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Im Schlosspark

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Die Prinzessin, ein hübsches Fräulein mit goldblonden Haaren, erging sich im Park und sang sehnsuchtsvoll:

Wenn der Mondschein nicht so romantisch wär’,wär’ der Abschied auch nur halb so schwer…“

Ihr kleiner Bruder schlich sich von hinten an und fragte keck: „Soso, von wem hast Du Dich denn heut Nacht im Mondschein verabschiedet?“

„Von meinem Traumprinzen“, antwortete sie verträumt.

„Sieh mal einer, guck“, lästerte er, „Schwesterchen hat Geheimnisse. Wenn ich das unserm Vater erzähle...“

„Plappere doch keinen Unfug“, schalt sie ungehalten, „den Prinzen gibt ’s doch nur in meinen Träumen!“

Ihr Bruder langte sich ans Hirn: „Oh du mein Heimatland. Da singt sie mir ihren ganzen Herzschmerz vor und dann entpuppt sich der Traumprinz als Hirngespinst.“

„Du bist gemein!“, schrie die Prinzessin zornig.

„Und Du bist verrückt“, hielt er ungerührt dagegen.

„Bei so einem pampigen Plappermaul von Bruder muss man ja verrückt werden“, entrüstete sie sich.

Doch der ließ sich nicht ins Bockshorn jagen: „Ist recht, Fräulein Pudernase, soll ich Deinem Traumprinzen erzählen, dass Du unter dem Puder Sommersprossen hast?“

Da wurde sie vollends wütend: „Untersteh’ Dich, Du Rüpel, oder ich bearbeite Deine Krägen mit Lippenstift!“

„Keine Sorge, ich verplappere mich schon nicht“, wiegelte er ab, „Dein Traumprinz wird ja sowieso nie kommen.“

„Das werden wir schon sehen!“, erwiderte sie trotzig, drehte sich beleidigt um und stolzierte zum Brunnen.

„Jetzt ist sie völlig übergeschnappt“, murmelte er und schaute auf die große Sonnenuhr: „Eigentlich wäre jetzt Geschichtsunterricht, darauf hab ich gar keine Lust. Da ärgere ich lieber meine Schwester noch ein bisschen.“

Pfiffikus als Naturdoktor

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