Читать книгу Schritte in die Emotionale Freiheit: schließe Frieden mit deiner Vergangenheit, erlaube dir Lebensfreude und finde immer wieder in deine emotionale Balance - Marion Hermann - Страница 10
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Was steuert unsere Gefühle? Die Macht unserer Gedanken
Im Alter von 0 – 7 Jahren können wir in der Regel noch nicht unterscheiden, was wahr ist und wir speichern daher alles was wir erfahren, hören und beobachten als unsere Realität ab. Unsere Erfahrungen, Wertesysteme und Glaubenssätze bilden sozusagen den Filter unserer Wahrnehmung.
Wenn wir z.B. gelernt haben, dass fremde Menschen gefährlich sind (machte für Kinder ja auch Sinn – „gehe nie mit fremden Menschen mit“) und/oder wenn wir während unserer Kindheit z.B. eine Bezugsperson hatten, die sehr ängstlich war, dann haben wir viel von diesem Verhalten übernommen und sozusagen als Programm in unserem Unterbewusstsein abgespeichert.
Dann kann es sein, dass wir als Erwachsene auch so lange entsprechend ängstlich und zurückhaltend reagieren, bis wir eine gegenteilige Erfahrung machen.
Dies wird uns allerdings erst einmal schwerfallen, da wir vielleicht nicht gerne unter „fremden“ Menschen sind, Partys meiden etc. Wir können uns zu einem sehr ängstlichen Menschen entwickeln, der am liebsten nur noch zuhause ist, weil er sich nur dort sicher fühlt.
Die Sichtweise auf uns und unser Leben prägt unseren Charakter.
Wir sind in einem Kreislauf gefangen….
In dieser ersten Woche geht es daher darum, dass wir unsere Aufmerksamkeit schulen, dass wir achtsam werden und uns beobachten, welche Gedanken und Bewertungen in uns „automatisch“ ablaufen. Wir entdecken Glaubensmuster, die wir vor langer Zeit als wahr abgespeichert haben, die heute noch unsere Gefühle und Verhalten steuern aber nicht mehr unserer Wahrheit entsprechen. Die Wahrnehmung ist die Voraussetzung dafür, dass wir die für uns heute nicht mehr dienlichen Gedanken und Glaubenssätze stoppen und verändern können.
Ebenfalls lernen wir, auf die Hinweise unseres Körpers und unserer Seele zu achten und auch den Zusammenhang zu unseren Gedanken und unserer Sichtweise auf das Leben zu erkennen.
Körper-Geist-Seele-System - Wechselwirkungen
Unser Körper, Geist und Seele bilden ein System und beeinflussen sich daher gegenseitig:
Kennst du das? Wenn du traurig bist, dann ist deine Energie meist niedrig, du hast keine Lust und keine Kraft etwas zu unternehmen, du hast keine kreativen Ideen, du lässt deine Schultern nach vorne hängen, „fällst in dich zusammen“, machst dich klein…
Wenn du dich dagegen gerade über etwas freust, dann bist du aufrecht (Körperhaltung), deine Augen strahlen, du hast ein Lächeln im Gesicht, dein Gang ist schwungvoll, du hast mächtig Energie (könntest „Bäume ausreißen“) …
Wir können daher auch an jeder Stelle in unserem „System“ Einfluss nehmen:
• Wir können unsere Gedanken und Glaubenssätze verändern (Geist).
• Wir können unserem Körper gezielt andere Signale schicken (Körper).
• Wir können bewusst etwas tun, um unsere Lebensfreude zu steigern (Seele).
Und wir können dadurch in allen Bereichen unsere Energie erhöhen.
Es fällt uns leichter etwas zu verändern, wenn wir Energie haben und wenn wir mutig sind. Daher ist es wichtig, Techniken zu kennen und anzuwenden, die uns in einem energetischen Tief oder unangenehmen Gefühlen helfen können.
Wichtige Techniken hierzu sind:
• Die Konzentration auf unseren Atem
• Die Klopftechnik
• Meditation "Herzenergie spüren und ausweiten"
Literaturtipps:
Chuck Spezzano: Leben in emotionaler Freiheit
Dr. Joe Dispenza: Du bist das Placebo. Bewusstsein wird Materie.
Bruce H. Lipton: Intelligente Zellen. Wie Erfahrungen unsere Gene steuern.
Übungen
Die Konzentration auf unseren Atem
Wenn wir uns auf unseren Atem konzentrieren, dann wandern wir automatisch mit unserer Aufmerksamkeit aus unserem Kopf nach unten zu unserem Brustraum.
Es wird dir auch auffallen, dass du gleichzeitig keine Gedanken mehr hast.
Wir sind durch die Beobachtung unseres Atems immer im jetzigen Moment, also nicht mehr mit unseren Gedanken in der Vergangenheit und auch nicht in der Zukunft. Unser Geist kann sich im Hier und Jetzt entspannen, da du nicht mehr am Grübeln und Nachdenken bist.
Wenn du dich vorher aufgeregt hast und dein Atem schnell und flach war, kannst du deinen Körper und deinen Geist beruhigen, indem du ganz bewusst langsam und tief in deinen Bauch atmest. Dadurch gibst du deinem Körper das Signal, dass alles in Ordnung ist, dass du in Sicherheit bist, und dadurch entspannt sich dein ganzes System.
Die Klopftechnik
Mithilfe der Klopftechnik können z.B. negative und belastende Gefühle, Glaubenssätze oder auch körperliche Beschwerden verändert und sogar aufgelöst werden.
Durch das Beklopfen bestimmter Meridianpunkte werden Blockaden im Energiefluss des Körpers aufgelöst und durch das gleichzeitige Benennen des Themas die Verknüpfung mit den Emotionen getrennt.
Es gibt verschieden Bezeichnungen und auch noch umfassendere Abläufe zu dieser Technik. Ich verwende in meiner Praxis die einfache Methode des „Tapping“, mit der ich bisher sehr schnelle und sehr gute Ergebnisse erzielt habe. Ich gebe dir hier eine kurze Einführung in diese Methode. Wenn du noch tiefer einsteigen möchtest, findest du inzwischen sehr viel Literatur und auch Videos zu dieser Technik im Internet.
Ablauf:
1. Bestimme das Problem, das dich belastet: z.B. meine Wut auf meinen Chef, meine Angst zu versagen, meine Kopfschmerzen, mein Verlangen nach Schokolade.
2. Schätze die Stärke deines Themas auf einer Skala von 0 (= kein Thema mehr) bis 10 (= extrem stark) ein, damit du die Veränderung feststellen kannst und entsprechend noch weitere Runden klopfst, bis es sich ganz aufgelöst hat oder so weit, dass es für dich akzeptabel ist.
3. Beginne mit einem Einstimmungssatz: „Obwohl ich (nenne dein Thema, z.B. wütend bin), liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“ Klopfe bitte dabei die Handkante (Karatepunkt) und wiederhole dies, insgesamt 3 x. Falls dir dieser Satz schwer fällt, ergänze diesen Satz um „…erlaube ich mir, mich zu lieben und zu akzeptieren so wie ich bin.“
4. Klopfe die Punkte 1 – 8 wie in der folgenden Abbildung dargestellt ca. 4-5-mal und nenne dazu das Thema (z.B. meine Wut). Falls ein neuer Gedanke auftaucht, der hinter der Wut steckt (z.B. ich fühle mich nicht gesehen), dann nimm bitte diesen zum Weiterklopfen.
5. Dann halte inne, schließ die Augen und spüre in dich hinein, gehe noch einmal in dein Thema, in die Situation, nimm das belastende Gefühl wahr und bewerte es wieder anhand der Skala. Wie hat es sich verändert? Du kannst jetzt weitere Runden klopfen, so lange bis es sich ganz aufgelöst hat oder es für dich ok ist.
Darstellung der Klopfpunkte:
Punkte:
1 Anfang der Augenbraue
2 Seitlich vom Auge
3 Unter dem Auge (Mitte)
4 Zwischen Nase und Mund
5 Unter dem Mund (Kinngrube)
6 Schlüsselbein
7 Unter dem Arm (Rippenseite)
8 Scheitel
Es ist übrigens egal, welche Seite du klopfst, du kannst auch beide Seiten parallel klopfen, wenn es sich für dich gut anfühlt.
Deine Herzenergie ausdehnen
Für diese Meditation setze dich bitte ganz entspannt hin und schließe deine Augen. Stelle beide Beine nebeneinander, gehe mit deiner Aufmerksamkeit zu deinen Füßen und spüre den Kontakt zu Mutter Erde. Vielleicht kannst du ein Kribbeln oder Wärme wahrnehmen.
Gehe mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Atem, atme tief und langsam in deinen Bauch und erlaube dir, mit jedem Atemzug tiefer und tiefer zu entspannen. Lass alles los, was dich heute belastet hat, lass alle Gedanken weiterziehen wie Wolken am Himmel. Sie sind jetzt nicht wichtig – sag ihnen, du kümmerst dich später um sie.
Gehe jetzt bitte mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Herzraum und stelle dir vor, dort befindet sich ein Licht, vielleicht in Form einer Kerze, einer Sonne, einer Lichtkugel oder einem Energieball. Jetzt erlaube dir, dass diese Energie sich ausdehnt: Nach unten über deinen gesamten Brustraum, Bauchraum, Unterleib über deine Beine bis in die Fußspitzen und nach oben über deine Schultern in die Arme bis in die Fingerspitzen und noch weiter nach oben über deinen Nacken und Hals, deinen Hinterkopf und dein Gesicht. So dass jetzt dein ganzer Körper, jede einzelne Zelle von deiner wundervollen Herzenergie erfüllt ist. Spüre diese Wärme oder Kribbeln in jeder einzelnen Zelle, stelle dir vor, wie jede Zelle sich freut und in eine harmonische Schwingung gebracht wird.
Wenn du möchtest, kannst du deine Herzenergie noch weiter über deinen Körper hinaus ausdehnen und dir vorstellen, wie diese dich wie eine Schutzblase einhüllt. Du kannst dir jetzt sagen: Durch diese Schutzblase kommt zu mir nur Energie, die in der Schwingung der Liebe ist. Alles andere prallt ab und fließt wieder zum Absender zurück.
Genieße noch eine Weile diese wunderschöne Energie und spüre diese Kraft, die dich jetzt erfüllt. Dann nimm einige tiefe Atemzüge, recke und strecke dich und öffne in deinem Tempo die Augen.
Tipp: Du kannst diese Meditation auch für dich aufnehmen oder jemanden bitten, diese für dich zu sprechen und dann anhören. Ähnliche Meditationen findest du auch auf meiner Website www.naturheilpraxis-marionhermann.de als Geschenk.