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Kapitel 4: Die Suche

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Es war früher Morgen, und es regnete stark, und irgendwer sprach ihm direkt ins Ohr.

„Lieg still, Vai Dom, niemand wird Euch etwas antun. Vandalen! Was ist aus der Stadt geworden, wenn Comyn angegriffen werden können ...“

Und eine andere, rauhere Stimme: „Sei kein Esel! Siehst du die Uniform nicht? Der Mann ist ein Terranan, und für das hier wird jemandes Kopf rollen. Geh und hol die Wache, schnell!“

Irgendwer versuchte, seinen Kopf anzuheben, und Kerwin kam zu dem Schluß, der Kopf, der rollen werde, sei sein eigener, denn er explodierte, und Kerwin versank wieder in Bewußtlosigkeit.

Dann, nach verworrenen Geräuschen und Schmerzen, schien ein weißes Licht sich bis in den innersten Kern seines Gehirns zu bohren. Jemand mißhandelte seinen Kopf, der höllisch wehtat. Kerwin grunzte vor Schmerz, und jemand nahm das Licht aus seinen Augen.

Er lag in einem antiseptischen weißen Bett in einem antiseptischen weißen Zimmer, und ein Mann in einem weißen Kittel mit dem Schlangenstab-Abzeichen der Abteilung für Medizin und Psychologie beugte sich über ihn.

„Ist jetzt alles wieder in Ordnung?“

Kerwin setzte zu einem Nicken an, aber sein Kopf explodierte von neuem, und da ließ er es. Der Arzt reichte ihm einen kleinen Papierbecher mit einer roten Flüssigkeit. Sie verbrannte seinen Mund und stach auf dem ganzen Weg hinunter, aber sein Kopf hörte auf zu schmerzen.

„Was ist passiert?“ fragte Kerwin.

Johnny Ellers steckte den Kopf durch die Tür. Seine Augen waren blutdurchschossen. „Das fragst du? Ich flippe aus – aber du wirst zusammengeschlagen!

Der grünste Junge auf seinem ersten fremden Planeten hätte es besser wissen sollen! Und warum, zum Teufel, bist du im Eingeborenenviertel umherspaziert? Hast du dir die Sperrzonenkarte nicht angesehen?“

Es schwang eine Warnung in seinen Worten mit, und Kerwin erklärte langsam: „Ich muß mich verlaufen haben.“

Wieviel von dem, an das er sich erinnerte, war wirklich? Hatte er alles übrige geträumt – seine bizarren Wanderungen in dem darkovanischen Mantel, all die Leute, die ihn für jemand anders gehalten hatten ... War es nichts als Wunschdenken gewesen, hervorgerufen von seiner Sehnsucht, zu Darkover zu gehören?

„Welchen Tag haben wir?“

„Den Morgen nach dem Abend vorher“, antwortete Ellers.

„Wo ist es geschehen? Wo wurde ich niedergeschlagen?“

„Das weiß Gott“, sagte der Arzt. „Offensichtlich hat Sie irgendwer gefunden und es mit der Angst bekommen, Sie bis an den Rand des Raumhafenplatzes gezerrt und im Morgengrauen dort liegengelassen.“ Der Arzt verschwand aus Kerwins Sichtbereich, und Kerwin machte die Feststellung, daß es seinem Kopf wehtat, wenn er ihm mit den Augen zu folgen versuchte. Deshalb schlief er wieder ein. Ragan, das Mädchen in dem Weinlokal, die rothaarigen Aristokraten und die merkwürdige Begegnung im Sky-Harbor-Hotel zogen durch seine Gedanken. Wenn er anfangs gemeint hatte, seine Rückkehr nach Darkover sei gegenüber seinen Träumen enttäuschend, so hatte er doch wenigstens genug Abenteuer erlebt, um für fünfzig Jahre versorgt zu sein.

Kein ironischer Dämon flüsterte ihm ins Ohr, daß er noch nicht einmal angefangen hatte.

Sein Kopf war immer noch verbunden, als er sich am nächsten Morgen beim Legaten zum Dienst meldete.

„Ich brauche Mediziner und Techniker, Kartographen und Linguisten, und was schickt man mir? Kommunikationsleute! Verdammt, ich weiß, es ist nicht Ihr Fehler, sie schicken mir eben, was sie bekommen können. Wie ich hörte, haben Sie selbst um Versetzung nach hier gebeten, deshalb behalte ich Sie vielleicht eine Weile. Üblicherweise bekomme ich Anfänger, die sich wieder wegversetzen lassen, sobald sie genug Punkte gesammelt haben. Und Sie hatten also einen kleinen Zusammenstoß, als Sie allein im Eingeborenenviertel umherwanderten? Hat man Ihnen nicht gesagt, daß das hier nicht klug ist?“

Kerwin antwortete nur: „Ich hatte mich verlaufen, Sir.“

„Aber warum, zum Teufel, sind Sie überhaupt außerhalb des Raumhafengebiets spazierengegangen? Es gibt nichts Interessantes da hinten.“ Er blickte finster drein. „Warum wollten Sie auf eigene Faust auf Entdeckungsreise gehen?“

Kerwin erklärte stur: „Ich bin hier geboren, Sir.“ Wenn man deswegen auf ihn herabsah, wollte er es sofort wissen. Aber der Legat wirkte nur nachdenklich.

„Das mag vorteilhaft für Sie sein“, meinte er. „Der Dienst auf Darkover ist nicht beliebt. Aber wenn der Planet für Sie die Heimat darstellt, werden Sie ihn nicht ganz so hassen. Vielleicht. Ich habe mich nicht freiwillig gemeldet, wissen Sie. Ich hatte mich der falschen politischen Partei angeschlossen, und nun könnte man sagen, daß ich hier eine Strafe abbüße. Doch wenn Ihnen der Planet tatsächlich gefällt, könnten Sie hier Karriere machen. Denn, wie gesagt, unter normalen Umständen bleibt niemand länger, als er muß. Glauben Sie also, es wird Ihnen hier gefallen?“

„Ich weiß es nicht. Aber ich wollte zurückkommen.“ Kerwin hatte das Gefühl, diesem Mann könne er vertrauen, und so setzte er hinzu: „Es war fast wie ein Zwang. Meine Kindheitserinnerungen.“

Der Legat nickte. Er war kein junger Mann mehr, und seine Augen waren traurig. „Gott, das kenne ich! Die Sehnsucht nach dem Geruch der eigenen Luft, nach der Farbe der eigenen Sonne. Das kenne ich, Junge. Ich bin seit vierzig Jahren draußen, ich habe Alpha zweimal in dieser Zeit gesehen, und ich hoffe, einmal dort zu sterben. Wie das alte Sprichwort sagt ... Der Raum ist wohl an Sternen reich, doch keiner kommt dem eignen gleich ...“ Er unterbrach sich. „Hier geboren, wie? Wer war Ihre Mutter?“

Kerwin dachte an die Frauen in der Raumhafenbar, und dann versuchte er, nicht an sie zu denken. Wenigstens hatte sein Vater genug für seinen Sohn übrig gehabt, um die Staatsbürgerschaft für ihn zu erlangen und ihn im Raumfahrer-Waisenhaus zurückzulassen.

„Das weiß ich nicht, Sir. Es ist eins der Dinge, über die ich hier Aufzeichnungen zu finden hoffte.“

„Kerwin ...“ überlegte der Legat. „Ich muß den Namen schon einmal gehört haben. Ich bin erst seit vier oder fünf Jahren lokaler Zeit hier. Aber wenn Ihr Vater hier geheiratet hat, muß das unten im Archiv festgehalten sein. Auch das Waisenhaus muß Unterlagen haben. Man ist dort sehr vorsichtig damit, welches Kind aufgenommen wird; gewöhnliche Findlinge werden den Hierarchen der Stadt übergeben. Und Sie wurden ja auch zur Erde zurückgeschickt, das kommt sehr selten vor. Normalerweise hätte man Sie hierbehalten, und die Abteilung hätte Ihnen Arbeit beziehungsweise eine Ausbildung als Kartenzeichner oder Dolmetscher verschafft, irgend etwas, wobei es von Vorteil ist, daß Sie die Sprache wie ein Eingeborener beherrschen.“

„Ich habe schon gedacht, ich sei vielleicht Darkovaner …“

„Das bezweifele ich, Ihres Haars wegen. Wir Terraner haben eine Menge Rotköpfe – hyperadrenaline Typen, die ein abenteuerliches Leben suchen. Abgesehen von bestimmten Ausnahmen gibt es nicht viele rothaarige Darkovaner ...“

Kerwin wollte schon erwähnen, er sei gestern abend mindestens vieren begegnet, und dann konnte er die Worte nicht aussprechen. Er konnte es buchstäblich nicht. Es war, als sei ihm eine Faust in die Kehle gerammt worden. Stattdessen hörte er dem Legaten zu, der über Darkover erzählte.

„Es ist ein komischer Planet“, sagte er. „Wir haben Bruchteile davon in Besitz, Handelsstädte hier und in Caer Donn oben in den Hellers, den Raumhafen und den großen Flugplatz draußen bei Port Chicago, genau wie wir es anderswo halten. Sie kennen das übliche Vorgehen. Für gewöhnlich lassen wir Regierungen in Ruhe. Wenn die Bewohner der verschiedenen Planeten sehen, was wir zu bieten haben – eine fortgeschrittene Technik, den Handel, die Mitgliedschaft in einer galaktischen Zivilisation – bekommen sie es langsam satt, unter primitiven oder barbarischen Bedingungen und Hierarchien und Monarchien und Autarkien zu leben, und dann stellen sie einen Antrag auf Aufnahme ins Imperium. Und wir sind hier, um Volksentscheide zu erzwingen und sie gegen eingefahrene Tyrannei zu schützen. Es ist fast eine mathematische Formel; man kann den Ablauf vorhersagen. Eine Klasse-D-Welt wie diese wird vielleicht hundert, hundertzehn Jahre aushalten. Aber Darkover folgt dem Schema nicht, und wir wissen nicht recht, warum.“

Er schlug mit der Faust auf seinen mehrere Morgen großen Schreibtisch. „Sie behaupten, wir hätten nichts, was sie haben möchten. O ja, sie treiben ein wenig Handel mit uns, geben uns Silber oder Platin oder Edelsteine oder kleine Matrix-Kristalle – wissen Sie, was das ist? – für Waren wie Kameras und Medikamente und billige synthetische Bergsteigerausrüstungen, Eispickel und so etwas. Besonders metallene Werkzeuge sind gefragt, sie sind ausgehungert nach Metallen. Aber sie haben nicht das leiseste Interesse daran, in einen industriellen oder technologischen Austausch mit uns einzutreten, sie haben nicht um technische Experten oder Berater gebeten, sie haben nichts, was einem Wirtschaftssystem auch nur ähnlich sieht …“

Einiges davon wußte Kerwin schon aus den Instruktionen, die er im Schiff erhalten hatte. „Sprechen Sie von der Regierung oder von dem gewöhnlichen Volk?“

„Von beiden!“ schnaubte der Legat. „Die Regierung ist ein bißchen schwierig zu lokalisieren. Anfangs dachten wir, es gebe gar keine.“

Dem Legaten zufolge wurden die Darkovaner von einer Kaste regiert, die in völliger Abgeschlossenheit lebte. Man konnte diese Leute nicht korrumpieren und sich ihnen vor allem nicht nähern. Ein Geheimnis, ein Rätsel.

„Zu den wenigen Dingen, die sie von uns kaufen, zählen Pferde!“ berichtete der Legat. „Pferde. Können Sie sich das vorstellen? Wir bieten ihnen Flugzeuge, Transportwege, Straßenbaumaschinen an – und was kaufen sie? Pferde. Es muß draußen auf den äußeren Steppen, auf den Ebenen von Valeron und Arilinn und im Hochland der Kilghardberge große Herden geben. Sie sagen, sie wollen keine Straßen bauen, und nach allem, was ich von dem Terrain weiß, wäre es auch nicht leicht. Aber wir haben ihnen alle Arten von technischer Hilfe angeboten, und sie wollen sie nicht. Hin und wieder kaufen sie ein paar Flugzeuge. Gott weiß, was sie mit ihnen anfangen. Sie haben keine Landeplätze, und sie kaufen nicht genug Treibstoff, aber sie kaufen Flugzeuge.“ Er stützte das Kinn in die Hände.

„Es ist ein verrückter Planet. Ich verstehe ihn immer noch nicht. Um die Wahrheit zu sagen, es interessiert mich auch verdammt wenig. Wer weiß? Vielleicht finden Sie eines Tages die Lösungen.“

Als Kerwin das nächste Mal dienstfrei hatte – es war spät am nächsten Tag –, ging er durch die respektableren Viertel der Handelsstadt zum Raumfahrer-Waisenhaus. Er erinnerte sich an jeden Schritt des Weges. Dann erhob es sich vor ihm, ein weißes kühles Gebäude, seltsam und fremd, wie es sich immer zwischen den Bäumen ausgenommen hatte, von der Straße zurückgesetzt und am Ende eines langen Fußpfades. Das terranische Emblem mit Sternen und Rakete glänzte über der Tür. Der Vorraum war leer, aber durch eine offene Tür sah er eine kleine Gruppe von Jungen, die fleißig rund um einen Globus arbeiteten. Hinter dem Gebäude war das hohe, fröhliche Geschrei spielender Kinder zu hören.

In dem großen Büro, das der Schrecken seiner Kindheit gewesen war, wartete Kerwin, bis eine Dame erschien. Sie trug unauffällige darkovanische Kleidung – einen weiten Rock und eine alles bedeckende Pelzjacke – und sah sehr ehrbar aus. In freundlicher Art fragte sie, was sie für ihn tun könne.

Als er ihr sein Anliegen vorgetragen hatte, reichte sie ihm herzlich die Hand. „Sie sind also einer unserer Jungen? Ihr Name ist ...?“

„Jefferson Andrew Kerwin junior.“

Ihre Stirn kräuselte sich in einem höflichen Bemühen um Konzentration. „Es mag sein, daß ich den Namen in den Aufzeichnungen gesehen habe. Im Augenblick erinnere ich mich nicht. Ich glaube, Sie müssen vor meiner Zeit hier gewesen sein. Wann haben Sie uns verlassen? Mit dreizehn? Oh, das ist ungewöhnlich. Meistens bleiben unsere Jungen, bis sie neunzehn oder zwanzig sind. Nach bestimmten Tests finden wir dann Arbeit für sie hier.“

„Ich wurde zu der Familie meines Vaters auf der Erde geschickt.“

„Dann haben wir bestimmt Unterlagen über Sie, Jeff. Wenn Ihre Eltern bekannt sind ...“ Sie zögerte. „Natürlich versuchen wir, vollständige Aufzeichnungen zu bekommen, aber es ist möglich, daß wir nur den Namen eines Elternteils haben. Es hat ...“ – sie suchte nach einer schicklichen Umschreibung – „... unglückliche Liaisons gegeben ...“

„Sie meinen, wenn meine Mutter eine der Frauen aus den Raumhafenbars war, hätte mein Vater sich nicht die Mühe gemacht, Ihnen ihren Namen zu nennen?“

Sie nickte; seine offene Sprache schockierte sie. „So etwas kommt vor. Oder eine unserer jungen Frauen mag sich entschieden haben, ein Kind zu bekommen, ohne uns über den Vater zu informieren, obwohl das auf Ihren Fall nicht zutreffen kann. Warten Sie bitte eine Minute.“ Sie trat in einen kleinen Nebenraum. Durch die offene Tür erhaschte Kerwin einen Blick auf Büromaschinen und ein adrettes darkovanisches Mädchen in terranischer Uniform. Nach ein paar Minuten kam die Dame zurück. Sie sah verwirrt und ein bißchen verärgert aus, und sie faßte sich kurz.

„Also, Mr. Kerwin, anscheinend gibt es keine Unterlagen über Sie in unserm Waisenhaus. Es muß irgendein anderer Planet gewesen sein.“

Kerwin starrte sie verblüfft an. „Aber das ist unmöglich! Ich habe hier gelebt, bis ich dreizehn Jahre alt wurde. Ich habe in Saal 4 geschlafen, und der Name der Hausmutter war Rosaura. Ich habe auf dem Rasen da hinten Ball gespielt.“ Er wies mit der Hand.

Sie schüttelte den Kopf. „Ganz bestimmt haben wir keine Unterlagen über Sie, Mr. Kerwin. Ist es möglich, daß Sie hier unter einem anderen Namen geführt wurden?“

Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin immer Jeff Kerwin genannt worden.“

„Außerdem haben wir auch keine Aufzeichnungen, daß einer der Jungen mit dreizehn Jahren nach Terra geschickt worden sei. Das wäre sehr ungewöhnlich und entspräche überhaupt nicht unserm regulären Vorgehen, und ganz gewiß wäre es genau registriert worden. Jeder hier würde sich daran erinnern.“

Kerwin trat einen Schritt vor. Er ragte über der Frau auf, ein großer Mann, drohend, wütend. „Was versuchen Sie, mir weiszumachen? Was meinen Sie damit, Sie hätten keine Unterlagen über mich? In Gottes Namen, welchen Grund könnte ich denn haben, in dieser Sache zu lügen? Ich sage Ihnen, ich habe dreizehn Jahre lang hier gelebt, glauben Sie, das wüßte ich nicht? Verdammt noch mal, ich kann es beweisen!“

Sie wich vor ihm zurück. „Bitte ...“

„Sehen Sie mal.“ Kerwin gab sich Mühe, vernünftig zu sein. „Es muß irgendein Fehler vorliegen. Kann der Name nicht falsch eingeordnet sein, kann Ihr Computer keine Störung haben? Ich muß wissen, welche Unterlagen es über mich gibt. Wollen Sie noch einmal überprüfen, wie mein Name geschrieben wird?“ Er buchstabierte ihr seinen Namen, und sie erklärte kalt: „Ich habe diesen Namen und zwei oder drei Variationen der Schreibweise eingegeben. Natürlich, wenn Sie hier unter einem anderen Namen geführt wurden ...“

„Nein, verdammt noch mal!“ brüllte Kerwin. „Ich heiße Kerwin! Ich habe hier gelernt, meinen Namen zu schreiben – in dem Klassenzimmer rechts am Ende jenes Korridors, und an der nördlichen Wand hing ein großes Bild von John Reade!“

„Es tut mir leid“, sagte sie. „Wir haben keinerlei Unterlagen über jemanden namens Kerwin.“

„Welcher schwachsinnige Tatterich bedient dann Ihren Computer? Sind die Eintragungen nach Namen, Fingerabdrücken, Retina-Mustern geordnet?“ Das hatte er vergessen. Namen konnten verändert oder falsch abgelegt werden, aber Fingerabdrücke änderten sich nicht.

Sie sagte kalt: „Wenn es Sie überzeugen wird und wenn Sie etwas von Computern verstehen …“

„Ich habe bei CommTerra sieben Jahre lang mit einem Barry-Read KS04 gearbeitet.“

Ihre Stimme war eisig. „Dann, Sir, schlage ich vor, daß Sie hier eintreten und die Speicher selbst überprüfen. Falls Sie glauben, Ihr Name sei falsch eingetragen, geschrieben oder abgelegt worden – von jedem Kind, das einmal im Waisenhaus gewesen ist, sind die kodierten Fingerabdrücke festgehalten.“ Sie bückte sich und nahm eine Karte auf, drückte seine Finger einen nach dem anderen gegen das molekular-sensitive Papier, das unsichtbar die Linien und Wirbel, die Porenmuster und die Hautbeschaffenheit aufzeichnete. Sie steckte die Karte in einen Schlitz. Kerwin betrachtete das große, stumme Gesicht der Maschine, die Sichtfenster, die wie blinde Augen starrten.

Mit unheimlicher Geschwindigkeit wurde eine Karte ausgeworfen und fiel in einen Korb. Kerwin riß sie an sich, bevor die Frau sie ihm geben konnte, und ignorierte die kalte Wut auf ihrem Gesicht. Aber als er die Karte umdrehte, verschwanden sein Triumphgefühl und die Überzeugung, sie habe ihn aus irgendeinem Grund angelogen. Kaltes Entsetzen krampfte seinen Magen zusammen. In den charakterlosen Großbuchstaben des mechanischen Druckers stand da zu lesen

KEINE EINTRAGUNG ÜBER DIESE PERSON

Sie nahm die Karte aus Kerwins plötzlich schlaffen Fingerspitzen.

„Sie können eine Maschine nicht der Lüge bezichtigen“, erklärte sie. „Und jetzt muß ich Sie bitten zu gehen.“ Ihr Ton sagte deutlicher als die Worte, daß sie, sollte er es nicht tun, jemanden rufen würde, der ihn hinauswarf.

Kerwin klammerte sich verzweifelt an die Tischkante. Ihm war, als sei er in ein kaltes, wirbelndes Nichts geschleudert worden. Er fragte: „Wie kann ich mich denn irren? Gibt es noch ein Raumfahrer-Waisenhaus auf Darkover? Ich habe hier gelebt, sage ich Ihnen ...“

Sie sah ihn lange an, und endlich verdrängte eine Art von Mitleid ihren Zorn. „Nein, Mr. Kerwin“, antwortete sie sanft. „Warum gehen Sie nicht zurück ins Hauptquartier und melden sich bei Sektion Acht? Wenn ein – ein Fehler vorliegt, kann man Ihnen dort helfen.“

Sektion Acht, Abteilung für Medizin und Psychologie. Kerwin schluckte schwer und ging, ohne weiter zu protestieren. Das bedeutete, sie hielt ihn für geistesgestört, sie glaubte, er brauche psychiatrische Behandlung. Er machte ihr keinen Vorwurf daraus. Nach dem, was er eben gehört hatte, war er geneigt, ihr beizupflichten. Er stolperte in die kalte Luft hinaus, seine Füße waren wie betäubt, sein Kopf schwamm.

Sie lügen, lügen. Irgendwer lügt. Die Frau hatte gelogen, und er wußte es; er spürte, daß sie gelogen hatte ...

Nein, so dachte jeder Paranoiker: Irgendwer lügt, sie alle lügen, es besteht ein Komplott gegen mich ... Irgendwelche geheimnisvollen und nicht zu packenden Sie hatten sich gegen ihn verschworen.

Aber wie konnte er sich geirrt haben? Verdammt noch mal, dachte er, als er die Stufen hinunterstieg, ich habe da drüben Ball gespielt, Tretball und „Äffchen“, als ich klein war, richtige Spiele, als ich größer wurde. Er sah zu den Fenstern seines alten Schlafsaals hoch. Er war oft genug nach irgendeiner Eskapade hineingeklettert, und die günstigerweise niedrigen Äste jenes Baums waren ihm dabei behilflich gewesen. Am liebsten wäre er jetzt wieder in den Schlafsaal geklettert, um nachzusehen, ob seine Anfangsbuchstaben noch da waren, die er in den Fensterrahmen eingeschnitten hatte. Aber er verwarf den Einfall. Bei dem Pech, das er hatte, würde man ihn schnappen und für einen Kinderbelästiger halten. Er drehte sich um und starrte wieder auf die weißen Mauern des Gebäudes, in dem er seine Kindheit verbracht hatte ... Hatte er das?

Kerwin preßte die Hände an die Schläfen und zwang versunkene Erinnerungen an die Oberfläche. Er wußte noch so vieles. Alle seine bewußten Erinnerungen drehten sich um das Waisenhaus, um das Grundstück, auf dem er gerade stand, auf das Herumtollen auf diesem Grundstück. Als er noch sehr klein war, hatte er sich auf diesen Stufen einmal das Knie aufgeschlagen ... wie alt war er gewesen? Sieben, vielleicht acht. Man hatte ihn auf die Krankenstation gebracht und ihm gesagt, sein Knie müsse genäht werden, und er hatte sich gefragt, wie in aller Welt sie sein Knie in eine Nähmaschine hineinbekommen wollten. Und als man ihm dann die Nadel zeigte, war er so gespannt darauf gewesen, wie das gemacht wurde, daß er vergessen hatte zu weinen. Das war seine erste wirkliche klare Erinnerung.

Hatte er Erinnerungen an die Zeit vor dem Waisenhaus? So sehr er sich bemühte, in ihm stieg nur das Bild eines violetten Himmels auf, an dem vier Monde wie Edelsteine hingen, und eine weiche Frauenstimme sagte: „Sieh es dir an, kleiner Sohn, du wirst es jahrelang nicht wiedersehen ...“ Aus seinen Geographiestunden wußte er, daß es nicht oft eine Konjunktion der vier Monde gab, aber er hatte keine Ahnung, wo er gewesen war, als er die Monde sah, oder wann er sie wiedergesehen hatte. Ein Mann in einem grünen und goldenen Mantel schritt einen langen Korridor aus Stein entlang, der wie Marmor schimmerte, eine Kapuze war lose über flammendrotes Haar geworfen, und irgendwo hatte es einen Raum mit blauem Licht gegeben ... Und dann war er im Raumfahrer-Waisenhaus, lernte, schlief, spielte Ball mit einem Dutzend anderer Jungen seines Alters, einem Haufen Kinder in blauen Hosen und weißen Hemden. Mit zehn war er in eine darkovanische Pflegerin verliebt gewesen – wie hatte sie geheißen? Maruca. Sie bewegte sich lautlos in absatzlosen Slippern, ihre weißen Gewänder umflossen sie anmutig, und ihre Stimme war sehr leise und sanft. Sie zauste mir das Haar und nannte mich Tallo, obwohl das gegen die Vorschrift war, und einmal, als ich irgendein Fieber hatte, saß sie die ganze Nacht bei mir in der Krankenstation und legte mir kalte Tücher auf die Stirn und sang mir vor. Ihre Stimme war ein tiefer Kontraalt, sehr süß. Und als er elf war, hatte er einem Jungen namens Hjalmar die Nase blutig geschlagen, weil der ihn Bastard genannt hatte. Kerwin hatte gebrüllt, wenigstens wisse er den Namen seines Vaters, sie hatten sich getreten und mit Gossenausdrücken beschimpft, und der grauhaarige Mathematiklehrer hatte sie auseinandergerissen. Und nur ein paar Wochen, bevor man den verängstigten, halb bewußtlosen Jungen an Bord des Sternenschiffs trug, das ihn nach Terra bringen sollte, hatte es ein Mädchen namens Ivy gegeben, eine Klasse höher als er. Er hatte seine Zuteilung an Süßigkeiten für sie gehortet, und sie hatten sich schüchtern bei den Händen gehalten und waren unter den Bäumen dort am äußeren Rand des Spielplatzes entlanggewandert. Und einmal hatte er sie unbeholfen geküßt, aber sie hatte den Kopf weggedreht, so daß er nur einen Mundvoll feinen, hellbraunen, süß duftenden Haars geküßt hatte.

Nein, sie konnten ihm nicht einreden, er sei verrückt. Er erinnerte sich an zu vieles. Er würde zum HQ gehen, wie die Frau ihm geraten hatte, nur nicht in die Abteilung für Medizin und Psychologie, sondern ins Archiv. Dort waren Unterlagen über jeden, der jemals im Dienst des Imperiums gearbeitet hatte. Dort würde er es erfahren.

Der Mann im Archiv reagierte richtig verschreckt, als Kerwin einen Ausdruck verlangte, und Kerwin konnte ihm das eigentlich nicht übelnehmen. Schließlich kam man für gewöhnlich nicht gelaufen und wollte die eigene Akte einsehen, außer man bewarb sich um eine Versetzung. Kerwin suchte nach einer Entschuldigung.

„Ich bin hier geboren. Ich habe nie erfahren, wer meine Mutter war, und es könnten Eintragungen über meine Geburt und meine Abstammung gemacht worden sein ...“

Der Mann nahm Kerwins Fingerabdrücke und drückte uninteressiert Knöpfe. Nach einer Weile glitt ein Papierstreifen in den Korb. Kerwin nahm ihn auf und las ihn. Anfangs befriedigte es ihn, daß das offensichtlich eine vollständige Akte war, aber je mehr er las, desto größer wurde sein Unglauben.

KERWIN, JEFFERSON ANDREW, WEISS, MÄNNLICH, STAATSANGEHÖRIGKEIT TERRA. HEIMATANSCHRIFT MOUNT DENVER. SEKTOR Zwei. FAMILIENSTAND ledig. HAARE rot. AUGEN grau. TEINT hell. BISHERIGE POSTEN Alter zwanzig Lehrling CommTerra. LEISTUNG zufriedenstellend. PERSÖNLICHKEIT zurückhaltend. POTENTIAL hoch.

VERSETZUNG Alter 22. Nach bestandener CommTerra-Prüfung Assistent Konsulat Megaera. LEISTUNG ausgezeichnet. PERSÖNLICHKEIT akzeptabel, introvertiert. POTENTIAL sehr hoch. VERGEHEN keine. Nichts über unerwünschte Verbindungen bekannt. PRIVATLEBEN normal, so weit bekannt. BEFÖRDERUNGEN regelmäßig und schnell.

VERSETZUNG Alter 26. Phi Coronis IV. CommTerra-Kommunikationsfachmann. Gesandtschaft. LEISTUNG ausgezeichnet; Lob für ungewöhnlich gute Arbeit. PERSÖNLICHKEIT introvertiert, aber zweimal verwarnt wegen Schlägereien im Eingeborenenviertel. POTENTIAL sehr hoch, aber angesichts wiederholter Anträge auf Versetzung möglicherweise unstabil. Keine Heiraten. Keine eingetragenen Verbindungen. Keine ansteckenden Krankheiten.

VERSETZUNG Alter 29, Cottman IV, Darkover (aus persönlichen Gründen beantragt, unbestätigt.) Antrag genehmigt, schlage vor, Kerwin nicht wieder zu versetzen, es sei denn, eine Beförderung ist nicht zu umgehen. LEISTUNG noch keine Eintragungen, eine Verwarnung wegen Eindringens in Sperrgebiet. BEURTEILUNG DER PERSÖNLICHKEIT ausgezeichneter und wertvoller Angestellter, aber schwerwiegende Mängel an Persönlichkeit und Stabilität. POTENTIAL ausgezeichnet.

Mehr war nicht da. Kerwin runzelte die Stirn. „Hören Sie, das ist die Akte über meine Dienstjahre. Ich brauche aber Informationen über meine Geburt und dergleichen. Ich bin hier auf Cottman IV geboren.“

„Das ist Ihre ganze Akte, Kerwin. Mehr hat der Computer nicht über Sie.“

„Überhaupt keine Eintragung über meine Geburt?“

Der Mann schüttelte den Kopf. „Wenn Sie außerhalb der Terranischen Zone geboren sind – und Ihre Mutter eine Eingeborene war – nun, dann ist das nicht festgehalten. Ich weiß nicht, was für Geburtenregister die da draußen führen ...“ – seine Handbewegung deutete auf die fernen Berge – „... aber ganz sicher ist das nicht in unserm Computer. Ich werde es mit dem Geburtenregister versuchen, und ich kann unter Paßanträgen für Waisen nachsehen. Wenn Sie mit dreizehn nach Terra zurückgeschickt wurden, müßten wir es unter Sektion 18, Repatriierung von Raumfahrer-Witwen und -Waisen finden.“ Mehrere Minuten lang drückte er Knöpfe, dann schüttelte er den Kopf.

„Sehen Sie selbst“, sagte er. Jedes Mal meldete der Computer: KEINE EINTRAGUNG ÜBER DIESE PERSON.

„Hier sind alle Geburten, die unter dem Namen Kerwin registriert sind. Wir haben eine Evelina Kerwin, Tochter einer unserer Krankenschwestern hier, mit sechs Monaten gestorben. Und da ist eine Akte über Henderson Kerwin, schwarz, männlich, Alter 45, der Ingenieur im Raumhafen von Thendara war und nach einem Reaktor-Unfall an Strahlenverbrennungen starb. Und unter Paßanträgen für Waisen fand ich einen Teddy Kerlayne, der vor vier Jahren nach Delta Ophiuchi geschickt wurde. Hat alles nichts mit Ihnen zu tun.“

Geistesabwesend riß Kerwin den Ausdruck in Stückchen. Seine Finger verknoteten sich unter der Frustration, die er empfand. „Versuchen Sie noch eins“, bat er. „Versuchen Sie es mit meinem Vater Jefferson Andrew Kerwin senior.“ Er knüllte seinen eigenen Ausdruck in den Händen zusammen und dachte daran, daß es darin hieß: Keine Heiraten, keine eingetragenen Verbindungen. Seines Vaters Heirat oder Verbindung mit seiner unbekannten Mutter mußte registriert sein, weil der ältere Jeff Kerwin sonst die Staatsbürgerschaft für seinen Sohn nicht bekommen hätte. Auf wenigen Planeten des Imperiums war die Trennung zwischen Terranern und Eingeborenen so streng wie auf Darkover, und so war ihm bei seinem Eintritt in den Zivildienst genau erklärt worden, was er zu unternehmen hatte, um ein Kind zu legitimieren, ob mit oder ohne terranische Heirat. Er kannte sich genau aus. „Sehen Sie nach, wann und wo mein Vater einen Antrag 784-D gestellt hat, ja?“

Der Mann zuckte die Schultern. „Sportsfreund, Sie sind wirklich schwer zu überzeugen. Wenn Sie je auf einem 784er gestanden hätten, dann wäre es in Ihrer Personalakte erwähnt.“

Aber er begann von neuem, Knöpfe zu drücken, und betrachtete den Schirm, auf dem die Information erschien, bevor der Ausdruck erfolgte. Plötzlich fuhr er zusammen. Er schürzte die Lippen. Dann drehte er sich um und erklärte höflich: „Tut mir leid, Kerwin, keine Eintragung. Wir haben keine weiteren Unterlagen über einen Jeff Kerwin im Zivildienst als die über Sie selbst.“

Kerwin fuhr ihn an: „Sie müssen lügen! Weshalb haben Sie so auf den Schirm geglotzt? Verdammt noch mal, nehmen Sie die Hand weg und lassen Sie es mich selbst sehen!“

„Bitte sehr“, sagte der Mann. Aber er hatte inzwischen noch einen Knopf gedrückt, und der Schirm war leer.

Wie eine Flutwelle brandeten Wut und Frustration in Kerwin auf. „Verdammt noch mal, wollen Sie mir erzählen, daß ich gar nicht existiere?“

„Nun hören Sie mal“, erklärte der Angestellte müde, „Sie können eine Eintragung in einem Buch ausradieren. Aber zeigen Sie mir jemanden, der an den Computer-Speichern des CommTerra-Archivs herumpfuschen kann, und ich zeige Ihnen eine Kreuzung zwischen einem Menschen und einem Crystoped. Nach den amtlichen Unterlagen sind Sie vor zwei Tagen zum ersten Mal nach Darkover gekommen. Jetzt gehen Sie hinunter zur Abteilung für Medizin und Psychologie und hören auf, mich zu belästigen!“

Für wie naiv halten die mich? Natürlich kann man die Datenspeicher manipulieren, wenn man den richtigen Zulassungskode besitzt, und dann kann kein Außenseiter mehr an die Unterlagen heran. Irgendwer hatte es aus irgendeinem dunklen Grund so eingerichtet, daß er keinen Zugang zu den Daten hatte.

Aber warum machten sie sich die Mühe?

Die Alternative war das, was die Frau gesagt hatte. Sie hielt ihn für einen phantasierenden Irren, sie glaubte, er sei nie zuvor auf Darkover gewesen, und aus irgendeinem Grund habe er eine detaillierte darkovanische Vergangenheit für sich selbst erfunden ...

Kerwin faßte in die Tasche und zog eine zusammengefaltete Geldnote heraus.

„Versuchen Sie es noch einmal mit meinem Vater. Okay?“

Der Angestellte blickte hoch, und jetzt wußte Kerwin, daß er richtig geraten hatte. Es war das Geld wert zu wisssen, daß er nicht verrückt war, auch wenn er sich die Ausgabe nicht erlauben konnte. Habgier und Furcht kämpften im Gesicht des Mannes miteinander, und schließlich ließ er den Schein schnell in seiner Tasche verschwinden. „Okay. Aber wenn die Speicher überwacht werden, kann es mich meinen Job kosten. Und was wir auch bekommen, damit hat es sich. Sie stellen keine weiteren Fragen mehr, ist das klar?“

Dieses Mal sah Kerwin beim Programmieren zu. Die Maschine rülpste leise vor sich hin. Dann flackerte ein rotes Licht auf dem Schirm, Blink-blink-blink, ein dringendes Paniksignal. Der Angestellte sagte leise: „Eine Ausweichschaltung.“

Rote Buchstaben flammten auf dem Schirm auf.

ERBETENE INFORMATION NUR MIT PRIORITÄTSKODE ERHÄLTLICH. ZUGANG GESPERRT. GEBEN SIE GÜLTIGEN KODE UND ART DER VOLLMACHT AN.

Das flackernde Aufblitzen der Buchstaben hatte hypnotische Wirkung. Schließlich schüttelte Kerwin den Kopf und winkte, und der Angestellte schaltete ab. Leer und rätselhaft starrte der Schirm sie an.

„Nun?“ fragte der Angestellte. Kerwin wußte, er wollte für das Knacken des Zugangskodes eine weitere Bestechung haben, aber Kerwin selbst hatte eine ebenso gute Chance auf Erfolg wie dieser Mann. Jedenfalls war nun bewiesen, daß irgend etwas da war.

Er wußte nicht, was. Aber es erklärte auch das Verhalten der Frau im Waisenhaus.

Er drehte sich um und ging hinaus, und langsam reifte in ihm ein Entschluß. Er war nach Darkover zurückgezogen worden – nur um dort größere Geheimnisse auf ihn wartend zu finden. Irgendwo, irgendwie würde er sie aufklären.

Nur wußte er nicht, wo er anfangen sollte.

Die blutige Sonne

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