Читать книгу Die Depression und Ich - Martina Bartels - Страница 10

Kapitel 6

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Ich habe während meiner schlimmen Zeit auch viele wunderbare Dinge herausgefunden. Ich habe z. B. entdeckt, dass die Kaffeemaschine wunderbar funktioniert, wenn man sie anmacht und das eine Tasse sehr hilfreich sein kann, wenn man sie dann benutzt und nicht den Kaffee in Gedanken daneben pladdert. Ebenso herausgefunden habe ich, dass man mit der Fernbedienung nicht telefonieren kann und wenn man beim Kochen in die Suppe heult, kann man sich etwas Salz sparen. Ich sollte glatt für den Nobelpreis der Dummdödel vorgeschlagen werden, auch wenn ich bei der Verleihung leider nicht mehr weiß, wofür ich den bekommen hab.

Ich glaube, dass auch mein Mann einen Nobelpreis verdient hat, vor Allem für sein „Nicht-dauernd-mit-dem-Kopf-auf-den-Tisch-schlagen. Denn ich verstehe schon, dass er ab und zu das Bedürfnis hat. Vor allem wenn ich mir die x-te Wiederholung im Fernsehen ansehe und ihm im Brustton der Überzeugung mitteile, dass ich diesen Film oder diese Serie NOCH NIE gesehen habe. Und er hat gemeint, dass ich den Inhalt eines Buches vergesse ist auch ganz praktisch und schont den Geldbeutel. Ich kann das Buch ja mehrmals lesen und muss nicht dauernd ein Neues haben.


Wo er Recht hat, hat er Recht. Aber ich muss was ihn betrifft leider auch Abstriche machen, denn es fällt ihm partout nicht auf, wenn ich meine Klamotten auf links trage. Da mir das schon nicht auffällt, könnte er ja mal ein wenig darauf achten. Aber nööööö – am Liebsten passiert mir sowas dann natürlich in Gesellschaft, damit mich dann irgendjemand anderes freundlich darauf aufmerksam machen kann. Vielleicht sollte ich in Zukunft meine Papiertüte mitnehmen, damit ich sie mir dann über den Kopf ziehen kann. Naja, wenigstens haben die anderen dann einen Grund zum Tratschen und ich habe dann etwas für das „Gemeinwohl“ beigetragen.


Die Depression und Ich

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