Читать книгу Der letzte Dollar - Markus J. J. Jenni - Страница 11
ОглавлениеKapitel 4
Berührung
Maria war früh dran. Im Bistro Saint Marc, wo sie vor Beginn der Konferenz noch einen Kaffee trinken wollte, hörte sie am Nebentisch beiläufig einen zur Konferenz zugelassenen Journalisten. Er sprach mit einem Kollegen:
„Weil die USA zur Zeit die grösste Militär- und Weltmacht auf unserem Planeten sind und deshalb für die Zukunft unserer Erde besonders in der Verantwortung stehen – sollten – wurde für die Eröffnungsrede der „Zukunfts-Konferenz “ eine Sprecherin aus den USA eingeladen, Audrey Shenandoah, ClanMutter der Onondaga. Ihre Liga der sechs Völker Mohawk, Cayuga, Oneida, Onondaga, Seneca und Tuscarora folgt bis heute einer Gesellschaftsordnung, in der die Frauen das soziale Rückgrat bilden: Sie wählen die Häuptlinge, haben die Macht, sie abzusetzen, und sprechen bei allen politischen Belangen mit. Das Ratsfeuer der Konföderation brennt in Onondaga – bis heute.
Audrey Shenandoah hatte schon bei der internationalen Konferenz ‚Global Haudenosaunee (Menschen aus dem Langhaus) Forum on Environment and Developement for Survival‘ im Januar 1990 in Moskau, gesprochen."
Er fragte seinen Kollegen, ob er wisse, dass Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der USA, erst die Häuptlinge der Haudenosaunee zu Rate zog, bevor die amerikanischen Kolonien sich von England lösten und sich für unabhängig erklärten.“ Dieser verneinte. Interessant, dachte Maria, das wusste sie bisher auch nicht.
Tom hatte die Gewohnheit, sich bei grösseren Veranstaltungen immer in die äusserste Reihe aller Sitzplätze nahe bei einem Ausgang zu setzen. Das hatte er mit seinen beiden Bodyguards so einstudiert. Damit könnten sie bei einem eventuellen Notfall sofort als erste den Raum verlassen. Ein Bodyguard sass jeweils einen Sitz vor und der andere einen Sitz hinter ihm. Der Sitzplatz links neben ihrem Chef sollte wenn möglich immer frei bleiben, sodass links und rechts bei Bedarf Platz für ein rasches körperliches Eingreifen seiner beiden Beschützer möglich war.
Als Tom mit seinen Leibwächtern im Saal, in welchem die Begrüssung stattfinden sollte, eintraf, waren bereits alle Plätze besetzt. Nur vier reservierte Sitzplätze waren noch frei. Reserviert für Tom, seine zwei Bodyguards sowie ein weiterer Platz ohne Namen. Tom war sportlich, fast schon leger gekleidet. Niemand, der ihn nicht persönlich kannte, konnte ahnen, dass dieser Mann dem inneren Zirkel der reichsten Menschen auf dieser Welt angehörte. Einen Dress-Code für die Besucher gab es für diese Konferenz nicht.
Die Türen wurden geschlossen. Als sich in letzter Minute eine Türe wieder öffnete, trat eine junge, hübsche Frau ein – es war Maria. Sie schaute in den Saal und suchte einen Platz. Dann bemerkte sie den einzigen freien Platz in ihrer Nähe – links neben Tom.
„Entschuldigen Sie bitte, Monsieur, ist dieser Platz noch frei?“, fragte sie. Normalerweise hätte Tom geantwortet, dass dieser Platz bereits reserviert sei. Aber in diesem Fall hatte er keine Bedenken. Er erhob sich höflich, nahm das „Reserviert“-Schild weg und bot Maria den Platz an. Die Beiden Bodyguards beobachteten diese Szene mit einem Schmunzeln.
Als Maria neben Tom vorbei zu ihrem Platz ging, berührten sich ihrer Hände. Wie ein feiner elektrischer Impuls durchströmte Tom dabei eine intensive warme Energie, hinauf zum Kopf und wieder hinunter bis zu den Zehenspitzen. «Was war denn das?», fragte er sich im Stillen. Beide lächelten sich zu. Dann setzten sie sich hin. Maria schlug ihre hübschen Beine übereinander und beschäftigte sich mit den Kopfhörern, die sie dann über ihre Ohren stülpte.
Mit einem verstohlenen Blick auf Maria nahm Tom die besondere Ausstrahlung seiner Nachbarin wahr. Wer war diese Frau? Er hatte das Gefühl, als wenn ein Engel die Erde berühren würde. Die Engel in Rilkes Gedichten waren Boten aus einer anderen Welt: federleicht schwebend und von magischer Kraft.
Im Raum befanden sich knapp 200 Personen. Echte Pflanzen, kleine Bäume und in allen Farben blühende Blumen schmückten den Raum. Dadurch entstand eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Im Hintergrund ertönte leise Musik aus dem Klavierkonzert Nr. 21 von Wolfgang Amadeus Mozart.
Die Musik wurde unterbrochen.
Auf einem Monitor erschien ein Foto der fünfzehnjährigen Greta Thunberg aus Stockholm, als sie ihren „Appell an die Welt“ vortrug.
Foto: Imago/K. Grzegorz
Erwachsene, rettet uns! Greta Thunberg redet allen ins Gewissen.
Auf dem Video sprach die junge Frau, Greta Thunberg, über den Bildschirm zu den Erwachsenen. Sie trug ihre Botschaft in einem ausgezeichneten Englisch vor. Es handelte sich um die komplette Rede an die Weltpolitik beim Klimagipfel 2018 (Zitat):
„Mein Name ist Greta Thunberg. Ich bin 15 Jahre alt und komme aus Schweden. Ich spreche im Auftrag von Climate Justice Now. Viele Menschen glauben, dass Schweden nur ein kleines Land ist und es nicht wichtig sei, was wir tun. Ich aber habe gelernt, dass man niemals zu klein ist, um einen grossen Unterschied machen zu können. Wenn ein paar Kinder es schaffen, Schlagzeilen auf der ganzen Welt zu bekommen, indem sie einfach nicht zur Schule gehen, dann stellen Sie sich mal vor, was wir alles erreichen könnten, wenn wir es wirklich wollten. Aber um das zu tun, müssen wir Klartext reden, egal, wie unangenehm das auch ist.
Sie reden nur deswegen vom ewigen Wirtschaftswachstum, weil Sie Angst haben, unpopulär zu sein. Sie sprechen immer nur davon weiterzumachen, mit denselben schlechten Ideen, die uns in diese Misere gebracht haben. Dabei wäre es das einzig Sinnvolle, die Notbremse zu ziehen. Sie sind nicht erwachsen genug, um das so zu formulieren. Selbst diese Bürde überlassen Sie uns Kindern. Mir geht es nicht darum, bekannt zu sein. Mir geht es um Klimagerechtigkeit und um einen lebenswerten Planeten. Unsere Zivilisation wird für die Chancen einer kleinen Gruppe von Menschen geopfert, die immer mehr Geld verdienen will. Unsere Biosphäre wird geopfert, damit reiche Menschen in Ländern wie meinem in Luxus leben können. Es sind die Leiden der Vielen, die für den Luxus der Wenigen bezahlen.
2078 werde ich meinen 75. Geburtstag feiern. Wenn ich Kinder habe, werden sie vielleicht den Tag mit mir verbringen. Vielleicht werden sie mich nach Ihnen fragen. Vielleicht werden sie fragen, warum Sie nichts unternommen haben, obwohl noch Zeit dazu war. Sie sagen, dass Sie Ihre Kinder mehr als alles andere lieben, aber gleichzeitig stehlen Sie ihnen ihre Zukunft vor den Augen weg. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie beginnen, sich auf das zu konzentrieren, was getan werden muss und nicht was politisch möglich ist, wird es keine Hoffnung geben.
Wir können eine Krise nicht lösen, ohne sie als eine Krise zu behandeln. Wir müssen die fossilen Brennstoffe im Boden lassen. Wir müssen den Fokus auf Gerechtigkeit lenken. Wenn es unmöglich ist, Lösungen im bestehenden System zu finden, sollten wir das System an sich ändern. Wir sind nicht hierhergekommen, um vor Weltpolitikern darum zu betteln, dass sie sich kümmern. Sie haben uns in der Vergangenheit ignoriert und Sie werden uns wieder ignorieren. Uns gehen langsam die Ausreden aus, uns läuft die Zeit davon! Wir sind hierhergekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass ein Wandel kommen wird, egal, ob Sie es wollen oder nicht. Die wirkliche Macht gehört den Menschen. Vielen Dank.“
Es war still im Raum. Man hätte eine Nadel auf einen Teppichboden fallen hören können. Das Bild auf dem Monitor erlosch. Einige der Anwesenden applaudierten.
Jetzt trat eine sympathische ältere Frau auf die Bühne. Adrett im westlichen Stil, aber einfach gekleidet. Ihr schneeweisses langes und glänzendes Haar passte gut zu ihrer gesunden rot-braunen Haut. Sie war Indianerin, Audrey Shenandoah (Ogananda).
Man wusste im Saal, dass die Begrüssung durch jemand erfolgen würde, der der Welt tatsächlich etwas zu sagen hatte.
Audrey Shenandoah blieb einen Moment ruhig auf der Bühne stehen. Sie schaute zu den Anwesenden und zu den vielen Pflanzen im Raum und lächelte.
Während sie so dastand und in das Publikum blickte schien es, als würde ein helles Licht von ihr ausgehen und den ganzen Raum ausfüllen. So blieb sie einfach ruhig vor dem Mikrofon stehen. Irgendjemand begann zu klatschen. Dann folgten auch andere, bis schliesslich alle mit ihrem wohlwollenden Applaus die Referentin willkommen hiessen. Dieser Applaus dauerte fast drei Minuten. Dabei hatte Audrey Shenandoah noch kein einziges Wort gesprochen. Aber die Energie, die sie ausstrahlte, erzeugte bei allen Teilnehmenden eine Art intensives Gefühl von Geborgenheit. Man fühlte sich eingebettet in dieses warme Licht und konnte dabei die Aussenwelt schnell und vollkommen ausblenden. Alles, was jetzt nicht hierhergehörte, war wie aufgelöst. Die Aufmerksamkeit und auch die Konzentrationskraft war bei allen Teilnehmern deutlich erhöht. Dann begann Audrey Shenandoah mit einer sanften, aber klaren und eindringlichen Stimme zu sprechen (Zitat):
„Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren. Oder sollte ich vielleicht besser Brüder und Schwestern sagen, da wir ja alle auf dem gleichen Planeten geboren worden sind?“ Die Leute schmunzelten.
„Zuerst will ich danken für einen weiteren Tag des Lebens hier auf dieser Erde, einen weiteren Tag, an dem wir die mitfühlende Güte unseres Schöpfers geniessen können. Ich will, wie wir das bei meinem Volk immer tun, diese Konferenz mit Worten der Würdigung, des Respekts und des Dankes für unsere Mitmenschen beginnen. Wir lassen unsere Gedanken zusammenkommen, damit wir eines Sinnes sind. Wir richten unsere Worte an unsere Mutter Erde, die alles Leben nährt. Wir wenden uns den kürzesten Gräsern dicht am Busen unserer Mutter Erde zu; wir denken mit Dankbarkeit und Respekt an alles Pflanzenleben, die Wälder, alle Wasser der Erde, die Fische, die Tiere auf dem Land, die Vögel und die Vier Winde. Einmütig richten wir unsere Würdigung, Respekt und Dank nach oben zur Welt des Himmels: zur Grossmutter Mond, die eine direkte Beziehung zu allen weiblichen Lebewesen hat, zur Sonne und den Sternen und zu unseren Geistwesen der Himmelswelt. Sie folgen immer noch den ursprünglichen Weisungen in diesem grossen Kreis des Lebens.
Einmütig erbieten wir dem heiligen Kreis des Lebens unsere Würdigung, Respekt und Dankbarkeit. Wir, die Menschen auf diesem Planeten, dürfen nicht vergessen, in Demut die Gaben zu würdigen, von denen wir so reichlich in unserem täglichen Leben Gebrauch machen. Ich überbringe Ihnen die allerbesten Grüsse von meinem Volk, den Haudenosaunee. Sie stellten für mich ein ‚Bündel‘ von Grüssen zusammen, bevor ich von zu Hause wegfuhr, so wie das immer getan wird, wenn jemand im Auftrag der Haudenosaunee in ein anderes Land reist.
Sie sagten: ‚An die Häuptlinge, die Führung der vielen Ländern, übermitteln die Häuptlinge der Haudenosaunee herzliche Grüsse und grossen Respekt. Möget Ihr Harmonie finden. Allen spirituellen Führern und Amtsinhabern ebenso herzliche Grüsse von denen, die bei den Haudenosaunee solche Aufgaben wahrnehmen. Möge Frieden sein, wenn wir uns treffen. An die Frauen in dieser Versammlung – die Mütter der Nationen – ein herzlicher Gruss der Anerkennung und des Respekts, denn sie haben eine ganz besondere und heilige Mission auf der Erde. Und an die Kinder der Länder, die hier nicht versammelt sind, richten wir beste Grüsse von den Kindern unseres Heimatlandes.
Diese Bündel von Grüssen und Anerkennung und Respekt übergebe ich hiermit allen hier Versammelten. Die Grüsse bekräftigen die gegenseitige Verbundenheit von uns Menschen und unsere Beziehung zur Umwelt und zum Universum. Wir haben viel zu lernen von dem unglaublichen Wissen unserer Vorfahren. Seit Urzeiten gebrauchten sie all ihre Intelligenz und Sinne, und sie wussten und fühlten sich allem Leben verwandt. Auf irgendeine Weise muss diese Beziehung wiedergewonnen werden. Wir sehen uns kritischen Zeiten gegenüber.
Mit den nötigen Veränderungen muss jetzt begonnen werden, denn schwerer Missbrauch und Misswirtschaft wird mit dem System, von dem unser Leben abhängt, getrieben. Heute richten sich die Energien der Menschen langsam darauf, Wege zu finden, die Mutter Erde zu retten.
Der Gründer der Haudenosaunee-Regierung, den wir den Friedensstifter nennen, wollte, dass soziale Gerechtigkeit in der Welt herrscht. Kein Mensch sollte mehr Privilegien als jeder andere haben. Allen sollte mit Respekt begegnet werden. Ein gesunder menschlicher Geist respektiert die Gaben des Lebens – und alle Natur gibt Leben.
In meiner Sprache gibt es kein Wort für ‚Natur‘. Das englische Wort ‚Natur‘ scheint sich auf etwas zu beziehen, das von den Menschen getrennt ist. Wir kennen keine solche Unterscheidung. Es ist dumme Arroganz der Menschen, sich dem System, das unser und alles Leben nährt, überlegen zu fühlen. Wie kann jemand dem überlegen sein, von dem sein Leben abhängt?
Menschen haben prächtige Technologien erfunden – mit dem Ergebnis, dass Teile der Welt in unnötigem und entmündigendem Überfluss leben, während Menschen in anderen Teilen der Welt aus Mangel an Nahrung, sauberem Wasser und Obdach sterben. Die Prioritäten müssen anders gesetzt werden, damit Menschen, die viel haben, sich nicht schämen müssen, weil andere hungern und daran sterben. Es sollte nirgendwo in der Welt obdachlose oder hungrige Menschen geben. Die Machthaber müssen diese erbärmliche Situation angehen. Wir alle sind Reisegefährten auf dieser Erde…
Wir leben in einer Ära, in der zu viel Geld für das Militär ausgegeben wird. Sogar jetzt, da die Grossmächte friedlichere Beziehungen zueinander herstellen, bleiben die Militärausgaben grotesk hoch. Der Zweck dieser hohen Militäretats kann nur die Erwartung von Gewalt sein. Als eine Mutter fordere ich, dass unsere Söhne nicht dazu erzogen werden, im Krieg zu sterben. Krieg ist irrational, seine Begründung suspekt. Wenn wir auf diesem Planeten weiterleben wollen, müssen wir Krieg beseitigen, denn er schadet allen Lebewesen.
Ich möchte dringend dazu auffordern, die herrschende Vorstellung von Natur zu überdenken. Natur, das Land, darf nicht Geld bedeuten: Natur muss Leben bedeuten. Natur ist die Schatzkammer des Lebenspotentials zukünftiger Generationen, ist heilig. Die menschlichen Gesellschaften haben bereits die Technologien, um Nahrung, Kleidung und Unterkunft für alle liefern zu können.
Doch die Organisation der Verteilung von Reichtum muss in Ordnung gebracht werden, sonst zerstört das herrschende Ungleichgewicht das gegenwärtige wie auch zukünftige menschliche Leben und die Natur.
Die westliche Gesellschaft muss die Priorität auf lebenserhaltende Systeme legen und ihre Bindung an die materielle Welt in Frage stellen. Spiritualität sollte unser Fundament sein …
Es ist ein Gesetz der Natur, dass man alles reinhalten muss. Besonders das Wasser.
Das Wasser rein zu halten, ist eines der ersten Gesetze des Lebens. Wer Wasser zerstört, zerstört Leben …
Der Mensch glaubt manchmal er sei zum Besitzer, zum Herrscher des Planeten Erde erhoben worden. Doch das ist ein Irrtum. Er ist nur Teil des Ganzen. Der Mensch ist ein Durchreisender für ein paar Jahre. Seine Aufgabe ist die eines Hüters, eines Verwalters, nicht die eines Ausbeuters. Der Mensch hat Verantwortung … Seht eure Söhne und Töchter. Sie sind eure Zukunft. Schaut weiter und seht die Kinder eurer Söhne und Töchter und deren Kinder, bis hin in die siebte Generation. So haben wir es gelernt. Überlegt: Ihr seid selbst eine siebte Generation!“
Mit einer höflichen Verneigung beendete die Sprecherin ihre Begrüssungsrede. Ruhig blieb sie vor dem Mikrofon stehen. Alle Anwesenden waren tief berührt von dieser weisen Botschaft. Ausnahmslos alle standen betroffen auf und gaben dieser wunderbaren Frau minutenlang Standing-Ovation. Sie lächelte mitfühlend zurück und verneigte sich leicht.
Ein Moderator trat jetzt auf die Bühne. Er bedankte sich bei Audrey Shenandoah mit einem wunderschönen Blumenstrauss, den er ihr feierlich überreichte. Anschliessend begleitete er sie von der Bühne hinunter zu ihrem Sitzplatz.
Daraufhin erläuterte er den Anwesenden, wie sie am besten von dieser Zukunfts-Konferenz profitieren könnten.
„Gehen Sie jetzt von Raum zu Raum. Es sind sieben Räume mit je einem wichtigen Thema für unsere Zukunft. Beginnen Sie mit dem Raum Nr. 1 und gehen Sie dann bis zum Raum Nr. 7. Diese ZukunftsKonferenz ist so gestaltet worden, dass Sie selbst zu jedem Thema Antworten aus ihrem eigenen Inneren erhalten können. Fühlen Sie sich dabei in Ihren Gedanken vollkommen frei – auch von gängigen Lehrmeinungen. So können Sie besser zu vielleicht vollkommen neuen Erkenntnissen gelangen. Schliesslich werden es diese neuen Erkenntnisse sein, die unsere Welt für die Zukunft positiv verändern.
Damit in Ihnen zukunftsweisende Erkenntnisse auftauchen können, sollten Sie in den einzelnen Räumen schweigen. So können Sie ungestört mit allen Sinnen jedes einzelne Thema tief in Ihrem Inneren erfahren. Öffnen Sie dabei Ihren Geist. Ihr Geist ist wie ein Fallschirm – er rettet Leben nur dann, wenn er sich öffnet …“
Die Teilnehmer schmunzelten.
„Beachten Sie, dass die in Ihnen auftauchende Antwort nun Ihre persönliche Antwort ist. Ver-Antwortung bedeutet: Antwort geben! Die Frage, welche die Menschen an Sie nach dieser Konferenz stellen werden, lautet:
Welche Antwort haben SIE für eine bessere Zukunft?
Noch etwas: Ihnen stehen in jedem Raum Hostessen zur Verfügung. Sie sollen sich hier wohlfühlen können. Am Ende des Sieben-Themen-Parcours befinden Sie sich im „Raum der Erkenntnis“. Dort können Sie sich gern wieder miteinander austauschen.
Sie sind eingeladen, Ihre Erfahrungen, Ihre neuen Ideen oder Ihre zukunftsweisenden Entscheide, die Sie hier getroffen haben, direkt in einen der bereitstehenden Computer einzugeben – über die Tastatur oder ganz einfach, indem Sie ins Mikrofon sprechen.
Wie Sie wissen, werden alle Feedbacks laufend aktualisiert und stehen Ihnen zur Verfügung. Dadurch können Sie von der der Kreativität aller Teilnehmenden sofort profitieren.
Ich wünsche ihnen eine wertvolle Zeit. Danke, dass Sie sich für unsere Zukunft interessieren!“
Es folgte ein höflicher Applaus. Dann erhoben sich die Anwesenden, um sich mit gemischten Erwartungen zum Raum Nr. 1 mit dem Thema: „Feuer“ zu begeben.
Über der Ausgangstür stand:
Nicht im Kopf, sondern im Herzen liegt der Anfang.
Maxim Gorki
Dann folgte eine Erklärung:
Wenn wir vor einer wichtigen Entscheidung stehen, die längerfristige Auswirkungen auf uns und unser Leben hat, dann ist es wichtig, auch auf unser Herz zu hören. Herz und Verstand bei strategischen Entscheidungen in Einklang zu bringen, und den Mut aufzubringen, diese Neuorientierung durchzusetzen, braucht manchmal viel Mut.
Wir, von der Zukunfts-Konferenz, wünschen Ihnen diesen Mut!