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Warum habe ich dieses Buch geschrieben?

Ich habe schon immer sehr gerne geschrieben und versucht meine Gefühle in Worte zu fassen. An meine Biografie aber habe ich mich zunächst nur schwer getraut, weil mich der Berg an Dokumenten und Schriftstücken meiner Vergangenheit zu erdrücken schien.

Nach meinem „Coming-out“ kam dann aber sehr schnell der große Wunsch in mir auf, das „Wunder“ meines Lebens zu beschreiben.

Mein größtes Ziel war es, mein Leben offen und ohne Scham so tief wie möglich zu erzählen, um auch für viele weitere Menschen, die sich in einem ähnlichen Identitätskampf befinden, Verständnis zu fordern. Ich möchte dabei mein Leid auf keinen Fall als das schlimmste bezeichnen. Zumal es sich für mich zu einem wundervollen, neuen Leben wendete. Ich denke vielmehr an alle, deren Schicksal noch viel größer ist und die niemals daraus einen Weg finden und erlöst werden können.

Aber vielleicht ist meine wahre Geschichte auch eine Aufforderung, niemals aufzugeben, immer wieder versuchen aufzustehen und vor allem sich selbst zu finden. Entgegen zahlreichen kritischen und schmerzlichen Äußerungen. Getragen durch motivierende Stimmen seiner Umwelt und ein neues Vertrauen in sich selbst.

Es ist nie zu spät, eine Umkehr zu wagen, in sein Herz zu hören und auch an Wunder zu glauben. Ich möchte mit meiner Autobiografie ein Zeichen setzen, dass nicht alles in unserer modernen, rational geprägten Welt durch Zahlen und Statistiken erklärbar ist. Vieles, das uns im Leben wirklich weiterbringt, kann nur über unseren tiefen Glauben und die Achtung unserer Gefühle erreicht werden.

Dabei können tiefe Empfindungen auch sehr schmerzlich sein. Vor allem gegenüber seinen Mitmenschen. Eine Liebe lässt sich nicht erzwingen. Genauso wenig, wie man sie auch nicht einfach ablegen kann. Man kann aber versuchen, tiefe Empfindungen in seinem Herzen als unversiegbare Kraftquelle zu erkennen, um sich selbst zu finden und neue Wege zu gehen.

Martin André Steinert – der lange Weg zu mir selbst

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