Читать книгу Flucht von der Hudson Bay - Mario Ziltener - Страница 8

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Endlich zu Hause

Eddie betrat den Windfang und wurde dort bereits erwartet.

»Guten Abend, Sheena. Darf ich ihnen den Mantel überlassen?«

»Guten Abend, Sir. Gerne nehme ich ihnen diesen ab. Madam wartet bereits auf sie, im Salon.«

»Danke, Sheena. Ich werde mich gleich um sie küm­mern. Erst mach ich mich noch ein wenig frisch.«

»Das werde ich Madam mitteilen, wenn’s recht ist.« »Gerne, ja.«

Eddie mochte Sheena besonders gut leiden, denn er hatte sich immer eine Tochter gewünscht wie sie. Blond, brav, gute Manieren und loyal. Trotz vielen Versuchen Kinder zu bekommen hatte es bei den Palmers nie eingeschlagen. Schicksal, glaubte Eddie, Shannon glaubte an etwas anderes. Allerdings hatte sie dies Eddie gegenüber nie gesagt. Nur gedacht. Er blickte Sheena nach und begann ein wenig zu träu­men. Er träumte allerdings nur die ersten vier Minuten und brach danach den Traum sofort ab, weil er ihn als ,viel zu gefährlich‘ einstufte. Gefährlich deshalb, weil Eddie immer wieder genügend Gelegenheiten gehabt hätte, seinen Traum in die Realität übergehen zu las­sen. Dies wollte er eigentlich nicht zulassen, aber einen gewissen Reiz hatte der Gedanke schon.

Sheena war gerade aus seinem Blickfeld verschwun­den, als die Türe zum Salon geöffnet wurde. Schnells­tens machte Eddie sich aus dem Staub, denn er wollte vermeiden Shannon in seinem momentan abgekämpf­ten und schweissgetränken Zustand zu begegnen. Schliesslich hatte er schon immer Wert auf ein makelloses Erscheinungsbild gelegt. Er huschte die Treppe nach oben, verschwand im Schlafzimmer, warf dort sein Jackett auf das Bett, um nachher nur noch im Hemd bekleidet im Badezimmer zu verschwinden. Eine kurze Katzenwäsche würde ausreichen um das Gröbste an Geruch abzuwaschen. Mit ein wenig Eau de Toilette besprüht und einem frischen Hemd würde er sich wieder wohl fühlen.

Nur gerade zehn Minuten nach seiner Ankunft zu Hause begab er sich in den Salon, wo Shannon sicher schon ziemlich wütend auf ihn wartete. So nahm er an. Die Türe liess sich ganz leicht öffnen und die Flie­sen aus Marmor am Boden strahlten das ganze Licht der Deckenbeleuchtung ab, welches sich in ihnen spiegelte.

»Hallo Liebling, ich bin zu Hause!«, machte Eddie auf sich aufmerksam.

Unnötigerweise, hatte Shannon ihn doch ohnehin bereits gehört und Sheena hatte ihr auch schon von der Ankunft ihres Mannes berichtet.

»Schön, du bist spät heute.«

»Ja, ich musste noch einiges erledigen, das nicht war­ten konnte. Du kennst das ja.«

»Eben leider, kenne ich dies. Ich hatte gedacht, dass wir mal wieder einige Tage in den Urlaub fahren könnten. Abschalten und ausbrechen.«

Eddie konnte seinen Ohren nicht ganz trauen. Was hatte Shannon da gerade gesagt?

»Wie bitte? Ich war gerade ein wenig abwesend«, antwortete er, um eine Wiederholung von Shannons Aussage zu bekommen.

»Ich hatte gesagt, wir könnten wieder einmal in den Urlaub fahren, abschalten und uns erholen.«

»Ungewohnt, dies von dir zu hören. Aber warum nicht? Bloss, ein Strandurlaub kommt bei mir gar nicht in Frage!«

Damit hatte Eddie bereits alles riskiert und der Abend konnte damit nun aus dem Ruder laufen. Shannon hingegen tat einfach so, als hätte sie seinen letzten Satz gar nicht gehört. Sie ignorierte ihn zum ersten Mal, seit er sie kannte. Was war nur mit ihr los?

»Wollen wir nicht zuerst essen und danach darüber sprechen, Honey, ich bin sehr hungrig.«

Eddie ver­suchte damit, Zeit zu gewinnen, um seine Gedanken zu ordnen. Für ihn war klar, dass Shannons Gedanken in dieselbe Richtung gingen wie die seinen. Nur eben die Sache mit der Kreuzfahrt, das war noch ein mögli­cher Stein des Anstosses.

Shannon griff zur silbernen Glocke, jene mit dem schön geformten Griff und schüttelte diese, was das Zeug hielt. Kurz darauf öffnete sich die Türe zum Salon und Sheena erschien im Türrahmen.

»Sie haben mich gerufen?«, fragte sie und blickte er­wartend in die Runde.

»Ja, Sheena. Servieren sie das Abendessen«, befahl Shannon in einem Ton eines strammen Feldwebels.

»Sicher, Madam, kommt sofort. Wenn sie sich ins Speisezimmer begeben würden, dort ist bereits alles vorbereitet.«

»Dann werden wir uns hinüber begeben, komm Shan­non«, sagte Eddie und erhob sich.

Flucht von der Hudson Bay

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