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Die Schlucht

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Min starrte während des Laufens entsetzt zurück auf Sem, der am Boden lag.

„Wir müssen ihn zurücklassen!“, mischte sich der Herzog ein, der bemerkte, was der Hauptmann vorhatte. Er wollte stehenbleiben und Sem zu Hilfe eilen, doch er erkannte, dass dieser sich bereits hochgekämpft hatte und losrannte. Dennoch befand er sich weit hinter ihnen. Die Angreifer waren nahe an ihm dran.

„Los … Sem!“, brüllte er und hoffte, dass ihnen die Flucht gelang. Er war sich nun sicher, dass es eine Möglichkeit für sie gab, auch wenn sie nur sehr klein war.

Verzagt warf er immer wieder einen kurzen Blick über die Schulter, musste jedoch achtgeben um nicht selbst dabei zu Sturz zu kommen. Jedoch sah er, was er befürchtet hatte, die Reiter schossen ihre tödlichen Pfeile nur noch auf Sem. Er musste ihnen immer wieder ausweichen und sein Tempo verringern, damit er nicht nochmals am Boden landete.

Voller Panik erkannte Min, dass die Reiter immer weiter zu seinem Freund aufschlossen und ihre Pfeile noch näher an ihr Ziel gelangten.

Er musste Sem Mut machen, damit dieser nicht stehen blieb, und schrie aus voller Kehle: „Da vorne ... befindet sich … eine Schlucht … mit … Wasser! Wir müssen …springen!“

Sem und der Herzog wussten nicht, ob das eine gute oder schlechte Nachricht war. Sie könnte ein Ausweg sein, sie könnte auch in den Tod führen!

„Wie tief?“, wollte der Herzog wissen.

„Keine ... Ahnung!“, gab Min zu, der schon total aus der Puste war und kaum noch ein Wort hervorbrachte.

Sem gab die Hoffnung nicht auf, er entschied sich, dass dies eine gute Nachricht war und dies setzte neue Energie in ihm frei. Das Rauschen wurde immer lauter und das hielt er für ein gutes Zeichen. Die Schlucht schien sehr tief zu sein und er hoffte, dass sich genug Wasser dort unten befand. Er würde jedoch erst Gewissheit erlangen, wenn er sich kurz vor dem Absprung befand. Doch es gab keinen anderen Ausweg. Entweder starb er durch die Klinge des Feindes, oder bei dem Sprung ins Ungewisse.

Als sie sich der Stelle näherten, erkannte Sem, dass der Hauptmann recht behielt. Bei dem schwarzen Streifen handelte es sich um eine breite Schlucht zwischen der Ebene, die durch einen Fluss entstanden war.

Gespannt blickte er zu Min und dem Herzog, die sich nicht mehr weit von dem Absprung entfernt befanden. Dennoch musste er auch auf die Pfeile achten, die bedrohlich nahe neben oder vor ihm einschlugen und auf die beiden Reiter, die rasch näher kamen. Er war nicht mehr weit von dem Sprung ins Ungewisse entfernt.

Aber wird er es schaffen, die Felskante zu erreichen? Kann er den Pfeilen noch so lange ausweichen? Wird er dort den Feinden entkommen? Was erwartete Sem in der Schlucht?

Mao und das Vermächtnis von Atlantis

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