Читать книгу Ich bin ich - Wer sonst! - Maria Färber-Singer - Страница 10
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ICH WANDLE, WAS MICH (VER)HINDERT
Unendliche Möglichkeiten hast du, dich davon abzuhalten, dein Leben zu genießen. Alles steht dir dafür offen und einiges davon ist dir vertraut. Schon früh hast du gelernt, die Welt mit Schmerz, Angst, Zweifel, Misstrauen und dergleichen mehr wahrzunehmen. Du hast erfahren, dass es so „richtig“ ist und dass vieles von dem, was sich angenehm anfühlt, „falsch“ ist. Falsch, weil die Menschen in deinem Leben und somit auch deine Erfahrungen dich darin bestätigt haben. Viele gute Gründe hattest du, darauf zu vertrauen, denn du wolltest dich sicher fühlen in dieser komplizierten Welt voller komplizierter Gedanken.
Für diese Sicherheit warst du letztlich auch bereit, einen großen Preis zu bezahlen. Das, was dir wirklich gut getan hat, hast du oft in dir versteckt und schließlich sogar (fast) vergessen. So ist eine Vorstellung von dir entstanden, die auch dich selbst glauben gemacht hat: „So bin ich. Das bin ich.“ Wie genau ist dir das gelungen? Was musstest du tun, was denken, um deine Herzenswünsche zum Schweigen zu bringen? Wie gelingt dir das auch heute noch? Lass uns gemeinsam diesen Fragen nachgehen und die sehr wirksamen Hindernisstrategien bewusstmachen. Und lass uns Wege finden, die dich aus diesen unerfreulichen Sackgassen wieder herausführen.
Reich, leicht und bunt ist dein Leben – vorausgesetzt, du bist frei von alten Gedanken. Ein Leben in Freude zu führen bedeutet, sich von diesen zu befreien. So wie du leidvolle Gedanken denken kannst, kannst du auch freudvolle Gedanken denken. Du bestimmst. Aber häufig entscheiden wir uns, zu leiden. Sollte sich jetzt in dir ein Gedanke melden wie „Das kann unmöglich stimmen, denn wer ist schon so verrückt, das Leiden zu wählen?“, ist meine Antwort: „Wir alle. Wir alle sind so verrückt.“ Wir tun es immer wieder, weil wir es so gewohnt sind und weil wir davon ausgehen, dass es so sein muss.
Du bestimmst, ob die Schwere dein Leben prägt oder die Leichtigkeit. Du bestimmst, ob du die vielen Dramen dieser Welt noch mit deinen bereicherst oder ob du lichtvolle Kreationen auf diesen Planeten bringst. Entscheidest du dich für lichtvolle Kreationen, dann empfehle ich dir, den Wandel als deinen ständigen Begleiter anzunehmen und dich dem Energiefluss hinzugeben. Angenommen, du willst die Strecke Wien – Budapest mit einem Ruderboot erkunden. Zwei Möglichkeiten stehen zur Wahl: donauabwärts oder donauaufwärts. Was wählst du, wenn du es leicht haben willst? Den Wandel zu wählen bedeutet, die Kraft des Flusses zu nutzen und sich mit ihr zu verbinden. Verschließt du dich dem Wandel, ruderst du gegen den Fluss.
Um Hindernisse auflösen zu können, musst du sie zuallererst als solche wahrnehmen, und das ist nicht immer ganz einfach, denn die Welt, so wie du sie gewohnt bist, hat ihre eigene Logik. Alles passt zusammen, eines hängt vom anderen ab. Und mitten drinnen du und die laufenden Anforderungen deines Alltags. Ständig ist etwas zu tun. Gedanken wollen gedacht werden: „Wie soll ich das verstehen? Was mache ich damit? Wo kommt dieses komische Gefühl her? Was ist richtig? Was passiert, wenn…“ Menschen wollen beachtet werden, die Nacht gibt Schlaf vor, die Sonne gute Laune. Woher nimmst du Zeit und Raum für DICH?
Das stärkste Hindernis und zugleich die Basis für alle weiteren Hindernisse ist die Vorstellung, dass es nur eine Welt gibt, die in einer ganz bestimmten Art und Weise funktioniert. Diese Vorstellung lebt von der Überzeugung, dass es uns nur als Körper und Verstand mit begrenzten Möglichkeiten gibt. Der so entstehende Spielraum wird als „objektiv existierende Wirklichkeit“ oder „Realität“ bezeichnet. Aussagen wie „Was kann ich schon daran ändern? Das ist die Realität.“ sind dann an der Tagesordnung. Wie oft hast du diesen Satz in deinem Leben schon gehört? Welche Gefühle löst er in dir aus? Warum entscheiden sich viele Menschen immer wieder, so zu denken? Vielleicht, weil ein kleiner Raum durchaus Vorteile hat? Er ist überschaubar und kontrollierbar. Er gibt Sicherheit, weil „gut“ gut ist und „böse“ böse. Regeln sorgen für Ordnung: Gewinner und Verlierer, Probleme und Lösungen, Kranke und Gesunde. Ordnung ermöglicht angemessenes Handeln. Dieser Realitätsraum hat nur einen Haken: Man darf ihn nicht verlassen, denn außerhalb dieses Raumes hat alles das keine Bedeutung mehr.
Solltest du dich noch in diesem Raum befinden und ihn verlassen wollen, dann stell dir vor, dass du viel mehr bist als dein Körper und dein Verstand. Stell dir vor, dass du ein unendlich kreatives Wesen bist und hoch wirksam. Nimm an, dass deine bisherige Vorstellung von der Welt nur eine von vielen Möglichkeiten ist, an der du mitgewirkt hast wie bei der Entstehung eines Filmes. Ein Film, in dem DU und deine Kreativität bisher nur eine kleine Rolle gespielt haben.
Willst du in deinem Lebensfilm die Hauptrolle spielen, solltest du bereit sein, alles aufzulösen, was dich (noch) daran hindert. Du solltest bereit sein, deine alte Identität komplett hinzugeben, indem du zu dir selbst sagst: „Ich habe keine Ahnung, wer ich bin, aber es fühlt sich im Augenblick sehr gut an, zu kochen, zu schreiben, zu lachen, Löcher in die Luft zu starren, ein Labor zu planen, Hunde zu baden, Blumen zu pflanzen, einen Vortrag zu halten, Autos zu verkaufen, Bilder zu malen, mit meinen Kindern zu spielen….“
Willst du DU sein, vertraue darauf, dass aus dem Bewusstsein des „ICH bin es“ neue Wirklichkeitsräume entstehen, die du über die zunehmende Gewissheit in dir wahrnehmen kannst. Kannst du annehmen und sagen: „Ich bin nicht (nur) dieser Körper, ich bin nicht (nur) dieser Verstand. Das, was ich bin, geht weit darüber hinaus.“, öffnest du das Tor zu einer neuen Dimension in dir und deine Reise kann beginnen. Deine Freude und dein Mut begleiten dich, frischfröhlich und frei. Immer dann, wenn ich etwas Großes in meinem Leben verändern wollte, kam es mir so vor, als ob ich vor einem riesigen Felsspalt stünde und beim nächsten Schritt befürchten müsste, abzustürzen. Nachdem ich allerdings diesen einen Schritt gemacht hatte, befand ich mich auf einer weiten, grünen Wiese und wunderte mich: „Davor hast du solche Angst gehabt? Unvorstellbar.“
Gehst du davon aus, dass es nur eine Realität gibt, dann musst du folgerichtig annehmen, dass alles, was in ihr vorkommt, auch wahr ist und somit ein fixer Bestandteil des Lebens. Du musst dann natürlich auch davon ausgehen, dass Angst, Zweifel, Sorgen und Leiden „real“ sind und daher einen Sinn ergeben. Du nimmst möglicherweise sogar an, dass ein Leben ohne diese Emotionen gar nicht möglich ist. Leben heißt leiden. Sich sorgen heißt lieben. Zweifeln heißt wachsam sein. Zum Beispiel die Angst: Deine Angst hat dich mit hoher Wahrscheinlichkeit schon vor unangenehmen Erfahrungen bewahrt. Ohne Angst hättest du einen Löwen für eine Hauskatze halten können, wärst ob dieses fatalen Irrtums von ihm gefressen oder auf der Flucht vor eben demselben von einem Auto überfahren worden.
Bist du bereit, dein Leben aus der Perspektive des „ICH bin es“ zu gestalten und alle Hindernisse aufzulösen, dann nimmst du am besten die Vorstellung von „Energie“ als Basis. Mit jedem Gedanken bestimmst du eine bestimmte Energiequalität, die sich in dir ausdehnt und über dich hinausgeht. Angenommen, jeder Mensch auf dieser Erde hat mehrmals täglich einen angstvollen Gedanken, wie zum Beispiel „Wo führt das hin, wenn der Terror noch mehr zunimmt?“. Jeder dieser Gedanken fließt in ein kollektives Energiefeld – wie Bäche in einen See. Dieses Feld dehnt sich über die Erde aus. Über deine persönliche Angst – und dabei ist es egal, welches Thema sie hat – bist du mit diesem Angstfeld verbunden. Während du es so fütterst, wird dein Befinden laufend von diesem Feld bestätigt und verstärkt. Die Ängste ernähren sich gegenseitig und die Freude verhungert.
„Kollektive Energien“ sind Energien, die wir erzeugen. Sie bestimmen das emotionale Klima auf der Erde und somit auch die Handlungen der Menschen. Entsprechende Beobachtungen, Erklärungen und Erfahrungen sind ihre Nahrung. Je größer der Konsens über ein Phänomen wie zum Beispiel „Geld macht glücklich“ in der Welt ist, umso stärker wirkt dieser Glaubenssatz. Und dann wundert sich keiner mehr darüber, dass alle dem Geld nachlaufen und dass dazu jedes Mittel erlaubt zu sein scheint. Das, was wir als gegeben annehmen, sind unsere eigenen Kreationen. Ihre Bedeutung erlangen sie durch Wiederholungen und durch die Erfahrungen und die Bestätigungen vieler Menschen.
Wie eine Art „weltliches Potential“ vorrangig schmerzhafter Kreationen umhüllen uns die kollektiven Energien und bestimmen, was wir denken und fühlen sollen. Sie laden uns ein, sie zu erhalten und zu bestätigen, weil sie uns brauchen, damit sie am Leben bleiben können. Wir erleben die Einladungen „Hab Angst vor einer Umweltkatastrophe und fürchte dich vor dem Sterben. Zweifle an dir selbst und sei misstrauisch allem Neuen gegenüber!“ so vertraut und selbstverständlich, dass wir gar nicht mehr davon ausgehen, dass wir sie wählen. Wir nehmen sie an wie etwas, das ganz einfach dazugehört. Etwas, das so wahr erscheint, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt, dahinter zu schauen. Wenn du die Einladungen der kollektiven Energien annimmst, dann materialisieren sie sich durch dich und werden salonfähig. Indem du dich fürchtest, zweifelst und misstrauisch bist, bringst du Furcht, Zweifel und Misstrauen in diese Welt.
Willst du ganz aussteigen aus diesem hochwirksamen Netzwerk, dann akzeptiere zuallererst, dass auch du bis jetzt diese Energien mit erzeugt hast. Selbstverständlich unbewusst. Mach dir bewusst, dass du (noch) in einer Welt lebst, in der diese kollektiven Energien sehr bestimmend sind und immer wieder auf dich zukommen und noch zukommen werden. Die klare und kompromisslose Verweigerung, diese Energien nicht mehr auszudrücken, macht dich frei. Du glaubst dann nicht mehr daran, dass alles so sein muss. Du vertraust DIR und deinen Gefühlen und orientierst dich am Wohlbefinden. Du gibst die Vorstellung auf, dass die Welt aus „Guten“ und aus „Bösen“ besteht. Du lebst nicht mehr in der Vergangenheit, indem du dir und anderen immer wieder dieselben Geschichten erzählst. Du bist mit deiner Aufmerksamkeit bei dem, was ist. Du übernimmst die Verantwortung für das, was du denkst und tust, und richtest dich danach aus, was du wirklich willst: Liebe, Schönheit, Tanz, Vergnügen, Spaß, Leichtigkeit, Freude. Die derzeit (noch) wirksamen kollektiven Energien haben keinen Spaß an der Freude. Werden sie nicht mehr bestätigt, wandeln sie sich in neue Energien.
Manchmal ist es notwendig, dass du dich ganz klar abgrenzt von alten Energien, auch wenn oder gerade weil diese sehr fordernd an deine Türe klopfen. Stell dir dann zum Beispiel eine Sicherheitstüre vor, durch die nichts und niemand ohne deine Einladung hindurch kann. Hänge ein Schild an die Türe mit den Worten: „Geschlossen – Unbefugten ist das Betreten strengstens verboten. Wer sich dieser Aufforderung widersetzt, läuft Gefahr, in Freude und Leichtigkeit umgewandelt zu werden.“
Nimm nichts mehr ernst, was sich schwer und unangenehm anfühlt, und getraue dich, sogenannte „verrückte“ Handlungen zu setzen. Handlungen, die unerwartet sind und ungewöhnlich. Löse alle Gedanken auf, die dich noch dazu verführen könnten, etwas zu tun, was du nicht mehr willst. Kennst du den – meist roten – Knopf, auf den ein Sprengmeister drückt, um eine Sprengung durchzuführen? In dir gab oder gibt es Knöpfe in dieser Art. Knöpfe, auf die die Menschen drücken können und – wusch –bist du mitten drinnen in ihrem „Spiel“. Du weinst, schimpfst, kämpfst oder bist traurig und irgendwann kommst du drauf, dass du das gar nicht willst, dass du gar nichts davon hast. Die Person, die die Explosion in dir ausgelöst hat, schaut dir dann möglicherweise cool und staunend zu und sagt vielleicht auch noch: „Wie empfindlich du bist.“ oder „Wie kannst du nur so aggressiv sein?“ Auch wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht du es bist, der oder dem diese von dir ausgedrückten Emotionen gehören, so bist doch du dafür verantwortlich, ob du sie auslebst. Hast du alle roten Knöpfe in dir aufgelöst, bist du frei und niemand kann sie mehr aktivieren, weil es sie nicht mehr gibt. Am schnellsten und am leichtesten geschieht das, indem du dich konsequent an dem ausrichtest, was dir guttut. Woran erkennst du, ob etwas gut für dich ist? An deinem Gefühl. Fühlt sich das, was gerade stattfindet, gut an? Wann immer sich dir jemand in der höchsten Wertschätzung zuwendet, fühlt sich das gut an, vorausgesetzt, du hast gerade Lust auf diese Begegnung.
Die Welt, wie du sie derzeit wahrnimmst, ist also ein Produkt menschlicher Kreationen und somit Illusion. Auch eine neue Welt ist eine Illusion. Wird diese jedoch von Liebe, Freiheit und Freude bestimmt, entstehen Erfahrungen, die große Lust aufs Leben machen. Diese neuen Energien dehnen sich aus und laden ein, eine neue Welt zu gestalten. Du beginnst damit, indem du wandelst, was DICH (ver)hindert. Wandel vollzieht sich auf der Ebene der Energie. Auf der Ebene des Verhaltens nenne ich ihn „Veränderung“. Wie genau geht dieser Wandel vor sich? Woran erkennst du, dass sich die Energie wandelt, und wie hängt dies mit Veränderungen auf der Verhaltensebene zusammen? Du hast zum Beispiel einen sehr dichten Tag an deiner Arbeitsstelle erlebt und viele Stunden ohne Pause durchgearbeitet. Dein Körper fühlt sich „voll von…“ an. Voll von Beobachtungen und Erlebnissen. Energien, die im Raum waren und die du körperlich aufgenommen hast. Wenn du diesen Zustand beschreiben müsstest, würdest du wahrscheinlich sagen, dass du ausgelaugt und müde bist. Abgesehen davon, dass du nicht freiwillig ohne Pause durchgemacht hast, verstärkst du dieses Körpergefühl noch, indem du zu Hause darüber nachdenkst: „Was hat der Chef nur vor? Den ganzen Tag war er weg. Warum hat mich Frau B. heute so eigenartig angesehen? Habe ich etwas falsch gemacht?“
So entsteht eine Art „energetischer Müll“ in dir. Versuchst du, diesen durch Analysieren loszuwerden, dann wird das nicht von Erfolg gekrönt sein. Mit der Analyse bindest du dich noch mehr an die Inhalte und produzierst darüber hinaus „Probleme“. Im beschriebenen Beispiel hieße das, dass du dich mit jedem Detail beschäftigen müsstest, das zu dieser Fülle an Eindrücken in dir beigetragen hat. Diesen Weg solltest du am besten nur dann wählen, wenn du viel Zeit und Lust auf Probleme hast.
Willst du dich jedoch frei fühlen, dann gehe gleich zur Vorstellung von „Energie“. Bestätige, dass sich die Energie wandeln darf, indem du einen tiefen Atemzug nimmst, ihn mit der Vorstellung von Licht verbindest und durch deinen Körper fließen lässt. Du kannst dich auch auf eine Zelle deines Körpers konzentrieren und diese von Licht durchfluten lassen. Anschließend stellst du dir vor, wie diese eine Zelle die lichtvolle Information an alle anderen weitergibt. Du kannst dir auch selbst einen Vorgang kreieren, der die Energie in dir wieder in Fluss bringt. Was auch immer es ist, im Sinne des „ICH bin es“ wird dir alles dienen. Deine Entschiedenheit und die Gewissheit, dass du ein mächtiges Wesen bist, öffnen dir den Zugang.
Willst du dies üben, dann probier zum Beispiel Folgendes: Schicke deinen Atem in die große Zehe deines linken Fußes und nimm wahr, wie sie sich gerade anfühlt. Atme jetzt zu der kleinen Zehe des rechten Fußes und nimm wahr, wie sich diese anfühlt. Du bestimmst, was du wahrnimmst. Konzentriere jetzt deine Aufmerksamkeit gleichzeitig auf deine beiden großen Zehen, jetzt auf beide Daumen, jetzt auf beide Augenbrauen. Bemerkst du einen Unterschied in der Wahrnehmung? Mit dieser Form der Fokussierung harmonisierst du die Energie in deinem Körper, du entspannst dich. Gibst du deine Aufmerksamkeit zu deiner Atmung und somit zu den Energieströmen in deinem Körper und übst du dies immer wieder, dann machst du sehr beeindruckende Erfahrungen zu der Erkenntnis: „Der Geist bestimmt die Materie“. Solltest du jetzt nicht viel gespürt haben, dann probiere es mit anderen Körperteilen oder versuche es später wieder. Wahrnehmung ist trainierbar. Mit jeder Übung wird deine Fähigkeit stärker.
Willst du nicht bei der üblichen Problemaufarbeitung bleiben, trainiere dich im Umgang mit Energien. Lerne, wie du unerwünschte Energien (Angst, Schwere, Stress,…) wandelst, indem du diese ausatmest, und wie du erwünschte Energien (Leichtigkeit, Freiheit, Freude, Frieden,…) einatmest und damit dein Leben neu gestaltest. Angenommen, du wünschst dir Leichtigkeit. Gehe mit dieser Energiequalität in Kontakt, indem du zum Beispiel eine entsprechende Erinnerung abrufst, hol sie mit einem Atemzug in deinen Körper und lass sie sich ausdehnen. Solltest du dir nicht sicher sein, ob du das kannst, dann mach die Probe: Stell dir Traurigkeit und Schwere vor und gehe mit ihnen in Verbindung. Nimm wahr, wie sich diese in deinem Körper anfühlen. Bemerkst du einen Unterschied?
Mit der Vorstellung von Energie Wandel herbeizuführen, ist einfacher, als du vielleicht denkst. Wandel bedeutet die vollständige und nachhaltige Auflösung von alten Gedanken und den dazugehörigen Emotionen. Etwas, das sich schwer und unangenehm anfühlt, darf sich augenblicklich in Leichtigkeit und Wohlgefühl wandeln. Bezeichnen wir dieses Etwas jedoch als „Problem“, dann müssen wir es so lange festhalten, bis wir eine Lösung dafür gefunden haben. Wir sind auf ein bestimmtes Ziel, auf ein zu erwartendes Ereignis ausgerichtet, was wiederum Kontrolle erfordert: Ist es schon so weit? Ist es das, was ich wollte? Übergeben wir jedoch unser Anliegen vertrauensvoll dem Wandel, dann macht uns dieser den Weg zur Freude und den Wundern frei. Wie das geschieht und was dabei konkret herauskommt, lassen wir einfach zu.
Stell dir vor, dass jede unangenehme Erfahrung der letzten Monate ein trockener, knorriger Ast ist. Jeder Ast symbolisiert ein Problem, seine Teile die entsprechenden Gedanken. Alle diese Äste liegen auf einem Haufen vor dir. Dein „alter“ Verstand setzt sich davor und sagt: „Oh, so viele Probleme. Wie löse ich die? So viel zu analysieren.“ Während er sich mit einem der vielen Äste auseinandersetzt, kommen laufend neue dazu. So oder ähnlich gehen wir vor, wenn wir die „Problem-Lösungs-Strategie“ wählen.
Wählst du den Wandel, dann wird dir mit einem Mal bewusst, wie anstrengend diese Strategie ist. Sie bindet alte Gedanken und somit alte Energien. Mit dem Wandel wechselst du die Dimension und somit die „Welt“ und bist mit einem Mal alles los, zumindest in dieser neuen Welt. Hängst du wieder einem alten Gedanken nach – flutsch – befindest du dich wieder in der alten Welt. Mach es dir daher zur Gewohnheit, zuerst die Welt und somit die Bewusstseinsebene zu wechseln, bevor du weiterdenkst. Die alte Welt bestätigt alte Gedanken, die neue Welt neue. Bezogen auf das Beispiel mit dem Ästehaufen ist es dann so mit dem Wandel, wie wenn du ein Feuer legst. Die Flammen lösen die Äste auf und Energie wird frei.
Diesen schnellsten und wirksamsten aller Wege zu nehmen, haben viele von uns verlernt. Stattdessen sind wir gewohnt, Umwege zu gehen, gedankliche Labyrinthe zu bauen und uns mit dem zu beschäftigen, was wir nicht wollen. Unsere Kreativität haben wir in vielfältige Spielarten investiert, UNS zu verhindern. Viel Energie ist in diesen Scheiterstrategien gebunden. Was sind deine Besonderheiten? Was beherrscht du gut? In diesem Buch findest du eine Auswahl der beliebtesten Scheiterstrategien mit Gebrauchsanleitungen zum Ein- und Aussteigen. Lass dich davon auch inspirieren, eigene Mittel und Wege zu kreieren. DU bist es. Viel Freude damit.