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Lou Lorenz-Dittlbacher

MODERATORIN, JOURNALISTIN

Frauen werden nicht nur anders und anderes gefragt. Meine Erfahrung zeigt auch: Sie sollen Politiker*innen anders befragen. Das beginnt beim Gesichtsausdruck, den man sich bei Frauen fröhlicher und freundlicher wünscht als bei männlichen Interviewern, geht über die Tonlage, die auch dann nicht erhoben werden sollte, wenn man sich das Wort zurückholen will, und endet beim Inhalt, der weniger angriffig und scharf sein soll. Das zeigt sehr deutlich, dass Frauen und Männer noch immer mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen werden. Was Männern als Stärke ausgelegt wird, interpretieren manche bei Frauen als Schwäche, Biestigkeit oder Hysterie.

Gertraud Klemm

SCHRIFTSTELLERIN

Als feministische Autorin habe ich ein Warnschild umhängen: Vorsicht, Kastrationsgefahr! Das hilft halt auch nur bedingt gegen die „Wie schaffen Sie das nur neben den Kindern?“-Fragen. Ich weiß schon: Die Frage wird aus wertschätzendem Interesse gestellt. Trotzdem würde ich lieber über meine Bücher reden und als Autorin wahrgenommen werden anstatt als Mutti.

Ina Regen

MUSIKERIN

Kurz vor einem Auftritt am Donauinselfest wurde ich einmal von einem Journalisten gefragt, wie es sich für mich anfühlt, die Frauenquote des Line-ups auf der Hauptbühne zu verkörpern. Dass ich mir diesen Weg jahrelang genauso hart erarbeitet habe wie meine männlichen Kollegen, schien dem Interviewenden für seine Story zu wenig spannend zu sein. Das hat mir sehr deutlich gezeigt, dass eine Frau entweder erfolgreich ist, weil sie eine Frau ist oder obwohl sie eine Frau ist, nicht aber einfach, weil sie gut ist in dem, was sie tut.

Frauenfragen – Männer antworten

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