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Die Zügel wieder selbst in die Hand nehmen

Man muss die Wurzel eines Problems finden, um es lösen zu können. Es gibt dazu einfache Schritte, wie man weiterkommt und auch wirksame Methoden, wieder Seelenfrieden zu finden.

Sie werden sich erinnern, dass beruhigende Worte eines Erwachsenen einem Kind nicht helfen, seine Furcht vor der Dunkelheit zur verlieren. Es muss vielmehr mit Hilfe der Eltern die eigenen Fähigkeiten entdecken lernen.

In ähnlicher Weise ist Ihr erster Schritt als Investor, die Zügel für Ihre Finanzen wieder selbst in die Hand zu nehmen. Schließlich kann sich niemand besser um Ihre Interessen kümmern als Sie selbst. Das soll nicht heißen, dass Sie all Ihr Geld von der Bank abheben sollen. Nein, Sie sollen die Zügel in die Hand nehmen und Ihrem Banker vorgeben, wie er für Sie arbeiten soll. Investoren müssen wissen, dass Banker auch ihren Aktionären verpflichtet sind und deren Interessen oft vor die Interessen der Kunden stellen.

So wie die Ängste eines Kindes verschwinden, wenn das Licht angeht und es die Konturen seines Zimmers wieder erkennen kann, muss auch der Investor seine Ziele ins Licht bringen – die Wünsche und Notwendigkeiten, die mit der Zukunft seiner Geldanlage verbunden sind. Hier heißt es, einen genauen Plan zu erstellen – eine Liste der Dinge, die Sie in den nächsten Jahren erreichen wollen. Dieser Plan legt die allgemeine Richtung für Ihre Investition fest und beinhaltet auch, welches Risiko Sie eingehen wollen.

Nachdem jetzt alles wieder im Hellen ist, was das Kind so erschreckt hat, nimmt es sein Zimmer wieder in Besitz und merkt, dass es alles im Griff hat. Das Gleiche passiert, wenn der Investor seinen Plan aufgestellt hat: Er legt Referenzpunkte fest, die es ihm erlauben, in Krisenmomenten rational zu handeln und nicht nur emotional.

Wenn Sie nun die Führung übernehmen und Ihrem Banker Direktiven für Ihre Geldanlage geben, müssen Sie unbedingt eine Regel beachten: Stellen Sie sicher, dass Sie immer mit Sachkunde investieren. Legen Sie Ihr Geld in einfachen, robusten Anlageformen fest, deren Hintergründe Ihnen völlig verständlich sind.

Erinnern Sie sich z. B. an die Affäre um Bernard „Bernie“ Madoff. Alle Investoren, die betrogen worden sind – vom erfahrenen Privatier bis hin zum blutigen Anfänger – hatten eines gemeinsam: Keiner verstand eigentlich, woraus die magische Madoff-Formel bestand. Wenn jemand die Masche verstanden hätte, wäre sie nie gelaufen.4

Die Eltern stellen dann schließlich eine Nachttischlampe ans Bett, um ihr Kind zu beruhigen: Sobald Sie Ihren Plan erstellt und die Direktiven gegeben haben, in welchen für Sie wirklich verständlichen Anlageformen Ihr Geld investiert werden soll, besteht Ihr Sicherheitsnetz – „Ihre Nachttischlampe“ – darin, einige Male im Jahr nach Ihren Investitionen zu schauen, damit Sie sicher sind, dass Ihr Banker Ihre Vorgaben befolgt.

Die Kombination dieser einfachen Regeln erlaubt Ihnen, alle Ängste um Ihre Investitionen beiseite zu legen. Damit die Methode auch in Ihrer persönlichen Situation funktioniert, brauchen Sie etwas objektives Wissen zu den Marktmechanismen und zum kleinen Einmaleins des Vermögensmanagements. „Schalten wir jetzt das Licht an“ und untersuchen die kolossale Maschinerie der Finanzmärkte und die Hauptaspekte des traditionellen Managements!

Dieses Buch ist dreigeteilt.

Im ersten Teil werden wir die Mechanismen der Finanzindustrie betrachten, ihre Schwachstellen feststellen und zeigen, wie sie das traditionelle Vermögensmanagement – das aktive Management – beeinflussen.

Im zweiten Teil finden wir heraus, wie man diese Schwierigkeiten umgehen kann, indem man einen anderen Ansatz – das passive Management – wählt, der sich auf Fakten bezieht und all den Stress vermeidet, der sonst mit Geldanlagen einhergeht.

Für alle, die genauere Erläuterungen zu den verschiedenen Themen suchen, die in den ersten beiden Teilen diskutiert werden, gibt es finanztechnische Anmerkungen im dritten Teil am Ende des Buches.

4 Sylvain Cypel, „Comment ‘Bernie’ les a tous bernés.” Le Monde, 16.12.2008.

Seelenfrieden für Ihr Vermögen

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