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3. Die erste Lüge….

An die ersten zwei drei Jahre kann ich mich nicht so richtig erinnern. Aber das liegt ja bekanntlich in der Natur der Sache. Kaum ein Mensch kann sich an die ersten Jahre bis zum Kindergarten erinnern. Auch ich nicht, trotz des großen Namens, und der Bürde Lenins Sohn zu sein und des Humors meiner Mutter.

Die Kindheit und die Jugend sind ja bekanntermaßen der Kindergarten und die Schule des

Lebens eines späteren Erwachsenen. In dieser Zeit ist man ja auch im Kindergarten und in der Schule. Es soll der Charakter und das Wissen für das zukünftige Sein, Wirken und Leben sich angeeignet werden. Die Vorbereitung für die Aufgaben des Lebens, nämlich Höhen und Tiefen irgendwann einmal selbst zu überstehen und zu lernen damit umzugehen, Niederlagen zu verarbeiten und Erfolge richtig einzuordnen. Das alles ohne das immer jemand kommt und dich in den Arm nimmt und tröstet nur weil Du ein Auweh hast, krank bist, beleidigt bist, dich ungerecht behandelt fühlst oder Scheiße gebaut hast. Das alles auch ohne das immer jemand kommt und sagt fein gemacht nur weil du mit sieben Jahren dir endlich selber alleine die Schnürsenkel zubinden kannst, ne Eins in Mathe hast, einen Wettkampf in deiner Sportart gewonnen, wo du täglich trainiert hast, dein eigenes Zimmer, was du selbst verdreckt hast aufräumst oder auch nur einfach ehrlich bist und in Demut einsichtig. Klar, das alles wäre auch schon mal ein Lob wert, vor allem gerade als Kind. Aber ist das alles nicht auch irgendwie normal, auch ohne extra Lob oder Zusammenschiss? Fragen über Fragen. Man kann da auch geteilter Meinung sein und irgendwie hat doch auch jeder bei dieser Frage irgendwo recht und soll sich seine eigene Meinung bilden. Hier nun die Geschichte wie es mir erging.

Ich war gerade fünf Jahre alt geworden, in der Stadt auf dem Feuerwehrplatz war der alljährliche Rummel aufgebaut zum Frühlingsfest. Eine Schulfreundin meiner älteren Schwester Claudia hat bei uns geklingelt. Ich höre ihre süße Kinderstimme fragen: " Darf die

Claudi mit auf den Rummel kommen? ". Ich vernehme ein jubelndes " Jaaaa!!!" aus der

Küche wo Claudia noch beim Essen sitzt. Meine Eltern willigen ein und sagen:" hier zwei

Mark für Autoscooter, Losbude und Zuckerwatte". Meine Mutter drückt ihr 4 Mark in die

Hand. Ungläubig und verdutzt schaut Claudia sie an. Mama sagt " zwei für Dich und zwei für Marco, den nehmt Ihr mit und Passt auf Ihn auf! Ist das klar?... .Ob das klar ist will ich wissen?!" raunzt meine Mutter sie bestimmend an. Die Kotze stand meiner Schwester sichtlich ins Gesicht geschrieben. " Ja...och menno, muss das sein?" Es musste sein gab meine Mutter ihr deutlich zu Verstehen. Ich wusste gar nicht was los war als meine Schwester mich anrempelnd in unserem Kinderzimmer aufsuchte und mir Blicke zu warf, die mich nichts Gutes ahnen ließen. Ich wusste ja nicht was dieser Rummel ist, ich war noch nie bei so etwas. Irgendwie ängstlich und doch auch ein bisschen in Vorfreude, ohne zu wissen was mich erwartet zog ich mir meine Sandalen an. Ich grinste meine Schwester an. Sie dachte ich würde sie verhöhnend auslachen, dabei habe ich mich nur gefreut was mit ihr zu machen. Ich merkte schon das ihre Freude sich in Grenzen hielt, habe es aber nicht so richtig verstanden. Sie war doch bis dahin sonst immer so lieb zu mir, hat sich um mich gekümmert, mit mir gespielt, gelacht und mich vor den bösen großen Jungs aufm Spielplatz vorm Haus beschützt. Naja was solls. Ich habe mich gefreut. Hab meine Schwester bis dahin abgöttisch geliebt.

Wir gingen los. Ich suchte mit meiner Hand die Hand meiner Schwester. Wir haben das doch bis dahin immer so gemacht, wenn wir zusammen irgendwo hingegangen sind. Ich bemerkte das die zwei Mädels irgendetwas flüsterten und sich leise irgendetwas ins Ohr zu sagen hatten. Irgendwie wurde es immer komischer, es war zu spüren das irgendetwas in der Luft lag. Plötzlich hielten wir an. Meine Schwester beugte sich zu mir, lies meine Hand los und drückte mir mit ihrer anderen Hand 2 Mark in die Hand. Ich war verdutzt, kapierte nicht recht was jetzt los war. Auf einmal ehe ich mich versah, rannten die zwei Mädchen, hämisch lachend, los. Ich realisierte die Situation nicht so schnell. Stand da, brauchte ein bisschen. Aber so langsam dämmerte es mir, meine Schwester spielte ein falsches Spiel und wollte mich nicht dabeihaben. Ihre Freundin war auf einmal wichtigere als ich...ja aber ich, ich war doch noch nirgendswo alleine. So langsam spürte ich, dass mir das Wasser langsam in die Augen stieg. Ich sah vor Tränen kaum etwas, fing mit schluchzen an. Jetzt erst rannte ich in völliger Panik und fast todesängstlich in die Richtung, in welche die zwei Mädchen rannten. Ich hatte keine Chance und außerdem hatte ich sie schon längst aus den Augen verloren. Was jetzt? Ich wurde immer hektischer und fing vor Verzweiflung bitterlich und laut an, zu weinen. Eigentlich war es schon ein regelrechtes Schreien. Ich lief total verheult orientierungslos umher. Ich hörte laute Musik und fröhliches Kindergeschrei. Ich lief total verschüchtert und ein bisschen ängstlich in die Richtung dieser verlockenden Geräusche. Die Musik und das laute und fröhliche Kindergeschrei kam immer näher. Da sah ich ihn, diesen mysteriösen " Rummel ". Dieses Ding, welches meiner Schwester plötzlich so viel wichtiger war als ich. Ich staunte nicht schlecht und irgendwie konnte ich jetzt meine Schwester verstehen. Das war schon ein spannendes Ding dieser Rummel. Diese Musik und der Anblick von sich drehenden Karussellen, wo voller Freude und Glück kreischende und quiekenden

Kinder darauf saßen und sich in lustigen Spielzeugautos oder auf lebensechten Spielzeugtieren, bei lustiger lauter Musik und mit Klingelgeräuschen, im immer wiederkehrenden Kreisen transportieren ließen. Ich wollte das auch und lief schnurstracks auf das erste leuchtende, klingelnde, sich drehende etwas, welches in meiner Blick- und Laufrichtung war. Ich sah die fröhlichen und vor Freude, Glück und Spaß, lachenden Kinder und wollte mich genauso fühlen. Habe ich doch gerade erst schmerzliche die Erfahrung gemacht, dass sich die Welt nicht nur um mich dreht. Ein letzter Schluchzer mit Tränen in den Augen wich einem schniefendem Nase abputzen, ohne Taschentuch und einem Blick, welchen die meisten kennen, wenn sie Kinderaugen bei der Bescherung an Weihnachten beobachten. Endlich stand dieses Ding still, dieses " Karussell ". Die Kinder stiegen von ihren Fahrzeugen und Reitmöglichkeiten und vielen ihren Eltern oder Geschwistern freudestrahlend in die Arme. Ich nahm all meinen Mut zusammen und stieg in ein Feuerwehrauto ein. Wow, ich war sprachlos und interessiert zu gleich. Der Entdeckerdrang trieb mich dazu, sämtliche Knöpfe und Hebel an diesem Gefährt sowie diese kleine goldene Glocke zu betätigen, welche so ein schon schrilles lautes Achtungsklingeln erzeugte. Frei nach dem Motto " Hey, Platz da. Ich bin auch hier. Seht her ich kann das auch.". Dann realisierte ich zu alledem noch dieses Fahrzeug was ich nur aus Kinderbüchern und als kleines Spielzeug kannte, und ich wusste wenn das in echt draußen vorbei fährt, dann sitzen da nur starke Männer drin. Richtige, große, starke Helden, welche Menschen retten und bei allen Leuten höchstes Ansehen genießen. Wow, und jetzt ich. Plötzlich war ich der Größte. Dann bemerkte ich, dass das alles wie extra nur für mich auf Kindergröße angepasst war. Ich fühlte mich wie im Märchen und ich war die gute Hauptfigur. Oh... jetzt gings los. Das Karussell begann sich gemächlich zu drehen. Es wurde aber immer schneller. Hui...was für ein Spaß. Ich lachte laut auf vor Freude und Glück. Gar nicht gedacht, dass ich heute noch so etwas Tolles erleben durfte. Dann kam ein freundlicher lustiger Mann zu mir aufs Fahrzeug aufgesprungen und hielt seine Hand auf. Ich verstand nicht ganz. Dann fiel mir ein ich hatte ja noch die zwei Mark. Ich gab ihm das große Geldstück. Er nahm es, kramte irgendwie in seiner Hosentasche rum und lies eine Menge kleine Geldstücke, welche ich kaum mit meiner kleinen Kinderhand auffangen konnte in die selbige fallen. Dann zwinkerte er mir zu und verschwand zum nächsten Passagier dieses lustigen Dings, mit dem Namen Karussell. Unbeeindruckt von dessen, dass ich gelernt habe, dass man für viele Sachen, meistens die, welche einem Spaß und Freude bringen, Geld braucht, fühlte ich mich so wohl, wie ich es an diesem Tag nicht mehr für möglich gehalten hätte. Hammergeiles Gefühl. Die Zeit schien still zu stehen für einen Moment. Aber so lang war dieser Moment nun auch wieder nicht. Das Karussell wurde immer langsamer und hielt schließlich an. Ich erinnerte mich an meine Beobachtungen vom Anfang und wusste ich muss da jetzt leider wieder aussteigen. Während ich das realisierte und auch tat, sah ich schon das nächste Objekt der Begierde. Ein Karussell mit Eisenbahn und zwar so richtig mit Lokomotive und Hängern. Wahnsinn. Ich kannte das bisher nur wenn ich mit meinen Eltern oder mit meinem Großvater, väterlicherseits, Ausflüge machten. Ich wartete den richtigen Moment ab bis das Karussell still stand, um dann sofort und zielstrebig mich mit meinen kleinen Kinderbeinchen in die Lok zu schwingen. Haha, jetzt war ich am Ziel, jetzt war ich der Lokführer, der große Mann der dies Lok führt, steuert und bedient, um die Leute, welche in den angehängten Wagen saßen an den Ort ihrer Begierde zu transportieren. Au ja, das wollte ich gern auch machen, wenn ich mal groß und alt genug dafür bin, um im richtigen Leben genau das zu tun. Ich nahm mir vor das Vorhaben, gleich wenn ich zu Hause bin, meinen Eltern kundzutun. Ich legte mir in Gedanken schon die Worte zurecht: " Papa, Papa, wenn ich mal groß bin, werde ich Lokführer und fahr dich dann in die Arbeit, weil du doch so krank bist. " Mein Vater litt zu der Zeit an einer psychischen Erkrankung, welche bei ihm körperliche Krampfanfälle bei Überbelastung, egal welcher Art, hervorrief, ausgelöst vermutlich durch einen Vergiftungsanschlag auf ihn durch die Stasi, während seiner Zeit bei der Armee in der DDR. Diese Anfälle schockierten mich jedes mal. Ist doch klar, wenn so ein kleiner Junge seinen Vater sieht, wie es ihn ohne Vorwarnung auf den Boden wirft und vor Schmerz und Krämpfen gekrümmt auf dem Boden umherwälzt und im Raum

herumschleudert. Ich stand jedes Mal, wie angewurzelt zur Salzsäule erstarrt da. Ich vermute schon, dass mich diese Erlebnisse auch ein bisschen traumatisiert haben. Kaum hatte ich so vor mich hingeträumt, war die kleine Karussellrundreise schon zu Ende und ich musste wieder aussteigen, der nächste Junge stand schon da und wollte rein, vermutlich mit ähnlichen Gedanken. Ich sah eine kleine Menschentraube mit Kindern und Erwachsenen die vor einem kleinen Stand standen. Dort war ein Mann in weißer Kochkleidung zu sehen, welcher Holzstäbe in so einen lustigen Apparat hielt und darin herumrührte und wie von Zauberhand bildete sich um diesen Holzstab eine weiße Wattewolke. Er übergab diesen Wolkenstab einem Kind, welches schon erwartungsvoll ganz vorn in der Schlange stand. Das Kind fing sofort an mit weit geöffnetem Mund, mit der Zungenspitze irgendwie Teile von der Watte abzureißen. Ich stellte mich auch hinten an der Schlange an und wartete darauf auch endlich an der Reihe zu sein. Jetzt war es soweit. Der Mann fragte mich: " Na, auch ne Zuckerwatte? ". Ah, Zuckerwatte heißt das Zeug. Ich antwortete ihm erwartungsvoll und bejahend mit einem Nicken. Er verlangte dafür das größere meiner zwei letzten Geldstücke und überreichte mir diesen Zuckerwattestab.

Hmm...war das lecker, aber irgendwie kam in meinem Mund scheinbar Nichts so richtig an, weil der Zucker sich sofort auflöste, aber trotzdem schmeckte ich etwas. Für mich war das Alles irgendwie wie Zauberei im Zirkus. Dann erblickte ich einen Stand wo ich sofort erkannte was es da gab, Eis. Ich nahm mein letztes Geldstück und hoffte, dass das reicht. Ich lief hin, reckte dem Verkäufer das Geld hin. Der schmunzelte und gab mir so ein kleines Waffelschälchen mit so einem kleinen spitzen Häufchen Softeis in zwei Farben. Gelb mit Vanilleeis und braun mit Schokoeis. Lecker. Ich schmatzte genüsslich das Eis in mich hinein ohne darauf zu achten ob überhaupt alles in meinem Mund landet oder in einem größeren Umkreis um meinen Mund herum verteilt wird. Nach diesen Augenblicken des vollkommenen Glückes kam so langsam wieder die Ernüchterung. Das Geld war alle und wie jetzt weiter? Meine Schwester hab ich immer noch nicht gefunden, und wo bin ich hier....? Wie komm ich nur hier wieder weg und am liebsten nach Hause. Überall sind Leute und es kam mir irgendwie so vor als würden sie immer größer werden und mich alle übersehen. Ich fühlte mich wie ein winzig um nicht zu sagen winzigst kleiner Käfer der ängstlich hin und her lief um nicht von den riesigen Elefanten, in deren Gehege sich der Käfer befand, niedergetrampelt und zerquetscht zu werden. Irgend wie, in sich immer weiter steigernder Panik, entfernte ich mich mehr und mehr von diesem Ort, der auf diesen anscheinend spannenden und fröhlichen Namen " Rummel " hört. Was soll ich nur machen? Ich fing wieder mit winseln an. Es steigerte sich immer mehr, über ein tiefes Schluchzen bis es schließlich in ein völlig hysterisches Geschrei ausartete. Aufgeregt und hilfesuchend lief ich ziellos umher. Ich wusste ja auch nicht wohin. Ich war ja noch nie allein irgendwo und so wusste ich ja auch nicht wie ich von da wieder weg, also nach hause kommen sollte. Heulend und immer lauter schreiend ging ich in irgendeine Richtung. Vor lauter Tränen in den Augen konnte ich nicht mal etwas sehen. Da spürte ich plötzlich wie behutsam eine Hand mich an der Schulter berührte. Durch die Tränen in den Augen erkannte ich verschwommen die Umrisse einer älteren Frau. " Na...Du bist doch der kleine Richter? Ich bin die Lehrerin von der Claudia. Deine Schwester heißt doch Claudia?" Schluchzend und ein bisschen Rotz schniefend nickte ich bejahend. " Ja, was ist denn los mit Dir? Warum Weinst Du denn? " " Ich weiß nicht wie ich heim komme, ich hab mich verlaufen und meine Schwester ist weggerannt und hat mich alleine gelassen....Ich will nach Hause zu meiner Mama!" Rief ich zu ihr mit immer lauter weinender Stimme. "Och das ist Doch nicht so schlimm" sagte Die Frau zu mir." Ich weiß wo ihr wohnt. Soll ich Dir helfen? Ich kann dich nach Hause begleiten, wenn Du willst." "Jaaa..."weinte ich ihr entgegen" Ich will zu meiner Mama!!!" Sie nahm mich liebevoll an die Hand und ging mit mir nach Hause. So langsam kam mir die Umgebung immer bekannter vor. Und da waren wir endlich. Wir standen vor der Hausnummer 42 der Sorgaer Straße in der Weltberühmten Maschendrahtzaunstadt Auerbach. Sie Drückte die

Klingel mit der Aufschrift" Richter". Ich konnte zwar noch nicht lesen, kannte aber den Klingelknopf, weil meine Schwester mir sagte wenn ich rein wollte ins Haus sollte ich da drauf drücken. Immer zweimal. Dann verabschiedete sich die nette Frau bei mir und ging. Nach ca. einer Minute hörte ich wie jemand mit stampfenden Geräuschen das Treppenhaus herunterlief. Ich spürte irgendwie das, dass nichts Gutes zu bedeuten hatte. Ganz plötzlich flog die Hauseingangstür auf. Mein Vater stand in der Tür. Ich sah dass er ein Gesicht zog, welches ich bei ihm so noch nie gesehen hatte." Reeeiiinn" schrie er mich an. Erschrocken zuckte ich zurück. Pfatsch...mit einem lauten Klatschen, hatte ich die Erste sitzen. Ich wusste gar nicht was los war. Ich hatte noch gar keine Zeit den ersten Schmerz zu verarbeiten und loszuheulen, da fing ich mir schon die die nächste. Jetzt platzten mir die ersten Schreie raus und ich versuchte irgendwie an meinem Vater vorbei ins Treppenhaus zu kommen um vielleicht irgendwo zu verstecken. Ich schrie

"Maaam..." eine Faust traf mich in der Magengegend und nahm mir die Luft, so dass ich nicht zu Ende rufen bzw. schreien konnte. Irgendwie hatte meine Mutter meinen Hilferuf doch vernommen. " Jetzt bin ich sicher..."dachte ich zumindest." Wo kommstn Du jetzt her?" fauchte sie mich an. Ich erstarrte. Total verdutzt hielt ich kurz inne. Rumms..., ich spürte wie irgendein fester Gegenstand auf meinem Rücken einschlug. Keine Ahnung ob das ein Schlüssel, eine Faust oder irgendetwas anderes war. Auf jeden Fall nahm es mir erneut die Luft. " Es reicht" fuhr sie meinen Vater an. Er schrie " Wo du jetzt herkommst will die Mutter wissen!!!". Ich schluchzte, dass ich vom Rummel käme, und das auf dem Hinweg meine Schwester zusammen mit ihrer Freundin weggerannt sei und mich alleine hat stehen lassen. Nach dem Rummelbesuch habe ich dann Claudias Lehrerin getroffen, welche mich dann freundlicherweise nach hause gebracht hat, weil ich ja noch nie alleine irgendwo war und nicht wusste wie ich wieder heim kommen sollte. " Du Lügner " schrie mich mein Vater an und pfefferte mir noch eine, und zwar in dem selben Moment. " Deine Schwester ist schon längst da. Sie hat uns gesagt, dass es genau umgekehrt war und du weggerannt bist. Außerdem hat sie eine Zeugin, ihre Freundin hat das bestätigt. Warum sollte ich ihr also nicht glauben he? Ich mag keine Lügner, das ist ein ganz schlechter Charakter." fuhr er mich weiter an. " Und jetzt ab ins Bett und zwar ohne Abendbrot und ohne Sandmann, und zwar sofort! ". Das tat ich dann auch und verschwand sofort in meinem Zimmer, welches ich mir mit meiner Schwester teilen musste. Ihr begegnete ich auf dem Weg dorthin und sie konnte sich ihr hämisches Grinsen nicht verkneifen. Also ging ich ins Bett. Natürlich konnte ich nicht einschlafen. Natürlich schossen mir sämtliche Eindrücke dieses scheinbar traumatischen Tages durch den Kopf, und ich stellte fest, mein Vater hasst Lügen und Lügner. Und,...Wenn ich lüge bekomme ich Dresche, lügt jemand anders und ich sage die Wahrheit, und der Andere war schneller mit seiner Lüge, bekomme ich auch die Dresche. Also das Fazit oder die Moral dieses Tages, war für mich : " Egal was ich mache oder sage, und egal was jemand anderes macht oder sagt, meine Wahrheit interessiert keine Sau. Und am Ende bekomme ich immer die Dresche...." . Eines kann ich hier jetzt schon verraten. Dieses Fazit, sollte mich wohl ein sehr langes Stück meines Lebens begleiten.

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