Читать книгу Das Ende des katholischen Glaubens oder Der dritte Sündenfall - Manfred Potthoff - Страница 6
Zielsetzungen
Оглавление„Und was wollten diese Leute?“
Sie wollten keine Religion mehr; denn Religion heißt ja „Anbindung an einen Gott“.
„Sondern?“
Die allmähliche Zerstörung der katholischen Religion und auch aller anderen Religionen in der Welt zu dem Zweck, eine Einheitsreligion ohne Gott zu schaffen.
Ihr Ziel: Einen „Welthumanismus“ (= eine menschliche Welt) für alle Menschen und ein gutes Leben für alle. Die zentrale Frage aber, nach welchen Werten und Ideen dieser Welthumanismus geschaffen werden soll und was nach dem Tode kommt, bleibt unbeantwortet, die Frage nach Gott und dem Sinnziel des Menschen ebenfalls.
Dass eine solche Absicht zwangsläufig zu einer völligen Diktatur des Menschen über den Menschen führen muss und damit den Kern zu einer neuen Barbarei legt, und zwar in weltweitem Ausmaß, wäre ein eigenes Buch wert und kann hier nicht weiter erörtert werden.
Denn die gesamte Menschheitsgeschichte zeigt: Es ist furchtbar, allein dem Menschen ausgeliefert zu sein, der keiner verbindlichen und begründeten Norm "von oben" mehr unterliegt. Die Mächtigen bestimmen dann aus sich selbst, was richtig und falsch, gut oder schlecht ist.
Im christlichen Glauben stand der Mensch, auch der Machthaber, immerhin noch unter den 10 Geboten seines Gottes, die auch dem Einzelmenschen einen gewissen Schutz verliehen.
„Und wie soll diese Auflösung des Glaubens geschehen, angesichts der Geschlossenheit der katholischen Kirche in Lehre und Kirchenordnung?“
Durch zwei Wege: Einerseits durch die allmähliche innere Auflösung der Glaubenslehren und Änderung der bisherigen religiösen Praxis zur reinen Verweltlichung hin (etwa eine Wohlfühl-Kirche nach dem Motto: Wie hätten Sie es denn gerne? und als Tummelplatz lediglich sozialer Betätigung), andererseits durch neue Lehrinhalte in dem beschriebenen Sinne.
Besonders wichtig dabei: Das Ende des Papsttums und der päpstlichen Autorität, verbunden mit faktischer Ablösung jeglicher Kirchendisziplin (= Jeder macht und lehrt, was er will) und die Aufsplitterung der Kirche in viele selbstständige Teilkirchen, was ihrer Auflösung gleichkommt.
„Aber alles das wäre doch unmöglich durchzuführen! Es würde jede Menge Widerstand geben. Wie sollte denn so etwas überhaupt durchzusetzen sein?“
Genau mit den schon erwähnten Konzilsdokumenten, die in entscheidenden Dingen falsch oder doppelsinnig verfasst und für viele Auslegungen offen waren, welche die meisten Konzilsväter, die Bischöfe, so gar nicht gewollt hatten, und den Rest besorgten die späteren Ausführungsbestimmungen zum Konzil, die noch viel weiter gingen und Dinge festlegten, die das Konzil selbst gar nicht beschlossen hatte. Und es gelang, tatsächlich, wie Sie selbst jetzt sehen werden.