Читать книгу Tinnitus lindern - Maria Holl - Страница 5

Vorwort 1

Оглавление

Tinnitus – ein für den Hals-Nasen-Ohren-Arzt zunächst sehr unbefriedigendes, fast lästiges, jedoch täglich vorkommendes Krankheitsbild, schlecht nachweisbar, unsicher bis kaum therapierbar, Geduld und Vertrauen bei Arzt und Patient stark fordernd.

Erst im Laufe der Zeit und nach vielen Jahren intensiver Beschäftigung mit Tinnituspatienten habe ich, mit einer klassischen Universitätsausbildung von der Schulmedizin geprägt, gelernt, nicht eine wirksame Therapie oder gar die Therapie des Tinnitus zu suchen.

Allein schon die Vielfalt des Angebots an Tinnitustherapie-Möglichkeiten zeigt, daß es eine einzige oder alleinige Therapie nicht gibt.

Angefangen von der medikamentösen Behandlung mit Ginkgo-Extrakten auf pflanzlicher Basis, rheologisch wirksamen Substanzen zur Durchblutungsförderung, Infusionsbehandlungen mit den gleichen Präparaten oder aber auch mit Kortison, einer hochdosierten Infusionstherapie mit Lidocain oder Caroverin, Stellatum-Blockaden, Neuraltherapie, therapeutische Lokalanästhesien, Akupunktur, Klangtherapie, Lasertherapie, Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie oder auch Behandlung in der Druckkammer – es sind alles Therapieformen, die in Einzelfällen durchaus erfolgreich sein können und dem Patienten helfen, seinen Tinnitus zu lindern. Sie können aber allesamt keinen Anspruch auf einen überwiegend gesicherten oder wahrscheinlichen Therapieerfolg für sich in Anspruch nehmen.

Allein der Patient aus sich selbst heraus ist in der Lage, mit seinem Tinnitus in Frieden zu leben, ihn zu akzeptieren und letztendlich sogar zu verlieren. Den Patienten auf diesen Weg zu bringen, ihm Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln, ihm Ängste zu nehmen, dies ist die Aufgabe von Arzt und Therapeut, aber auch von Freunden und Angehörigen.

Als mich die Vielzahl der Tinnituspatienten in meiner Praxis fast zu überschwemmen drohte und von seiten der etablierten Psychotherapie und der psychosomatischen Medizin in der Region keine Mithilfe zu erlangen war, ergab sich nach einer Begegnung mit Frau Holl eine völlig andersartige Methode, um dem Tinnitus zu begegnen. Ich habe anfangs mit etwas Skepsis, später mit wachsendem Zutrauen und schließlich mit Überzeugung dieses Konzept unterstützt und mitgetragen. Es ist einfach durchführbar und inzwischen über einige Jahre bei vielen Patienten erfolgreich praktiziert. Es fordert dem Patienten einiges an Phantasie und Vertrauen in fast zu einfach erscheinende Übungen ab, die bewirken sollen, daß man für sich selbst etwas tut und seine bisherige fehlprogrammierte Lebensphilosophie zu ändern beginnt.

Ich wünsche mir, daß viele Tinnituskranke auf diese Weise in die Lage versetzt werden, mit ihrem Tinnitus Frieden zu schließen oder ihn als Streßbarometer anzusehen. Frau Holl hat in verdienstvoller Weise hierzu ein Selbsthilfeprogramm entwickelt und mit diesem Buch verfaßt.

Dr. med. Herbert Philipps

(HNO-Facharzt)

Tinnitus lindern

Подняться наверх