Читать книгу Cuckolds Paradise | Erotischer Roman - Martin Kandau - Страница 9
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Von unseren Fantasien und den Dildos abgesehen, hatte Marion noch keinen fremden Schwanz drin gehabt. Der Winter kam und ging vorüber. Und der Frühling war gekommen und seine ersten Zeichen waren schon vorüber. Jetzt war es Mitte April. Fast schlagartig lag alles in der Lichtfülle des sommerlichen Halbjahres. Die berauschend milde Luft war durchdrungen vom duftenden Weiß der blühenden Büsche und Bäume und von dem aufglänzenden Hellgrün der zarten, jungen Blätter. Die Wiesen um das Haus wucherten saftig, und die Wälder um die Stadt wölbten sich in sprießendem Laub. Es war eine herrliche Zeit, in der man merklich auflebte. Wo wir wohnten, gab es eine schmale Parklandschaft mit ein paar riesigen, hängenden Weiden darin. Die mochte ich. Ich stellte mich gerne unter die Bäume, deren Zweige ein Kuppeldach bildeten. Jetzt drang die Sonne durch das Grün und brachte es zum Leuchten. Das war eine herrliche Erscheinung, das war Frühling pur!
Genau unter einem dieser Bäume traf ich an einem Mittag zufällig einen alten Freund wieder. Auf dem Weg, ein Ersatzteil zu besorgen, kam Sascha durch unsere Wohnlandschaft. Wir begrüßten uns herzlich, hatten uns zu lange nicht mehr gesehen.
»Ich zeig dir kurz die neue Wohnung, komm mit rauf!«, lud ich Sascha ein.
Er hatte die Zeit. Marion war noch nicht zu Hause. Sie hatte an dem Tag Spätdienst im Laden. Das bedauerte ich, zeigte Sascha aber ein paar Fotos von Marion. Unser Hochzeitsbild. Marion beim Wandern in den Bergen und am Bodensee.
Sascha betrachtete die Frau an meiner Seite, die er noch nicht kannte. »Da hast du dir ja einen Traum erfüllt!«, scherzte er.
Er war voller Komplimente und voller Bewunderung für Marions Schönheit.
»Wunderschönes Gesicht, tolle Haare, so eine wilde, blonde Mähne. Und ganz schön was dran an der Frau!«, meinte er.
Ich spürte, wie es mich erregte, dass er die Formen ihres Körpers in Augenschein nahm. Seine Feststellung bestätigte ich lächelnd.
»Willst du etwas mehr von ihr sehen?«, fragte ich ihn.
Er lachte verlegen auf.
»Im letzten Spätsommer, da hab ich in der Natur ein paar Aktfotos von Marion gemacht. Sie hat wahrscheinlich nichts dagegen, wenn ich sie dir zeige.«
»Aktfotos sind ja etwas sehr Ästhetisches«, meinte Sascha und machte es damit quasi sozial adäquat, er erklärte es für zulässig.
Ich zeigte ihm die Bilder. Dabei spürte ich wieder dieses besondere Pochen, diesen übermäßigen Herzschlag. Erregung stieg in mir auf, von den Füßen empor in alle Fasern meines Körpers. Jedes Härchen stellte sich vibrierend auf. Ich entblößte meine Frau vor meinem Freund. Ich zeigte ihm, wie sie sich der Kamera nackt zeigte, ihre blanken Titten und ihre rasierte Muschi. Ich zeigte ihm, wie sie ihren nacktblonden, reich geformten Körper in prangende Pose stellte, ihre Rundungen heiß wölbte und ihre Reize präsentierte, um den Betrachter aufzufordern.
Sascha schnaufte. »Was für eine traumhafte Frau!«, meinte er mit erschwerter Atmung.
Ich lächelte. Ich verlor den Boden unter mir und ließ mich von Flammen tragen. Mein Dämon feierte das Feuer und führte seinen verbotenen Tanz auf. Meine Neigung fand Nahrung, und mein Schwanz wurde hart. Ich hatte meine Frau vor meinem alten Freund entblößt. Das befriedigte mich bis tief in meine dunklen Abgründe. Ich genoss die brennende Lust, die es in mir entfachte.
»Wie findest du ihre Titten?«, wollte ich von Sascha wissen.
»Mega! Einfach geil«, fand er. »Große traumhafte Glocken. So schön und so rein, irgendwie. Als hätte echt nie ein Mensch sie gesehen oder berührt. Deine Frau sieht so unschuldig aus. Als hätte sie nie etwas erlebt. Ihre Brüste schauen so neugierig aus, fast fordernd, als verlangten sie nach Leben.«
Es erregte mich sehr, wie Sascha Marions Nacktheit sah, wie er sie empfand und beschrieb. Wir teilten diesen Blick auf die Dinge. Er verband uns.
Als wir uns etwas später voneinander verabschiedeten, lud Sascha mich in seine Wohnung ein. »Aber erwarte nicht Großes. Es ist immer noch dasselbe Loch«, meinte er verlegen.
Ich nickte lächelnd und wusste, dass ich ihn besuchen würde.
»Wenn ich meine Frau mitbringe, hältst du das aus?«, fragte ich ihn neckisch.
Er lachte. »Ich hoffe es. Bei allem, was ich von ihr weiß, wird sie mir wahrscheinlich ein paar Schweißtropfen auf die Stirn zaubern!«
»Aber das kann ganz schön sein!«, meinte ich augenzwinkernd.
In den nächsten Tagen beschäftigte mich der Gedanke an den Besuch bei Sascha. Ich brannte darauf, ihm meine Frau vorzustellen. Ich erregte mich daran, dass er sie nackt auf Fotos gesehen hatte. Das schuf eine Intimität zwischen uns dreien.
Marion war bereit, mich zu begleiten. Als wir Sex hatten, gestand ich ihr dann, dass ich meinem Freund ein paar von den Aktfotos gezeigt hatte, die wir im Wald gemacht hatten.
Marion lächelte verschämt. »Das hast du getan?«
»Es hat mich sehr erregt«, gestand ich ihr.
Und wieder erlebte ich, wie es mir den Kick gab, Marion so etwas zu gestehen. Wie es Orgasmen in meinem Kopf auslöste und schließlich einen starken physischen Orgasmus, dass ich für einen Moment kein Bewusstsein empfand oder eines, das völlig abgehoben war von allen Dingen.
Als der Tag unseres Besuches gekommen war, spürte ich wieder dieses besondere Herzklopfen, das so unwiderstehlich und lähmend war, diesen harten, erregenden, fordernden Schlag. Ich spürte diese Erregung in mir, die mir die Beine hochkroch und mir den Hals zudrückte, bis der spärliche Fluss des Sauerstoffs etwas Berauschendes und Betäubendes hatte. Es war das atemberaubende Gefühl, dass endlich Wirklichkeit in unsere Lust kam.
»Es ist wieder sehr warm heute«, sagte Marion zu mir, »da ziehe ich nur ein kurzes, dünnes Sommerkleidchen an. Ich nehme an, das würde dir gefallen, wenn ich deinem Freund etwas Haut zeige. Ich meine, er hat ja schon viel mehr von mir gesehen, nicht wahr?«
Sie grinste mich an. Ich sah die neckische Lust in ihr, und spiegelte sie wider.
»Das gefällt mir sehr. Ja. Zeig Sascha die ewig lockende Venus. Zeig ihm das wunderschöne Bild einer Frau. Er soll es sehen. Seine Sinne sollen dich spüren. Umgib ihn mit deiner Fraulichkeit. Und lass es in seine Nase steigen.«
»Mein bestes Parfum?«
»Das wär berauschend!«
»Die weißen Schuhe?«
»Das wär die Krönung!« Dann ergänzte ich: »Der Arme ist Single. Schon so lange. Ich glaub, er hat seit Ewigkeiten keine Frau mehr gespürt. Gib ihm einfach einen Eindruck von dem, was er verpasst. Vielleicht hilft ihm das, jetzt im Frühling wieder mehr aus sich rauszugehen und sich eine Frau zu suchen.«
Marion lächelte. Sie ging lange ins Bad, duschte und machte sich hübsch. Sie betonte ihre Wimpern und schminkte sich als zarten Lidschatten ein wenig Himmelblau darüber. Dann legte sie ihr verführerischstes Parfum auf und ihren feinen Silberschmuck an. Sie lackierte sich die Fingernägel rot, passend zu ihrem kirschroten Lippenstift. Sie hatte so elegante, schöne Hände. Und dann zog sie das kurze, dünne Sommerkleidchen an und setzte sich aufs Bett, um sich die weißen High Heels anzuziehen. Das war ein so reizvolles Ritual. Wundervoll und weiblich. Sie beugte den Fuß und ließ ihn in den Schuh gleiten. Ihre Zehen schoben sich unter die vorderen Riemchen. Die hinteren Riemchen verschloss sie über dem Knöchel. Sie legte im Sitzen ihre nackten Beine verführerisch übereinander und zog sie an, bis die sanfte Muskulatur der Schenkel sich anspannte.
»Na, mein Schatz? Gefällt dir, was dein Freund sehen wird?«
Mein Herz tat einen einzigen Hammerschlag, und mein Atem stockte und mein Blick stand still. Marion lachte triumphierend.
Als sie dann vom Bett erhob und sich stehend und schreitend präsentierte, war mein Schwanz hart, und ich konnte mich vor Erregung kaum noch rühren. Marion war supersexy. Und sie wollte mich testen. Wissen, ob Eifersucht mich quälte. Sie hatte sich so umwerfend zurechtgemacht, weil sie wissen wollte, ob ich es ertrug, wenn ein anderer Mann ihre geilen Reize sah. Ich aber konnte es kaum erwarten.
Als wir bei Sascha ankamen, begrüßten sich die beiden herzlich. Sie küssten sich fast neckisch. Von den Fotos kannte er meine Frau quasi intim. Und Marion wusste, dass er die Fotos gesehen hatte. Deshalb gingen die beiden ungezwungen miteinander um. Sie verstanden sich gut. Wir saßen in Saschas Wohnzimmer, die Sonne strahlte herein, und wir tranken einen fruchtigen Cocktail. Man sprach und man lachte, Marion funkelte Sascha mit Blicken an und flirtete etwas mit ihm. Ich verstand, dass sie damit sowohl ihn als auch mich beschenkte.
Irgendwann stand Marion auf und wollte sich das große Regal ansehen, in dem Sascha seine Filmsammlung aufgereiht hatte. Mit langsamen, fast lasziven Schritten stöckelte sie zu der Wand. Es waren die weißen, offenen, hochhackigen Schuhen, in denen ihre schönen Füße so eine erregende Nacktheit hatten. Sie zeigte aufreizend die stolze Grazie, die sie in diesen Schuhen hatte, diese scharfe Eleganz. Der Absatz war hoch und vibrierend spitz. Er hatte beim Gehen auf den Fliesen einen glasklaren Klang. Eine einzige schneidende Faszination! Der lang gestreckte Spann, der in zarte Fesseln überging, und die perfekt geformten Zehen. Der gespannte Fußrücken, über den die ganze filigrane, sehnige und muskulöse Form des Fußes zutage trat – eine wahre Skulptur! Nie hatte ich Marions aufreizende Sinnlichkeit so eindrücklich erlebt wie da, als ich sie mit meinem Freund teilen konnte.
Sascha schien die erotische Kunst zur Schau gestellter Frauenfüße ebenso anbetungsvoll zu lieben wie ich. Durch die hohen Absätze spannte ihr ganzer Körper sich reizvoll an. Eine erotische Spannung, die über die langen, nackten Beine in Marions volles Gesäß emporstieg, über ihren schönen, fraulichen Schoß und über den Bogen der schmalen Taille bis empor in die breiten Schultern und in die schönen, schweren Brüste, die betont herausragten. Marions atemberaubende Titten prangten in dem tief ausgeschnittenen Sommerkleidchen. Sie bildeten eine warme und dunkle, erregend tiefe Spalte und die Ansätze wölbten sich satt und nackt heraus. Sie sahen aus wie Früchte, die auf einem Teller aufgeschnitten und in ihrem süßen, fruchtigen Saft dalagen, sich darboten und betörend dufteten. Marions edles Parfum erfüllte den ganzen Raum. Ein machtvoller und wunderbarer Zauber!
Und Sascha und ich betrachteten wortlos diese edle und erotische Schönheit. Wir nahmen sie mit offenen Sinnen auf. Sascha war erfüllt von dem Eindruck, der sich ihm bot. Und ich erregte mich daran, welchen Reiz meine Frau auf diesen für sie fremden Mann ausübte.
Es gab mir kleine Orgasmen bei jedem Blick, den Sascha auf ihre Lippen, ihr Dekolleté oder ihre Schenkel warf.
Und wieder verstand ich etwas mehr von dieser Neigung in mir. Ich spürte, wie meine Bewunderung für die Schönheit meiner Frau sich mit der Bewunderung und dem Begehren, das sie in einem anderen Mann hervorrief, steigerte. Vielleicht konnte ich diese Schönheit mehr fassen, indem ich einen anderen daran teilhaben ließ. Wie der antike König Kandaules, der sein Glück darin fand, seinem besten Freund Gyges die ganze Schönheit seiner Frau zu zeigen. Als könnte er sie durch die Sinne des anderen erst wirklich verstehen.
Marion, wie sie nun dastand, ihre Hinterseite uns zugewandt und leicht herausgewölbt, weil sie etwas in die Knie ging, um die Filme im Regal zu betrachten, zeigte uns all ihre körperlichen Reize. Die schönen, sanft muskulösen Schenkel, der frauliche Po, der sich geradezu verlangend wölbte. Marion spielte für uns die Rolle eines Lustobjektes. Und ich konnte spüren, wie sie diese objekthafte Rolle des gefährlich sinnlichen, lockig blonden Prachtweibs selbst genoss. Sich daran erregte. Wie sie lustvolles Gefallen daran fand, mit ihren puren Reizen zwei Männern zugleich den Kopf zu verdrehen. Mit einem Mal drehte sie sich auf ihren spitzen Absätzen etwas um die eigene Achse und zeigte uns eine andere Perspektive ihres kurvenreichen Körpers.
Dabei zwinkerte sie Sascha neckisch zu und meinte: »Da sind aber ganz schön viele Erotikfilme in deinem Regal hier!«
Sascha grinste verschämt.
»Ja«, gab er zu und gab sich den Kick, »sind auch einige richtig harte Sachen dabei.«
»Soso!«
Als er dann in der Küche war, fragte Marion mich leise und schelmisch: »Na? Ist es gut so? Ist es gut, was er von mir sieht? Wie ich mich zeige?«
»Du bist ziemlich aufreizend! Du verdrehst uns ganz schön den Kopf!«, gab ich zu.
»Das wolltest du doch: Ich zeige deinem Freund meine Weiblichkeit, meine Reize. Ich gebe ihm das greifbare Bild einer Frau. Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?«
Ich gab es mit einem Nicken zu.
»Macht es dich an? Sag mir, erregt es dich, dass ein anderer mich so sieht? Dass ich mich so zeige?«
»Ja«, gestand ich.
Sie lächelte und leckte sich mit spitzer Zunge frech über die roten Lippen.
Ich erwiderte atemlos ihr Lächeln. Sah sie berauscht an und konnte kaum glauben, wie weit wir schon gekommen waren – wie sehr unsere Lust und besonders Marions Bereitschaft sich schon entwickelt hatte.
Es war nicht die beste Gegend, in der die Wohnung lag, eigentlich die schlechteste der Stadt. Sascha kam aus den ärmlichen Verhältnissen nicht heraus. Er hatte noch immer keinen Job und keine Frau, er hatte nur eine schöne, gepflegte Wohnung, doch das Treppenhaus da draußen war schmutzig und laut, die Türen waren vermalt und verklebt.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Sascha stand auf und ging in den Flur, um zu öffnen. Ein Nachbar von ihm kam herein, noch bevor Sascha irgendetwas sagen konnte.
Der Neuankömmling polterte direkt los. »Alter, endlich hab ich die Frau vom Bernie rumgekriegt! Ich hab sie vors Rohr bekommen. Ich hab ´s ihr richtig besorgt! Ich kann dir sagen, so ist die noch nie geknallt worden! Die wusste nicht, was auf sie zukommt. Alter, ob du es glaubst oder nicht: Die hat das ganze Haus zusammengebrüllt.«
Plötzlich blieb sein Mund offen stehen. In seinem derben Redeschwall war er durchmarschiert bis zum Wohnzimmer. Jetzt schaute er uns erstarrt an. Wir saßen auf dem Sofa und erwiderten stumm seinen Blick. Da stand ein tätowierter Glatzkopf in einem Muskelshirt, ein bulliger, grobschlächtiger Typ.
»Ein alter Freund und seine Frau sind da«, sagte Sascha jetzt, da er endlich zu Wort kommen konnte.
»Sehr angenehm!«, grüßte Marion freundlich und förmlich, und es lag eine Menge triumphierender Ironie darin.
Der Glatzkopf drehte sich in lächelnder Verlegenheit um seine eigene Achse wie ein Tanzbär. Er wäre offensichtlich am liebsten im Boden versunken und verabschiedete sich schnell.
»Ich schau dann morgen noch mal bei dir rein, Sascha!«
Er winkte, warf noch einen raschen irritierten und ebenso gierigen Blick auf meine schöne Frau und war weg.
»Rocco … Mein Nachbar … Wie er leibt und lebt …«, schnaufte Sascha, und seine Miene zeigte Fremdschämen an.
»Ziemlich gefährlicher Typ, dein Nachbar, jedenfalls für Ehefrauen«, meinte Marion.
Sascha zuckte peinlich berührt mit den Schultern.
»Dieser Bursche muss ja ganz schön stark im Bett sein, um so einen Eindruck zu machen auf eine gestandene Ehefrau!«
Sascha wusste nicht, was er sagen sollte, er wand sich schweigend.
»Du musst hier auf mich aufpassen, Schatz«, sagte Marion zu mir, in laszivem Spiel der Worte.
Sie war in Stimmung. Und sie unterstrich es damit, dass sie nun einen Fuß auf den Rand des Couchtisches setzte. Sie präsentierte ihn ausdrucksvoll in ihrem messerscharfen Schuh – es war purer Reiz. Diese laszive Grazie, diese sündhafte Herrlichkeit! Funkelnde Provokation! Marion hatte jetzt Lust an schlüpfrigen Worten. Sie hätte es genossen, weiter über Sex zu reden, vielleicht über die harten Filme, die er in seinem Regal hatte und was ihm daran so gefiel. Aber Sascha und ich wagten es nicht und sprachen stattdessen über Belanglosigkeiten. Wir gingen nicht auf Marion ein.
Nach einer Weile reckte sie sich gelangweilt. Sie meinte, dass sie mit einem Mal unheimlich müde sei, und fragte Sascha, ob sie sich eine Weile auf sein Bett legen könnte. Sie gingen rüber ins Schlafzimmer, und Sascha kam direkt wieder raus. Wir redeten weiter. Nach einer Stunde schaute Sascha wieder nach ihr. Diesmal blieb er einige Minuten.
Am späten Abend, als wir wieder zuhause waren und in unserem Bett lagen, erzählte Marion mir mit leiser, geständiger Stimme die Geschichte dieser Minuten.
»Sascha kam ins Schlafzimmer. Ich lag auf dem Bauch. Ich war nackt, nur die hochhackigen Schuhe trug ich noch. Ich war so geil. Im Bett deines Freundes zu liegen, gab mir den Kick, und ich hab mich gerieben bis zum Orgasmus. Nach einer Stunde kam er wieder ins Zimmer. Ich lag noch immer nackt da. Ich zeigte ihm meinen schönen Körper, und ich schämte mich nicht dafür. Verschlafen und lustvoll lächelte ich deinen Freund an, sagte ihm, er solle sich zu mir setzen. Zögerlich ließ er sich auf der Bettkante nieder. Ich fragte ihn, ob ihm die Fotos gefallen haben, die er von mir gesehen hatte. Er nickte. Da sagte ich ihm, er solle mich streicheln. Da war er noch zögerlicher. Er hob seine Hand und legte sie auf meine nackten Schultern. Ich ermunterte ihn. Da streichelte er über meinen Rücken und meine Taille bis zu meinem Gesäß. Er streichelte mich zärtlich bis hinab zu meinen Füßen. Es war schön, diese fremde Hand auf meiner Haut zu spüren. Zum ersten Mal spürte ich eine andere Hand als deine auf meiner nackten Haut. Das war aufregend. Und es war gut, weil ich wusste, dass du es willst. Und ich spürte die Hure, die du von mir verlangt hast. Sie war wirklich da. Sie ist wahr, wenn ich mal ganz loslassen kann. Es war so atemlos aufregend, diese Lust in mir zu spüren. Und mich ihr hinzugeben. Ich lag da und sagte deinem Freund, wie schön es ist, von ihm gestreichelt zu werden. Ich fragte ihn, ob es auch für ihn schön sei. Er bejahte es leise. Da tastete ich ihm in den Schritt, fühlte seinen hart gewordenen Schwanz. Ich lächelte und sagte zu ihm, er solle sich ausziehen und sich auf mich legen, in mich eindringen. Diese Worte lösten in meinem Gehirn etwas aus. Vielleicht dasselbe wie in dem Moment, als du mir deinen heimlichsten Wunsch gestanden hast. Erinnerst du dich?«
»Ja«, nickte ich beinahe sprachlos, »der Moment, in dem ich dir gestand, ich wolle dich einmal mit einem anderen Schwanz sehen. Erleben, wie du von einem anderen Mann gefickt wirst …«
»Es war der gleiche Kick. Es war das Spiegelbild. Die Entsprechung. Ich war jetzt bereit. Und ich wollte es geschehen lassen. Ich wollte mich deinem Wunsch hingeben, denn es war jetzt auch meiner. Ich wollte mich von einem anderen Mann ficken lassen! Ich war nach meinem kleinen Halbschlaf nun wieder so geil, dass ich heiß darauf war. Ich lag da und wollte einfach warten, bis dein Freund wieder ins Zimmer kommt. Und nun war er da.«
»Und? Und dann? Was geschah? Wie ging es weiter?«, fragte ich keuchend.
»Nichts weiter«, antwortete Marion schulterzuckend, »Sascha meinte, dass ich die schönste Frau sei, der er je begegnet sei. Aber ich sei die Frau eines Freundes. Und da gehe er nicht dran. Das sei Prinzip. Und das könne ich nicht ändern. Er stand auf und ging aus dem Zimmer. Das war alles. Ich zog mich wieder an und kam heraus zu euch ins Wohnzimmer …«
Ich hörte. Und ich schluckte. Marion überraschte mich. Ich hatte nicht gedacht, dass sie schon so weit war. Dass sie überhaupt so weit gehen wolle. Es war nur eine Fantasie. Nur ein geiler Gedanke. Dass sie davon so beeinflusst war, hätte ich nicht gedacht. Dass es sie so veränderte. Und dass sie mir unbedingt diesen Wunsch erfüllen wollte. Um ein Haar hätte meine Frau sich von einem anderen Mann bumsen lassen.
Was ich jetzt empfand, waren Zweifel und Skrupel. Die Frage, ob es wirklich mein Wunsch war, stellte sich. Ob ich damit leben konnte. Ob ich es wirklich von ihr verlangen sollte. Ich machte mir Gedanken, sprach sie aber nicht aus. Nebenbei war es angenehm, von Sascha diese freundschaftliche Treue erfahren zu haben.