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Kapitel 5 Morgen, Kinder, wird’s was geben

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Zunächst verliefen die Tage und Wochen vor dem 24. November bei Familie Hundemüller so normal wie in jedem Jahr. Doch Anfang November kaufte Frau Hundemüller bereits die ersten Zutaten für Weihnachtsplätzchen ein. „Weihnachten ohne Plätzchen, das geht nicht!“, meinte sie. Kurz darauf buken Jule und ihre Mutter die ersten Plätzchen: Schokoladenbrot – mmh – Jules Lieblingssorte. Am nächsten Tag formten sie Vanillekipferl. Ausstecherle gehörten natürlich auch zu Weihnachten: Also stachen sie Sterne, Weihnachtsbäume und Halbmonde aus Mürbteig aus. Während sie buken, fielen Frau Hundemüller immer wieder Dinge ein, die noch vor ihrem Weihnachtsfest zu erledigen waren.

„Wir müssen noch den Weihnachtsschmuck vom Dachboden holen und einpacken. Papa darf den Christbaumständer nicht vergessen. Und ich muss das Fleisch für das Festessen beim Metzger bestellen. Was soll es als Beilage geben? Reis, Kartoffeln oder Spätzle? – Alle von uns mögen Spätzle. Also gibt es Spätzle! Wenn die Zeit noch reicht, machen wir sie selber. Die eigenen schmecken schon besser als die gekauften. Tischdecken, Servietten und Kerzen müssen wir auch noch einpacken. Haben wir überhaupt passende Servietten im Haus? Sonst müssen wir noch welche kaufen. Außerdem dürfen wir die CD mit den Weihnachtsliedern nicht vergessen. Oh Gott! Was machen wir für einen Nachtisch? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht!“

Damit sie nichts vergaßen, schrieb Frau Hundemüller alles, was noch zu tun war, säuberlich auf ein großes Blatt Papier. Schließlich sollte es ein schönes Fest werden!

Kurz vor dem 24. November wurde es hektisch. Es war noch nicht alles eingepackt. Sie mussten unbedingt noch Getränke einkaufen. Im Garten sollten noch ein paar Tannenzapfen gesammelt werden, die dann auf dem Esstisch in der Hütte als Tischschmuck dienen sollten. Frau Hundemüller lief deshalb mit einer Tüte in den Garten. Jule folgte ihr. Während sie eilig etliche Zapfen vom Boden aufsammelten, kam Frau Scheuffele vorbei und blieb am Gartenzaun stehen. Wahrscheinlich wollte sie sich jetzt über das Wetter unterhalten, deshalb sagte Frau Hundemüller zu ihr:

„Hallo, Frau Nachbarin! Leider habe ich heute keine Zeit für einen kleinen Plausch. Ich muss noch so viel vor unserem Weihnachtsfest erledigen. Ich weiß gar nicht, ob ich das alles noch schaffe.“

Frau Scheuffele hatte natürlich von dem ungewöhnlichen Vorhaben der Familie Hundemüller erfahren. Sie schüttelte ein wenig den Kopf und sagte mit ruhiger Stimme: „Wollten Sie nicht Weihnachten dieses Jahr ganz anders feiern als die Jahre zuvor? Ohne den üblichen Stress? Jetzt haben Sie die gleichen Vorbereitungen und den gleichen Trubel vor dem Fest wie jedes Jahr, nur einen Monat früher.“

Das konnte Frau Hundemüller nicht bestreiten.

Glücklicherweise war am Freitag, dem 23. November, alles gepackt und ins Auto geladen. Nach der Schule wurde mittags noch eine Suppe gegessen, dann stiegen sie ins Auto und starteten. Als sie losfuhren, winkten Frau Scheuffele, Annabell und ihre Mutter ihnen zum Abschied nach. Jetzt konnten die Weihnachtsfeierlichkeiten bei Familie Hundemüller beginnen. Jule war ungeduldig. Hoffentlich waren sie bald da!

Nach einer Stunde Autofahrt begann es plötzlich aus der Motorhaube kräftig zu qualmen und zu dampfen. Oje! Was war das denn? Zum Glück war ein Parkplatz in der Nähe, wo Herr Hundemüller anhielt und alle schnell ausstiegen. Aus sicherem Abstand schauten sie frierend zu, wie der Qualm immer weniger wurde. Nach ein paar Minuten rauchte es nicht mehr. Langsam ging Herr Hundemüller zum Wagen, öffnete die Motorhaube und schaute nach. Die anderen folgten ihm.

„Sieht alles normal aus“, sagte Herr Hundemüller und stieg ins Auto. Er drehte den Schlüssel im Zündschloss um, doch der Motor sprang nicht an. Er probierte es mehrmals, aber der Motor machte keinen Mucks.

„Uns bleibt nicht anderes übrig: Wir müssen den Pannendienst anrufen, damit sie jemanden vorbeischicken, der sich den Motor anschaut“, bedauerte Herr Hundemüller. Dabei holte er sein Handy aus der Jackentasche und tippte eine Nummer ein.

„Immer gibt es vor Weihnachten Aufregungen. Das ist dieses Jahr wirklich nicht anders als in den Jahren zuvor“, klagte Frau Hundemüller und griff nach den Jacken, die im Auto lagen.

Jule kamen die Tränen. „Findet unser Weihnachtsfest jetzt nicht statt?“, fragte sie. Sie hatte sich so auf die Berge, den Schnee und die Hütte gefreut. Nun standen sie mit ihrem kaputten Auto einsam auf einem Parkplatz und es war kalt und dunkel.

„Abwarten!“, beruhigte sie Frau Hundemüller und nahm sie in den Arm.

Herr Hundemüller hatte inzwischen das Telefonat beendet und verkündete: „Sie schicken einen Pannenhelfer vorbei. Tja, man kann im Leben nicht alles planen.“

„Was machen wir jetzt?“, fragte Lukas.

„Wir machen das Beste daraus!“, sagte Herr Hundemüller.

„Was ist jetzt das Beste?“, wollte Jule wissen.

„Warten!“, äußerte Herr Hundemüller.

„Ätzend!“, meinte Max.

„Nichtstun ist aber langweilig“, maulte Jule.

„Warten heißt nicht, dass wir nichts tun. Lasst uns ein Spiel machen!“, schlug Herr Hundemüller vor.

Kurze Zeit später spielten sie fröhlich und lachend „Fange“ und merkten nicht, wie die Zeit verging.

Weihnachten im November

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