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Kapitel 5

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Besuch – da geht’s dann auch schon wieder los. Wegen meiner Angststörung fahr ich ja schon nirgends mehr hin und wenn sich Besuch ankündigt, gerate ich ebenfalls in Panik, siehe besagte Papiertüte. Seit dem ich mich allerdings „geoutet“ habe, was meinen Gesundheitszustand betrifft, hat unser Freundeskreis rapide abgenommen. Was Gott sei Dank ja auch Besuche reduziert. Allerdings stelle ich mir natürlich auch die Frage, mit was für Volldeppen ich mich eigentlich umgeben habe, die so wenig Verständnis zeigen und was von Faulheit und blöder Ausrede gefaselt haben. Was sagt das über mich aus? Das ich eine oberflächliche Knalltüte bin? Oder bei meiner Freundesauswahl keinen Geschmack an den Tag gelegt habe. Im Endergebnis sind zwei Pärchen übrig geblieben, die sind allerdings toll. Ein Pärchen davon wohnt nur 5 Häuser weiter und die weibliche Hälfte davon ist meine allerbeste Freundin. Das andere Pärchen ist schwul und wohnt 3 Autostunden entfernt. Aber beide Pärchen sind immer für mich da, egal ob Tag oder Nacht. Was meinen Bedarf an Sozialkontakten mehr als genug deckt. Wenn sich meine beiden Schwulen zum Besuch anmelden, kriege ich jedes Mal zu höre: Wage es nicht in Putzwahn auszubrechen, wenn der liebe Gott gewollt hätte, das du putzt, hätte er den Staub rosa gemacht. Ich tu es natürlich trotzdem und bin prompt völlig überfordert. Aber das sind zwei Kerle mit einem Tipp-Top-Haushalt! Und ich fühle mich dann wie die Lusche vom Dienst. Ich weiß zwar, dass die beiden das auch tatsächlich so meinen, aber „gefühlt“ sieht das bei mir leider anders aus. Wahrscheinlich denken sie: „Man, wat für ne Schlampe“.


Die Depression und Ich

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