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Liebe: unser größtes Bedürfnis – unser größter Auftrag

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Liebe ist das Bestimmende unserer Existenz. Das hat sich in meinen Gesprächen mit Menschen immer wieder bestätigt. Unser Liebesbedürfnis ist doppelt. Einerseits drückt es sich im tiefen Wunsch aus, geliebt zu werden. Eine etwa 45-jährige Frau sagte mir im Gespräch: »Alles, was ich in meinem Leben bisher getan habe, hatte nur ein Ziel: geliebt zu werden.« Unser Liebes-Durst ist so groß, dass Menschen ihn gar nicht stillen können. Jesus weiß, dass unser Durst göttliche Dimensionen hat; deshalb lädt er uns ein, bei ihm zu trinken. Später werde ich noch konkreter ausführen, wie wir Jesu Einladung annehmen und unseren Durst bei ihm stillen können.

Unser Liebesbedürfnis hat aber noch eine andere Seite: Wir sehnen uns danach, jemanden lieben zu dürfen, und dass unsere Liebe angenommen wird. Auch in diesem Bedürfnis hat Gott uns nach seinem Bild geschaffen. Deshalb bietet er sich uns als Gegenüber an, das wir lieben dürfen und das unsere Liebe mit Freude empfangen wird. Aus unserem Wunsch, jemanden lieben zu dürfen, macht Gott sogar ein Gebot:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben

aus deinem ganzen Herzen

und mit deiner ganzen Seele

und mit deiner ganzen Kraft

und mit deinem ganzen Verstand (Lk 10,27).

Gottes Auftrag ist unmissverständlich: Wir sollen in unserer Liebe zu ihm ganz sein. Mit allem, was zu uns gehört, sollen wir uns in diese Beziehung hineingeben: unser Herz, unsere Emotionen, unser Denken, unsere Körperkraft – alles soll in sie hinein fließen. Gott will in unserem Herzen den ersten Platz einnehmen. Der Beziehung zu ihm soll die höchste Priorität zukommen in unserem Leben. So wird aus unserem Bedürfnis eine große Herausforderung, der wir uns stellen müssen: Wir sollen Gott unsere ungeteilte Zuwendung schenken.

Makarios

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