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Die goldene Regel

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Vielleicht beginnt das gute Leben in fast allen Kulturen der Welt mit dem einfachen Prinzip, das man im Christentum die »goldene Regel« nennt. In der für uns griffigsten Form kennen wir sie als deutsches Sprichwort: »Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andren zu«. In der Bibel heißt es dazu ebenfalls ganz einfach: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« (3. Buch Mose 19, 18), und Jesus kommt später darauf zurück: »Alles nun, was ihr wollt, das die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso« (Matthäusevangelium 7, 12).

In der Sammlung der überlieferten Taten und Aussprüche des Propheten Mohammed (Hadithe) findet sich ein ähnlicher Gedanke: »Keiner von euch ist gläubig, bis er für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht« (Hadith 13 aus Vierzig Hadithe von An-Nawawi). Und in China lehrte Konfuzius (vermutlich 551–479 v. Chr.) einen ähnlichen Gedanken: »Was du selbst nicht wünschest, das tue nicht den Menschen an. So wird es in dem Land keinen Groll (gegen dich) geben, so wird es im Hause keinen Groll (gegen dich) geben.« (Gespräche 12, 2)

Im Jahre 1785 machte der Philosoph Immanuel Kant (1724–1804) diese Weisheitsregel zu einem von der Vernunft gebotenen »Gesetz«. Die goldene Regel wurde jetzt zum »kategorischen Imperativ« und lautet: »Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.«

Welcher Religion oder Philosophie auch immer ein Mensch anhängt – sie alle scheinen der Meinung zu sein, dass sich das menschliche Zusammenleben im Prinzip doch relativ einfach regeln ließe. Aber dass es dann im wirklichen Leben so einfach selten geht, wissen wir alle.

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