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Der Glaube der katholischen Kirche bis 1965

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"Was lehrte der Glaube der Kirche denn bis 1965?"

Der Glaube ist das Urwissen der Welt. Die deutsche Sprache, wahrscheinlich die genaueste und präziseste der Welt, hat dieses entscheidende Wort "glauben" aber nie sprachlich von anderen Bedeutungen unterschieden. Sie lauten z.B. auch "vermuten" bzw. "nicht wissen".

Das Glauben des Christentums meint dagegen "Gewissheit" und "Vertrauen", das in jedem Menschen naturhaft vorhanden und von Gott geschenkt ist. Dieses Glauben gibt ihm, sowie er diese Welt betritt, das Urvertrauen in die Richtigkeit der Dinge dieser Welt, ihren Zusammenhang und in ihre innewohnende Ordnung, die so umfassend und komplex (=vielschichtig) ist, dass sie als ein Zufallsprodukt unmöglich gedeutet werden kann. Trotz aller kosmischen Gefährdung unseres Planeten ist dieses Grundvertrauen des Menschen offensichtlich unerschütterlich.

Jede atheistische Theorie ist dagegen gescheitert; sie kann die Entstehung von Materie und Geist aus dem Nichts nicht erklären, ebenso wenig den Sinn und das Ziel aller Dinge und ihre Ursprünge, vor allem aber nicht, warum überhaupt etwas existiert.

Das "Nichts" existiert nicht. Es kann nicht einmal gedacht werden. Sinnfragen bleiben wissenschaftlich unerklärbar und sind nur diesem Urwissen zugänglich. Das sind Erfahrungstatsachen.

„Aber was lehrt speziell die christliche Kirche über den Glauben? Was ist neu?“

Der Inhalt des Glaubens - und das ist das spezifisch Christliche - wird durch Gott selbst und durch seine Mitteilung in der Geschichte bekannt gemacht, in der er selbst in einer Person namens Jesus Christus sichtbar wird, und zwar durch seine Gnade.

Wir erfahren nicht alles, was wir wissen wollen. Aber wir wissen alles, was wir wissen müssen, um das Lebensziel des Menschen über den Tod hinaus zu erreichen, und zwar durch die besondere Offenbarung, die durch die Überlieferung der Urkirche bekannt gemacht ist.

Wer dieser von der Kirche garantierten und erklärten Wahrheit des Glaubens zustimmt und in diesem Glauben lebt, wird das Leben, das nie vergeht und in der Einheit mit "Gott", dem Ursprung, besteht, erreichen. Nur zu diesem Zweck sind wir da.

„Beweise ?"

Der Mensch in seinem Wesen belegt diese Erkenntnis selbst. Er weiß nämlich, dass er seine Existenz nicht sich selbst verdankt. Er wird ohne sein Wollen in diese Welt hineingeboren, ohne von ihr vorher gewusst zu haben. Er weiß, dass er erlösungsbedürftig ist, weil Einsamkeit und Leiden, Krankheit und Tod das vollendete und erfüllte Glück in Vollendung und in der Dauer jedenfalls in diesem Leben verhindern, immer und überall.

Denn diese Welt ist und funktioniert unendlich grausam und unbefriedigend, da Fressen und Gefressenwerden naturgesetzlich sind. Der Mensch steht außerhalb eines "Paradieses", und eine Änderung dieser Naturordnung würde das Leben selbst aufheben. Innerweltliches Glück hat daher niemals Bestand und basiert auf einer Illusion, es sei denn, "Religion" gäbe Trost, Zukunftsgewissheit und innere Freude ( =beständiges Glück).

Obwohl der Mensch das alles sehr wohl weiß, versucht er dagegen in jeder Sekunde seines wachen Lebens, das vollkommene Glück dennoch zu erreichen. Dieses Streben ist in ihm geradewegs so angelegt, dass er - entgegen seiner eigenen Erfahrung - nie davon ablassen kann.

Dies ist umso bemerkenswerter, weil er weiß, dass das vollkommene Glück und das vollendete, dauerhafte Glück und Glücksempfinden innerweltlich gar nicht erreichbar sind, da es Vollkommenheit und Dauerhaftigkeit der Glückssituation voraussetzt und innerhalb seines Lebens immer unerfüllbar bleibt. Nichts bleibt dauerhaft.

Auch das innerweltliche Glückserleben selbst ist - genau betrachtet - nur auf dem Untergrund der Verdrängung möglich. Die tatsächliche Wirklichkeit muss ausgeblendet werden, nämlich die Tatsache, dass das gerade vorhandene Glück in seinem Bestand ständig bedroht ist und sicher endet.

„Weiter!"

Aus diesem Grund geht sein Glücksstreben auch immer über den Tod hinaus. Denn es widerstrebt es dem Menschen ganz wesentlich, den Tod als endgültig anzuerkennen. Er ist auf die Transzendenz ( = das Jenseitige über den Tod hinaus) regelrecht angelegt, auf die vollkommene Glückserfüllung. Der Mensch ist so gebaut, und dies ist nicht seine eigene Leistung oder das Ergebnis etwa einer Überlegung.

Er soll auf diese Weise "Gott" – so das Christentum – in seinem Leben suchen und finden. Zu diesem Zweck wurde er geschaffen.

Da der Mensch aber Selbstbewusstsein, Geist und Willen besitzt, ist es nach kirchlicher Lehre undenkbar, dass die Kraft, die hinter allen Kräften steht und alles hervorbringt, ohne Willen, ohne Selbstbewusstsein und ohne Geist ist. Von ihr geht das Geschaffene und damit der Mensch aus; der Mensch selbst ist durch seine Geschöpflichkeit mit dieser Kraft aller Kräfte verbunden, und er nennt sie in ihrer Universalität "Gott".

Damit der Mensch aber seine Bestimmung nicht verfehlen kann, kennt er neben dem Glauben sichere Hinweise auf sein Lebensziel, nämlich die Hoffnung und die Liebe, wie sie nur dem Menschen eigen sind.

Die menschliche Art von Hoffnung ist nichts Anderes als die Erwartung, dass die erfahrbare Unzulänglichkeit in der Gegenwart ( eben Einsamkeit, Leiden oder Tod) doch überwunden werde. Sie ist daher immer auf Zukunft gerichtet und unabhängig von dem Wissen, dass Enttäuschung möglich und der biologische Tod unausweichlich ist. Die Hoffnung verweist daher immerwährend und zwingend auf Transzendenz.

Die vollendete Liebe ist die Fähigkeit, sich selbst für andere aufzugeben und zu opfern. Es ist ein Willensakt. Obwohl der Mensch von Natur aus ein Egoist und sich seiner Unzulänglichkeit bewusst ist, vertraut er selbst in der zwischenmenschlichen Beziehung bzw. in seiner Bereitschaft zur Ganzhingabe an einen Anderen auch der Liebesbezeugung durch einen Anderen. Und dies gegen alle Erfahrung. Er vertraut dabei auf die Dauer und die Vollendung der Liebe, welche auch Vollkommenheit einschließt, obwohl es dafür überhaupt keinen innerweltlichen Grund geben kann.

Der Mensch kann aber auch nicht unter Vorbehalt lieben. Denn ein Vorbehalt zerstört die vollkommene Liebe. Hier gilt: Entweder ganz oder gar nicht. Denn Liebe ist Hingabe, und zwar ganze Hingabe.

Die Außergewöhnlichkeit und Transzendenzgerichtetheit des Menschen gipfelt aber in der Freiheit. Der Mensch ist zwar an Raum und Zeit gebunden, aber er kann seinen eigenen Wünschen und seiner Triebwelt durch Entscheidungen, die diesen widersprechen, entgegentreten und danach handeln. Er kann sogar gegen seine Erkenntnis, gegen die erwiesene Wahrheit, seine Ziele und seine Antriebe entscheiden und handeln. Er erkennt dabei, dass er verantwortungsfähig ist und wählen kann, und er kann dadurch Gesetzmäßigkeiten außer Kraft setzen.

Diese Tatsache verweist ihn darauf, dass er Antwort geben muss, und zwar gegenüber einer Instanz, die mächtiger ist als er und die das in ihm weckt, was man Ge-wissen ( = Mit-Wissen mit Gott) nennt. Auch dies ist ein klares Zeichen seiner Transzendenz-Bestimmtheit.

Dieser freie Wille befähigt ihn sogar, zu seiner geschöpflichen Zielsetzung "Nein" zu sagen, sie zu ignorieren (zu übersehen bzw. zu verdrängen) und sich im Innerweltlichen (die vielen Dinge des Tages und des Lebens überhaupt) zu verlieren, seinen Existenzsinn zu vergessen und nach seinem Tod nicht mehr zu erreichen, was die Religion das ewige Leben nennt. Er hat dann umsonst gelebt.

Der Mensch ist, biologisch gesehen, ein endliches Wesen, in seinem Ur – Wissen von sich selbst aber unendlich und auf Ewigkeit bestimmt. Selbst die beständige Bedrohung unseres Planeten durch kosmische Gewalten vermag die Ursicherheit des Menschen und sein Grundvertrauen in das Sein erkennbar nicht zu zerstören. Sie ist nicht von ihm, ebenso wenig das Sanfte und die Güte, die aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen nicht erklärbar und nur ihm eigen sind.

„Aber was ist das „ewige Leben"? Nur eine Fortsetzung unseres bisherigen?“

Diese Frage beantwortet das Wort „Gott" selbst.

Das ewige Leben ist die Rückkehr des Menschen in seinen vollkommenen Ursprung. „Gott" - so die christliche Lehre - ist nicht nur Ziel, sondern Vollendung des Menschen, so wie er sie immer gewollt hat, und zwar durch seine Neuschöpfung (= Wiedererstehung), wobei das eigene Ich, seine Identität, an der der einzelne Mensch in seinen positiven Werten wiedererkennbar ist, erhalten bleibt.

„Gott" ist vollkommene Person, vollendetes Glück, das nie vergeht, vollendete Liebe, dessen Wesen vollkommene Selbsthingabe ist.

„Und sonst weiß man nichts über „Gott"?“

Doch. „Gott“ ist kein Ding unter allen anderen Dingen, sondern etwas ganz Anderes. Er ist die Bedingung, die alle Dinge "im Leben hält" und sie erst ermöglicht. Er ist keine Sache unter vielen anderen Sachen. Insofern ist er unvergleichbar und unausdenkbar für den Menschenverstand. Er, der Mensch, weiß nur das, was „Gott“ ihm durch natürliche Erkenntnis, d.h. durch Verstandeseinsicht, und schließlich durch Selbstoffenbarung mitteilt. Selbst Jesus Christus definierte ( = erklärte) "Gott" nicht, sondern er sagte nur, was „Gott“ für die Menschen bedeutet und was wir in dieser Welt tun müssen, um ewiges Leben zu erlangen und nicht den ewigen Tod.

Er nannte ihn sogar „Vater“. „Ihr kennt ihn nicht“, sprach er, „ aber ich kenne ihn“.

Daher wusste die Kirche übrigens auch, dass jede Vorstellung von Gott ( = Bild von Gott) nur unvollkommenes Menschenwerk ist, obwohl wir beim Denken natürlich immer auf gewisse Vorstellungen angewiesen sind. Denn Denken ist nicht möglich ohne Vorstellung und ohne Anschauung.

„Und was ist mit dieser Selbstoffenbarung „Gottes?“

Die Selbstoffenbarung Gottes änderte alles; denn sie präzisierte, wovon Menschen immer schon eine unbestimmte Grundahnung bzw. auch eine Überzeugung haben. Es handelt sich bei dieser Selbstoffenbarung Gottes aber um völlig neue Erkenntnisse.

„Und wie geschah das?“

Die konkretisierende Selbstoffenbarung Gottes fand durch seinen Eintritt in die Zeit, in die Geschichte, durch Menschwerdung in die Personalität des Menschen statt.

Als unscheinbares Kind und entgegen der für die Menschen geschaffenen Naturordnung durch einen Menschen ( Maria) geboren, erhielt er dabei den Namen „Gott hilft“ ( = hebr.: Jesus) und „der Gesalbte“, „der Retter“ (= gr.: Christos), lebt in der Welt zurückgezogen und zunächst unerkannt. Erst mit dem 30.Lebensjahr entfaltete er eine öffentliche Lehrtätigkeit, die drei Jahre anhielt. Vorbereitet war sein Erscheinen durch das einzige Volk, in dem es keine Götterstatuen, keine Tempel und nur den unsichtbaren Gott gab, den es anbetete.

Der einzige Tempel in Jerusalem existierte nur, weil er die „Bundeslade“ mit den zehn Geboten des Propheten Moses enthielt.

Wer allein seine Worte, überliefert in den Schriften der Christen, liest, bleibt nicht unbeeindruckt. Er predigte wie jemand, der sich seines göttlichen Ursprungs bewusst ist; er lässt dem Menschen dabei dennoch Entscheidungsfreiheit. Seine Gesprächs- und Lehrmethode ist diskursiv (=erörternd), wobei er die Angesprochenen selbst auf die richtige Einsicht stoßen lässt. Zu seinem Selbstverständnis hierzu einige seiner Kernworte:

Er ist Gott dem Vater wesensgleich ( „Wer mich sieht, sieht den Vater“, Johannes 14,9 )

Er handelt als göttlicher Gesetzgeber ( „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt“, Johannes 13,34 )

Er verleiht ewiges Leben („Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist“, Johannes 11,25 )

Er treibt jeden Geist des Bösen (Dämon) aus („ Wenn ich böse Geister austreibe, ist das Reich Gottes zu euch gekommen“, Matthäus 28,9 )

Er beansprucht Anbetung („Sie umfassten seine Füße und beteten ihn an“, Matt- häus 28,9 )

Er besitzt göttliche Erkenntnis ( „Niemand kennt den Vater als allein der Sohn“, Matthäus 11,27 )

Er lässt sich von seinen Schülern als Gott bestätigen („Du bist der Sohn des lebendigen Gottes“, Matthäus 16,16 )

Seine geschichtliche Wirkung für den Verlauf der Weltgeschichte ist einzigartig.

Durch ihn wird Gott – ein Urwunsch der Menschheit - erstmals sichtbar und persönlich erlebbar, obwohl er schon immer anwesend war und auch ist.

Das unterscheidet ihn von den Religionsstiftern aller anderen Religionen.

Die Kirche wusste, dass die Wahrheit entweder allein von Gott oder überhaupt nicht erkennbar würde. Denkergebnisse oder Spekulationen von Religionsstiftern konnten für nichts garantieren, weil das Heil nicht vom Menschen und seinem Denken abhängig sein kann, sondern nur, wenn es göttlichen Ursprungs, hier in Jesus Christus ( = Gott hilft als Retter), ist.

Deshalb ist der christliche Glaube das Gegenteil jeder anderen Religion. Jesus macht das Heil folgerichtig von der Annahme seiner Person als göttlicher Person abhängig, nicht von der Annahme einer Lehre oder sonstiger Menschengedanken.

„Und diese „Menschwerdung" ist vor 2000 Jahren geschehen? Warum nicht früher oder später?"

Sie geschah für die damaligen, vormaligen und heutigen Menschen gleichermaßen. Dessen Wirkung ist gültig für die Menschen aller Zeiten, die "Gott" aufrichtig gesucht haben und gemäß ihrem Ge-Wissen gehandelt haben. Gottes Menschwerdung ist beständige Gegenwart.

„Wie das?"

Bei Gott gibt es keine "Zeit". Es gibt bei ihm nur "Ewigkeit", ein Zustand als dauernde Gegenwart. Denn Zeit besteht in "Vergangenheit", “Gegenwart“ und "Zukunft" und setzt Vergänglichkeit voraus, die es nur für die geschaffene Welt gibt, aber nicht bei dem, der sie geschaffen hat.

Daher ist Gott in jeder Zeit gleichzeitig da. Das Heilswerk Gottes in Jesus Christus ist allezeit gegenwärtig, nicht nur vor 2000 Jahren, und es ereignet sich zu jeder Zeit in dem, was die Kirche "Heilige Messe", d.h. ein beständiges göttliches Selbstopfer nennt, das ich gleich erkläre.

„Und was ist dann in der Ewigkeit?“

Dann lebt der Mensch in absoluter Glückseligkeit in Gott, ohne Zeitlichkeit, ohne Ende, wodurch es auch keinen Mangel gibt. Es ist das, von dem alle Menschen, die in diese Welt kommen, eine Sehnsucht, ein unauslöschbares Wissen, ein Licht erhalten, und zwar von vornherein.

Diesen Zustand in der Ewigkeit nennt man auch "Himmelreich", in welchem es auch ein Wiedersehen gibt mit allen, die diesen Weg gegangen sind. Gegen diese „ewige Seligkeit“ sind alle irdischen Freuden ein Nichts.

„Und unter welcher Bedingung?“

Durch die bewusste Annahme dieses "Lichtes", das man "Glauben" nennt. Im Zentrum dieses Glaubens steht Gott, hier in Jesus Christus, und nichts anderes. Das geschieht durch die sogenannte Taufe ( Heilshandlung, mit der Aufnahme des Taufwilligen in die Heilsgemeinschaft der Kirche und dadurch mit Jesus Christus). Durch die Annahme des Glaubens und damit des Heils bewirkt sie das Ende der Schuld-Verfallenheit, d.h. der hilflosen, strukturellen Fähigkeit und Bereitschaft zum Bösen und den Zustand des Unerlösten, welche auch „Erbsünde“ genannt wird.

„Und sonst keine Bedingung?“

Doch! Feuer und Wasser passen nicht zueinander. Das Gute und das Böse auch nicht. Dass das Böse in das Himmelreich eingehen kann, ist naturgemäß unmöglich. Jesus fordert Nachfolge seiner Person und mit seiner Hilfe eine Verwandlung des Menschen. Sie besteht in einem Leben, in dem die Liebe im Sinne dieses Jesus Christus der Maßstab allen Denkens und Tuns ist. Alle Gebote sind nichts anderes als die genauere Anwendung des Liebesgebotes auf alle Lebenslagen. Dabei hilft "Jesus" ( = hebr. "Gott hilft" ), weil man das alleine nicht kann.

Sie müssen aber wissen, dass „Liebe“ hier Nächstenliebe, Hingabe und Selbstaufgabe meint, nicht Liebe als Sexus oder Eros, welche in erster Linie der körperlichen Eigenbefriedigung dienen. Diese haben im Christentum, z.B. in der Ehe, nur dienende Funktion. Werden sie zum einzigen Lebensinhalt, also zum Götzen, werden sie absolut zerstörerisch.

„Und das sogenannte „Böse“? Woher kommt es denn, wenn Gott als Schöpfer aller Dinge alles gut geschaffen haben soll?"

Das Böse ist keine gleichmächtige Gegenmacht zum Guten. Es existiert nicht aus sich selbst. Das Böse ist die eigenmächtige Abkehr des Guten vom Guten ( = Gott). Es existiert und wirkt nur durch die Umdrehung des Guten von Gott weg. Im Grunde lebt das Böse aus dem Missbrauch des freien Willens und des Guten, und zwar mit dem Ziel, zu sein wie Gott.

Dabei werden die Worte "Teufel", "Satan" oder "Diabolos" ( = der Durcheinanderwerfer) verwendet, der den Menschen immer zum Bösen treibt. Die Kirche verstand ihn immer als Person, als die eigentliche Ursache allen Übels. Aber selbst für den, der nicht an die Personalität dieses Satans glaubt – die Existenz der Bosheit und des Bösen ist in dieser Welt unbestreitbar, und das ist das Gegenteil von dem Teufel, wie er oft in Witzblättern dargestellt wird. Er ist es auch, der den Menschen zur schrecklichsten Bestie auf diesem Planeten mutieren ( = entarten) lässt.

„Kann jeder das ewige Leben erreichen?“

Sofern er sich für ein Leben nach Jesus Christus entscheidet, ja. Tut er das aus freiem Willen bzw. schuldhaft nicht, fällt sein Leben nach seinem Tod in die ewige Gottesferne, volkstümlich auch "Hölle" genannt, von der viele Menschen schon in dieser Welt bittere Erfahrungen machen, wenn sie die "Hölle erleben" mussten.

Gott stößt ihn nicht weg, sondern der Mensch entscheidet selbst, ob er Gottes Heilswillen annehmen will. Nachgeworfen wird das Himmelreich niemandem. Er muss in seiner Todesstunde im Stande der "heiligmachenden Gnade" Gottes sein, d.h. eine reine Seele haben.

„Und die Angehörigen anderer Religionen?"

Für sie ist Christus auch erschienen und, wie wir noch erläutern, gestorben. Jeder von ihnen wird gerettet, der im ehrlichen Suchen nach der Wahrheit strebt und nach seinem Gewissen handelt, auch wenn er dabei irrt.

Sie werden also nicht durch ihre angestammte Religion und durch deren Lehren gerettet, sondern wegen ihres guten Willens und trotz der Irrtümer ihrer Religion. Es sind Menschen, die den christlichen Glauben annehmen würden, wenn sie von dessen Wahrheit überzeugt wären.

Dieses Denken ergibt sich zwingend aus dem Grund, dass Gott sich in Christus selbst geoffenbart habe. Die Kirche könnte gar nichts anderes lehren, ohne sich selbst zu zerstören, wenn sie gegensätzliche Religionslehren auch nur als möglich akzeptieren würde. Sie bleiben nach ihrer Lehre immer eine Gefahr für den Menschen. Denn wer Falsches glaubt, der lebt auch falsch, und dieses Leben kann von Gott wegführen, zumal andere Religionen ihre Gläubigen ja gerade daran hindern wollen, Jesus Christus als Gottes Selbstoffenbarung anzunehmen.

Für den Christen ist Gott selbst die einzige Offenbarung; und mit Jesus Christus und den Aposteln ( den auserwählten Schülern Jesu) ist sie abgeschlossen. Das ist Dogma ( = fester Glaubenssatz) der Kirche von Anfang an. Und weil die Kirche Gottes Wille und Stiftung ist, führt sie naturgemäß allein zur ewigen Seligkeit. Die Kirche ist heilig, weil sie der fortlebende Christus ist, aber auch voller Sünder an Haupt und Gliedern und selbst im persönlichen Leben ihrer Amtsträger bisweilen mehr als unheilig.

Die eigentliche Substanz der Kirche ist heilig, weil das Wirken Gottes in ihr heilig ist und heilig macht. Selbst der ungläubigste und grässlichste, aber geweihte Priester handelt als Amtsperson heilig, wenn er das Wort Gottes predigt und die Heilsmittel der Kirche spendet. Denn diese sind gültig und wirksam durch die von Christus erteilte Amtsvollmacht; die persönlich-menschliche Schäbigkeit des Amtsträgers kann ihnen nichts anhaben. Dadurch ist der Christ seines Heiles sicher, denn Gott wirkt nach dem katholischen Glauben durch gebrechliche Gefäße, welche die Menschen nun einmal sind. Die Wahrheit ist auch dann wahr, wenn sie über die Lippen eines Lügners kommt.

„Und was ist mit der sogenannten „Seele“ ?“

Der sterbliche Leib vergeht. Aber die geistige Individualität ( Einzigartigkeit eines jeden Menschen), nämlich das Ich mit seinem Bewusstsein von sich selbst und seiner Unverwechselbarkeit ist unsterblich, unteilbar, unzerstörbar. Diese Seele ( = Odem, Atem, Psyche) ist das eigentliche "Leben", der Sitz des Denkens und des Wollens und alles, was das Ich für richtig oder falsch hält und selbst verantworten muß. Sie ist das, was diesen konkreten Menschen prägt, unverwechselbar von jedem anderen unterscheidet, einzigartig macht und von Gott geschenkt ist. Ist diese Seele schön und gut, gehört sie zur göttlichen Welt. In ihr erreicht der Mensch sein Lebensziel. In der Stunde seines Todes gibt der Mensch seine Seele in die Hände Gottes zurück, um von ihm gerichtet zu werden.

„Und die Anderen?“

Die Anderen erwartet das, was man den ewigen Tod nennt, einen schrecklichen Zustand der Gottesferne. Da alle Freude ausschließlich von Gott kommt, ist diese Hölle ein dauernder Zustand der unüberbietbaren Freudlosigkeit, der absoluten Hoffnungslosigkeit und der Qualen ohne Ende; denn jede wirkliche Freude existiert

nur in Zusammenhang mit Gott.

Aber letztlich entscheidet der Mensch sein Schicksal selbst. Der katholische Glaube ließ nie einen Zweifel daran, dass die sogenannte "Karnevals-Theologie" ( = Wir kommen alle alle alle in den Himmel ) zu den entsetzlichsten Irrtümern unseres Zeitalters gehört. Sie widerspricht der gesamten Glaubenslehre, der Bibel und den sehr eindeutigen Aussagen Jesu Christi in seinen Gerichtsreden, und zwar völlig. Es kommen - leider - eben nicht alle in den Himmel. Die Warnungen Jesu Christi sind wirklich ernst gemeint. Anderenfalls wäre es, zu Ende betrachtet, völlig sinnlos, gut zu sein und Gebote zu beachten.

„Und warum sind Glaube und nicht das Wissen die Grundlage der Gotteserkenntnis?“

Sie gehören gewissermaßen zusammen. Aber weil das Wissen nie sicher ist, gäbe es keine Sicherheit über die Wahrheit; denn das Wissen ist vom Menschen und von seiner Intelligenz (=Einsicht) abhängig. Denn Wissen ist immer nur ausschnitthaft und immer überholbar. Universales Wissen ( = alles, was es gibt) setzt den vollkommenen Menschen und den vollkommenen Geist voraus, der er nicht ist und den er nicht hat.

Glauben hingegen fordert Vertrauen, und zwar auf Gott. Der wissende Mensch wird sich hier seiner Kleinheit bewusst, und dieses Bewusstsein verhindert Hochmut und die Anmaßung, wie Gott sein zu wollen. Diese hat ihm schon von

Anbeginn der Welt geschadet und ihn das Paradies gekostet.

Glauben ist im Gegensatz zum Wissen gerecht. Denn vollkommen glauben kann selbst der einfachste und geringste der Menschen, wissen aber nur der intelligente. Das hätte aber zur Folge, dass nur der Intelligente zu Gott fände.

Die Wissenschaft aber kann darlegen, dass Sinnfragen ( z.B.: Was ist der Sinn der Welt und des menschlichen Lebens?) und Normfragen ( Was ist richtig, was ist falsch?) von ihr niemals beantwortet werden können. Dafür fehlen ihr die geistigen Instrumente. Denn Wissenschaft kann nur sagen, wie etwas ist, was etwas ist, wie etwas funktioniert und dies auch nur unvollkommen. Sie kann aber nicht sagen, warum es etwas gibt und warum das Dasein überhaupt existiert und was sein Ziel ist. So sind z.B. auch nicht einmal die Menschenrechte wissenschaftlich begründbar und nicht beweisbar. Man kann sie nur für richtig halten, also lediglich daran glauben.

„Und warum musste „Gott“ in Jesus Christus unter uns leben und sterben und sogar, wie gesagt wird, von den Toten auferstehen? Gab es denn keinen anderen Weg, die Menschen zu retten?“

Grundsätzlich muss man sagen: Die Religionslehre beantwortet nicht alle Fragen des Menschen. Sie ist nicht wie Gott. Das tut auch Jesus Christus nicht. Wir erfahren von ihm nur, was wir wissen müssen, um das "Heil", das Lebensziel zu erreichen. Erst in der Anschauung des Himmels endet die Verdunklung des Verstandes. Nach der Vollendung des Menschen erhält auch seine Erkenntnis die Vollendung.

„Er soll aber wegen „Gotteslästerung“ mit dem Tode bestraft worden sein, und zwar durch Kreuzigung, und sodann „wahrhaftig vom Tode wieder auferstanden“ sein.

Was heißt das, und welchen Sinn soll denn das Ganze haben?“

Konkret zum Sinn des Kreuzestodes und der Auferstehung Christi:

Jesus ist wirklicher Mensch und wahrer Gott. In der Lehre von der göttlichen Dreifaltigkeit (= ein einziger Gott in drei Personen) wird gesagt, dass er in dieser Eigenschaft die Schuldverfallenheit eines jeden Menschen, der ihm folgt, abgelöst hat. Er gleicht darin jemandem, der die Schulden dessen bezahlt, der sie aus eigener Kraft nicht mehr begleichen kann. Damit wird der Mensch zur Erlösung befähigt und für das Himmelreich frei, also für seine Vollendung.

Durch sein Leiden (Unglück aller Art, Krankheit und Schmerzen, Hass und Erniedrigung, Folter und Sterben, Einsamkeit und Angst ) hat er dabei das Grauen der Gottesferne und die Einsamkeit aller Menschen in seiner Person erlitten. In ihm waren alle Formen des Leidens der Menschheit zusammengefasst, und zwar bis in das Entsetzen des eigenen Kreuzigungstodes. Diesen Tod hat er freiwillig im Gehorsam gegen seinen göttlichen Vater ertragen. Denn nur durch den Tod ist ein Bruch mit dieser alten Welt gegeben.

Dieser Tod ist nicht nur ein freiwillig angenommener Tod, sondern ein Sühneopfertod aus Liebe. Darin folgt er dem unerforschlichen Willen seines Vaters. Gerade die Missachtung dieses Willens, der Ungehorsam, hat die Menschen ursprünglich das Paradies gekostet, und Jesus öffnet seine Pforten neu. Das war der Glaube der Kirche.

Dieser göttliche Wille und damit verbunden die Herrschaft Gottes ist der Inbegriff des Heils überhaupt. Jesu bereitwillige Annahme dieses Willens als wahrer Mensch zeigt sein Totalvertrauen in den Gang seines Weges, den ihm sein Vater auferlegt. Sein Sühnetod zeigt vollendete Liebe als Ganzhingabe für das Heil der Menschheit, und zwar für alle Menschen in allen Zeiten. In Christus hat Gott selbst den ersten Schritt zur Versöhnung mit der Welt getan. Sein Selbstopfer ist das vollendetste Opfer, das alle Opfer dieser Welt überholt. Der Vater gibt der Menschheit seinen eigenen Sohn als Gabe, und Jesus gibt sein Leben als Opfer an seinen Vater.

Über die Größe der Liebe lehrt er:„Niemand hat eine größere Liebe als der, welcher sein Leben hingibt für seine Freunde.“

Durch seine Auferstehung, die nur durch den Tod möglich ist, wird aber erst sinnlich erfahrbar, wie der Erste der neuen Schöpfung aussieht. Alle Leiden und der Tod gehören in der Gottesherrschaft der Vergangenheit an.

„Wie sieht der „neue Mensch“ dann aus?“

Der auferstandene Christus wird so beschrieben: Er ist eine Neuschöpfung, in der er in seiner Identität ( = seiner Seele, seinem Heilswirken, seinem Wesen) wiedererkennbar ist. Er ist wirklich real der, der er war, aber "verherrlicht" ( = zum Herrn, zum Allherrscher gehörend ). Das heißt: Man erkennt seine Zugehörigkeit zum göttlichen Leben. Er ist daher nicht mehr an Ort und Zeit gebunden und er erscheint den Menschen, wie er will. So werden auch die auferstehen, die Jesus nachfolgen.

Die Auferstehung Jesu bestätigt - wie auch alle seine Wunder - die Gottheit Christi. Er eröffnet dem Menschen den Zugang zum neuen, ewigen Leben. Der Mensch muss dieses Heil aber auch annehmen wollen. Das ist die Bedingung.

Jesus öffnet die Tür, hindurchgehen muss der Mensch selber.

„Und welche Rolle spielt die Kirche dabei?“

Die Kirche ist die einzige von Jesus gestiftete Heilsanstalt, in der Jesus sein Werk für alle Zeiten fortsetzt. In ihr durchschreitet er alle Zeitalter, auch dann, wenn viele selbst in der Kirche ihn nicht annehmen, ausgrenzen und durch schändliches Tun bzw. im Unglauben erneut ans Kreuz schlagen.

Die Kirche lehrt, wie auch Jesus, unfehlbar, aber nur, wenn es um unabdingbare Aussagen zum Heil geht, die in der Substanz von Anfang an zum Glaubensgut gehören und es auch müssen.

Die christliche Religion steht und fällt mit der prinzipiellen und garantierten Unfehlbarkeit. Sie gibt den Glauben und garantiert ihn.

„Erklären Sie das näher!“

Diese Unfehlbarkeit ist keine persönliche, sondern eine der gesamten Kirche, die nicht in die Irre gehen kann, weil sie durch den Heiligen Geist, den ihr Christus verheißen hat, geführt wird.

Der Papst als Nachfolger des Jesus-Schülers Simon, dem Jesus den Namen Petros/Petrus gab, durch ununterbrochene Handauflegung den Nachfolgern in 2000 Jahren weitergegeben und verbürgt, hat die Aufgabe, die Gesamtkirche sicher zu leiten, indem er die Wahrheit in allen Wandlungen der Zeit unfehlbar vorlegt, verteidigt und erläutert. Deswegen heißt es im kirchlichen Glaubensbekenntnis - übrigens auch dem der anderen christlichen Bekenntnisse - präzise: "Ich glaube an die ... Kirche", nicht "Ich glaube an die Bibel". Denn diese ist nur das Zeugnis der frühchristlichen Kirche und eines ihrer Maßstäbe.

Es versteht sich von selbst, dass die Kirche sich selbst aufhebt, wenn sie etwa erklären würde, sie könne sich auch in Fragen des Heiles irren. Denn entweder führt sie Christus richtig, oder er tut es nicht.

„Selbst wenn das bisher Gesagte stimmen sollte, aber wie soll denn der Christ belegen, dass die christliche Kirche den „richtigen“ Glauben besitzt?“

Durch das, was die Kirche eine übernatürliche Tugend nennt: die Gnade, die Gott jedem Menschen schenkt, der in diese Welt kommt.

Sie ermöglicht danach die bewusste Annahme durch das Hören der konkreten Offenbarung durch Jesus Christus. Durch den Glauben nimmt der Mensch die Offenbarung willentlich als wahr an; die Glaubensinhalte sind durch den natürlichen Verstand allein nicht zu gewinnen.

Sie zeigen auch die Mittel bzw. den Weg zum Lebensziel. Ohne Glaube kein Heil.

Durch die Taufe ( = Annahme des Heilsangebotes Gottes) tritt der Gläubige in die Kirche ein und verliert durch die gespendete Taufgnade seine Schuldverfallenheit (= Erb-Sünde). So steht es auch in der christlichen Bibel:

"Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden; wer nicht glaubt, wird verdammt werden" (Mk 16,16). "Ohne Glaube ist es unmöglich, Gott zu gefallen" (Hebr. 11, 16).

„Und durch was garantiert die Kirche ihre Unfehlbarkeit, wenn es um Fragen des Heiles geht?“

Durch eine Kirchenverfassung mit bestimmten Leitungsämtern, die von Jesus selbst genau zu diesem Zweck geschaffen ( = autorisiert) sind, und trotz aller menschlichen Schwächen der Personen die sichere Überlieferung der Wahrheit und Richtigkeit der Auslegung der Lehre garantiert. Denn auf diese Sicherheit ist der Mensch schließlich angewiesen. Jesus nennt ihn den "Heiligen Geist", der an seiner Stelle die Kirche leitet.

„Und wie konkret?“

Jesus baute seine Kirche auf einen - menschlich gesehen - Wankelmütigen, der Jesus schon zu seinen Lebzeiten dreimal verleugnet bzw. verraten hatte, auf Simon=Petrus, einem seiner Schüler und dem ersten "Papst" der Gesamtkirche.

Das zeigt, dass menschliche Mängel keinen Einfluss auf die richtige Führung der Kirche durch Christus bzw. den heiligen Geist haben, sondern eine Vollmacht darstellen, die nur mit dem Amt gegeben ist. Für Petrus und die weiteren 11 Schüler ( = Jünger oder Apostel ), die mit dem Papst als Bischöfe der Kirchenteile das kirchliche Lehramt tragen, gilt dessen Wort: "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch" (Joh, 20,21).

"Wer euch hört, hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich" (Lk, 10,16). Und "sie gingen hin, predigten überall und der Herr wirkte mit und bekräftigte das Wort durch die dabei geschehenen Wunder" (Mk. 16,20).

So ist also die Kirche als Institution der fortlebende Christus, ohne dass ihre Mitglieder aufhören Sünder zu sein. Die Kirche ist wegen ihres Heilswirkens in der Welt absolut heilig; ihre menschlichen Mitglieder können ihr, wie wir wissen, zur Schande gereichen, aber ihre heilswirksame Natur grundsätzlich nicht zerstören. Deshalb lehrt das Glaubensbekenntnis, an die Kirche zu glauben, nicht an ihre fehlerhaften Mitglieder.

Für die Zukunft der Kirche und zur sicheren Bewahrung der Offenbarung bzw. ihre Erklärung sichert Jesus seiner Kirche zu: „Der Helfer aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, er wird euch alles lehren und an alles erinnern, was ich euch gesagt habe" (Joh. 14,26).

Ausgerechnet den Simon-Petrus beauftragte er mit den Worten "Du bist (jetzt) der Petrus (= Fels) und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforten ( = Gewalten) der Unterwelt/derHölle werden sie nie überwältigen" (Mt. 16,18). Und ausgerechnet Petrus war es auch, der seine Brüder im Glauben stärken sollte: „Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht wanke, und du, dereinst bekehrt, stärke deine Brüder" (Lk. 20,32).

Die Nachfolger des Petrus, die Päpste, haben mithin die Aufgabe, das Wort Gottes mit den Bischöfen zu überliefern und ihre Auslegung gemäß der bisherigen Lehre zu bewahren. Sie dürfen sie nicht verändern. Das unterscheidet sie auch von Diktatoren, welche die Gesetze nach Gutdünken ändern und sich selbst sogar davon ausnehmen können, also über dem Gesetz stehen.

Diese unabänderliche Überlieferung der Glaubenslehre der Kirche, die zu glauben unverzichtbar ist und zum Kern des Glaubens gehört, nennt man "Dogma". Dazu schreibt Petrus: „Wisset vor allem, dass jeder prophetische Ausspruch der Schrift ( = Bibel) nicht Sache der eigenen Deutung ist. Denn nie wurde eine prophetische Aussage durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom heiligen Geist getragen, sprachen von Gott her heilige (berufene) Menschen“ (2.Petr. 1,20f ).

Damit wird klar, dass die Auslegung dessen, was Jesus Christus gelehrt und getan hat, ausschließlich in die Hand des kirchlichen Weiheamtes gelegt ist, nicht in die einzelner Kirchenmitglieder, auch nicht der Theologen. Religiöse Überzeugung des einzelnen ist nur wahr, wenn sie mit der Kirche insgesamt gebildet wird und mit ihr übereinstimmt.

„Und warum nicht auch der Theologen, die „Wissenschaftler des Glaubens“ sind?“

Die Aufgabe der Theologen ist es, die Überlieferung im Denken der jeweiligen Zeitalter zu verdeutlichen und für ihre Zeit zu erklären. Sie müssen sich dabei naturgemäß am Sinn der bisherigen Überlieferung orientieren.

Dabei zeigt sich, dass es, wie immer bei wissenschaftlichen Erörterungen, oft auch langandauernde Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten wegen der richtigen Darlegung gibt, bis hin zu völligen Widersprüchen. Bei Fundamental-Fragen entscheidet das Lehr-Amt (Bischöfe und in letzter Instanz der Papst) definitiv ( = klar, endgültig und verbindlich) über die Richtigkeit theologischer Äußerungen und Überlegungen.

Da die einzelnen Theologen kein bischöfliches Weiheamt haben und nicht die Gesamtheit der Apostel-Nachfolger darstellen, sind ihre Aussagen grundsätzlich auch fehlbar. Auch vor zeitbedingten Ideologien ist theologische Wissenschaft nicht immer sicher.

Würde man statt der Gemeinschaft der Bischöfe unter der Leitung des Petrusnachfolgers den sich immer wandelnden Streitereien der Theologen folgen, wäre kein Mensch des Heiles sicher. Niemand wüsste dann mehr, was denn nun gilt. Die Kirche würde zerfallen. Von einer Gemeinschaft im Glauben könnte keine Rede mehr sein. Ohne die Kirche gäbe es jedoch überhaupt keinen christlichen Glauben.

Schon der Apostel Paulus schreibt daher in seinem Brief an die Gemeinde der Galater: "Selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten, als wir euch verkündet haben, sei er verflucht (Gal. 1,8).

„Und den Aposteln in den Gemeinden der Urkirche wurde nicht widersprochen?“

Auch in den Urgemeinden gab es Streitereien um den rechten Glauben. Aber immer war der Streit beendet, wenn die Apostel mit ihrer Weihe - Autorität eingriffen und etwas klarstellten, und dies geschah stets widerspruchslos.

Das ergibt sich einfach daraus, dass die Kirche kein weltlicher Verein ist, in der die Gemeinden nach Mehrheitsentscheidungen einfach selber festlegen, was wahr ist. Die Kirche ist durch Stiftung Christi eine göttliche Einrichtung, und die Wahrheit kann nie durch Mehrheitsentscheidungen bestimmt werden. Die Leitungs- und Orientierungsautorität der Apostelnachfolger ist nach katholischem Glauben durch den Beistand des heiligen Geistes immer gewährleistet. Sie ist keine menschliche Leistung des Verstandes, sondern durch das Weiheamt gegeben.

Diese Verfassung wird selbst in der Bibel ganz klar, unabhängig von der beständigen Praxis der 2000 Jahre alten Kirche.

„Sagt denn die Bibel darüber selbst auch noch etwas?“

Ja, diese Kirchenverfassung wird auch dort deutlich, obwohl die Gemeindeordnung nicht ausdrücklich zum Thema gemacht wird, weil sie damals selbstverständlich war. Denn die Bibel bzw. das, was als Neues Testament als Teil des christlichen Glaubens gilt, fiel ja nicht vom Himmel, sondern wurde durch die Autorität der Jünger und ihrer Nachfolger festgelegt, wobei sie andere "Evangelien", die nicht mit dem Glaubensgut der Kirche übereinstimmten, mit ihrer Vollmacht ausschlossen. Die Kirche bestimmte, was zu ihrem Glauben gehörte, sonst niemand.

Denn zuerst war die Kirche mit den Autoritäten des Weiheamtes; erst dann entstanden aus ihr die Evangelien.

Deshalb hat die katholische Kirche von Anfang an auch die Tradition neben der Heiligen Schrift als wahre Quelle der Offenbarung angesehen, weil die Bibel kein dogmatisches Lehrbuch in systematischer Form alle Wahrheiten des christlichen Glaubens darstellt, sondern gemäß den jeweiligen Bedürfnissen der schon bestehenden christlichen Gemeinden entstand. Deshalb heißt es dort auch: „Es gibt noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wollte man das im einzelnen niederschreiben, so könnte, glaube ich, selbst die Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.“ (Joh.21,25)

Ergänzend steht in 2 Tess 2,15: „So steht denn fest, Brüder, und haltet euch an die Überlieferungen, in denen ihr mündlich oder schriftlich von uns unterwiesen worden seid.“

Deshalb nennt auch 1 Tim 3,15 ausdrücklich die Kirche „die Säule und Grundfeste der Wahrheit“, nicht die Heilige Schrift, deren Kanon – Bildung erst in den ersten christlichen Jahrhunderten mit der Autorität des Weihe– und Lehramtes der Bischöfe entwickelt und bestimmt wurde.

Jesus folgten sodann 72 Schüler (Jünger), auch viele Frauen, aber es gab einen engeren Kreis, nämlich 12 Männer als Repräsentanten der 12 Stämme Israels und Vorwegnahme des neuen, nicht-völkischen Israel, nämlich des christlichen Gottesvolkes aus allen Völkern. Sie sind zudem Boten an das damalige Judentum und dessen Richter in der Zeit des Weltendes. Dieser Kreis unterscheidet sich von der Gesamtheit aller Menschen, die berufen sind. Das Evangelium unterscheidet nämlich zwischen dem, was für alle, und zwischen dem, was nur den Zwölfen von Jesus gesagt bzw. befohlen wird.

In diesem Kreis gibt es weitere drei, die eine Sonderstellung einnehmen, nämlich die Schüler Simon/Petrus, Jakobus und Johannes, und dieser Kreis wird nach Jesu Tod und Auferstehung die Urkirche weiterführen, wie auch ihre Briefe zeigen.

Die Evangelien wie auch die Apostelbriefe im Neuen Testament bezeugen darüber hinaus die Sonderstellung des Simon-Petrus. Die Autorität dieser Führungsgestalt wurde in der Frühkirche von niemandem angezweifelt, auch wenn es in einzelnen Fragen bzw. Debatten bisweilen zunächst heftige Meinungsunterschiede geben konnte. Seine Worte und Entscheidungen wie auch die der anderen Jünger wurden von den Gemeinden wie selbstverständlich und vor allem einmütig angenommen, und das, obwohl es in der Zeit nach Jesus an Verwirrung, Streit und Verfolgung nicht mangelte. Der Gedanke etwa, bei inneren Meinungsverschiedenheiten die weltliche bzw. heidnische und kirchenfeindliche Öffentlichkeit gegen die eigenen Bischöfe ( = Oberhirten) zu mobilisieren, um auf diese Weise innerkirchlichen Druck auszuüben, wie es z.B. heute vielfach geschieht, wäre undenkbar gewesen und als Glaubens- und Kirchenverrat betrachtet worden. Solche Vorgänge zeigen bereits die innere Auflösung der Kirche auf.

„Und was ist denn nun das Eigentliche, speziell des katholischen Glaubens?“

Eine Opferhandlung, die sogenannte Heilige Messe, wie oben erwähnt. Von ihr hing alles ab.

„Was soll das sein?“

Diese „Messe“ ist das Zentrum, der eigentliche Kern des kath. Christentums, landläufig auch "Gottesdienst" genannt. Mit ihr steht und fällt der Katholizismus.

Diese Messe ist nach 2000-jähriger Lehre die zentrale Opferhandlung, in der Jesus Christus bis auf den heutigen Tag so anwesend ist, so wie er es bei seinen Schülern bei seinem letzten Abendmahl in Jerusalem vor seiner Gefangennahme, seinem Leiden, seinem Tod und seiner Auferstehung von den Toten war.

Es ist dabei so, dass sich das damalige Ereignis heute und in jeder Messe auf der ganzen Welt nicht etwa wiederholt, sondern - wie in einem Zeitsprung - wirklich gegenwärtig ist.

Dabei bringt der geweihte Priester heute an Stelle Christi Gott dasselbe Opfer dar, das Jesus vollbrachte, und zwar seinem Vater als Sühneopfer für die Schuld der ganzen Welt.

Und dies so, dass alle göttlichen Gnaden und Verdienste nur dieses einen Opfers in jeder Messe wirkmächtig werden, für alle Anwesenden, für die Toten und für alle, denen diese zugewendet werden sollen. Seine Wirkungen sind zeitlos.

„Was geschah denn damals eigentlich?“

Das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen 12 engsten Jüngern feiert, war nach der jüdischen Tradition Israels das alljährliche sog. Pascha-Mahl, bei dem er vorher (wahrscheinlich) mit ihnen auch das für diese Handlung vorgeschriebene Pascha-Lamm verzehrte.

Dieses Fest war ein Fest der Befreiung, und zwar zur Erinnerung an die Befreiung des Volkes Israel aus ägyptischer Gefangenschaft. Es feierte seine tatsächlich gewonnene Freiheit.

Bei diesem Fest nun verkündete Jesus, was der Prophet Malachias im sog. Alten Bund bereits prophezeit hatte: "Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist mein Name groß unter den Völkern, und an allen Orten wird meinem Namen geopfert und ein reines Opfer dargebracht" (Mal. 1,11).

Hier, in den Stunden vor seinem Tod, verkündet und beginnt Jesus nach katholischem Glauben die Befreiung der gesamten Menschheit durch sein eigenes Selbstopfer, das er mit seinem Tod und der Auferstehung vollendet, nämlich mit seinem eigenen Fleisch und Blut, dessen Früchte bzw. Verdienste jeder erhält, der Christus nachfolgt. Dies gilt bis zum Ende aller Zeiten.

Denn - so der entsprechende Bericht - bei diesem Mahl nahm Jesus das Tischbrot, dankte seinem göttlichem Vater, brach es in einzelne Teile und gab es den zunächst ungläubigen und widerstrebenden Tischgenossen mit den Worten: „Nehmt es hin und esst! Dies ist wirklich mein Leib, der für euch hingegeben wird.“

Dann nahm er den Kelch mit dem Wein und sprach: „Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut des neuen und ewigen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis!“

Damit wurde der Alte Bund Gottes mit dem Volke Israel, von ihm eher als Nationalgottheit verstanden, abgelöst durch einen neuen und diesmal ewigen Bund, dem die Menschen aller Völker angehören sollten.

Indem jetzt die Jünger das Brot und den Wein zu sich nehmen, nehmen sie durch diese Wandlungsworte Jesu ebendiesen Christus (als Retter) auf unblutige Weise in sich auf, werden eins mit ihm und sind mit seinem Erlösungswerk vereinigt. So hat es Jesus bewirkt.

Mit den Worten: „Tut das zu meinem Gedächtnis!" setzt Jesus Christus die Anwesenden zu Handlungsträgern für alle Zukunft ein, und zwar genau zu diesem seinem Werk, das er jetzt gerade vollzieht ( = Stiftung des heiligen katholischen Priestertums, das sich vom allgemeinen Priestertum aller Gläubigen unterscheidet ).

Sie sollen immer genau dasselbe tun, was Jesus hier tut, zu allen Zeiten. Denn durch diese Beauftragung sind sie Geweihte, nämlich Priester (= Bevollmächtigte) des neuen und diesmal ewigen Bundes mit dem Auftrag, so zu handeln und Gott dasselbe Opfer darzubringen, genau wie es Jesus hier tut.

Der Sinn ist: Nicht nur ihnen, sondern allen Menschen aller Zeiten soll das Heil durch dieses sichtbare Selbstopfer Christi zuteilwerden. Das geschieht zeitlos, wenn der Priester die Wandlungsworte wie Jesus spricht, in jeder Messe der Welt, auch für die vor Jesus Verstorbenen.

Denken Sie dabei daran, dass es bei Gott keine Zeit gibt. Das Opfer, das der Priester in der Person Christi feiert, ist das eine Opfer, die eine Messe, die Jesus Christus feiert. Es ist die Messe aller Zeiten, in der Christus sich als „ Opferlamm“ beständig seinem göttlichen Vater darbringt.

Die Kommunion ( = Aufnahme von Brot und Wein) speziell des Opferpriesters am Altar gehört daher notwendigerweise zu seiner hochheiligen sakramentalen Vereinigung mit Christus zum Opfer selbst.

Die Kommunion der teilnehmenden Gemeinde ist aber die Frucht des vollendeten Opfers; sie gehört nicht notwendig zum Opfer selbst dazu. Das Opfer Christi ist auch dann vollkommen und vollendet, auch wenn die anwesende Gemeinde nicht isst und trinkt, obwohl die Kirche dies sehr empfiehlt. Sie müsste, streng genommen, zu seiner Gnadenwirkung für das Heil der Welt nicht einmal selbst anwesend sein.

Die Gläubigen werden allein durch die Teilnahme am Selbstopfer Christi, der in der Messe und in den Gestalten von Brot und Wein wahrhaft gegenwärtig ist, aller Gnaden des Opfers teilhaftig, weil sie in sein Erlösungsopfer hineingenommen werden.

Die Heilige Messe ist damit der Urgrund und das Kernstück der katholischen Religion, die sich von jedem anderen Gottesdienst in der Welt substanziell (= grundlegend) unterscheidet, weil hier Gott der Handelnde ist. Daher ist ein Einwand, es handele sich bei den Wandlungsworten des Priesters um eine Art Zauberhandlung, wie etwa bei Naturreligionen, nicht möglich.

Damit wird auch klar: Es handelt sich bei der Messe nicht nur um ein ledigliches "Gedächtnis", nur um eine Erinnerung, sondern um Aktualisierung (=Gegenwärtigsetzung) des Opfers Christi. Durch den priesterlichen Vollzug wird das Heil wirkmächtig. Ein einfaches Gedächtnis ergäbe keinen Sinn und bewirkt kein Heil.

Das Opfer Christi auf Golgatha (= der Berg bei Jerusalem, auf dem Jesus hingerichtet wurde), beginnt im Abendmahlssaal in Jerusalem, vollendet sich mit seinem Tod und seiner Auferstehung und wird auf den Altären der Weltkirche heilswirksame Gegenwart zu jeder Zeit.

„Wird das Heil der Messe wirklich jedem zuteil?“

Selbst dem schrecklichsten aller Menschen, wenn er sich bekehrt und Gottes Wege geht. Das könnte sogar noch kurz vor seinem Tod geschehen, auch nach einem gottfernen Leben.

„Und? Kann man dann nicht drauflos sündigen und sich erst kurz vor seinem Tod ändern?"

Nein, denn diesem berechnenden Vorgehen fehlt naturgemäß der Geist der Heiligkeit, nämlich wahre und ehrliche Reue und der Vorsatz, eben nicht mehr zu sündigen.

Diese Sünde gegen den Heiligen Geist besteht darin, im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit zu sündigen. Dies aber ist die einzige Sünde, die nicht vergeben werden kann; denn sie ist gegen den Geist der Heiligkeit selbst gerichtet, weil sie Gottes Willen hintergehen will und Gottes Heilszusage nicht wirklich annimmt.

„Das also war die bisherige Lehre der christlich katholischen Kirche bis 1965.

Und dann?“

Die ersten Maßnahmen zur Auflösung und Zerstörung der christlichen-katholischen Religion und ihrer Kirche gingen schon früh von katholischen Theologen aus, die oft von protestantisch-evangelischen beeinflusst waren, aber auch von anderen Geistern unserer Epoche.

Sie lehrten in den Hörsälen der Hochschulen und Universitäten, und ihre Lehren waren auch in ihren Büchern vorbereitet. Ihre Schüler waren die Theologiestudenten, die oftmals die Priesterlaufbahn in Erwägung zogen, die aber vielfach abfielen, weil durch die neuen Lehren ihr Glaube zerstört wurde.

„Wie gingen sie vor?“

In drei Stoßrichtungen: Zunächst auf die Kernstücke des Glaubens und die Lehre, nämlich

1. gegen die reale Auferstehung Christi von den Toten und die leibliche

Auferstehung überhaupt,

2. gegen das Wesen der katholischen Gottesverehrung und

3. gegen die Person Jesu Christi selbst.

Das Ende des katholischen Glaubens oder Der dritte Sündenfall

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