal auch nicht weiter nach.

Es war wie jedes Jahr, der gleiche Stress um Vorbereitungen und Geschenke. Ein am Heiligen Abend vormittags noch schnelles Huschen durch die Geschäfte um die letzten im Trubel vergessenen Dinge zu besorgen.

Der Abend nahte, und Katie war in der Küche und bereitete das Abendessen zu. Felix saß auf der Fensterbank und beobachtete interessiert das Geschehen auf dem Küchentisch. Freed saß vor seinem Computer und war, was auch sonst, mit seinem neuen Computerspiel beschäftigt. Es gab Würstchen mit Kartoffelsalat und für Felix gab es Hühnchenbrust.

Felix hatte den Platz vor seinen Napf neben dem Esstisch eingenommen, an dem Katie nun auch saß, und stürzte sich auf seine Hühnchenbrust, als wolle er in das Guinness Buch der Rekorde für die Kategorie: „Ruck-zuck-Fressen“.

Freed dachte wohl irgendwie ähnlich. Er schaufelte sich seinen Teller voll mit Kartoffelsalat, grapschte sich dreiviertel der Würstchen und quetschte diese noch irgendwie mit darauf. Dann nahm er gleich das ganze Glas Senf und verschwand mit allem wieder vor seinem Computer und seinem neuen Computerspiel - was er sich selbst zu Weihnachten geschenkt hatte. „Na das ist ja eine schöne Bescherung.“, dachte Katie. - Aber die sollte erst noch kommen…

Katie machte inzwischen den Abwasch in der Küche, als sie Freed rufen hörte, sie solle nicht raus kommen, er möchte eine Überraschung vorbereiten. Es rumpelte und Humpelte und Katie hörte Freed angestrengt schnaufen.

Felix stürmte wie ein Blitz mit weit aufgerissenen Augen und einem aufgeplusterten Puschelschweif in die Küche und verkroch sich in seinem Körbchen.

Oh je, dachte Katie: 'Was um Himmelswillen macht er da …?', als sie Freed keuchen und einen dumpfen Knall hörte.

Nun gut, Freed war wirklich nicht der Größte – um fair zu sein: Freed war eher der zierliche, schmächtige Typ.

Aber DAS, das hörte sich wirklich nicht gut an.

Als Katie so in ihren Gedanken von Erstaunen und immer größer werdender Neugier hin- und hergerissen war, hörte sie Freed erneut keuchen und es begann wieder zu rumpeln und zu Humpeln. Freed schnaufte erneut und es gab wieder einen lauten dumpfen Knall.

Dann kam eine etwas längere Pause die Freed mit einem lauten: „Schaaaaatz, Du kannst jetzt 'rein kommen“ unterbrach. Felix saß völlig verstört durch das ganze Gepolter in seinem Körbchen und schaute Katie mit seinen großen, bernsteinfarbenen Katzenaugen an. Katie schob ihn sanft zur Seite und holte ihr Geschenk für Freed unter dem Kissen in Felix’s Körbchen hervor: Eine in Geschenkpapier liebevoll verpackte Armbanduhr. Sie ging Richtung Weihnachtsbaum. Felix tapste langsam mit einem gewissen Sicherheitsabstand hinter ihr her. Er traute der Ruhe nach dem Sturm offensichtlich noch nicht so ganz.

Als Katie in das Wohnzimmer kam, sah sie zuerst einen noch etwas arg mitgenommenen Freed vor dem Weihnachtsbaum stehen. Der daraufhin auf sie zu fliegende Gedanke der Sorge schaffte es nicht ganz bis zu ihr, als etwas, was unter dem Weihnachtsbaum stand ihren Blick mit magischen Kräften auf sich lenkte.

Was war DAS unter dem Weihnachtsbaum?!

Da standen zwei riesige insgesamt 40 kg schwere Säcke:

KATZENSTREU!!!

„What the fuck!“ dachte Katie.

Felix war der Erste, der sich wieder gefangen hatte. Er stand inzwischen vor den beiden XXL Säcken und beschnupperte sie neugierig.

Katie wusste noch nicht so recht wie ihr geschah. Sie rang im Wechsel nach Fassung und Worten und schaffte es schließlich zu einem: „Das ist ja unglaublich, dass Du auch an Felix gedacht hast, Schatz.“

Während dessen dachte sich Felix wohl: „Weniger Reden, mehr Handeln…“, und fing an mit seiner Tatze den ersten Sack Katzenstreu genauer zu untersuchen. Sicherlich stellte nicht nur er sich die Fragen: „Wie lange würde er wohl mit 40 kg Katzenstreu auskommen?“ Und: „Wo ist die Hähnchenbrust versteckt?“ …

Jetzt schaute auch Freed verdutzt drein. „An Felix?“ erwiderte Freed erstaunt. „Das ist Dein Weihnachtsgeschenk Schatz.“

„Okay…“ dachte Katie. In dem Moment hörte sie ein leichtes Schaben und kurz darauf ein leises Geräusch, was sie zuerst nicht einordnen konnte. Sie schaute nach unten und sah Felix. Er hatte mit seinen Krallen einen Sack Katzenstreu relativ mittig aufgeschnitten. Das in dem Sack befindliche Katzenstreu suchte sich jetzt den Weg nach draußen…

Weihnachten fiel buchstäblich ins Wasser. Nicht nur bezogen, auf die kleinen Regentropfen, die auf der Fensterscheibe ihre Ankunft mit einem leisen Ton ankündigten und für Katie kaum hörbar eine Melodie formten:

'Leise rieselt das Katzenstreu'.

Der Arschloch Pokal

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