Читать книгу Radfahren im Triathlon und Einzelzeitfahren - Marcus Baranski - Страница 18
ОглавлениеPeter Reid, dreimaliger Sieger des Ironman Hawaii, hat das seinerzeit mal so zusammengefasst: »Du solltest wissen, warum du das alles machst. Im Idealfall tastest du dich schon im Training immer wieder in die Bereiche vor, auf die du im Wettkampf treffen wirst: die schmerzhaften, bei denen es zäh wird und du dir die Sinnfrage stellst. Wenn du die Bereiche und idealerweise auch die Antwort vorab schon kennst, dann kommst du schneller wieder raus dem Tief, statt aufzugeben und das nächste Café anzusteuern.«
Wie wichtig der Faktor Kopf ist, wird dir jeder Trainer und jeder erfolgreiche Sportler bestätigen können. Gerade bei solchen Disziplinen, um die es hier in erster Linie geht, bist du ja nur mit dir selbst unterwegs. Mit Glück stehen an Streckenabschnitten auch Zuschauer, Familie und Freunde und feuern dich an. Aber wenn da mal keiner steht, dann bist du dir selbst überlassen, Teufelchen auf der einen, Engelchen auf der anderen Schulter sitzend. Und dann solltest du die richtige Antwort für die Einflüsterungen des Teufels – besser bekannt als innerer Schweinehund – parat haben. Was genau deine Motivation ist, kann ja auch von Event zu Event unterschiedlich sein: Willst du einfach durchkommen, besser als beim letzten Mal oder vielleicht schneller als dein Trainingspartner sein? Oder mal so richtig einen rauszuhauen, eine Zielzeit zu knacken und vielleicht sogar zu gewinnen.
DER BLICK AUF DEN GEMEINEN PROFI
Weil es immer so verlockend ist: Natürlich wirst auch du immer wieder darauf gucken, wie es die Profis machen, egal, ob aus dem Radsport oder Triathlon. Was treten die so, wie viel trainieren sie, wie sieht das Training aus und nicht zuletzt: Was nutzen sie an Material, Tools, Regenerationshilfen und und und? Gerade in Zeiten von Social Media kommt man da gar nicht mehr drumherum, und was da alles gepostet wird, ist manchmal wirklich toll. 35 Stunden und mehr Training in der Woche, meist in der Sonne, und Schwellenleistungen von 400 Watt und mehr klingen natürlich nachahmenswert. Vor allem, wenn man dann immer noch das neueste Material fährt und jeden Tag beim Physiotherapeuten auf der Liege durchgeknetet wird. Als Motivation ist das auch großartig. Das ist es dann aber auch schon. Versuch besser gar nicht erst, das alles eins zu eins nachzumachen, außer du kannst von deinem Sport leben und tagein und tagaus nichts anderes machen oder bist Privatier. Mal abgesehen von den Jahren und Jahrzehnten, die ein Jan Frodeno oder Tony Martin von klein auf an sich gearbeitet haben, um ihren Körper auf diese Form der Dauerüberlastung zu trimmen.