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Converso-Typologien und sefardisches Leben im Exil Die vielen Conversos aus dem Judentum können einer fünffachen Typologie zugeordnet werden: a) Einige werden zu ganz eifrigen Katholiken und schlimmsten Feinden ihrer alten Glaubensgenossen; sie werden zu Vordenkern oder Mitarbeitern der Inquisition, drängen auf Vertreibungsmaßnahmen und sind mitverantwortlich für das intransigente Gesicht des spanischen Katholizismus in dieser Zeit (z.B. Alonso de Espina). b) Andere gelangen zu großem Einfluss in Kirche und Staat, lehnen die Methoden der Inquisition ab und sind voller Mitleid gegenüber den Opfern; sie treten für ein Christentum ein, das Juden und Muslime mit Vernunftargumenten und einer guten Lebensführung zu evangelisieren versucht (so z.B. Hernando de Talavera). c) Wieder andere bleiben überzeugte Christen, selbst wenn Angehörige ihrer Familie von der Inquisition verfolgt wurden, leben aber lieber außerhalb Spaniens, wenn sie nur können, und kritisieren auch die Inquisition (so Juan Luis Vives). d) Wiederum andere gehören als Conversos der zweiten, dritten oder vierten Generation zu den wichtigsten Gestalten der Kultur, Theologie und Mystik (z.B. Francisco de Vitoria, Teresa von Ávila, Luis de León). e) Und natürlich gibt es auch die Conversos, die heimlich judaisieren und auswandern, um anderswo (z.B. in Amsterdam) wieder öffentlich als Juden leben zu können – genauso, wie es viele Juden gibt, die nach der Vertreibung von 1492 wieder nach Spanien kommen und sich taufen lassen.

Das Spanische Jahrhundert

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