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Kapitel 3 Es ist ein Ros entsprungen

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Nach dem Abendessen saß Familie Hundemüller im Wohnzimmer beisammen. Jule wartete ungeduldig, dass ihr Vater endlich seine Idee mitteilen würde. Wie konnte man Weihnachten anders feiern als sonst?

Herr Hundemüller spannte sie alle ein wenig auf die Folter, denn er ging erst einmal in den Keller, um eine Weinflasche zu holen. Nachdem er die Flasche bedächtig entkorkt hatte, nahm er zwei Weingläser aus dem Wohnzimmerschrank, schenkte sich und seiner Frau je ein Glas Wein ein, stieß mit ihr an und prostete den Kindern zu. Genüsslich probierte er den Wein.

„Jetzt rede endlich, Papa!“, drängte Jule.

„Ich schlage vor, dass wir Weihnachten in einer Hütte in den Bergen verbringen. Wir fliehen hier vor dem Trubel mit Geschenken, Weihnachtseinkäufen und -vorbereitungen und feiern dort ruhig und besinnlich Weihnachten.“

„Weihnachten in den Bergen, das klingt spannend“, dachte Jule.

„Hat es dort Schnee?“, fragte Lukas.

Herr Hundemüller ging davon aus, dass um Weihnachten in den Bergen viel Schnee liegen würde. Das gefiel Jule. Sie mochte Schnee. Sie könnten dann Schlitten fahren oder eine Schneeballschlacht machen. Auch Lukas liebte den Schnee; er baute mit Vergnügen Schneemänner.

Max war von der Idee seines Vaters überhaupt nicht begeistert: „Gibt es auf der Hütte überhaupt einen Internetanschluss oder einen Handyempfang? Bekommen wir dort Geschenke? Ohne Geschenke ist Weihnachten nämlich ätzend!“

„Max! Nicht dieses Wort!“, schimpfte Frau Hundemüller und fügte hinzu: „Ein paar Geschenke sind schon möglich, aber nicht so viele wie sonst. Wir müssen schließlich alles im Auto verstauen.“

Jule wollte auf jeden Fall die Puppe Trixie haben. Auf die anderen Geschenke konnte sie notfalls verzichten, auch wenn es ihr schwer fallen würde.

Frau Hundemüller meinte: „Ich finde die Idee gut. Die Vorstellung, dass wir den ganzen Weihnachtstrubel hier hinter uns lassen, gefällt mir.“

„Lasst uns in einer Hütte in den Bergen Weihnachten feiern! Lasst uns das wahre Weihnachtsfest finden!“, sagte daraufhin Herr Hundemüller.

Max zögerte noch ein wenig, aber schlussendlich stimmte er dem Vorschlag zu.

Nun mussten sie nur noch eine schöne Hütte finden, die sie mieten könnten. Max machte den Computer an, und zusammen suchten sie im Internet nach einer geeigneten Hütte.

Nach kurzer Zeit fanden sie die ersten Angebote. Auf dem Bildschirm waren Bilder von verschiedenen Hütten zu sehen.

Oh, waren die toll! Jule war begeistert von den abgebildeten Hütten, die im Sonnenschein inmitten einer herrlichen Schneelandschaft lagen. Sie konnte sich nicht entscheiden, welche Hütte ihr am meisten zusagte.

„Diese Hütte wäre ideal für uns“, sagte Frau Hundemüller und zeigte auf eine. „Max, schau mal, ob die noch über Weihnachten frei ist!“

Max tippte auf der Tastatur herum und sie bekamen die Information, dass diese Hütte schon belegt sei. Schade! Sie suchten weiter und fanden bald eine andere Hütte, die für sie perfekt gewesen wäre. Leider war auch diese bereits über Weihnachten ausgebucht. Und die nächste Hütte, die sie auswählten, war ebenfalls schon belegt.

„Wir hätten früher nach einer Hütte suchen müssen. Die Dinger sind jetzt alle ausgebucht“, schimpfte Max.

Jule war enttäuscht. Sie hätte so gerne in einer Hütte in den Bergen mit viel Schnee Weihnachten gefeiert. Jetzt würden sie Weihnachten wie jedes Jahr zu Hause verbringen. Jule wandte sich vom Computer ab.

„Und was ist mit dieser Hütte?“, hörte sie ihren Vater fragen.

Max tippte erneut etwas in den Computer ein und kurze Zeit später antwortete er: „Auch diese ist über Weihnachten belegt. Die ist fast den ganzen Winter ausgebucht. Nur das Wochenende über den 24. November ist sie noch frei. Ätzend!“

Frau Hundemüller schüttelte genervt den Kopf.

„Dann feiern wir eben Weihnachten einen Monat früher“, schlug Herr Hundemüller vor.

Alle schauten ihn ratlos und irritiert an. Wie meinte er das?

„Wir wollen doch das wahre Weihnachtsfest finden. Wir machen uns dazu unabhängig von allen Traditionen, Zwängen und Vorgaben. Der 24. November ist dieses Jahr ein Samstag, so haben die Kinder keine Schule und wir können über dieses Wochenende in die Berge fahren“, erklärte Herr Hundemüller.

„Was werden da bloß die Nachbarn denken?“ fragte Frau Hundemüller.

„Das ist mir egal!“, entgegnete Herr Hundemüller. „Wenn alle einverstanden sind, dann buchen wir diese Hütte und feiern dieses Jahr schon im November Weihnachten. Denkt über meinen Vorschlag nach, und morgen Abend stimmen wir darüber ab.“

Weihnachten im November

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