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Christian Winkle

Sie lieben nur ein Stück Tuch

Von den Fans der Blauen und Grünen im Circus Maximus

Eine Historie der Fankultur(en)

„Geht ihr aber ins Stadion, wer könnte da noch das Geschrei und den Lärm und die Aufregungen schildern, die Verrenkungen und Verfärbungen und zahllosen schweren Schmähungen, die ihr ausstoßt! […] Warum seid ihr so erregt? Was für ein Eifer ist das? […] Es geht nicht um ein Königreich, nicht um eine Frau, nicht um Leben und Tod.“ Dion Chrysostomos, griechischer Redner und Schriftsteller, im 1. oder 2. Jahrhundert nach Christus (32,74f.)

Das fast abfällige Zitat des antiken Redners Dion Chrysostomos könnte auch von einem Zeitgenossen stammen und sich an Zuschauer eines Fußballspiels richten. Doch richtet sich die Kritik an die Zuschauer der Wagenrennen im ägyptischen Alexandria der römischen Kaiserzeit und liegt somit fast 2.000 Jahre zurück. Zwar sind nicht alle Zuschauer Fans, doch spricht aus dem Zitat des Dion Chrysostomos das Unverständnis vieler antiker Intellektueller für die Sportbegeisterung der Massen. Es stellt sich die Frage, ob eine so weit zurückliegende Äußerung für die deutsche Fankultur der vergangenen hundert Jahre überhaupt von Wert sein kann? Ist die kritische Haltung damaliger Eliten mit der heutiger zu vergleichen? Kann man für die antiken Kulturen überhaupt von einer Fankultur sprechen und wenn ja, welchen Beitrag kann die wissenschaftliche Aufarbeitung für die Gegenwart leisten? Diese und andere Fragen werden im Folgenden angesprochen.

Noch vor gut zwanzig Jahren hätte die kritische Haltung des antiken Redners auch bei vielen Historikern und Bildungsbürgern besonders in Bezug auf Fußball Zustimmung gefunden. Inzwischen jedoch haben die „Kinder der Bundesliga“ die Lehrstühle an den Universitäten erreicht, und dies blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Forschung, die seit geraumer Zeit wieder Interesse an der Sportgeschichte und auch am Fußball gefunden hat, wie beispielsweise der von Wolfram Pyta herausgegebene Sammelband „Der lange Weg zur Bundesliga. Zum Siegeszug des Fußballs in Deutschland“ (Münster 2004) zeigt.

Dass der Fußball mitten in der Universität angekommen ist, erfuhr der Autor dieses Beitrags auch in Sitzungen universitärer Gremien. Da kann es unmittelbar vor der Europa- oder Weltmeisterschaft schon mal vorkommen, dass bei der Terminierung von Vorträgen und Sitzungen durch die Intervention der Mehrheit der Professoren alles so weit wie möglich am Spielplan des Turniers ausgerichtet wird. Bei der Terminierung von Vorträgen auf ein sportliches und gar auf ein fußballerisches Ereignis Rücksicht zu nehmen, ja dies sogar in den Vordergrund zu stellen, wäre in den 1960er bis 1980er Jahren für viele Geisteswissenschaftler wohl undenkbar gewesen. Heute haben die „Kinder der Bundesliga“, jene „seit den frühen 1960er Jahren mit einer expandierenden Sportberichterstattung aufgewachsenen Alterskohorten, für welche die ‚Sportschau‘, Franz Beckenbauer und Günter Netzer, die Olympischen Spiele 1972 in München sowie die Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land zu den vergemeinschaftenden Medienereignissen zählen“1, höhere Weihen erfahren. Sie leiten Fakultäten, Institute, Lehrstühle und haben in ihrer Jugend oder bei universitären Fußballturnieren selbst gegen den Ball getreten.

Mit welchen Fragen beschäftigen sich jedoch Wissenschaftler, wenn sie sich mit Fans auseinandersetzen? Eine schwierige Frage, denn bei allen sportlichen Veranstaltungen seit der Antike gibt es zwar Zuschauer, aber ab wann kann man von Fans sprechen, und was unterscheidet den Fan vom Zuschauer?

Der Begriff „Fan“ als Kurzform des englischen „fanatic“ ist letztlich auf das lateinische „fanaticus“ von lateinisch „fanum“ (ein heiliger, der Gottheit geweihter Ort) zurückzuführen. „Fanaticus“ kann mit „von einer Gottheit in Entzückung geraten, in Raserei versetzt“ oder einfach „begeistert, schwärmerisch, fanatisch“ oder „rasend“ übersetzt werden. Deutlich ist also in der lateinischen Sprache und damit in der römischen Antike der Bezug auf den religiösen Bereich. Im Englischen bezeichnet „Fan“ seit dem 19. Jahrhundert den Anhänger und besonders den Sportanhänger. Aber was ist mit dieser Begriffserklärung gewonnen? Der „Fan“ als Sportanhänger wäre damit eine Schöpfung des späten 19. Jahrhunderts und für den Historiker, der sich mit der Geschichte der Fankultur beschäftigt, auch nur für diesen Zeitraum und die Moderne nutzbar. Doch was beschreibt der Begriff „Fan“ eigentlich? Hier lohnt ein Blick auf die Definition der jüngeren Soziologie: „Fantum“ ist eine längerfristige, leidenschaftliche „Beziehung zu einem externen, öffentlichen Objekt bei Investition von Zeit und Geld“2. Das Objekt der Leidenschaft ist hier bewusst offen gehalten, denn auch wenn dieser Beitrag sich mit dem Sportfan beschäftigt, gibt es eine Vielzahl von möglichen Objekten, z. B. aus dem Bereich der Musik. Die oben vorgenommene Definition, so man sie akzeptiert und den jeweiligen historischen Bedingungen anpasst, erlaubt eine Untersuchung des Phänomens für alle historischen Epochen. Die Geschichte der Fankultur(en) jedoch ist jung und hat erst mit dem Aufschwung der Sportgeschichte das Interesse der Historiker auf sich gezogen. Selbst die Literatur zu den Zuschauern von Sportveranstaltungen, die ja keineswegs Fans sein müssen, ist ausgesprochen begrenzt3 und vor allem auf das 20. Jahrhundert beschränkt. Wenn der Sportzuschauer seit den 1970er Jahren immer wieder in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Betrachtungen rückt, so doch häufig reduziert auf die Themen Gewalt und Aggression, verbunden mit dem Interesse der Soziologie und Psychologie am Massenverhalten4. Von Fankulturen im Plural muss nun aber gesprochen werden, wenn man die ersten Olympischen Spiele 776 v. Chr. als Ausgangspunkt nimmt und somit auf eine fast dreitausendjährige Geschichte des Sports blickt. Dieser Artikel spielt am Beispiel der Wagenrennen der römischen Kaiserzeit Ähnlichkeiten und Unterschiede des Phänomens „Fan“ im Sport durch.


Mosaikdarstellung eines Wagenrennens aus der Villa des Herodes Atticus in Griechenland beim heutigen Eva Dolianon. Foto: Christian Winkle

„Das Publikum ist der eigentliche Nährboden“5 des antiken Wettkampfs und Sports. Die antike Begeisterung für den Sportwettkampf oder dem Sport vergleichbare Wettkämpfe, wie die Gladiatorenspiele der römischen Zeit, sind heute durch Bücher und Kinofilme einer weiten Öffentlichkeit bekannt. Die griechischen Wettkämpfe zu Ehren des Zeus in Olympia waren bei Weitem nicht die einzigen, wenn auch die bedeutendsten. Viele griechische Städte hatten eigene Spiele. Die Entstehung der griechischen Wettkampfkultur und damit des Sports ist eng an die Lebensweise und Kultur der griechischen Aristokratie geknüpft und auch an den jeweiligen Anlass, z. B. Totenfeiern oder Gastmähler. Die Wettkämpfe entstanden aus dem Geist, sich zu messen und den Besten finden zu wollen. Die Gewinner vor allem der panhellenischen Spiele in Olympia, Nemea, Isthmia und Delphi genossen in der griechischen Welt und besonders in ihren Heimatstädten hohes Ansehen, das bis hin zur kultischen Verehrung führen konnte. Während der griechische Wettkampf in seinem Ursprung eine Sache der griechischen Aristokratie war, waren die Stars der römischen Arenen, wie des Circus Maximus oder des Kolosseums, von niedrigem sozialen Stand. Das hinderte das Publikum jedoch nicht, die herausragenden Wagenlenker oder Gladiatoren zu verehren und wie heutige Stars zu feiern.6 Über die Beliebtheit der Spiele legen die vielen Abbildungen von Gladiatoren Zeugnis ab, z. B. auf ganz alltäglichen Gegenständen wie Öllämpchen, den, wenn es nach der Fundhäufigkeit geht, Cola-Dosen der Antike. Wie heute David Beckham mag sich manch ein Gladiator gefühlt haben, wenn man die Graffiti aus Pompeji anführt. Da wird der Gladiator Celadus als „Sehnsuchtsseufzer der Mädchen“ oder „Sehnsucht und Schwarm der Mädchen“ bezeichnet.7

Doch können die Zuschauer antiker Wettkämpfe, so z. B. der Olympischen Spiele, trotz der bezeugten emotionalen Reaktionen und der Verehrung siegreicher Sporthelden noch nicht als „Fans“ bezeichnet werden. Dafür wäre eine langfristige und leidenschaftliche Beziehung zu „einem externen, öffentlichen Objekt“8 nachzuweisen, was angesichts der im Verhältnis zur neuen und neuesten Geschichte als eher dürftig zu bezeichnenden Quellenlage zum antiken Zuschauer problematisch erscheint9.

Ballsportarten wie den Fußball, der heute in Europa 62 Mio. Spieler, 224.000 Fußballklubs, 53 Nationalmannschaften und mehrere hundert Millionen Fans hat10, gab es in der Antike nicht. Die Wagenrennen der römischen Zeit, besonders präsent durch die Darstellung im Kinoklassiker „Ben Hur“, haben im Circus Maximus in Rom, im ägyptischen Alexandria oder im byzantinischen Konstantinopel jedoch ähnliche Massen in ihren Bann gezogen. Enormes Interesse verdienen diese Wagenrennen aber nicht nur wegen der großen Zahl an Zuschauern, sondern auch, weil hier durchaus eine bestimmte Form der Fankultur zu fassen ist. Plinius der Jüngere schreibt zu den Wagenrennen im kaiserzeitlichen Rom des ersten Jahrhunderts nach Christus:

„Es gab Zirkusspiele, und diese Art der Schaustellung hat für mich nicht den geringsten Reiz. Nichts Neues, keine Abwechslung, nichts, was einmal gesehen zu haben nicht genügte. Umso mehr wundert es mich, dass so viele Tausende so kindisch immer wieder rennende Pferde und auf den Rennwagen stehende Männer zu sehen verlangen. Wenn jedenfalls die Schnelligkeit der Pferde oder die Kunstfertigkeit der Lenker sie interessierte, wollte ich noch nichts sagen; jetzt aber begünstigen sie nur ein Stück Tuch, lieben nur ein Stück Tuch, und ließe man während des Laufs, mitten im Kampf, die Farben ihre Plätze tauschen, dann würde auch ihr Eifer und ihre Gunst den Platz wechseln und sich unversehens abwenden von jenen Lenkern, jenen Pferden, die sie schon von Weitem kennen, die sie beim Namen rufen. Solchen Reiz, solche Wirkung hat ein einziger billiger Rock – ich übergehe sie beim Pöbel, der noch billiger ist als der Rock, aber auch bei manchen ernstzunehmenden Männern. Wenn ich bedenke, dass sie bei einer so seichten, albernen, eintönigen Sache herumsitzen und nicht genug bekommen können, dann macht es mir doch einiges Vergnügen, dass mir das kein Vergnügen macht.“11

Der selbst wohl kaum als Fan zu bezeichnende Plinius beschreibt aus einer kritischen und teilweise verachtenden Haltung heraus die Anhängerschaft der Wagenrennen. Eine Haltung, die, wie oben erwähnt, bis vor wenigen Jahren noch bei weiten Teilen deutscher Eliten in verschiedenen Abstufungen vertreten wurde. Inzwischen aber geht die Sport- und insbesondere die Fußballbegeisterung quer durch alle Schichten der deutschen Gesellschaft.

Die Loyalität und Verehrung der von Plinius beschriebenen Zuschauer galt demnach nicht nur einzelnen Fahrern der Pferdegespanne, sondern vor allem dem Team. Genau jenes meint Plinius, wenn er davon spricht, dass die Zuschauer nur ein Stück Tuch lieben. Gemeint sind damit die Farben der vielfach in den antiken Quellen bezeugten Circusparteien, den Roten, Grünen, Blauen und Weißen, die mit dem Trikot oder den traditionellen Farben der heutigen Fußballteams vergleichbar sind. Plinius sieht in den Fans allein die emotionale Bindung zu einer jener Circusparteien oder Teams und nicht zu den Fahrern oder Pferden. Denn auch wenn diese die Farbe und damit das Team wechseln würden, blieben die Anhänger der Farbe, also ihrem Team, treu und würden sich von den vorher heißgeliebten Pferden und Wagenlenkern abwenden.

Lassen wir die polemische Kritik des Plinius beiseite. Auch wenn die jeweils zeitgenössische Kritik am Fan ein interessantes Thema wäre, können wir eine auffallende Parallele zum heutigen Fußball, bei dem ja der Fußballverein Objekt der Fanbeziehung ist, konstatieren. Einzelne Fans der römischen Wagenrennen sind nur schwer zu greifen. Die römischen Kaiser wie Caligula, Titus oder Domitian outeten sich aber immer wieder als Anhänger einer der vier Circusparteien, deren Wirken durchaus politische Dimensionen hatte und das bis hin zu gewaltsamen, bürgerkriegsähnlichen Unruhen wie im Januar des Jahres 532 in Konstantinopel führen konnte. Trotz der Sympathie und des Fantums mancher Kaiser für die hauptsächlich blaue oder grüne Circuspartei blieb der eigene Auftritt als Wagenlenker für die Angehörigen der Eliten eine Ausnahme. Auftritte der Kaiser als Wagenlenker in der Öffentlichkeit sind auf die in der antiken Geschichtsschreibung häufig als schlechte oder gar „wahnsinnige“ Kaiser beschriebenen Herrscher beschränkt. Für einen römischen Senator, also die Spitze der Gesellschaft, war es völlig unangebracht, selbst in einem der viel umjubelten Wagenrennen anzutreten. Eine ähnliche distanzierte, wenn nicht gar feindliche Haltung gegenüber dem Fußball ist auch bei den europäischen Eliten zu Beginn der Geschichte des Fußballs festzustellen. Diese Haltung hinderte jedoch Teile der römischen Oberschicht nicht daran, sich im täglichen Leben mit Gegenständen und Bildern der Circusparteien zu umgeben. Ein schönes Beispiel aus dem ersten Jahrhundert nach Christus ist das recht große Fußbodenmosaik einer römischen Villa, das alle vier Circusparteien abbildet: jeweils ein Wagenlenker, gekleidet in einer der vier Circusfarben mit einem Pferd12: eine andere und sehr viel kostspieligere Form der Fankultur als etwa die heute gerne gekaufte Bettwäsche des Lieblingsvereins.

Hinter den Zirkusparteien stehen anfänglich reiche Angehörige der Oberschicht, sogenannte Ritter, deren Aufgabe es war, die jeweiligen Teams für die Spiele zu organisieren und vorzubereiten, also die Pferde zu trainieren, die Wagenlenker auszusuchen und alles Weitere, was ein Rennstall benötigt, zu beschaffen – selbstverständlich mit der Erwartung von reichen Gewinnen. Gegen Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus scheinen diese Circusparteien immer mehr feste Anhänger in der Bevölkerung Roms gewonnen zu haben, die man dann auch als Fans bezeichnen kann. Es entstand eine dauerhafte und leidenschaftliche Bindung von Teilen der römischen Bevölkerung zu einer der vier Circusparteien. Die Äußerung des Plinius ist sogar die erste aus der Antike, welche die vier „factiones“ (lat. für „Parteien“) und ihre Farben sowie das Ausmaß der Begeisterung und die Form der Anhängerschaft deutlich macht. Die vier Circusparteien sind demnach wohl mit Recht als ein augenfälliges Beispiel für Fankultur zu bezeichnen, auch wenn sie in den folgenden Jahrhunderten ihren Charakter änderten.

Sicherlich bemerkenswert ist auch die Haltung des Plinius, der zumindest noch Verständnis dafür aufbringen könnte, wenn sich die Zuschauer für die „Schnelligkeit der Pferde oder die Kunstfertigkeit der Lenker“ interessieren würden. Eine interessante Äußerung, da sie eine auch heute noch anzutreffende Haltung zu Sportwettkämpfen verkörpert, die diese nicht als ein spannungsgeladenes und emotionales Ereignis sieht, ja sogar die Emotionen der Zuschauer und die Identifikation mit dem Geschehen im Stadion ablehnt und das Ganze wie Plinius mehr unter rationalen Gesichtspunkten betrachtet, etwa die Leistung der Wagenlenker und Pferde bzw. im Fußball die Leistung der Spieler und Mannschaften.

Die Wagenrennen der römischen und byzantinischen Zeit sind zwar ein recht gut erforschtes Gebiet13, doch bleiben viele Fragen zu den Zuschauern anderer sportlicher Darbietungen offen. Beispielsweise welche vergemeinschaftende, identitätsbildende Wirkung das gemeinsame Betrachten von Sportwettkämpfen hatte, welche Beziehung zwischen Sport und Politik besteht, welches Körperbild und welche Emotionen an sportliche Wettkämpfe geknüpft sind und welche Rolle der Zuschauer spielte und unter diesen die Fans. Fragen über Fragen, denen aber allen eines gemeinsam ist: das neu erwachte Interesse der Geschichts- und Kulturwissenschaften an der Rolle des Zuschauers und Fans im Sport im Bewusstsein der eigenen Faszination für beispielsweise oder vor allem den Fußball.

Fußnoten

1 W. Pyta: Geschichtswissenschaft und Sport, in: GWU 61 (2010), 388.

2 Th. Schmidt-Lux: Geschichte der Fans, in: J. Roose, M. S. Schäfer, T. Schmidt-Lux (Hrsg.): Fans – Soziologische Perspektiven. Wiesbaden 2010, S. 47. Genauer die Definition der Herausgeber in der Einleitung S. 11f.

3 Einen kurzen Überblick bietet M. Krüger: Eine kurze Kulturgeschichte der Sportzuschauer, in: B. Strauß (Hrsg.): Sportzuschauer. Göttingen u. a. 2012, 19-39. Weiterhin ein Standardwerk ist A. Guttmann: Sports Spectators. New York 1986; für die Altertumswissenschaften seien hier nur zwei Aufsätze genannt: I. Weiler: Zum Verhalten der Zuschauer bei Wettkämpfen in der Alten Welt, in: E. Kornexl (Hrsg.): Spektrum der Sportwissenschaften. Wien 1987, 43-59; I. F. Gold: Das Publikum bei Wettkämpfen in der Alten Welt, in: M. Messing u. a. (Hrsg.): Olympischer Dreiklang. Werte – Geschichte – Zeitgeist. Mainz 2004, 207-226.

4 Ein neueres Beispiel für die zunehmend erkannten Potenziale, die der Fußball der Forschung bietet, das sich eben nicht nur mit den negativen Seiten des Fußballs beschäftigt, vielmehr mit der europäischen Dimension, ist das von der EU geförderte Projekt „Football Research in an Enlarged Europe“ (FREE) – Identity dynamics, perception patterns and cultural change in Europe’s most prominent form of popular culture. Das Projekt „basiert auf der Überzeugung, dass Fußball ein bis dato nicht ausgeschöpftes Potential besitzt, europäische Wahrnehmungsmuster und Identitätsdynamiken des 21. Jahrhunderts auszudrücken. Es untersucht auf innovative Weise, inwiefern die Frage nach der Wahrnehmung und Akzeptanz der Anderen innerhalb Europas beantwortet werden kann“ (http://www.free-project.eu).

5 S. Laser: Sport und Spiel. Göttingen 1987, 83.

6 Zu den Gladiatoren siehe u. a. Th. Weidemann: Kaiser und Gladiatoren. Die Macht der Spiele im antiken Rom. Darmstadt 2001.

7 Bei den genannten Inschriften handelt es sich um CIL CIL IV 4397 und 4356, zu den Gladiatorenspielen in Pompeji s. L. Jacobelli: Gladiators at Pompeii. Los Angeles 2003.

8 Siehe Fußnote 4.

9 Die Quellen zum Zuschauerwesen in der Antike sind auf vorbildliche Weise in einer Datenbank der Universität Graz gesammelt: http://www-gewi.uni-graz.at/spectatores/.

10 Quelle: http://www.uni-stuttgart.de/hing/forschung/schwerpunkte/FREE.html.

11 Plin. min. epist. 9, 6,1-3; Plinius der Jüngere war römischer Politiker und Redner.

12 Das Mosaik aus der Villa di Baccano ist heute im Museo Nazionale Romano all Terme in Rom ausgestellt.

13 A. Cameron: Circus Factions. Blues and Greens at Rome and Byzantium. Oxford 1976.

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