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Noch ein Beispiel dieser Art stammt von meiner Freundin und Kollegin Adele Leas1. Adele unterhält ein Pferd namens Cali und reitet jeden Tag am Ufer des Mississippi in New Orleans mit ihm. Eines Tages rief sie mich an und erzählte mir, dass sie wieder einmal mit Cali unterwegs gewesen war. Sie war mit der Stute spazieren gegangen und hatte Cali am Ufer grasen lassen, als Cali sich plötzlich aus dem Halfter gezwängt hatte. Adele geriet in Panik. Ihr war klar, dass das Pferd voller Energie war und jeden Augenblick losrennen konnte, während sich auf der einen Seite Zuggleise befanden und auf der anderen Seite eine verkehrsreiche Straße. Dazu kam noch eine Gruppe Kinder den Weg entlang.

Adele und Cali

Der Zug tauchte schon auf den Gleisen auf. Die Lage hätte nicht ernster sein können. Wie Adele mir erzählte, nahm plötzlich eine fremde Kraft in ihr überhand. Sie wurde ruhig und fing an, mit klarer, sicherer Stimme zu Cali zu sprechen, so als würde das Pferd sie wie ein Mensch verstehen. Sie sagte zu der Stute: »Cali, du bist in Gefahr. Du musst sofort zu mir zurückkommen!« Zu ihrer Überraschung und Freude trottete Cali sofort zu ihr her und ließ sich das Halfter wieder anlegen. Wie Adele mir sagt, verdankt sie die Rettung des Pferdes meinen Büchern. »Wenn ich nichts über intuitive Kommunikation gewusst und nicht geglaubt hätte, dass Cali mich verstehen kann, hätte ich ihr diese Befehle gar nicht gegeben«, meint sie.

Tieren Informationen zu geben, indem man laut mit ihnen spricht oder ihnen in Gedanken Gefühle oder Bilder schickt, lässt sich einfach erlernen. Es mag ein bisschen schwieriger sein, die Fähigkeit zu meistern, Informationen von Tieren intuitiv zu empfangen, doch auch diese Fähigkeit kann man sich durch Üben leicht aneignen.

Ein weiteres Beispiel für einen erfolgreichen ersten Versuch in intuitiver Kommunikation berichtete mir Jeanne Joslyn, eine meiner Kursteilnehmerinnen. Es ereignete sich noch bevor sie meinen Unterricht besuchte und vermittelt ein Gefühl dafür, wie intuitive Kommunikation manchmal empfangen wird und wie vage und schwer zu glauben sie am Anfang sein kann. Ich rate Anfängern daher, sich immer auf das Erste zu konzentrieren, das einem in den Sinn kommt.

Ein kleiner Hund wurde vor Jeannes Haus von einem Auto angefahren. Am Halsband befand sich eine Marke mit einer Telefonnummer. Jeanne rief dort an und erreichte die Hundehalterin. Sie verabredeten, sich in einer Tierklinik in der Nähe zu treffen. Jeanne legte der Hündin einen selbst gemachten Maulkorb an und hob sie sanft auf den Rücksitz ihres Wagens. Während ihr Mann sie zu der Tierklinik fuhr, saß sie hinten neben dem Hund. Das Tier, das offensichtlich Schmerzen hatte, tat ihr leid und sie überlegte, wie sie es beruhigen könnte. Dann fiel ihr mein Auftritt in der Fernsehsendung Animal Planet wieder ein, in der ich den Zuschauern gesagt hatte, sie könnten Tierkommunikation üben, indem sie ihre Zweifel beiseite legten und sich einfach mit dem Tier unterhielten, als würde es jedes Wort verstehen. In der Sendung hatte ich erwähnt, dass die Leute sämtliche Informationen, die ihnen dabei in den Sinn kamen, als potenzielle intuitive Kommunikation vom Tier ansehen sollten. Jeanne hatte die Methode schon an ihren eigenen Haustieren getestet. Bisher hatte sie es eher aus Spaß getan, weil sie es eigentlich nicht für möglich hielt. Wie die meisten Anfänger auf dem Gebiet der Tierkommunikation glaubte sie, sich alle mentalen Wahrnehmungen nur eingebildet zu haben.

Doch da ihr nichts Besseres einfiel, fing sie an, mit der verletzten Hündin zu reden. Sie erklärte dem Tier, wohin sie fuhren, dass sein Frauchen schon an der Tierklinik auf sie wartete und dass die Ärzte ihm helfen und die Schmerzen lindern würden.

Die Hündin sah sie so lieb an, dass Jeanne ihr den Maulkorb abnahm und laut zu ihr sagte: »Ich glaube nicht, dass du beißt.« Plötzlich hörte Jeanne in Gedanken so laut und deutlich den Namen »Daisy«, dass sie im Stillen dachte: »Daisy? Wo kam denn das jetzt her?« Als sie den Hund ansah, wurde ihr klar, dass das Tier ihr womöglich seinen Namen mitgeteilt hatte. Sie fragte laut: »Daisy? Heißt du etwa Daisy?«, und dachte insgeheim, wie blöd sie sich vorkommen würde, wenn sie bei der Tierklinik ankämen und die Besitzerin ihren Hund mit einem anderen Namen anspräche. Dann dachte sie sich: »Also gut, dann wollen wir diese Theorie mal austesten! Mal sehen, ob ich mich irre. Dann höre ich sofort mit diesem Blödsinn auf.« Sie fragte die Hündin, wie ihr Frauchen aussehe und wie sie von ihrem Frauchen getrennt worden sei. Das Tier schickte Jeanne das mentale Bild einer rundlichen Frau mit rötlichem Haar und dazu den Gedanken, dass es sich im Wald verlaufen hatte, als es Hasen jagte und nicht mehr wusste, welche Richtung nach Hause führte.

Jeanne mit ihrem Hund

Als sie vor der Klinik ankamen, wartete eine Frau auf sie, die ganz anders aussah als die Frau, die der Hund Jeanne gezeigt hatte. Sobald der Wagen anhielt, machte die Frau die Autotür auf und nahm den Hund auf den Arm. Sie sagte: »Es ist okay, Daisy. Jetzt ist alles in Ordnung.«

Jeanne war geschockt. Sie blieb wie vom Blitz getroffen im Auto sitzen, während ihr die Wahrheit dämmerte. Die Hündin hatte Jeanne tatsächlich ihren Namen mitgeteilt! Erstaunt riss sie sich zusammen und ging in die Klinik, wo die Frau sich hingesetzt hatte. Sie hielt Daisy auf dem Schoß. Dann wurde die Eingangstür aufgerissen und eine rundliche junge Frau mit rotbraunen Haaren stürzte auf Daisy zu. Während die Frau an Jeanne vorbeilief, dachte Jeanne: »Also, diese Frau hat wirklich rote Haare.« Die andere, die Daisy auf dem Schoß hatte, sah auf und zeigte auf die Rothaarige. »Ihr gehört der Hund. Ich bin bloß eine Bekannte.«

Jeanne geriet ganz aus dem Häuschen. Sie zerrte ihren Mann am Ärmel aus der Klinik. »Der Hund hat mir vorhin seinen Namen und eine Beschreibung seines Frauchens geliefert!«, stieß sie verblüfft aus. Ihr Mann sah sie verwirrt an, und so erzählte sie ihm die ganze Geschichte und fragte ihn, ob er sie jetzt für verrückt hielt. Ihr Mann zeigte Verständnis und sagte, dass es viele Dinge auf der Welt gibt, für die wir keine logische Erklärung haben, und dass er Jeanne glaubte, wenn sie der Meinung war, der Hund hätte mit ihr kommuniziert. Aber Jeanne hatte immer noch das Gefühl, sich alles nur eingebildet zu haben. Daher ging sie wieder in die Tierklinik hinein und fragte die Frau, wie Daisy verloren gegangen sei. »Ach«, berichtete die Bekannte, »ihr Mann ist vor ein paar Tagen mit Daisy auf die Jagd gegangen, und als er sie gerufen hat, war sie verschwunden.«

Frag dein Tier

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