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2. Kapitel

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Der Zustand der Welt im Jahre 2050 sieht durch die Klimaveränderung sehr kritisch aus. Die Menschheit hat es bis heute nicht geschafft, das Problem in den Griff zu bekommen.

Die durchschnittliche Temperatur ist in den Jahren von 2010 bis 2050 weltweit um vier Grad gestiegen und der Meeresspiegel mittlerweile um fünf Meter. Der schwimmende Eisberg in der Arktis und die Eiskappe von Grönland sowie die Eisbedeckung auf der antarktischen Landmasse haben sich vollkommen aufgelöst. Der Verlauf der Küstenlinien hat sich wegen der größeren Wassermenge in den Ozeanen ins Landesinnere verschoben, obwohl die Deiche in den Industrieländern von 2010 bis 2020 massiv erhöht wurden. Die Niederlande ist heute wesentlich kleiner und die Malediven sind ganz verschwunden. Viele andere Koralleninseln existieren nicht mehr. In Norddeutschland haben die Deiche wegen Deicherhöhungsmaßnahmen ab 2010 noch sehr lange gehalten. Aber durch aufsteigendes Grundwasser waren zum Beispiel Bremen und Hamburg nicht mehr zu halten. Beide Städte mussten, wie auch noch viele andere Ortschaften, aufgegeben werden. Der Grundwasserspiegel hatte 2020 die Geländeoberfläche erreicht und später sogar überschritten. Das heißt, dass die Küstenstädte quasi von innen vollgelaufen sind, obwohl Deiche vorhanden waren. Dieser Effekt war weltweit an den Küsten mit Deichschutz zu beobachten.

Allmählich entstanden zwei unterschiedliche Bewegungen von Klimaflüchtlingen. Einen Flüchtlingsstrom verursachten weltweit die Bewohner der Küstenstreifen, welche ab 2020 in küstenfernere Gebiete übersiedelten. Hierbei kam es zu massiven Konflikten mit den Einheimischen im Landesinneren. Eine zweite Flüchtlingsbewegung von der Dritten Welt in die erste Welt lösten die Bewohner der Entwicklungsländer aus. Hier setzte die Massenflucht ebenfalls 2020 ein, aufgrund von Hungersnöten und mangelndem Trinkwasser. Die erste Welt schützt sich bis heute mit hohen Befestigungsmauern vor den Klimaflüchtlingen, ähnlich der Berliner Mauer. Besonders aus Afrika strömten wegen der enormen Trinkwasserknappheit sehr viele Menschen auf den anderen Kontinent. Weltweit wurden seit 2010 mehr als dreißig regionale Kriege wegen des knappen Trinkwassers geführt.

Der Anteil der Moslems in Europa liegt 2050 bei 55% der Gesamtbevölkerung. Weniger als 45% machen zusammen die Konfessionslosen, Christen, Juden und andere aus. Dies erklärt sich mit der höheren Geburtenrate bei den Moslems.

Die Weltwirtschaft ist seit der Finanzkrise von 2008 mehrfach in schwere Schieflagen geraten. Der Raffgier der Konzerne hat niemand wirklich etwas entgegengesetzt. Es wurden weiter fossile Brennstoffe verfeuert. Ein Klimaabkommen ist bis heute nicht zustande gekommen, weil die Einzelstaaten ihre Wirtschaft nicht schädigen wollen. Die Folge ist nun, dass sich der CO²-Gehalt in der Atmosphäre in den letzten 200 Jahren verdoppelt hat. Damit haben wir jetzt einen CO²-Gehalt wie im Jura, als die Dinosaurier in einem tropischen Umfeld die Erde bevölkert haben. Viele ehemalige demokratische Länder werden von Militärdiktaturen beherrscht. Die Lage der Weltwirtschaft ist 2050 wieder etwas besser, hat aber das Niveau von 2008 nicht mehr erreicht.

Die Erwärmung des Meerwassers in den letzten Jahrzehnten führte dazu, dass sich das im Meeresboden eingelagerte Methan (CH4) freigesetzt hatte, an die Meeresoberfläche gelangte und sich dort in der Atmosphäre ausbreiten konnte. Methan (CH4) ist ein viermal stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid (CO²). Auch das in Permafrostgebieten, wie zum Beispiel in Russland, im Boden gebundene Methan (CH4) gelangte durch den Verlust der Dauerfrostgebiete in die Atmosphäre. Die Viehzucht wurde in den letzten Jahrzehnten nicht eingeschränkt, sodass auch dadurch der Methangehalt in der Atmosphäre anstieg. Weltweit produzieren Bakterien beim anaeroben, mikrobiologischen Abbau in Müllbergen Methan. Der mikrobiologische Abbau in einem Müllberg kann ca. 60 Jahre dauern. Alle aufgezählten Effekte führten oder führen bis heute zu einer massiven Erderwärmung.

Bereits im Jahr 2030 war das Erdöl fast vollständig aufgebraucht. Die Industrieländer verfügen noch über einige Reserven, weil sie sich mit militärischer Gewalt die letzten Erdölfelder gesichert haben. Die Verknappung führte auf dem Weltmarkt zu einem enormen Preisanstieg, da auf unserem Planeten nur noch wenige neue Ölfelder entdeckt wurden. Lange hatte man mit Tiefseebohrungen versucht, das drohende Unheil aufzuhalten. Im Jahr 2050 laufen die PKW und LKW mit Elektroantrieb. Aber für die Passagierjets und Hubschrauber verwendet man immer noch die letzten Reste an Erdöl. Als Folge der Erdölverknappung konnten weltweit weniger Düngemittel und Medikamente hergestellt werden, weil Erdöl ein sehr wichtiger Rohstoff für diese Industrie war. Als Resultat gab es eine globale Nahrungsmittelverknappung und eine rapide Verschlechterung der Gesundheitsversorgung.

Wetterextreme haben in den letzten vierzig Jahren massiv zugenommen. Alle Küstendeiche an der Nordsee wurden 2020 zerstört, trotz der Deicherhöhungsmaßnahmen von 2010 bis 2020. Es gibt bis heute extreme Windgeschwindigkeiten mit Unwettern, weil die Luft durch höhere Temperaturen starke Druckausgleichsbewegungen durchführt. Es ist einfach mehr Energie im System wegen der höheren Temperaturen. In Europa führen die Wetterextreme zu Überschwemmungen, während in der Dritten Welt eine große Trockenheit zu verzeichnen ist. Die Wetterextreme sind bis in die Gegenwart (2050) zu beobachten.

Viele Pflanzen und Tiere konnten sich nur schwer dem relativ schnellen Temperaturanstieg anpassen. 60 % der Säugetierarten sind 2050 ausgestorben. Dazu gehören leider auch die Eisbären, Gorillas und viele andere Arten. Dieser biologische Vorgang ist nicht reversibel.

Große Solarkraftwerke wurden in der Sahara gebaut, die aber militärisch geschützt werden müssen. In Afrika gab es in der Vergangenheit folgenschwere Terroranschläge auf die Kraftwerke und die Stromtrassen.

Heuschreckenschwärme waren in Europa in den letzten Jahrzehnten vermehrt zu beobachten. Sie fraßen blitzschnell die landwirtschaftlichen Anbaugebiete kahl. Sie kamen übers Mittelmeer, weil für sie in Afrika kein Futter mehr vorhanden war. Der Hunger trieb sie über das Mittelmeer. Dieses Phänomen ist bis heute im Jahr 2050 zu beobachten.

2050 - Die Vulkane im Rheingraben

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