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Kapitel 1

Dezember 1875:

Es schneite unablässig, als Scott Fitzgerald mit seinem Begleiter, Red Smooth - einem Halbindianer, den er als Übersetzer mitgenommen hatte - auf ihren Braunen - in dicke Bärenfellkleidung eingehüllt - durch den tiefen Schnee voranritten.

Es herrschte eine beissende Kälte vor, so dass die Spucke gefror, ehe sie den Boden berührte. Sie befanden sich in der Nähe von Bear Butte, nördlich der Black Hills.

Die beiden Kuriere waren schon seit Tagen unterwegs - mit einem Auftrag der Indian Bureaus, den sie den Häuptlingen der freilebenden Indianern im Powder River Land überbringen sollten.

"Siehst du es? Dort hinter dem entfernten Hügelkamm; die dünnen Rauchfahnen, die zum Himmel emporklettern?" bemerkte Red Smooth. "Dort muss sich das Tipidorf von Crazy Horse befinden!"

"Du hast recht. Jetzt sehe ich es auch. Also haben wir sie doch noch gefunden."

Sie lenkten ihre Pferde dahin und innerhalb der nächsten Stunde erreichten sie das grosse Tipidorf. Am Dorfeingang wurden die beiden von zwei Wachtposten abgefangen.

"Was wollt ihr hier?" fragte einer der Wachen barsch. Red Smooth antwortete ihm: "Wir haben eine wichtige Botschaft vom grossen Vater in Washington und wollen mit Crazy Horse sprechen, dem gewaltigen Häuptling der grossen Oglala."

"Dann steigt von euren Pferden ab und folgt mir nach." wies der eine Posten sie an.

Die beiden handelten wie ihnen geheissen wurde und zogen die Pferde an den Zügeln hinterher Die Dreiergruppe stapfte mitten durchs grosse Indianerdorf ins Zentrum hinein - da, wo der Wigwam von Crazy Horse stand.

Argwöhnische Blicke von einigen herumstehenden, palavernden Kriegern folgten ihnen. Fremde Kuriere waren hier unerwünscht - das spürten sie.

Der Wachtposten stand nun unmittelbar vor dem Eingang zum grossen Häuptlingstipi und sprach in halblautem Ton: "Mächtiger Crazy Horse, zwei Kuriere aus den Indian Bureaus wünschen dich zu sprechen."

Mit einer schroffen Handbewegung wurde der Zelteingang zurückgeschlagen und der junge, grossgewachsene, kräftige Indianerführer stand in dichter Fellbekleidung vor ihnen.

Mit einem scharfem Blick aus seinen schwarzen Augen musterte er die beiden und fragte dann Red Smooth im Oglala-Dialekt: "Was habt ihr mir mitzuteilen? Sprecht!"

Mit der Hilfe von Red Smooth antwortete der etwas grobschlächtige Scott dem rund einen Kopf grösseren Häuptling auf folgende Weise: "Crazy Horse, Häuptling der Oglala, der grosse Vater in Washington möchte, dass du dich bis zum 31. Januar… Bei einer der Agenturen in South Dakota oder Nebraska einfinden sollst, um über wichtige Dinge zu sprechen und zu verhandeln."

"Sag deinen Leuten, dass ich erst kommen kann, wenn die Kälte den warmen Winden weicht." erwiderte der Häuptling freundlich.

"Ich werde die Antwort von Crazy Horse so weitergeben." antwortete Scott Fitzgerald und die beiden verabschiedete sich.

Darnach stiegen sie wieder auf ihre Pferde und ritten davon. Doch die anhaltenden Stürme und die eisige Kälte waren mit ein Grund, dass die Antwort von Crazy Horse erst Wochen nach dem 31. Januar an ihren Bestimmungsort gelangte.

Das Ultimatum - der 31. Januar 1876 als letzte Frist - kam einer Kriegserklärung an die freilebenden Indianerstämme gleich. Und das war es auch. Es ging um ergiebige Goldvorkommen in den Black Hills. Um diese zu erlangen, war den Weissen jedes Mittel recht.

Der Vertrag, der 1868 im Fort Laramie abgeschlossen wurde, war bloss noch ein wertloses Stück Papier.

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