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ОглавлениеKapitel 6
Raum: „Wasser“
Als Maria und Tom den Raum „Wasser“ betraten, waren sie erstaunt.
Auch die anderen Besucher schienen verwundert darüber, dass hier das eigentliche Leben beginnen sollte. Anstatt, wie erwartet, etwa eine sprudelnde Quelle oder einen Brunnen mit frischem Wasser in diesem Raum anzutreffen, fanden Sie einen Haufen Plastik-Müll neben und in einem grossen Becken aus Glas. Es war mit Meerwasser gefüllt – und mit Plastik-Abfällen. Ausserdem schwammen an der Oberfläche eine Menge genetisch verstümmelte, tote Fische. Glücklicherweise war der Inhalt dieser Becken luftdicht abgeschlossen.
An den Wänden hingen Bilder von Meeresstränden und Flussläufen. Diese waren voller Plastikabfälle. Halbnackte Menschen hockten an diesen verschmutzten Flüssen.
Es waren Fotos zu sehen, die Tausende zu Testzwecken abgefeuerte Raketen auf dem Meeresboden zeigten. Auch Fotos von Wasserströmungen im Meer wurden gezeigt, die von Öltankern abgelassenes Schweröl nach sich zogen. Tonnen von Schweröl. Aus reiner Bequemlichkeit und purer Profitgier wurde es einfach in unser kostbares Wassersystem gepumpt. Weiter waren Fotos von gestrandeten Walen zu sehen. Diese hatten bis zu vierzig Kilogramm Plastik in ihren Mägen und waren daran elendiglich verendet.
Auf seinen Flügen hatte Tom schon oft so riesige Plastik-Inseln auf den Meeren gesehen. „Ein Umdenken ist offensichtlich dringender nötig, als die meisten von uns bisher angenommen hatten!“, bemerkte Tom leise zu Maria.
Sie nickte nur stumm.
Es schmerzte sie jedes Mal, wenn sie solche Bilder sehen musste. Und diese Bilder sah man in letzter Zeit immer öfter. Maria ging es um die Menschen und um die Natur.
Der Grund für dieses schmerzliche Empfinden war jedoch ein gänzlich anderer als derjenige von Tom.
Er machte sich Sorgen wegen einer Entwicklung, die noch weitgehend geheim war! Deshalb sprach Tom auch nicht mit 'Normal-Bürgern' darüber. Trotzdem wussten es viele:
Während es im 20. Jahrhundert das Erdöl, also das 'schwarze Gold', war, mit dem man in seinen Kreisen Milliarden verdiente, sollte es jetzt im 21. Jahrhundert das 'blaue Gold' sein – unser aller Wasser, mit dem man noch mehr Milliarden verdienen wollte.
Tom konnte sich leicht ausrechnen, dass wegen der nun zusätzlichen Aufbereitung des verschmutzten Wassers deutlich mehr Kosten anfallen würden und damit weniger Gewinne für ihn und seine Freunde. Das war der eigentliche Grund seiner Sorgen.
Auf mehreren kleinen Tischen rund um das Wasserbecken lagen Auswertungen von Untersuchungen zur Qualität des Wassers. Wissenschaftler hatten diese Analysen rund um den Erdball gemacht. Die Ergebnisse wurden hier gezeigt.
Die Untersuchungen wurden an verschiedenen Orten unserer Weltmeere durchgeführt. Ebenso an eintausend Quellen rund um den Erdball. Auch an Flüssen und Seen in verschiedenen Ländern. Von der Arktis am Nordpol bis zur Antarktis am Südpol. Auf einem Monitor wurden die ausgewerteten Zahlen, Daten und Fakten präsentiert.
Diese liessen die Besucher ratlos werden. Alle waren schockiert. Sie fühlten sich persönlich betroffen. Es war ganz ruhig geworden im Raum Nr. 2.
An einer Wand hatte man ein Büchergestell aus naturbelassenem Holz, ähnlich wie eine Bibliothek, aufgebaut. Dieses enthielt hunderte von Büchern und wissenschaftlichen Zeitschriften zum Thema „Wasser“. Über der Bibliothek war ein Schild angebracht. Darauf stand geschrieben: „Das Wasser hat Kinder, das Feuer nicht.“ Darunter folgte eine Erinnerung:
„Es gibt bekanntlich nur ein einziges Wasser-System auf deinem Heimat-Planeten, den du Erde nennst. Obwohl du meistens nur einzelne Meere, Seen, Flüsse, Bächlein oder Quellen wahrnehmen kannst. Deine eigenen Beobachtungen haben dir gezeigt, dass Wasser dir in drei unterschiedlichen Erscheinungsformen begegnen kann: In flüssiger Form, fest als Schnee oder gefrorenes Eis und gasförmig, zum Beispiel in Form von unsichtbarer Luftfeuchtigkeit, Nebel oder Wolken.
Wasser ist in ständiger Bewegung. Wenn es rein und sauber ist, kannst du seine Heilkraft spüren – ganz besonders an sogenannten „heiligen“ Quellen. Erinnere dich! Du selbst bestehst zu einem grossen Teil aus Wasser. Im Mutterleib der Menschen und Tieren ermöglicht das gesunde Wasser das Keimen und Wachsen von Leben. Wird dieses Wasser irgendwo auf unserer Welt verschmutzt oder gar vergiftet, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis andere Teile deines Planeten, auch an weitentfernten Orten, und letztendlich auch dein Körper damit direkt in Berührung kommen. Auch ungeborenes Leben!
Was das Blut für den Menschen, ist das Wasser für die Erde – also auch für dich!
Tom las diese „Erinnerung“ gleich mehrmals. Er dachte intensiv darüber nach. Ihm wurde immer klarer, wie wichtig sauberes Wasser für unsere Zukunft ist. Nicht etwa nur zum Trinken oder für die Landwirtschaft. Er hatte plötzlich begriffen, dass ohne sauberes Wasser auf unserem Planeten alles Leben – und auch die Wirtschaft – langsam aber sicher absterben würde.
Er drehte sich um und entdeckte etwas Auffälliges. Was war das?
Ein offensichtlich besonderes Buch. Dieses lag in einem knallroten Holzrahmen auf einem kleinen Tisch. Der Titel des Buchs lautete „Die bedrohte Zukunft – gefährden wir unsere Fruchtbarkeit und Überlebensfähigkeit?“ Drei Autoren hatten das Buch verfasst: Dr. Theo Colborn, Wissenschaftlerin beim Worldwide Fund for Nature tätig und Beraterin der ‚Association of Birth Defekt Children. Sie überprüft u. a. auch Umweltschutzprogramme der US-Regierung. Dianne Dumanoski, Wissenschaftsreporterin beim Boston Globe.
Ihre Arbeit wurde vom renommierten Massachusetts of Technology ausgezeichnet. Und Dr. John Peterson Myers, Vorsitzender einer privaten Umweltschutzorganisation und erfahren in der internationalen Umweltpolitik. Das Vorwort hatte Al Gore, früherer Vize-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, geschrieben.
Auf der Rückseite des Buchs konnte man lesen:
Die Schreckensvision einer Erde ohne Menschen könnte schneller zur Realität werden, als wir es uns vorstellen …
Die Besucher nahmen das Buch zur Hand und blätterten darin. Die meisten notierten sich den Titel. In der Mitte des Büchergestells war ein weiterer Monitor eingebaut. Darauf stand zu lesen: „Willkommen im Club unserer ‚modernen‘ Gesellschaft. Wir sind gerade dabei, unsere Existenzgrundlage zu zerstören. Bist du dafür oder dagegen ?“
Auf einem kleineren Schild aus Holz, neben dem Becken mit dem Plastik-Abfall und den toten Fischen, war zu lesen: „Wasser ist Leben!“. Daneben stand etwas von Hand Geschriebenes: „Vergiftetes Wasser ist demnach vergiftetes Leben; d. h. Krankheit und Tod.“ Einige Teilnehmer vermuteten, dass dieser Text wahrscheinlich von einem geschockten Teilnehmer der Konferenz dorthin geschrieben worden war.
Die meisten Besucher von Raum 2 waren konsterniert. Stand es denn tatsächlich so schlimm um unser Wasser? Manch einem Besucher ging die Frage durch den Kopf:
Wo waren denn unsere Leader in Wirtschaft und Politik und wo waren wir, als Konsumenten, während einige Leute unserer Gesellschaft unser aller Lebensgrundlage, das Wasser, rücksichtslos vergifteten? Waren wir selbst zu bequem, uns einzumischen oder glaubten wir einfach, dass es doch nicht so schlimm sein könnte?
Auf einem Plakat, welches neben der Bibliothek aufgestellt worden war, fanden die Besucher einige Zitate, die zum (Nach-)Denken anregen sollten:
(1) Wassertrinken im Wandel der Zeiten! Grosseltern: Brunnen. Eltern: Pumpe. Enkel: Mineralwasser aus Plastik-Flaschen. Urenkel: Kein sauberes Wasser mehr – sind alle krank oder tot!
(2) Nach und nach wird über die Bächlein, Flüsse, Seen und Meere ein schwarzes Leichentuch ausgelegt.
(3) Die Weltmeere bergen ungeahnte Schätze. Neben Fisch, Öl und Gas wird neuerdings auch Plastik gewonnen.
(4) Ich glaube, dass Wasser eines Tages als Brennstoff benutzt wird, dass Wasserstoff und Sauerstoff, aus denen es besteht, einzeln oder zusammen, eine unerschöpfliche Quelle von Hitze und Licht sein werden. Dieser Satz stammte von Jules Verne, franz. Schriftsteller, einer der Begründer der ScienceFiction-Literatur, z. B. „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde". Oder: „20.000 Meilen unterm Meer" usw.
Kein Referent, keine Referentin zu diesem wichtigen Thema? Keine Proteste? Keine Anklagen an die Verursacher der Wasserverschmutzung? Nein. Dafür liessen die Veranstalter der Konferenz weitere Bilder sowie ausgewählte Buchtitel, Fotos, Videos, Fakten und Zahlen sprechen.
Beim Ausgang lagen drei weitere Bücher auf einem Tisch. Über diesem war wieder ein grosses Foto von unserem „Blauen Planeten“ zu sehen. Man konnte darauf gut die Meere und auch die fünf grössten Flüsse der Erde erkennen:
● Den Nil in Ägypten mit seinen 6650 km Länge.
● Den Amazonas im nördlichen Süd-Amerika – 6400 km lang.
● Den Yangsekian, der längste Fluss in China mit 6380 km Länge.
● Auch den Mississippi, mit Nebenfluss Missouri – sie bilden als Mississippi-Missouri mit 6051 Kilometern Länge das viertlängste Flusssystem der Erde.
● Und den Jenissei, ein etwa 3487 km langer Strom in Sibirien, dem asiatischen Teil Russlands, der zusammen mit seinem rechten Quellfluss Grosser Jenissei rund 4092 km lang ist.
Tom, der oft mit seinem Business-Jet rund um den Erdball unterwegs war, hatte schon immer gestaunt, wenn er diese Flüsse von oben gesehen hatte. Aber jetzt mit der Erkenntnis: „Was das Blut für den Menschen, ist das Wasser für die Erde – also auch für mich“, erkannte er immer besser, dass diese Flüsse nicht einfach nur Flüsse waren, sondern wie das Blut in den Adern seines Körpers für das Leben der Erde von existenzieller Bedeutung sind. Auch für ihn, Tom Teyler.
Der Büchertisch, auf dem die drei ausgewählten Bücher lagen, wurde mit einem golden schimmernden Licht beleuchtet. Eine Vase mit frischen Blumen schmückte den Schatz, der da auf dem Tisch lag. Die Teilnehmer durften ungeniert darin blättern. Dabei erlebten sie eine besondere Faszination. Fotos zeigten unterschiedliche Muster von Eiskristallen, je nachdem, mit welchen Wörtern oder Begriffen die Wassertropfen in Kontakt gekommen waren, bevor sie eingefroren und fotografiert wurden. Zum Beispiel: Liebe, Freude, Hoffnung. Oder: Hass, Trauer, Resignation. Auch unterschiedliche Musik, von Mozart, Beethoven bis zu Rock ‘n Roll und Heavy Metal liess jeweils unterschiedlich harmonisch schön geformte oder chaotisch gewachsene Kristalle entstehen. Das war deshalb so sensationell, weil man offensichtlich gerade erst jetzt entdeckt hatte, dass Wasser Informationen aufnehmen, speichern und rund um unseren Planeten transportieren kann.
Diese Entdeckung wird ganz bestimmt Konsequenzen für unsere Zukunft haben, überlegte Tom. „Ob das unsere Geheimdienste wohl bereits wissen?“, fragte er sich.
Und noch etwas beschäftigte ihn: Könnte man mit dieser Entdeckung vielleicht lukrative Geschäfte machen? Selbstverständlich meinte er damit MilliardenGeschäfte für sich und Seinesgleichen. Wasser als Informationsträger!
Vielleicht führt uns Wasser geheime Informationen zu, von denen wir bisher noch überhaupt nichts wissen, ja die wir nicht einmal erahnen, überlegte Tom weiter. Informationen, die wir dem Wasser mit unseren Gedanken, unseren Gefühlen und unseren Worten liefern? Tom hielt einen Moment erschrocken inne. Auch Informationen darüber, wie so viele von uns so ignorant mit unserem Wasser und mit unserer Mutter Erde umgehen?
Maria kannte diese drei Bücher von Dr. Masaru Emoto. Sie hatte sie alle sofort nach ihrer Veröffentlichung mit grossem Interesse gelesen – und das gleich mehrmals. Sie überlegte:
Wenn Wasser nun wirklich unser Denken und Fühlen, unsere Worte und die Schwingung unserer Musik, auch von Funk- und Fernsehwellen speichern kann, wie sehr wird das in Zukunft unser Leben und das Lebenssystem als Ganzes auf unserer Erde beeinflussen?
Wasser ist Informationsträger!
Dr. Masaru Emoto machte tatsächlich eine unerwartete Entdeckung und er war bereit, diese der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen. Weil seine Entdeckungen von so unermesslicher Bedeutung für unsere Zukunft waren, hatten sich die Organisatoren der Zukunfts-Konferenz entschlossen, dieses neue „Wissen über das Wasser“ hier und jetzt den Besuchern zugänglich zu machen.
Dem ersten Buch gab man den Titel: „Die Botschaft des Wassers“. Das zweite Buch wurde von Masuro Emoto zusammen mit dem in Europa bekannten Pastor und Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege geschrieben. Es trug den Titel: „Die Heilkraft des Wassers“. Das dritte Buch schliesslich wurde „Die Antwort des Wassers“ getauft.
In diesem Buch legte der Wissenschaftler sein faszinierendes Weltbild dar. Er erklärte die Erkenntnisse, zu denen er gelangt war, indem er die Ergebnisse der modernsten wissenschaftlichen Forschungen mit den Resultaten verband, die er aus seinen eigenen langjährigen Wasserforschungen gewonnen hatte. Wasser, das wiederentdeckte Element des Lebens für unsere Zukunft!
Tom fotografierte die drei Buchtitel. Maria nickte ihm bestätigend zu und meinte:
„Gute Wahl, Tom“. Dann nahm er eines der Bücher zur Hand. Unter der Rubrik:
„Die Botschaft von Masuro Emoto an uns“, konnte er lesen: Wasser hört. Wasser spürt. Wasser versteht. Wasser trägt Informationen. Wasser ist ein Lebewesen, das auf unsere Gedanken und Gefühle, antwortet. Unser Körper besteht zu 70 % aus Wasser. Unsere Erde ebenso. Fazit: Unser Körper (mit 70 % Wasseranteil) reagiert auf Gedanken und auf Gefühle, die wir ihm selbst oder über andere Lebewesen auf unsichtbare Weise beifügen.
Tom kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Auch diese Botschaft las er gleich mehrmals. Verwundert fragte er sich: Warum hat man uns das alles an den Universitäten nicht gelehrt?
Maria dachte dabei an die Millionen Tiere, die in überfüllten Käfigen oder Ställen leidend auf ihre Schlachtung warten müssen. Auch ihre Körper bestanden ja zu etwa 70 % aus Wasser. Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit einem Bio-Bauern in der Schweiz. In seinem Vortrag sprach er über artgerechte Tierhaltung. Dieser Bauer hatte noch Kühe, die gesund und mit Würde ihre Hörner tragen durften.
Er hielt seine Herde als sogenannte Mutter-KuhHaltung. Dabei bleiben die Kälbchen Tag und Nacht bei ihrer Mutter. Die Herde kann frei auf saftigen Wiesen grasen. Trotzt ihrer Hörner kommen Verletzungen innerhalb der Herden bei ihren Kälbchen oder bei Menschen höchst selten vor. Viel weniger, als es jeden Tag Verletzte im Strassenverkehr gibt. Kühe sind feinsinnig empfindende Wesen und brauchen ihre Hörner unter anderem auch als Kommunikationsinstrument.
Eben dieser Bio-Bauer sagte an seinem Vortrag:
Das Leid, das der Mensch den Tieren zufügt, wird zum zukünftigen Leid der Menschen werden.
Seitdem Maria wusste, dass Wasser als Informationsträger funktioniert, glaubte sie besser verstehen zu können, was dieser Bauer damals gemeint hatte. Vielleicht wusste dieser nicht, dass das Wasser auch ein Informationsträger ist. Aber er wusste, dass sich die Energie von unserer Nahrung – also auch von Tieren, wenn wir ihr Fleisch essen, auf uns überträgt. „Du bist, was du isst“, erinnerte sie sich. Nun, aufgrund der aktuellen Erkenntnisse könnte man auch feststellen: „Du bist, was du trinkst.“ Das könnte so durchaus stimmen, da Wasser schliesslich auch in unserem Blut und in unserem Gehirn eine Hauptrolle spielt, folgerte Maria in ihren Überlegungen. Was also, wenn wir kein reines, sauberes Wasser mehr trinken können?
Noch etwas kam ihr in den Sinn. Gibt es heutzutage vielleicht deshalb so viele Menschen mit Depressionen oder Burnout-Symptomen in unserer „zivilisierten“ Welt, weil die Leute über das nicht mehr saubere Wasser, das sie trinken, oder das Fleisch, welches sie von leidenden Tieren essen, entsprechende Informationen in ihre Körperzellen aufnehmen? Das ist ein ‚heisses‘ Thema, dachte Maria und beendete ihre Überlegungen mit dem Gedanken: „Qui bono“ – wem nützt es? Wer profitiert eigentlich vom grossen Leiden all dieser Tiere? Auf jeden Fall lohnt es sich, vor dem Verzehr von Fleisch, Geflügel oder Fisch zuerst sorgfältig abzuklären, unter welchen Bedingungen das, was wir essen wollen, gewachsen und gediehen ist, schloss Maria für sich dieses Thema ab.
Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit von Masaru Emoto bahnbrechend, freute sich Maria. Jetzt müssten das langsam aber auch alle Menschen wissen. Sie fühlte sich glücklich über diese geheimnisvolle Entdeckung. Denn sie zeigt, wie sich Wasserkristalle durch die Frequenz unserer Gefühle, durch die Kraft unserer Gedanken und die Wahl unserer Worte usw. verändern.
Damit eröffnen sich völlig neue Perspektiven für unsere Zukunft! Dieser Wissenschaftler ist wohl der bedeutendste Botschafter des Wassers unserer Zeit, resümierte sie weiter.
Masaru Emoto: „Wasser ist der reine Spiegel der Seele und des Geistes."
Maria fühlte sich plötzlich klein. Was ich alles nicht weiss, sinnierte sie vor sich hin.
Sie war offen für diese Botschaft. Aber jetzt empfand sie ein Gefühl von Dankbarkeit dafür, dass sie ihr Wissen hier mit diesen wertvollen Informationen 'updaten' konnte. Wie schnell man doch in der Hektik des Alltags vergisst, was wirklich wichtig ist …
Auch Tom dachte nach. Es sind heutzutage also nicht mehr nur die „Armen“ irgendwo in Asien, Afrika und Süd-Amerika, die längst kein sauberes Trinkwasser mehr haben.
Wenn Weltmeere, Quellen, Flüsse und Seen überall mit allerlei Chemikalien, Giften aus Mülldeponien, Plastik, Fungiziden, Herbiziden, gefährlichen Munitionsrückständen usw. verseucht sind, dann haben wir Menschen jetzt schon schlechte Karten. Vor allem aber haben wir in unmittelbarer Zukunft ein riesiges Problem.
Das scheint die Realität zu sein, jetzt im 21. Jahrhundert!
Er schüttelte den Kopf. Sauberes Wasser, das uns die Natur eigentlich kostenfrei zur Verfügung stellt, wird plötzlich knapp. Und damit zu einer begehrten Handelsware. Gerade haben wir damit begonnen, riesige Geschäfte mit Wasser zu machen. Grosse, international operierende Unternehmen sind gerade dabei, möglichst viele Quellen mit noch einigermassen sauberem Trinkwasser aufzukaufen.
Nicht nur Trink-Wasser wird heute schon weltweit verkauft – auch Wasser aus Flüssen und Seen. Zum Beispiel an Landwirte in Australien, Portugal, Los Angeles usw.
Dort erhält nur noch Wasser, wer dafür bezahlen kann. Wer mit Geld bezahlt, wird von den Managern der 'Water-Funds' beliefert. Die anderen werden verdursten.
So einfach sehen das die Finanz-Haie. Wie das Leben der Bauern, die nur wenig Geld zum Überleben haben, weitergehen soll, das ist den Investoren solcher 'Water-Funds' egal!
Darüber machen die sich keine Gedanken.
Tatsächlich mussten schon im 2018 Hunderte Landwirte ihre Betriebe zu einem Spottpreis verkaufen, weil ihnen kein Wasser mehr geliefert wurde. Sie konnten sich das uns allen von Mutter Erde kostenfrei zur Verfügung gestellte, lebenswichtige Gut finanziell nicht mehr leisten. Sie selbst und ihre Tiere hatten von einem Tag auf den anderen kein Wasser mehr zu trinken. Und zwar nur deshalb, weil es in bestimmten Kreisen beschlossene Sache war, dass die Shareholder solcher 'Water-Funds', die den Landwirten den Zugang zum Wasser untersagt hatten, dafür eine jährliche Rendite von mindestens 25 % als 'ROI', also 'return on investment', erhalten sollten!
Maria hatte sich schon oft die Frage gestellt: Ist denn sauberes Wasser kein Grundrecht für alle Menschen?
Man stelle sich das einmal vor: Wasser wird für alle Menschen, Tiere und Pflanzen von unserer Mutter Erde kostenfrei zur Verfügung gestellt. Nun wird dieses lebenswichtige Element aber absichtlich ungeniessbar gemacht, nur damit einige Wenige das noch übrigbleibende „saubere“ Wasser verkaufen und damit „Big-Business“ machen können. Sie überlegte: Wer wird gewinnen? Und wer verlieren?
Die Leidtragenden sind in erster Linie die Einwohner direkt rund um die Quellgebiete und an den Flussläufen. Insbesondere die Landwirtschaft sowie die gesamte Fauna und Flora. Doch nicht nur! Die Gesellschaft und die Wirtschaft wie auch alle sozialen Systeme sind jetzt schon direkt betroffen von dieser schrecklichen Tatsache – dem kontaminierten Wasser und der ausbeuterischen Absicht einiger skrupellosen Investoren und Manager.
Tom wurde immer bewusster, dass die Ansinnen einiger seiner Kollegen einer lebenswerten und sozialverträglichen Zukunft sicher nicht dienlich sein würde.
„So ein Irrsinn!“, murmelte er leise vor sich hin.
Er war offensichtlich so sehr überrascht von dieser Erkenntnis, dass er kurz seinen Blick nach oben schweifen liess und sich mit der rechten Hand an seiner Stirn kratzte. Das tat er immer, wenn ihm eine neue Erkenntnis kam.
Vor seiner Teilnahme an dieser Konferenz hatte er den Handel mit (Trink-)Wasser immer begrüsst, denn immerhin spülte dieses Wasser-Geschäft riesige Geldmengen in die Kassen gewisser „Nahrungsmittel“-Konzerne, an denen auch er beteiligt war. Jetzt aber, nachdem er die nachhaltige Schädigung solcher Machenschaften besser verstanden hatte, war ihm mulmig zu Mute. Er würde nun dieses Thema bei einem der kommenden Treffen mit seinen Partnern im Kreis der Hochfinanz unbedingt als „dringlich“ anmahnen.
Er überlegte weiter. Werden vielleicht schon in naher Zukunft Kriege um die letzten Quellen mit noch einigermassen trinkbarem Wasser geführt? Darüber hatte man in seinen Kreisen nämlich schon des Öfteren diskutiert. Doch daraus könnten die Gewinner nur sehr kurzfristig Profit schlagen. Denn wirklich sauberes Wasser, so, wie das damals unsere Ur-Grosseltern und Grosseltern noch vorgefunden haben, gibt es heute nur noch an ganz wenigen Orten auf unserem Planeten. Und auch da wohl nicht mehr sehr lange. Jeder Krieg würde in der Folge die Erde und das Wasser noch mehr verschmutzen.
Für ihn stellte sich die Frage: Wie soll es weiter gehen?
Tom war klar geworden:
Es muss Null-Toleranz bezüglich Verschmutzung aller Gewässer auf dieser Erde geben!
Das muss der neue international anwendbare Richtwert für den Umgang mit Wasser beziehungsweise mit unserer Erde werden. Er war entschlossen, in dieser Sache mit Umwelt-Organisationen zusammen zu arbeiten.
Auch anderen VIP-Gästen ging es wohl ähnlich. Immer noch in Gedanken versunken und scheinbar tief beeindruckt von den Erlebnissen im Raum 2 „Wasser“, wurden die Gäste jetzt vom Moderator aufgefordert, den Raum „Wasser“ zu verlassen und sich zum Raum 3 mit dem Thema „Luft“ zu begeben.
Auch Maria und Tom machten sich auf den Weg.
Sie sprachen auf dem Weg kein Wort miteinander. Interessanterweise fand aber dennoch auf geheimnisvolle Weise eine Art „Non-verbale“-Kommunikation zwischen ihnen statt. Beiden wurde immer mehr bewusst, dass sich der Zeit- und Kostenaufwand für diese Reise nach Paris jetzt schon gelohnt hatte.
Als sie den Raum „Wasser“ verliessen, erhielten sie von freundlich lächelnden Hostessen einen Becher mit frischem Quellwasser. Dieses Wasser kam aus den französischen Pyrenäen.
„Direkt von der Quelle“, sagte eine freundlich lächelnde Hostess, als sie Tom den Becher überreichte. Das Wasser fühlte sich angenehm kühl an und roch tatsächlich nach frischem Quellwasser. Die Flaschen waren aus Glas, nicht aus Plastik. Die Becher aus recycelbarem Bio-Material hergestellt. Wahrscheinlich aus Bambus. Auch das gab ein gutes Gefühl.
Auf jedem Becher war in kunstvoller Schrift geschrieben: „Gib dem Wasser Gedanken von Dankbarkeit, Hoffnung, Freude und Liebe."
Bei den Ausgabestellen, an denen die Besucher ihren Becher erhielten, konnte man lesen:
Es ist eines der Naturgesetze, dass man alles reinhalten muss.
Besonders das Wasser. Wasser rein zu halten ist eines der ersten Gesetze des Lebens. Wer Wasser zerstört, zerstört Leben.
Sowohl Tom als auch Maria hielten ihre Becher vorsichtig in der Hand, damit sie keinen Tropfen verschütteten. Plötzlich blieb Maria stehen. Tom drehte sich erstaunt zu ihr um und schaute sie verwundert an. Maria sah ihn mit ihren grossen, braunen Augen an:
„Tom, ich kenne Sie noch nicht sehr lange. Aber ich möchte Ihnen meinen Becher mit diesem Wasser schenken. Diesem Wasser habe ich soeben Gedanken und Gefühle der Dankbarkeit, der Hoffnung, der Freude und der Liebe gesendet. Würden Sie mein Geschenk annehmen?“
Sie war gespannt, was Tom antworten würde. Innerlich war sie vollkommen ruhig.
Ihr Verstand war hellwach. Aber ihr Herz klopfte schneller und war erfüllt von Freude und Dankbarkeit.
Tom blickte Maria überrascht an. Er lächelte ein wenig verlegen und entgegnete:
„Sie wollen mir ihr Wasser schenken?“ Maria nickte bestätigend.
Tom nahm einen tiefen Atemzug.
„Maria, auch ich kenne Sie kaum. Aber ich möchte Ihnen sagen, dass das ganz sicher das allerschönste Geschenk ist, das ich jemals in meinem Leben von einer so hübschen Frau erhalten habe. Ich nehme Ihr wundervolles Geschenk gerne an. Danke! Damit aber auch Sie einen Schluck Wasser trinken können, schenke ich Ihnen einfach meinen Becher. Vielleicht freut es Sie zu erfahren, dass auch ich diesem Wasser soeben Gedanken des Respekts, der Dankbarkeit und der Liebe gesendet habe. Also, trinken wir dieses Wasser auf eine gute Zukunft!“
„Salute“, sagte Maria.
Sie trank langsam, Schluck für Schluck. Tom aber trank seinen Becher in einem Zug leer.
Er musste wohl sehr durstig sein – nach was wohl … sinnierte Maria etwas schelmisch vor sich hin lächelnd.
Noch einmal schauten sich Tom und Maria schweigend in die Augen. Dann gingen sie weiter zu Raum Nr. 3 mit dem Thema „Luft“.
Wieder erhielt jeder Gast beim Hinausgehen eine kleine Karte. Auf der Vorderseite war diesmal ein Foto einer Quelle zu sehen. Es war die Quelle der Loire, in Frankreich.
Das eindrückliche, schöne Bild mit den sanften Hügeln im Hintergrund löste ein gutes Gefühl bei den Betrachtern aus.
Unter dem Bild gab es eine zusätzliche, interessante Information:
Dein mageres Muskelgewebe enthält in seinen Zellen ungefähr 75 % Wasser. Dein Blutplasma enthält 90 bis 95 % Wasser, dein Körperfett 25 % Wasser und auch deine Knochen haben noch einen Wasseranteil von 22 %. Das Wasser dient ebenso wie das Blut dem Transport von Sauerstoff und Nährstoffen zu den Organen und deren Zellen wie auch dem Abtransport von Stoffwechselprodukten („Abfällen“). Der Wasserbestand in deinem Körper und das Volumen der grossen Kompartimente werden unter anderem hormonell reguliert. Wir sind bekanntlich selbst zu einem grossen Teil Wasser.
Und was stand auf der Rückseite?
Stell Dir vor!
Du und alle Kreaturen auf dieser Erde können sauberes, reines Wasser trinken – von jeder Quelle, aus jedem Bächlein, Fluss und See – an jedem Ort auf der Welt!
Was tust DU, damit das wieder möglich werden kann?