Читать книгу Cuckolds Paradise | Erotischer Roman - Martin Kandau - Страница 3

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Marion sah mich in ihrer Überraschung gleichzeitig verzweifelt und vorwurfsvoll an. Sie schwankte zur Sprachlosigkeit hin und schwankte wieder zurück.

»Wie kannst du dir das nur vorstellen? Oder es dir sogar wünschen? Ich bin doch deine Ehefrau! Wir sind so glücklich miteinander, und wir lieben uns doch!«

Ich nickte zustimmend, um ihr die Zweifel zu nehmen, falls sie diese wirklich hatte.

»Und ich hab mich schon gewundert. Ich hab schon gedacht, du wärst tatsächlich ein Mann ohne eine einzige schlechte Eigenschaft«, seufzte sie laut.

»Wenn es eine schlechte Eigenschaft ist, dass man sexuelle Fantasien, Ideen und Wünsche hat«, erwiderte ich lakonisch.

»Na, du hast gerade gesagt, dass du mich gerne mal mit anderen Männern sehen würdest. Dass du es sehen willst, wie ich beim Sex einen anderen Schwanz drin hab!«

»Ich denke, dass es mir den Kick geben würde. Es hat so einen starken Reiz, wenn ich es mir vorstelle. Ich kann es dir nicht erklären, warum es so ist. Ich kann der Idee einfach nicht widerstehen.«

»Aber wir sind so innig miteinander. So eins! Wir stimmen total überein, unsere Gefühle, unsere Gedanken. Ich liebe dich! Deshalb will ich nur deinen Schwanz in mir haben, sonst keinen, verstehst du?«

Ihr Gesicht verzog sich beinahe geschmerzt. In ihrer verzweifelten Stimme klang etwas von dem Drama und der Tragik, die in der Vorstellung lag, unsere eheliche Intimität und Liebe dem harten, nackten Abenteuer auszuliefern. Ich erkannte die Integrität einer treuen Ehefrau und spürte unter der reinen, leicht gebräunten Haut die Angst. Ihr seidenhaftschöner Körper schmiegte sich an die weinrote Bettdecke. Und ich war ihr ganz nahe und genoss ihre nacktblonde Schönheit. Ich spürte die ganze sinnliche Wärme und diese magische Natürlichkeit, die meine Frau in sich vereinte. Ihre Stärken. Mir schien, mehr Frau als sie konnte es nicht geben. Für mich hatte sich in ihr die ewig lockende Venus verwirklicht.

»Ich liebe dich auch, Marion. Ich vergöttere dich sogar. Mein Glück mit dir fließt über! Und als ich diese Idee in Worte ausgesprochen hab, da ging es um nichts anderes als einen sexuellen Wunsch. Es ist ein lustvoller Reiz. Eine Neigung. Eine dunkle Begierde in mir, die irgendwann begonnen hat und immer stärker wird. Ja, ich glaube, es würde mir eine tiefe Befriedigung geben. Ich glaube, es würde mir den absoluten Kick geben, dich zu sehen, wenn du einen anderen Schwanz drin hast!«

Sie lag auf dem Rücken, den Kopf gebettet auf ihre langen blonden Locken. Mit ihren schimmernd schönen Augen sah sie mich groß an und rang danach, mich zu verstehen.

»Ziemlich harte Neigung. Für andere Ehemänner wäre das ein Trauma. Für die würde da eine Welt untergehen!«

»Ich weiß nicht. Viele Männer haben diese Neigung, sie haben die Fantasie, als Beobachter ihre eigene Frau mal beim Sex zu erleben. Sie gestehen sie nur nicht vor sich selbst oder vor ihren Ehefrauen ein. Das lässt ihre Männlichkeit nicht zu oder ihre Eitelkeit oder ihre Angst vor Verlust. Aber dem Reiz widerstehen könnten sie nicht …«

»Wer weiß, ob das stimmt«, zweifelte sie.

»Viele Männer, gerade in einer Beziehung, sind auf der Suche nach neuer lustvoller Inspiration und dem gewissen Kick. Und die Frauen vielleicht auch … Viele Männer wollen der Frau, die sie schon so lange lieben, mit einem neuen starken Verlangen begegnen!«

Marion stand vom Bett auf. Und stand hadernd da. Die sinnliche Blondine verschränkte die Arme über ihren schweren, schönen Brüste, als wollte sie sie vor mir verstecken. Es waren große, glockige Naturbrüste. Und Marion stand da und konnte ihre reich geformte Nacktheit kaum vor mir verbergen. Doch in diesem Moment herrschte eine bisher nicht gekannte Distanz zwischen uns. Jeder fühlte sich mit sich allein in seiner Nacktheit nach dem Sex.

»Ich glaube, ich bin nicht so«, erklärte Marion.

»Woher willst du das wissen? Indem du es nicht ausprobierst?«

»Du hast mal gesagt, man muss nicht von einem Hochhaus springen, um zu wissen, dass es nicht gut für einen ist.«

»Das ist gerade kein guter Vergleich, weißt du. Sei doch froh, dass ich das so reizvoll finde. Ein gewagter, verbotener Wunsch, der mich einfach total fasziniert, mich fesselt. Das ist in mir. Aber sieh: Auf die Art hast du einen treuen Mann fürs Leben und kannst doch immer wieder neue Erfahrungen machen, wenn du das willst.«

»Aber ich glaube, ich bin nicht so! Wenn ich einen Mann liebe, aber andere Schwänze in mir hab, dann fühl ich mich doch wie eine Hure!«

»Das muss nicht schlecht sein. Wenn du die Hure in dir befreien kannst, dann kannst du all deine sexuellen Fantasien und Sehnsüchte ausleben. Du kannst Träume aus deinen dunkelsten Tiefen verwirklichen.«

»Ich meinte, wenn ich so was tue, dann würde ich mir wahrscheinlich wie eine Hure vorkommen, die auf der Straße steht.«

»So wird es nicht sein«, sagte ich, »diese Hure wird nur eine sehr aufregende Figur zwischen dir und mir sein.«

»Ich kann das nicht!«, klagte sie seufzend.

Und mir wurde die ganze Unschuld meiner Frau klar. Ich zog sie zärtlich wieder zu mir aufs Bett und legte meine Arme und Hände warm um ihre Nacktheit. Ich küsste diese großen Ehe-Brüste, die für mich die Symbole meiner sexuellen Geborgenheit waren und an denen ich so glücklich war.

»Du sollst diese Hure doch nur in unserer Ehe zeigen, nicht am Straßenrand. Zeig sie mir und zeig sie dir selbst. Lass deine geheimen Lüste raus. Lass dich in sie fallen. Genieße sie! Ohne dieses ständige Gefühl von Verantwortung und Verlässlichkeit, ohne diese ständige Haltung von Anstand und Scham, die uns durch den Alltag begleitet. Unsere Liebe und unser Vertrauen werden dadurch nicht zerstört. Aber wenn wir unsere tiefsten Sehnsüchte und Lüste nicht leben, dann wird es immer Geheimnisse zwischen uns geben, Unbefriedigtes und Unerfülltes. Das ist eine größere Gefahr als gemeinsam etwas mehr Offenheit zu wagen. Lass es uns versuchen. Wir werden uns dabei an der Hand halten und uns dabei in die Augen sehen. Niemand wird einen Schritt gehen, den der andere nicht mitmachen will.«

Ich las in ihrem Gesicht, dass sie mir zuhörte. Und dass sie wirklich nachdachte über das, was ich sagte.

Nach einer Weile meinte sie: »Ich weiß nur nicht, ob ich das kann. Ich bin kein extrovertierter Mensch, das weißt du. Ich bin einfach so. Zu unschuldig und schamvoll. Ich weiß nicht, ob ich es zeigen kann. Vielleicht verlangst du zu viel von mir!«

»Verlange ich es denn?«

»Ich spüre, wie sehr du es willst. Und ich will deine Wünsche erfüllen. Immer. Weil ich dich so liebe. Aber dieses Mal weiß ich nicht, ob ich das kann!«

»Wir werden sehen«, sagte ich und lächelte vertrauensvoll.

Marions melancholischer Blick, jetzt voller Unsicherheit und Verzweiflung, lag auf mir. Ihre Worte offenbarten so viel Unschuld und Ehrlichkeit. Ich sah sie an und fasste ihr sanft ins Haar. Meine Finger spielten mit ihren langen blonden Locken, und ich war erfüllt von meiner Liebe. Ich vergötterte Marion wirklich. Dass sie daran zweifelte, erschien mir so absurd. Aber ich konnte es auch verstehen, angesichts des gewagten Geständnisses, das ich ihr vor ein paar Minuten beim Sex gemacht hatte und das in meinem Herzen das harte Pochen vollkommener Erregung ausgelöst hatte und in meinem Schwanz einen Orgasmus von nie erlebter Stärke.

Ich versank in pure Selbstvergessenheit, als ich ihre großen Brüste fasste und liebkoste. Ihre Brustwarzen waren klar definiert und wunderschön, mit gefühlvollen, leicht erregten Spitzen, um die sich helle, zartrosa Höfe legten. Ich berührte sie, ich küsste sie, während ich die warme seidene Schwere der Brust in meiner Hand hielt. Marions Titten waren vorspringend und prangend, sie waren die vollkommenen Rundungen, sie waren meine Heiligtümer. Ich betete sie an.

»Mein Gott, wie ich deine Titten liebe!«

Da erwiderte sie: »Würdest du es aushalten, wenn ein anderer Mann sie berührt? Wärst du tatsächlich stark genug?«

Nach einer Atempause antwortete ich: »Die Frage brennt in mir …«

Bisher war es immer nur eine Fantasie in meinem Kopf gewesen. Etwas, was ich mir beim Sex vorstellte und was mich heftig zum Orgasmus brachte. Dass ich es meiner Frau jetzt gesagt hatte, war unglaublich. Es war keine reine Fantasie mehr. Keine unsichtbare Sehnsucht mehr, sondern ein unerhörter Wunsch, heiß und tabu, aber real dadurch, es ausgesprochen zu haben. Dass Marion es nun wusste, löste so viel in mir aus. Orgasmen im Kopf. Kleine vulkanische Ausbrüche verbotener sexueller Befriedigung.

Ich hatte meiner Frau gestanden, dass ich sie gern beim Sex sehen würde, einen anderen Schwanz in sich drin, der sie durchfickt, es ihr richtig besorgt und dann tief in ihr abspritzt. Es hatte mich so gereizt. Eine übermächtige, wahnwitzige Faszination, es ihr zu sagen. Ein fast dämonischer Reiz. Ein gewaltiger Kick, der darin lag. So stark, als würde ich überhaupt zum ersten Mal einen Kick erleben. Es fühlte sich so geil an, dass sie es wusste, diese Vorstellung nun auch in ihrem Kopf war.

Oder hätte ich vielleicht schweigen sollen? Ich war unsicher. Wurde so ein unerhörter Wunsch meiner Liebe und unserer Ehe gerecht, den Gefühlen, die uns verbanden und unserer gegenseitigen Verlässlichkeit? Kam ich mit diesem Geständnis klar, und was war mit meiner Frau? Aber geschwiegen hatte ich schon eine Zeit lang, und jetzt war ich von meinem Geheimnis befreit. Ich hatte gewusst, dass ich es Marion anvertrauen konnte. Sie war unschuldig und etwas schamhaft, aber sie war keiner dieser von Moral verengten Kleinbürger. Sie hatte einen weiten Horizont. Und hinter diesem Horizont, da lag etwas Dunkles und Lustvolles, in das Marion mit ihrem melancholischen Blick hinschaute, ohne es selbst zu wissen. Dort schlummerte etwas Geheimnisvolles und Ungelebtes, etwas, das Sehnsucht hatte, vielleicht irgendwann entdeckt zu werden. In Marions Melancholie, die für mich etwas Unerklärliches und Reizvolles hatte, vermutete ich immer die Sehnsucht, sich einmal vollkommen fallen zu lassen. Es war ihr nicht bewusst, woher sollte sie es auch wissen, und auch ich musste noch vieles entdecken.

In den folgenden Tagen machte ich mir Gedanken. Ich fragte mich, was das für eine Erregung war, die einen so hammerharten Herzschlag auslöste. Was für ein Reiz, der so stark war. Was für eine Neigung, die einen so faszinierte und so atemlos machte und die schon durch bloße Worte so brennend befriedigend gewesen war. Ich ging auf die Suche, um diese Abgründe in mir erklären zu können.

Cuckold nannte man das wohl. Die Lust zu sehen, wie die eigene Frau von einem anderen Mann genommen wurde. So beschrieben es zumindest die einschlägigen Seiten, die ich durchforstete. Es gab verschiedene Härtegrade. Ich war ein mittelschwerer Fall, was diese Neigung anging. Ich spürte ohne Zweifel, dass ich sie hatte. Es war die stärkste Faszination, die ich mir vorstellen konnte. Ich wollte meine schöne und schamvolle Frau mal beim Sex mit einem anderen erleben. Wollte Zuschauer sein, wollte sehen, wie sie sich hingab und sich nehmen ließ, ich wollte ihr Gesicht dabei sehen, ihre Regungen, Gefühle und Geräusche erleben, ihre Stimme hören, vielleicht so, wie ich sie nie zuvor gehört hatte. Ich wollte ihren Atem spüren und ihren Schweiß riechen, ihre Intensität erleben und ihre Erschöpfung beobachten. Ich wollte sehen, wie sie einen anderen in unsere eheliche Intimität einließ, ihn aufnahm, ihn mit der Liebe umgab wie sonst nur mich. Ich wollte, dass sie küsste und mit ihren sanften, liebevollen Händen streichelte und mit ihrem unschuldigen Schoß Sünde beging. Ich wollte, dass wir unsere eheliche Unschuld verloren. Nur für den Kick? Wahrscheinlich.

Ich hatte mich schon oft gefragt, warum diese Fantasie so eine starke, übermächtige Wirkung auf mich hatte. Warum ich ihrem dämonischen Reiz nicht widerstehen konnte. Warum sie mich geradezu obsessiv beherrschte. War es das Risiko? War es das Verbotene? War es vielleicht die gleiche Gier, mit der man einen Skandal betrachtete? War es das Unglaubliche? Das Dramatische? Das Tragische? So sehr ich diesen starken Reiz spürte, so wenig konnte ich ihn erklären. Ich suchte nach Gründen. Doch selbst das Internet kannte keine Antwort. Schlimmstenfalls, so meinte es, sei ich ein bisschen schwul. Aber warum war ich dann seit meiner Kindheit so gebannt von der Schönheit der Frauen?

Hermann Hesse hatte von »diesem feinen Schmerz des Entbehrens und Alleinbleibens, ohne den nichts Schönes uns berührt« geschrieben. Ich hatte diesen Schmerz ganz ausgekostet. Ich war ständig verliebt und von weiblichen Reizen fast quälerisch gefangen gewesen und war es auch jetzt noch. Vielleicht war es das hohe Podest, auf dem die weibliche Schönheit für mich ruhte. Unberührbar und unerreichbar. Ich kam damit nicht klar. War ich immer zu kurz gekommen und kam jetzt mit der Fülle von Marions Schönheit und Weiblichkeit nicht zurecht? Vielleicht hatte ich auch nur in den Jahren der Einsamkeit zu viele Pornos geschaut, und wollte meine Frau unbedingt mal aus der pornografischen Perspektive erleben.

Oder glaubte ich, meiner großen, sinnlichen Blondine nicht gerecht werden zu können? Hielt ich mich für zu gering? Kam daher der Wunsch, meine Frau mit einem anderen, am besten viel stärkeren Schwanz zu erleben? Glaubte ich, dass sie ein stärkeres Kaliber brauchte? Sah ich in Marion unbewusst etwas Mütterliches, weil sie älter und reifer war als ich? Oder war es einfach der Reiz des moralisch Ungewöhnlichen und Unerlaubten, die pure Lust des Tabus?

Vielleicht lag darin der Kick. Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, woher dieses Verlangen kam, Marion mit ihrem schönen, blonden, reichgeformten Körper mal fremdgefickt zu sehen. Ich wusste nur, dass ich diese Neigung hatte und dass ich es erleben wollte. Und seit meinem Geständnis wusste Marion es auch.

Cuckolds Paradise | Erotischer Roman

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