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Barbarus hic ego sum, quia non intelligor ulli.

Ein Barbar bin ich hier, weil ich von keinem verstanden werde.

Beatae memoriae.

Glücklichen (Seligen) Andenkens.

Beati possidentes.

Glücklich (sind) die Besitzenden. – Das Wort betont das Glück des wirklichen Besitzes im Gegensatz zum Streben nach demselben. Auch wir erkennen dies ja an, wenn wir sagen: Eine Taube in der Hand gilt mehr als zehn auf dem Dache, – und wie derartige Sprichwörter noch lauten.

Beatus ille, qui procul negotiis.

Glücklich der, welcher fern von Geschäften (vom Strome der Welt) – meint Horaz.

Bella gerant alii, Protesilaus amet. (Ovid)

Kriege mögen andere führen, Protesilaus liebe. – Protesilaus sprang vor Troja von allen Griechen zuerst ans Land und ward auch zuerst getötet. Als seine Gattin Laodameia den Tod ihres Gemahls erfuhr, ward sie von großer Trauer ergriffen, dass die Götter aus Mitleid ihre Bitte erhörten und dem Protesilaus die Rückkehr in die Oberwelt gestatteten. Als er dann wieder in die Unterwelt zurückkehrte, starb seine Gattin mit ihm.

Bella gerant alii, tu, felix Austria nube;

Nam quae Mars aliis dat tibi regna Venus.

Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Österreich, freie; Denn die Reiche, welche anderen Mars gibt, gibt dir Venus. – Das Distichon, welches übrigens nach dem obigen Ovidischen Verse gebildet ist, enthält eine Anspielung auf die schnelle großartige Erweiterung, welche der österreichische Besitz besonders seit Max I. durch Heiraten erfahren hat.

Bellica columna.

Die Kriegssäule. – Dieselbe stand zu Rom vor dem Tempel der Bellona; bei einer Kriegserklärung wurde hier von den Fetialen die Zeremonie des Speerwurfes vorgenommen.

Bellum internecivum.

Vernichtungskrieg.

Bellum omnium contra (in) omnes.

Der Krieg aller gegen alle – war nach dem englischen Philosophen Hobbes der Zustand der Menschheit vor Bildung der menschlichen Gesellschaft; für den Pessimisten ist dies der Zustand aller Lebewesen.

Bene, bene, respondisti!

Gut, gut hast du geantwortet. – Mit diesem frohen Ausruf begrüßte ehemals wohl ein Examinator (oder Disputator) eine unerwartet gute Antwort seines Gegenüber.

Bene cogitata, si excidunt, non occidunt. (Syrus)

Das Wohlausgedachte geht nicht unter, wenn es aufhört.

Benedicamus Domino!

Preisen wir den Herrn! – Mit diesen Worten wird in der Fastenzeit und an einigen anderen Tagen der kathol. Gottesdienst geschlossen.

Benedicite!

Segnet! – So beginnt das Tischgebet, welches in den Klöstern bei den gemeinschaftlichen Mahlzeiten gesprochen wird, und ebenso der Gesang der drei Männer im Feuerofen, der nach dem Beschluss des Konzils zu Toledo (633) an den Festtagen der Märtyrer in Kirchen und Klöstern bei Strafe des Bannes zu singen ist.

Beneficia non obtruduntur.

Wohltaten drängt man nicht auf.

Beneficium competentiae.

Die Wohltat der Kompetenz. – Das Recht des Schuldners auf den Teil seiner Habe, der ihm zum Lebensunterhalt nötig ist.

Beneficium inventarii.

Die Wohltat des Inventars. – Der Vorbehalt, kraft dessen ein Erbe seine Erbschaft nur auf Grund eines Inventarverzeichnisses antritt und dann für die etwaigen Schulden nur bis zum Werte des Inventars haftet.

Beneficium regale.

Eine königliche Gerechtsame.

Bene merens de re.

Der, welcher sich um eine Sache wohlverdient gemacht hat oder macht. – Daher bene merenti, dem Wohlverdienten.

Bene vale! – Bene valete!

Lebe wohl! – Lebet wohl!

Bene vixit, qui bene latuit.

Glücklich lebte, wer sich glücklich verborgen hielt. – Aus Ovids Tristen (III, 4, 25), ursprünglich ein Pythagoräischer Ausspruch.

Bibe! – Bibamus!

Trinke! – Lasst uns trinken!

Biduum.

Ein Zeitraum von zwei Tagen.

Bis dat, qui cito dat. (Sprichwort)

Doppelt gibt, wer schnell gibt.

Blamatus ille!

Der ist blamiert! – Küchenlatein, offenbar nach dem obigen

Beatus ille etc. gebildet.

Bona fide.

In gutem Glauben.

Boni homines.

Gute Leute. – Bei den Franken: Edelleute und Freie. Auch hießen so die Mitglieder des englischen Ordens der Sackbrüder (gestift. 1259).

Bonis avibus.

Mit gnädigen Vögeln. – D. i. unter günstiger Vorbedeutung.

Bonorum cessio.

Freiwillige Güterabtretung.

Bonum avitum.

Stammgut.

Bonus eventus.

Guter Erfolg. – Das Gedeihen der Feldfrüchte.

Bonus vir semper tiro.

Ein guter Mensch (bleibt) immer Rekrut. – Das Wort ist von Goethe, ganz im Gegensatze zu seinem: Nur der Lump ist bescheiden; in die Sammlung seiner »Sprüche in Prosa« aufgenommen. Es stammt aus dem Martial (Epigr. XII, 51.) und bedeutet dort nach dem Zusammenhang: Der gute Mann bleibt immer Anfänger – weil nämlich seine Offenheit und Arglosigkeit ihn den verschiedensten Täuschungen aussetzt.

Brachylogus iuris civilis.

Kurze Darstellung des bürgerlichen Rechtes.

Brevi manu.

Kurzerhand; ohne Umstände.

Cui bono? Wem nützt das?

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