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Mai 2002: Michael, auf dem Spielplatz

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„Du bist ja gierig“, sagte eine Stimme hinter ihm.

Michael zuckte zusammen. Und verschluckte sich. Er bekam keine Luft mehr. Tränen schossen ihm in die Augen. Die Luft wurde knapp. Plötzlich und unerwartet. Panik ergriff ihn und machte sich breit. Er griff sich an den Hals. Und er musste schließlich husten.

Er hatte die Schokolade heimlich aus dem Schrank genommen. Sie schmeckte wunderbar. Köstlich, zart schmelzend. In seinem Mund. Vollmilch. Mit ganzen Nüssen. Seine Lieblingsschokolade. Er aß sie. An seinem Lieblingsplatz.

Es war nicht die Stimme seiner Mutter, die ihn erwischte hatte.

Die zarte Schokolade war ihm auf der Zunge zergangen. Er ließ die Schokolade am liebsten im Mund schmelzen bis die Nüsse frei von der Schokolade waren, dann zerkaute er die Nüsse. Der erste Biss war der schönste, wenn die Nuss knackte und im Mund zwischen den Zählen und der Zunge zersprang. Er liebte dieses Geräusch, wenn die Nuss auseinander sprang. Jedes Stück war ein Genuss. Jede Nuss wurde langsam zermalen. Zumal seine Mutter es verboten hatte. Die Schokolade schmeckte nun umso süßer, weil er geduldig war.

Aber was sollte er machen. Für Schokolade würde er sterben. Ja, dafür würde er sterben.

Michael drehte den Kopf, nachdem er die Schokoladenreste weggehustet hatte und wieder atmen konnte. Die Reste der Nuss kratzten im Hals. Die süße Schokolade schmeckte plötzlich bitter, furchtbar bitter. Die Säure brannte im Hals. Die Nusssplitter kratzten im Hals. Das Atmen tat ihm weh. Sein Blick war verschleiert.

Neben ihm stand ein Mann. Obwohl es nicht sein Vater war, hatte er sofort ein schlechtes Gewissen und bekam einen roten Kopf.

Er versuchte den anhaltenden Hustenreiz zu unterdrücken und schaute den Mann an. Er musste mehrmals blinzeln um wieder klar sehen zu können. Er hatte ihn vor ein paar Tagen zum ersten Mal gesehen. Auch vorgestern und gestern war er durch den Park gegangen. Mit auf dem Rücken ineinander gelegten Händen. Er ging spazieren und schaute sich interessiert um. Wie ein Onkel, der seine Nichte suchte.

„Entschuldigung“, sagte der Mann leise, „ich wollte dich nicht erschrecken. Das tut mir leid.

Michael schaute ihn an, sagte aber nichts.

„Iß ruhig weiter“, forderte er Michael auf. „Dir scheint Schokolade ja ganz offensichtlich zu schmecken.“ Er lächelte und schaute Michael an.

Michael nickte. Und kämpfte erneut gegen den Hustenreiz an. Und verlor ihn. Er hustete. Stärker als vorher. Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen. Alles verschwamm, wurde nahezu unsichtbar. Er schloss die Augen, wollte die Tränen herauspressen. Hustete wieder. Ein Stück Nuss lag jetzt auf seiner Zunge. Als er die Augen öffnete, stand der Mann unbeweglich an der gleichen Stelle.

„Ich mag auch Schokolade“, sagte er und klopfte mit der rechten Hand gegen die Tasche, die ihm über der Schulter hing.

Michaels Blick folgte dem Blick des Mannes. Er schaute lächelnd auf die Tasche und klopfte weiter gegen sie. Der Inhalt schien ihn zu erfreuen.

Er sah Michael herausfordernd an.

„Iß ruhig deine Schokolade, ich werde es niemandem verraten.“ Er schaute Michael verschwörerisch an und zwinkerte mit dem rechten Auge. „Gier ist gut. Ich bin auch manchmal gierig, nach süßen Sachen“, sagte er und wiederholte, „nach kleinen, süßen Sachen.“ Er schaute Michael lächelnd an.

Michael zerbiss das kleine Stück Nuss, mit dem er im Mund gespielt hatte. Er hielt die Tafel Schokolade in der Hand. Und schaute den Mann an, der nicht so aussah, als würde er viel Süßes essen. Im Gegensatz zu Michael. Der Mann sah nicht aus als wäre er gierig.

„Iß nicht so viel Schokolade“, schimpfte seine Mutter oft, „du wirst zu dick.“

Ausgerechnet seine Mutter musste das sagen. Michael fand, dass sie fett war. So wie sein Vater. Mutter war fett vom Essen. Vater war dick vom Bier trinken. Abends saßen sie vorm Fernseher und stopften Chips in sich hinein und spülten es mit Bier hinunter.

„Kann ich Schokolade haben“, traute sich Michael manchmal zu fragen.

„Nein“, sagte seine Mutter kauend. „Hab keine gekauft.“

Vater schwieg meistens. Oder er brüllte. Er schaute Michael nicht einmal an. So beschäftigt war er mit den Chips, mit dem Bier oder damit, sich am Bauch oder am Hintern zu kratzen oder zwischen den Beinen und zu furzen. Das Programm im Fernsehen schien ihn nicht zu beschäftigen, denn meistens schimpfte er über diese „Idioten“, die sich vor laufender Kamera beleidigten oder beschimpften, solange er es denn mitbekam, denn meistens schlief er vor laufendem Fernseher ein. Er furzte im Schlaf und kratzte sich zwischen den Beinen. Oder Mutter musste ihn kratzen.

„Edda!“, rief er aus dem Bad oder dem Schlafzimmer oder dem Wohnzimmer, wo der Fernseher dauernd lief, seine Mutter hieß eigentlich Susanne.

„Edda! Komm. Mich juckt´s!“

Mutter ging. Und kratzte.

Mutter hatte seinen Vater aber auch schon im Wohnzimmer vorm Fernseher „gekratzt“.

Michael hatte Stimmen gehört, oder besser Geräusche. Aus dem Wohnzimmer. Es waren nicht die Stimmen seiner Eltern. Die Tür stand offen und er schlich sich durch den Flur. Jemand stöhnte und schrie. Michael dachte schon an die Filme, die sein Vater oft schaute, in denen viel Blut floss und reihenweise Menschen erschossen wurden. Die schrien auch. Laut. Flogen durch die Luft und wurden von Kugeln zerfetzt. Meistens schlief der Vater dabei ein.

Michael blieb vor der Tür stehen. Diese Schreie waren anders. Auf dem Bildschirm waren eine Frau und ein Mann zu sehen. Die Frau hatte ziemlich große Brüste. Das sah Michael sofort. Die wackelten. Sie war nackt. Sie schien vor dem Mann zu kriechen, wie ein Hund. Der Mann hockte hinter ihr. Und bewegte seinen Hintern. Seine Hände hielten die Haare der Frau. Sie schrie und stöhnte laut. Der Mann schrie die Frau an und schlug ihr auf den Hintern. Der war ganz rot. Und wackelte. Alles wackelte. Und sie schrie. Der Mann schrie nicht. Er schlug immer nur wieder zu. Und schaute der Frau auf den Hintern. Er bewegte sich immer schneller.

Michael sah das nicht zum ersten Mal. Aber er sah zum ersten Mal, wie seine Mutter zwischen den gespreizten Beinen und über dem Schoß seines Vater gebeugt war und sich ihr Kopf hoch und runter bewegte. Vater starrte an ihr vorbei auf den Bildschirm.

„Schneller“, stöhnte Michaels Vater. „Mehr mit dem Mund“, stöhnte er. „Nimm die Hände weg!“ Er legte seine Hand auf ihren Kopf. „Nimm in tiefer in den Mund, richtig in den Mund, tiefer, bis zum Anschlag.“ Und er starrte weiter auf den Bildschirm. Und riss ihr die Hand weg. „Ja, so, aah!“

Kurze Zeit später stöhnte sein Vater laut auf und drückte den Kopf seiner Mutter nach unten, er zuckte und Michael sah, wie er ihren Kopf weiter festhielt, obwohl sich seine Mutter versuchte aus dem Griff des Vaters zu befreien. Ihr Körper zuckte und sie schien zu würgen. Sie versuchte sich mit der Hand zu befreien, aber der Vater war stark. Er konnte zupacken, das wusste Michael.

„Schluck“, stöhnte sein Vater, „los, schluck es!“

Michael wusste, dass sein Vater stark war. Er hatte große Hände und konnte zu packen und zu schlagen. Dass wusste Michael.

„Scheiße, ja, du alte Sau.“

Michael stellte fest, dass er Tränen in den Augen hatte.

Mama, dachte er, Mama.

Er stellte aber auch fest, dass sein kleiner Penis größer wurde. Er drückte gegen die Hose. Er schämte sich. Er war wütend.

Sein Vater hielt weiter den Kopf seiner Mutter fest. Er sah es.

„Du Sau“, stöhnte er lachend. „Schluck es, schluck alles runter. Du alte Drecksau.“

Seine Mutter würgte noch immer, hatte aber aufgehört sich zu wehren.

Sie hielt still. Ihre Hände lagen neben den Beinen seines Vaters auf dem Sofa.

Sein Vater röchelte und fing an zu husten, dann lachte er.

„Schön im Mund behalten“, sagte er. „Alles wegschlabbern. Hast doch gesehen wie das geht.“

Und nahm die Hand von ihrem Kopf.

„Und mach bloß keine Flecken.“

Sie erhob sich schwerfällig. Ihre Augen waren gerötet, Tränen liefen über ihre Wange.

„Ah, du Kuh, du dumme fette Kuh“, brüllte sein Vater, „geh mir aus dem Bild. Weg, du Kuh, ich will das sehen. Du alte Drecksau. Schlampe!“ Er schaute sie noch einmal an. „Scheiße, bist du hässlich. Geh weg.“ Er lachte. „Du alte, fette, hässliche Kuh. Du willst das doch.“

Er trat mit einem Fuß nach ihr. Sie stolperte fast über den Sofatisch.

Michael sah, wie seine Mutter noch immer mit einem Würgereiz kämpfte. Sie hielt den Mund krampfhaft geschlossen.

Sie wischte sich mit der Hand über den Mund. Sie ging an Michael vorbei über den Flur ins Badezimmer. Sie schaute an ihm vorbei. Sah ihm nicht in die Augen.

Michael ging ihr leise nach. Er hörte die Tür.

Er hörte, wie sie würgte und kotzte.

„Ah, die Alte wieder“, hörte er seinen Vater aus dem Wohnzimmer. Und er brüllte: „Du sollst es schlucken. Schlucken. Kann doch nicht so schwer sein.“ Er lachte. Und furzte.

„Und bring mir noch ein Bier mit“, brüllte er weiter. Er furzte laut und trocken. „Scheiße, noch mal.“

Er hatte auch schon laut blubbernd gefurzt, sehr laut „ach, du Scheiße““ geschrien und dann nach der Mutter gerufen.

„Scheiße, ich glaub ich hab mir in die Hose geschissen.“ Er hatte gelacht. „Komm! Willstes sehen? Schnell!“

„Ach, du Scheiße, ist das widerlich!“, schrie er und lachte sich kaputt. „Edda!“, schrie er und lachte.

Michael ging zurück ins Wohnzimmer. Sein Vater drehte sich um.

„Ah, was glotzte denn so? Hol mir lieber ein Bier!“, befahl er und kratzte sich zwischen den Beinen. Seine Hose hing in den Kniekehlen.

Als Michael mit dem Bier aus der Küche zurückkam, war sein Vater auf dem Sofa eingeschlafen. Er hing mehr auf dem Sofa als dass er saß. Seine Hose war noch immer heruntergezogen, der Penis seines Vaters hing zwischen den Beinen. Er war klein und verschrumpelt. Michael ging vorsichtig näher an seinen Vater heran. Und er stank. Sein Vater stank. Nach Bier, nach Chips, nach Schweiß, nach Urin und altem ranzigem Fett.

Michael hätte ihm am liebsten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Oder mit der Bierflasche.

Er hörte hinter sich ein Geräusch.

Er drehte sich um und hob den Kopf und sah, dass seine Mutter im Türrahmen stand. Sie sah ihn an. Michael hoffte irgendetwas in ihren Augen sehen zu können, aber da war nichts. Nur dumme, fette Hilflosigkeit. Sie zog Rotz hoch.

„Jetzt pennt er wieder“, sagte sie verächtlich, „oder was?“

Michael nickte.

„Dieses Schwein.“ Sie schniefte. „Diese alte, versoffene, widerliche Schweinesau. Arschloch.“

Michael verstand es nicht. Er verstand es einfach nicht. Auch wenn er es schon so oft gesehen hatte. Er konnte einfach nicht verstehen, was passierte.

„Komm her“, sagte seine Mutter.

Er ging zu ihr.

Sie nahm seine Hand. Und zerrte ihn hinter sich her.

„Komm, sei lieb zu mir“, sagte sie in seinem Zimmer zu ihm, „sei lieb zu deiner Mutter. Deine arme Mutter. Du musst lieb zu ihr sein.“

Er legte sich neben sie in sein Bett. Sie drehte ihm den nackten Rücken zu. Er legte seine Hand auf ihre Hüfte. Sie brummte.

„Du bist der einzige, der lieb zu mir ist.“ Sie seufzte.

Und atmete tief ein und wieder aus.

„Höher“, flüsterte sie. „Aber langsam, schön langsam.“

Seine Hand streichelte über die Hüfte hoch zum Rücken.

„Hmm“, brummte sie.

Er erreichte die Schulter. Er sah, dass sich auf ihrer Haut eine Gänsehaut gebildet hatte.

Er streichelte ihren Nacken. Sie neigte den Kopf nach vorn. Er schloss die Augen.

Und er sah, wie seine Mutter zwischen den Beinen seines Vater kniete und sich ihr Kopf hoch und runter bewegte, er sah die Frau und den Mann auf dem Bildschirm, er hörte sie stöhnen, er sah die Brüste, die wackelten. Er sah den Hintern der Frau. Er sah die Hände des Mannes und seinen großen Penis, der in der Frau vor ihm verschwand und wieder zum Vorschein kam. Immer schneller.

Seine eigene Hand wanderte über die Schulter seiner Mutter nach vorn. Er richtete sich etwas auf. Ließ die Augen aber geschlossen.

Mutter brummte.

Seine Hand wanderte weiter nach vorn und erreichte eine ihrer großen Brüste.

„Michael“, flüsterte sie und atmete tief ein. „Michael, mein kleiner Mann, du bist lieb zu deiner Mutter.“

Er streichelte ihre Brust, ihre Brustwarze. Und er merkte, wie sich sein kleiner Penis wieder aufrichtete. Er klopfte. Und pochte. Seine andere Hand lag so, dass er in seine Schlafanzughose greifen und sich berühren konnte. Er hielt ihn in der Hand und streichelte ihn langsam. Das war gut. Das war schön. Es war warm.

Er hielt die Brust seiner Mutter und streichelte sich.

Mutter brummte und er atmete schneller.

„Jetzt wieder nach unten.“

Seine Hand hielt kurz inne und streichelte langsam zum Bauch. Er war warm und weiche, gewölbt und wabbelig.

„Weiter“, sagte seine Mutter leise. „Weiter nach unten.“

Seine Hand strich über den Bauch seiner Mutter und berührte ihr Schamhaar.

Sie drehte sich etwas auf die Seite und hob das rechte Bein. Er musste seine Hand aus seiner Hose nehmen. Michael richtete sich noch weiter auf und berührte seine Mutter noch weiter unten, zwischen den Beinen, dort wo es weich und feucht war. Sie stöhnte lauter.

„Da tut es besonders weh“, stöhnte sie, „da muss du ganz lieb sein.“

Sie drehte sich auf den Rücken und Michael legte seinen Kopf auf ihren Bauch, schloss die Augen und rieb seine Mutter zwischen den Beinen. Er hörte, wie sie stöhnte, er hörte, wie es in ihrem Bauch gluckerte, er spürte, wie ihr Bauch zitterte, wie sich ihre Bauchdecke hob und senkte und sich anspannte.

Sie legte eine Hand auf seinen Kopf. Und fuhr ihm durchs Haar. Er mochte das. Aber jetzt hätte er sich gern wieder angefasst, das konnte er so aber nicht.

Plötzlich schloss seine Mutter ihre Beine, presste sie zusammen, er konnte seine Hand nicht mehr wegziehen. Sie stöhnte auf, zuckte mit den Hüften und dem Hintern, griff fest in seine Haare und weinte los.

Nachdem sie eingeschlafen war, richtete er sich auf und schaute seine schlafende Mutter an.

Er schämte sich, wusste aber nicht, warum.

„Ich bin auch manchmal gierig“, wiederholte der Mann, „nicht nur nach Schokolade.“ Er schaute Michael an.

Er wollte ihm schon seine Schokolade anbieten. Aber der Mann schaute nur merkwürdig. Er kannte diesen Blick irgendwoher.

„Alle sind gierig“, sagte der Mann mit heiserer Stimme, „irgendwann, nach irgendetwas. Oder irgendwem. Überall. Immer.“ Er flüsterte.

Sein Lächeln war ein Grinsen geworden. Seine Augen starrten durch Michael hindurch. Er schien etwas zu sehen, dass Michael nicht sehen konnte.

Er hob seinen Arm und legte seine Hand auf Michaels Schulter. Die Hand wanderte von der Schulter zu seinem Hals und weiter zu seiner Wange. Er berührte Michaels Gesicht mit den Fingerspitzen.

„Alle sind gierig“, sagte er noch einmal, seine Stimme war rau und heiser, „alle.“ Er schaute Michael an. „Sei gierig“, meinte er wieder lächelnd, jetzt schaute er auch wieder freundlich und aufmunternd.

Aber irgendetwas in dieser Stimme passte nicht, auch in seinen Augen war etwas, das Michael nicht kannte. Er verwirrte ihn, machte ihm Angst.

„Bekomme ich auch ein Stück?“, fragte er.

Michael reichte ihm die Schokolade, ohne zu zögern

Der Mann nahm die Tafel und brach sich einen Riegel ab. Er gab sie Michael zurück und biss zwei Stücke auf einmal ab.

Michael beobachtete ihn. Er Ließ sie nicht im Mund zergehen, sondern zerkaute sie.

„Hm“, brummte der Mann, „lecker.“

Er schien die Schokolade nicht wirklich zu genießen. Michael wusste, Schokolade musste sich allmählich auflösen. Im Mund. Sie musste warm werden.

„Ich lutsche die Schokolade immer, zuerst, dann schmeckt sie noch besser als beim Kauen. Kauen geht zu schnell.“

„Ja?“, fragte der Mann interessiert und gluckste, „du lutschst gern?“

„Ja.“

„Das ist gut“, freute sich der Mann, „das ist sehr gut. Ich mag das auch, lutschen. Manchmal mag ich lutschen sogar sehr gern.“ Er schaute ihn an. „Jetzt zum Beispiel. Jetzt mag ich lutschen.“

Er stopfte sich auch die beiden anderen Stück in den Mund und legte seine Hand wieder auf Michaels Schultern.

„Danke“, sagte er und kaute.

Die Hand lag jetzt schwerer auf Michaels Schulter. Während der Mann kaute, spürte er, wie die Hand fester zupackte.

„Gier“, flüsterte der Mann. „Gier und Neid.“ Er schloss die Augen. „Gott, bin ich gierig.“

Michael spürte den Schmerz.

„Iß“, sagte der Mann. „Iß.“ Er schaute Michael an. „Ich hab noch was ganz Leckeres für dich. Noch besser als Schokolade.“

Er lächelte.

„Komm“, sagte er, „komm, ich zeigt dir was.“

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