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Kapitel 2 Kling, Glöckchen, kling

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An einem Nachmittag, als Annabell bei Hundemüllers zum Spielen war, erzählte Jule ihr, dass es im Supermarkt schon Lebkuchen zu kaufen gäbe.

„Toll“, freute sich Annabell, „dann ist es nicht mehr so lange hin bis Weihnachten. Hast du schon eine Wunschliste? Weißt du schon, was du dir vom Christkind wünschst?“

Wunschliste? Daran hatte Jule noch gar nicht gedacht. Die beiden Mädchen beschlossen, umgehend eine Liste anzufertigen. Dazu gingen sie in Jules Zimmer, nahmen sich jeweils ein Blatt Papier und einen Stift und setzten sich nebeneinander an den Schreibtisch.

Während Jule sich überlegte, was sie sich vom Christkind wünschen wollte, plapperte Annabell darauf los: „Ich habe vor Weihnachten noch Geburtstag, und meine Mama hat mir versprochen, dass ich dann eine ganz tolle Puppe geschenkt bekomme. Die Puppe heißt Trixie. Sie ist wunderschön, kann sprechen, Pipi machen und sie krabbelt und läuft. Trixie kann auch Purzelbäume schlagen. Mama hat erzählt, dass es Trixie erst ab Anfang Dezember zu kaufen geben wird und ich an meinem Geburtstag dann eine Puppe haben werde, die sonst noch keiner hat. Trixie ist teuer, deshalb wünsche ich mir Trixies Puppenwagen, ihr Bett, ihren Kleiderschrank, ihr Motorrad und ihr Pferd erst zu Weihnachten.“

Das musste eine tolle Puppe sein! Für Jule stand fest, dass sie ebenfalls eine Trixie haben wollte. Schade, dass sie nicht auch wie Annabell vor Weihnachten Geburtstag hatte. Trixies Puppenwagen, das Bett, den Kleiderschrank, das Motorrad und das Pferd wünschte sie sich ebenso; außerdem noch einen Kinderstaubsauger, einen Ball, ein Puppenhaus und einen Kinderkaufladen.

Alles wurde auf die Wunschliste gesetzt. Hin und wieder waren sich Jule und Annabell nicht sicher, wie das Gewünschte geschrieben wurde, dann malten sie es auf. Ihre Wünsche passten nicht alle auf ein Blatt Papier, so mussten sie jeweils ein zweites Blatt nehmen.

Als Familie Hundemüller am Abend vereint am Esstisch saß und vesperte, wandte sich Jule an ihren Vater: „Papa, da bald Weihnachten ist, habe ich heute meine Wunschliste geschrieben. Soll ich dir sagen, was ich mir alles vom Christkind wünsche?“

„Es sind doch noch drei Monate bis Weihnachten“, sagte Herr Hundemüller und biss von seinem belegten Brot ab. „Weihnachten ist mir übrigens heute Nachmittag schon einmal begegnet. Stellt euch vor, ich war im Möbelhaus, um nach neuen Matratzen Ausschau zu halten, und ehe ich mich versah, befand ich mich vor einem Weihnachtsstand. Sie hatten dort tatsächlich schon einen Weihnachtsmarkt aufgebaut, obwohl wir erst Ende September haben.“

Jule hörte ihm nicht zu. Sie war weiterhin mit ihren Gedanken bei ihrer Liste und fuhr unbeirrt fort:

„Papa, ich wünsche mir die Puppe Trixie. Sie kann sprechen, Pipi machen, krabbeln und gehen. Sie macht auch einen Purzelbaum. Ihren Puppenwagen, ihr Bett, ihren Kleiderschrank, ihr Motorrad und ihr Pferd wünsche ich mir auch.“

„Das sind aber viele Wünsche“, meinte Herr Hundemüller kauend.

„Es sind noch nicht alle. Ich wünsche mir außerdem noch einen Ball, einen Kinderstaubsauger, ein Puppenhaus und einen Kinderkaufladen.“

„Ist das jetzt alles, was das Christkind bringen soll?“, brummte Herr Hundemüller.

„Nein!“, meldete sich Lukas. „Ich wünsche mir ein ferngesteuertes Auto und genau so ein Fahrrad, wie Max es hat.“

Herr Hundemüller schaute Max an: „Und du, mein Sohn?“

„Ich will ein neues Handy und das coole Computerspiel ‚Die Ritter kommen‘.“

„Max! Du sollst nicht ständig das Wort ‚cool‘ in den Mund nehmen“, rügte ihn Frau Hundemüller und wandte sich anschließend ihrem Mann zu: „Gibt es auf dem Weihnachtsmarkt im Möbelgeschäft auch Christbaumkugeln? Letztes Jahr sind einige unserer Kugeln zerbrochen. Wir müssen unbedingt neue kaufen.“

„Mama, gibt es zu Weihnachten wieder Pizza? Und darf ich meine Pizza dann selbst belegen?“, fragte Lukas.

Jule hatte ein anderes Lieblingsessen: „Ich will aber Dampfnudeln mit Vanillesauce.“

„Mir ist es egal, was es zu essen gibt, Hauptsache eine coole, große Portion für jeden“, meinte Max. Frau Hundemüller verdrehte die Augen. Max hatte erneut das Wort „cool“ gebraucht.

„Wenn man euch so reden hört, könnte man meinen, Weihnachten bestünde nur aus Geschenken, Weihnachtsschmuck und Essen – jedes Jahr das Gleiche. Das ist doch nicht alles, Weihnachten ist mehr!“, entrüstete sich Herr Hundemüller. „Also ich bin dafür, dass wir Weihnachten dieses Jahr einmal anders feiern als sonst.“

Die übrigen am Tisch fragten alle gleichzeitig durcheinander: „Wie?“ „Wo?“ „Was?“ „Verstehe ich nicht!“ „Wie meinst du das?“

„Jetzt beenden wir erst einmal in Ruhe unser Abendessen. Danach erkläre ich euch meine Idee“, antwortete Herr Hundemüller schmunzelnd.

Es wurde still am Esstisch. Jule schlang ihr Brot hinunter, damit sie schneller mit dem Essen fertig werden würde. Was hatte ihr Vater für eine Idee? Wie konnte man Weihnachten anders feiern als sonst?

Weihnachten im November

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