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Zahlen Auch wenn man sehr disparate Schätzungen in der Forschung findet, gehen seriöse Autoren von folgenden Zahlen aus: 1492: ca. 5,5 Millionen Bewohner auf der Iberischen Halbinsel (ohne Portugal), davon 4,2 Millionen in Kastilien, 850.000 in Aragón und Valencia, 300.000 im noch maurischen Granada und 120.000 in Navarra. Insgesamt ca. 10 % Muslime, ca. 5,5 % Juden (zwischen 200.000 und 300.000) und ca. 2 % (etwa 100.000) Conversos. Juden und Conversos nach 1492: Juden, die 1492 Spanien verließen: ca. 50.000 bis 150.000. Juden, die 1492 die Taufe der Vertreibung vorzogen: zwischen 50.000 und 100.000. Muslime und Morisken nach 1492: 1499–1502: Zwangsbekehrung der Muslime Granadas unter Inquisitor Jiménez de Cisneros, etwa 50.000 Taufen (die Muslime wurde dann „Morisken“ genannt), Umwandlung der Moscheen in Kirchen. Etwa die Hälfte der Muslime Granadas ist zwischen 1492 und 1502 nach Nordafrika gegangen, vor allem 1502 nach dem ersten Moriskenaufstand in den Alpujarras (am südlichen Hang der Sierra Nevada). 1502: Die seit dem Mittelalter in der Krone Kastiliens lebenden mudéjares müssen zwischen Taufe oder Vertreibung wählen. 1516: Kulturelle Assimilationsgesetze gegen die Morisken (gegen orientalische Kleidung und Sitten). Nach einer hohen Tributzahlung werden die Maßnahmen für zehn Jahre ausgesetzt. 1525–26: Zwangsbekehrung der mudéjares in Aragón und Valencia. 1526: Kleiner Moriskenaufstand im Gebirge bei Segorbe (im nördlichen Gebiet der Krone Valencias). Um 1530 hatte Spanien ca. 350.000 Morisken, das sind 6 % der Bevölkerung. 1562: Den Morisken Granadas wird der Gebrauch des Arabischen verboten. 1568–1569: Zweiter Moriskenaufstand in den Alpujarras unter dem „Moriskenkönig“ Aben Humeya. Niederschlagung des Aufstandes durch Don Juan de Austria, den Halbbruder Philipps II. und späteren Helden von Lepanto. Zwischen 1569–1574 wurden mehr als 80.000 Morisken aus dem Königreich Granada vertrieben oder in andere Territorien der kastilischen Krone umgesiedelt. Um 1600 hatte Spanien ca. 7,5 Millionen Bewohner, darunter etwa 330.000 Morisken. 1609: Mit Edikt vom 9. April verfügt der Herzog von Lerma im Namen von Philipp III. die Vertreibung aller Morisken. Diese findet in verschiedenen Schüben statt. Die meisten (90 %) oder ca. 300.000 Morisken werden bis September 1610 aus Valencia, Aragón und Katalonien vertrieben. 1611–1614 werden die restlichen ca. 30.000 Morisken aus Kastilien vertrieben.

Allgemein kann gesagt werden, dass die Juden aufgrund der Gefahr für die Conversos eher ein Religionsproblem darstellten, aber kulturell weitgehend integriert waren. Aufgrund ihrer Scheinkonversion, zu der sie von den Religionsbehörden aus Marokko nach dem taqíyya-Verstellungsprinzip ermutigt wurden, stellten auch die Morisken ein religiöses Problem dar, und aufgrund ihrer orientalischen Lebensart auch ein kulturelles. Sie wurden daher als eine nicht assimilierbare Bevölkerung betrachtet.

Das Spanische Jahrhundert

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